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Gedenktag 10. April: Caritas Gründer Lorenz Werthmann

Gedenktag 10. April: Caritas Gründer Lorenz Werthmann
100. Todestag Lorenz Werthmann

Am Samstag, 10. April 2021, jährt sich der Todestag unseres Gründers Lorenz Werthmann zum 100. Mal. Den Tag möchten wir zum Anlass nehmen, um Sie zu einem gemeinsamen Gottesdienst und einer kleinen Feierstunde nach Geisenheim, der Geburtsstadt Werthmanns, einzuladen. Bischof Dr. Bätzing hat zugesagt, das Pontifikalamt um 11 Uhr zu zelebrieren. DCV-Präsident Prälat Dr. Neher wird die Festrede halten. Wir stellen den Gottesdienst und die Gedenkfeier unter den Aufruf von Lorenz Werthmann, dessen Aktualität die Corona-Pandemie tagtäglich bestätigt: „Geht hinaus mit dem Mut, euch im Augenblick der Not in den Strudel zu stürzen!“ Gewünscht hätten wir uns für diesen Tag viele persönliche Begegnungen von haupt- und ehrenamtlichen „Caritäter*innen“ und Freundinnen und Freunden der Caritas. Aber diesen Plan hat – wie so viele andere auch - die Corona-Pandemie durchkreuzt. Da wir alle in dieser schwierigen Zeit auf Sicht fahren müssen, können wir heute noch nicht sagen, ob und mit wie vielen Gästen wir im „Rheingauer Dom“ feiern dürfen. In jedem Fall ist eine Videoübertragung geplant. Ende März melden wir uns wieder bei Ihnen mit einem Einladungslink und Details, in welcher Form und mit wie vielen Gästen die Gedenkfeier stattfinden wird. Wir bitten Sie, sich den Termin schon heute vorzumerken und freuen uns sehr, wenn Sie persönlich oder per Stream an unserer Feierstunde teilnehmen.



Lorenz Werthmann
Gründer der Caritas



Lorenz Werthmann im Jahr 1919
Der in Rom promovierte Theologe und Priester Lorenz Werthmann (1858–1921) gründete 1897 den Deutschen Caritasverband.
Für ihn war die organisierte Caritas die Sozialbewegung der Kirche mit gesellschaftlicher Sprengkraft.  

Am 1. Oktober 1858 kam Lorenz Werthmann als Sohn eines Gutsverwalters in Geisenheim im Rheingau zur Welt. Der Junge ging in Hadamar aufs Gymnasium und schloss mit dem Abitur ab. 1881 nahm er am Collegium Germanicum in Rom sein Theologie-Studium auf. Die Begegnungen mit Papst Leo XIII. und Franz Hitze, Kaplan am dortigen Campo Santo Teutonico und späterer Sozialpolitiker, waren wegweisend für sein künftiges soziales Engagement.

Werthmann erlebte Elend und Armut in der Großstadt

Nach seiner Priesterweihe 1883 und seiner Promotion in Theologie und Philosophie in Rom ging Werthmann 1886 zurück nach Deutschland. Nach Zwischenstationen in Limburg als bischöflicher Sekretär und in Frankfurt als Domkaplan, wo er das Elend und die Armut einer Großstadt kennenlernte, holte ihn Bischof Christian Roos als Sekretär nach Limburg zurück. Nach seiner Wahl zum Erzbischof von Freiburg im Jahr 1886 nahm er ihn in die badische Bischofsstadt mit. 

Dort engagierte sich Lorenz Werthmann als Mitglied im Verein "Arbeiterwohl" und im Vincentiusverein und verfolgte mit Interesse die entstehende Caritasbewegung. Die von protestantischer Seite bereits 1848 gegründete Innere Mission hatte er als Vorbild vor Augen. In Freiburg widmete er sich wieder dem Studium der sozialen Frage und besuchte juristische und volkswirtschaftliche Vorlesungen an der Universität.

