Gedenktag 12. August: Sel. Karl Leisner

Klavierspielerin2

Karl Leisner (1915-1945) wuchs in Kleve auf und schloss sich bereits früh der katholischen Jugend- und Schönstattbewegung an. In Münster studierte er Theologie und engagierte sich als Diözesanjugendscharführer im Bistum.
Im Freisemester an der Universität Freiburg verliebte er sich und war sich seiner Priesterberufung nicht mehr sicher.
1939 wurde er vom Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen zum Diakon geweiht. Seine Priesterweihe musste wegen einer Tuberkuloseerkrankung verschoben werden. Im Sanatorium verraten, wurde Leisner ins Konzentrationslager Sachsenhausen und im Dezember 1940 nach Dachau gebracht.
Im September 1944 wurde Bischof Gabriel Piguet von Clermont-Ferrand ins KZ eingeliefert - für Leisner die letzte Hoffnung, doch noch zum Priester geweiht zu werden. Mit der Erlaubnis seines Heimatbischofs, dem Wissen des Münchener Kardinals Michael Faulhaber und Hilfe der Schwesternschülerin Josefa Imma Mack konnten die notwendigen Genehmigungen, Gewänder und liturgischen Geräte beschafft werden. Den Bischofsstab für Gabriel Piguet schnitzte ein Mithäftling im Priesterblock.
Am 17. Dezember 1944 wurde Karl Leisner heimlich zum Priester geweiht. Am 26. Dezember feierte er seine erste und zugleich auch letzte heilige Messe, ein evangelischer Pfarrer sorgte für das Primizmahl.
Nach der Befreiung des Lagers Dachau Ende April 1945 wurde Karl Leisner in das Sanatorium nach Planegg bei München gebracht, wo er am 12. August an den Folgen von Haft und Krankheit starb. 1996 wurde er seliggesprochen, 2007 wurde der Heiligsprechungsprozess eröffnet.