In dieser Zeit traf Werthmann auch auf Vertreter der katholischen Sozialpolitik und des katholischen Verbändewesens. Sie teilten seine Vorstellungen, die zahlreichen katholisch-caritativen Vereine, die sich im Laufe des 19. Jahrhunderts gebildet hatten, in einer schlagkräftigen und durchsetzungsfähigen Organisation zu bündeln.

Gründung des gemeinsamen Caritasverbandes 
Am 9. November 1897 rief der 39-jährige Theologe auf dem zweiten Caritastag in Köln zur Gründung des Caritasverbandes auf und konnte so die drohende Zersplitterung der sozialen Hilfsangebote auf katholischer Seite abwenden. Als Sitz der Zentrale wurde Freiburg gewählt. Die neue Organisationsstruktur übernahm viele Aufgaben, verfügte jedoch über keine ausreichenden finanziellen Grundlagen und keine tragfähige Infrastruktur. Dies brachte das ehrgeizige Projekt, einen katholisch-caritativen Zentralverband zu schaffen, fast zum Scheitern. 

Die Not vieler Menschen während des Ersten Weltkriegs war ein Auslöser für die Deutsche Bischofskonferenz, die Caritas 1916 als den Sozialverband der katholischen Kirche in Deutschland anzuerkennen. Die Grundprobleme der Finanzierung wurden nach und nach gelöst. Innerhalb weniger Jahre entstanden Diözesan-Caritasverbände, die Werthmann für die Umsetzung seiner Idee einer flächendeckenden katholisch-caritativen Sozialarbeit in Deutschland für unabdingbar erachtete. Auch die Zahl der Orts- und Kreis-Caritasverbände stieg sprunghaft an. Mit 27 Diözesan-Caritasverbänden, zahlreichen Orts- und Kreis-Caritasverbänden sowie caritativen Fachverbänden gehört der Deutsche Caritasverband als größter Wohlfahrtsverband heute zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland.

Caritas als Solidaritätsstifter der Gesellschaft

Werthmann ging es bei der Gründung des Verbandes nicht nur um die Organisation der kirchlichen Sozialarbeit.
Es ging ihm auch um das politische Engagement und die Stärkung der Fachlichkeit in der sozialen Arbeit. Ebenso wichtig waren ihm die Solidaritätsstiftung und Herzensbildung in der Gesellschaft durch eine katholische Sozialbewegung, die mit einer Stimme spricht. "Und so nehmen Sie die besten sozialen Gesetze: alles ist in Ordnung - aber die Gesetzgebung wird sich nicht fortbewegen. Warum?
Es fehlt die Caritas im Herzen des Fabrikanten [...]; es fehlt der weite Blick und das warme Herz bei dem Beamten, der die Ausführung dieser Gesetze überwachen soll. So ist also die Caritas der Dampf in der sozialen Maschine." Sie ist "Trägerin der sozialen Versöhnung" und "Pfadfinderin [...] für staatliche und gesetzgeberische Solidaritätsstifter.

Partner und Anwalt der Benachteiligten

23 Jahre leitete Werthmann den "Charitasverband für das katholische Deutschland", wie der Verband ursprünglich hieß. Sein soziales Engagement konnte er auch deshalb entfalten, weil ihn der Freiburger Erzbischof Roos frühzeitig weitgehend von seinen Aufgaben als erzbischöflicher Hofkaplan befreite. Dadurch konnte er sich neben seiner Tätigkeit am Ordinariat dem Aufbau seines Verbandes zuwenden. Im Jahr 1900 wurde Prälat Dr. Werthmann zum "Commissarius für charitative Angelegenheiten" ernannt und mit der Für- und Seelsorge der zahlreichen italienischen Arbeiter im Erzbistum Freiburg betraut.

Kurz vor seinem Tod profitiert Werthmann selbst von den Diensten der Caritas: "Ich habe mein ganzes Leben für die Organisation der Caritas eingesetzt. Ich habe es getan, ohne zu wissen, wie wohltuend die Einrichtungen sind. Jetzt erfahre ich es am eigenen Leib." Am 10. April 1921 starb Werthmann in Freiburg, wo er im Gräberfeld der Caritas auf dem Hauptfriedhof begraben wurde. Seine Vision, Anwalt und Partner der Benachteiligten zu sein, lebt im Deutschen Caritasverband auch im 21. Jahrhundert weiter.

https://www.dicv-limburg.de/aktuelles/glossar/lorenz-werthmann-5e0bfb19-8ceb-4afd-a8d9-3e9826e4dbd5?searchterm=lorenz+werthmann

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 10.04.2021 08:59
@Klavierspielerin 2

Danke für die Erinnerung an den Gründer der Caritas 
Die Caritas kann mit Stolz auf die Früchte seiner Arbeit die auch International wirkt blicken
 
Avokado 10.04.2021 09:06
Beide Amtskirchen sind religiöse Unterabteilungen der beiden großen, von der Politik maximal unterstützten Sozialkonzerne Diakonie und Caritas. Klar, dafür bedankt sich der ausgequetschte Steuerzahler.
 
Jerusa 10.04.2021 09:16
Caritas betreibt Altenheim, Kindergärten, Pflegedienste und - zig soziale Einrichtungen,..... - vor allem zur Zeit der Industrialisierung und damit der Verelendung der Massen hat Caritas vielen Hilfe geleistet!!! - ganz im Sinne Jesu Christi!!!! 
Ausserdem steht es jedem frei, aus der Kirche auszutreten! 
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2021 09:56
@Advokado

Du siehst nicht sehr ausgequetscht aus .

Ich bin dankbar das es die Caritas gibt !

Als ich für unseren Lebensunterhalt noch arbeiten mußte ,erkrankte mein Mann (die Rente meines Mannes war zu klein zum überleben)  habe ich viele Organisationen angerufen ,manche  der Organisationen haben mir schon eine Rechnung für das Beratungsgespräch mit der Kostenaufstellung geschickt.
Ich war verzweifelt ,konnte nicht mehr schlafen und wußte nicht mehr wie ich alles bezahlen und bewerkstelligen sollte.

Leider habe ich mich durch viele negativen Aussagen auch durch negative Schlagzeilen erst am Schluss durch gerungen und mich mit der Caritas in Verbindung gesetzt.
Das war und ist mir seit damals eine Lehre ,dass es Menschen gibt die einen nicht unbedingt wohlwollende Dinge erzählen 
Es war unser Glück das ich mich mit der Caritas in Verbindung gesetzt habe

Es wurde ein Plan erstellt wieviel Pflege mein Mann zu Hause benötigt und was wir selbst leisten konnten .
Auch viel Trost habe ich erfahren
Als mein Mann von der Klinik nach Hause kam war alles gerichtet .
Es waren sehr gute 4 Jahre dank der Caritas
 
(Nutzer gelöscht) 10.04.2021 11:06
Danke für diesen Blog@Klavierspielerin🎈❣
 
Rosenlied 10.04.2021 11:20
⛪@Klavierspielerin, danke auch von mir für die 
intressante Seite. 
Ich kannte den Gründer noch nicht. 
Er hat wirklich viel Gutes bewirkt. 
⛪Danke @Sadie für Dein bewegendes
Zeugnis. 
Wir gut für Euch und bestimmt für viele, 
dass es die Caritas gibt, die einspringt, 
wenn große Not ist...
 
hansfeuerstein 10.04.2021 16:43
Danke. Ich finde nur entsetzlich schade, dass alles überbürokratisiert ist im gesamten Sozial- und Gesundheitssektor. Schön wäre, wenn die Nächstenliebe all das weit überlagern würde...
 
Klavierspielerin2 10.04.2021 16:54
@ Hansfeuerstein. Für die Caritas arbeiten viele Menschen auf ehrenamtlicher Basis- aus purer Nächstenliebe.
Würde sie verstaatlicht, wären diese wertvollen Helfer weg.
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