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Gedenktag 29.August: Enthauptung des Hl. Johannes des Täufers

Gedenktag 29.August: Enthauptung des Hl. Johannes des Täufers
"Was feiert die Kirche am Todestag Johannes' des Täufers?
Ein Heiliger mit einem kopflosen Ende

An diesem Tag gedenkt die Kirche der Enthauptung Johannes' des Täufers. Warum hat er zwei Gedenktage im liturgischen Kalender und weshalb nehmen mehrere Orte die Aufbewahrung des Hauptes des Propheten für sich in Anspruch?

DOMRADIO.DE: Die meisten Heiligen haben nur einen Gedenktag. Was ist bei Johannes dem Täufer anders?

Jan Hendrik Stens (Theologie-Redaktion): Er hat zwei Gedenktage. Neben Christus und Maria ist er der einzige Heilige, dessen Geburtstag gefeiert wird - und zwar am 24. Juni. Am 29. August aber gedenkt die Kirche seines Todestages, sprich des Endes seines irdischen Lebens und des Übergangs in das ewige Leben, wie es bei den meisten Heiligen der Fall ist. Die Kirche feiert bei ihm den Geburts- und Todestag, weil er als Vorläufer Jesu Christi gilt und als Mittler zwischen Altem und Neuem Bund.
( anm. von mir: Maria gilt auch durch den Besuch bei Elisabeth, bei dem der noch nicht geborene Johannes im Bauch seiner Mutter den ebenfalls noch nicht geborenen Jesus erkannte und bejubelte, als Mittlerin)

DOMRADIO.DE: Johannes wurde enthauptet. Warum ist er auf diese Weise ums Leben gekommen?

Stens: Zwei Evangelien - Markus und Matthäus - erzählen die Geschichte der Stieftochter des Herodes Antipas, die vor diesem tanzt und den König damit so sehr verzückt, dass er ihr anbietet, sie solle sich etwas wünschen - ganz egal, was es ist. Daraufhin läuft die Stieftochter zu ihrer Mutter Herodias und fragt, was sie sich wünschen solle und die Mutter antwortet: Wünsche dir den Kopf des Täufers.

Der Hintergrund ist, dass Johannes als Prophet jemand war, der auch Missstände angeprangert hat und dafür bekannt war, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Herodias war ursprünglich mit Herodes' Bruder verheiratet. Sie war wohl eine sehr ehrgeizige Frau, ihr Mann war allerdings nicht der Erbe. Das war Herodes Antipas, ihr Schwager. Wohl deswegen ging sie mit diesem eine Beziehung ein.

Herodes Antipas hat dann seine erste Frau - immerhin eine Königstochter - verstoßen und stattdessen Herodias geheiratet. Das hat Johannes der Täufer ganz scharf angeprangert und deswegen ist er auch ins Gefängnis geworfen worden. Aber Herodes, so heißt es in den Evangelien, habe sich davor gefürchtet, ihn umbringen zu lassen, weil Johannes im Volk sehr angesehen gewesen sei. Somit ist es dann zu dieser Geschichte gekommen, dass Johannes wegen eines leichtfertigen Versprechens des Königs enthauptet wurde. Der Geschichtsschreiber Flavius Josephus vermutet hingegen politische Motive hinter der Hinrichtung.

DOMRADIO.DE: Und solche Geschichten werden natürlich weitererzählt, ob sie jetzt komplett wahr sind oder nicht. Der Kopf Johannes des Täufers wird besonders verehrt. Doch scheinbar gibt es nicht nur einen, oder?

Stens: Hier gibt es viele Sagen und Legenden. Es sind weltweit acht Orte, die die Aufbewahrung des Hauptes von Johannes dem Täufer für sich in Anspruch nehmen. Der bekannteste ist die Umayyaden-Moschee in Damaskus - auch bei den Muslimen wird Johannes der Täufer als Prophet verehrt und deshalb wurde das Grab bei der arabischen Eroberung von Damaskus nicht geplündert oder zerstört.

Aber auch in der abendländischen Welt finden sich Orte, die den Kopf des Johannes aufbewahrt haben wollen - etwa die Kathedrale von Amiens oder die Kirche San Silvestro in Capite in Rom. Es gibt offensichtlich mehrere Köpfe Johannes' des Täufers. Doch hier zählt offensichtlich mehr die Verehrung des Propheten als die Echtheit der Reliquie.

DOMRADIO.DE: Welches Brauchtum ist denn mit der Enthauptung des Johannes oder mit dem 29. August verbunden? 
Stens: In Amiens wurden Kopien der Johannes-Reliquie hergestellt - sogenannte "Johanneshäupter" oder auch "Johannesschüsseln". Diese sollten gut sein gegen Kopfweh, Halskrankheiten oder auch bei Unfruchtbarkeit. Es gibt eine Bauernregel, die mit der Enthauptung Johannes' des Täufers zusammenhängt. Die lautet: Wenn's an Johanni Enthauptung regnet, dann verderben die Nüsse. Auch einige Kirchen tragen das Patrozinium der Enthauptung des Täufers wie zum Beispiel in Lohmar."

( Teilw. von Domradio zitiert)

https://www.domradio.de/themen/bibel/2019-08-29/ein-heiliger-mit-einem-kopflosen-ende-was-feiert-die-kirche-am-todestag-johannes-des-taeufers

Kommentare

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Klavierspielerin2 29.08.2020 08:50
" der Lohn einer Tänzerin kostete das Leben eines Propheten"
 
Klavierspielerin2 29.08.2020 08:56
Johannes der Täufer, lateinisch Johannes Baptista (geboren etwa 5 v. Chr.; gestorben um 30 bzw. vor 36 n. Chr.) (hebräisch Yokhanan HaMatbil יוחנן המטביל; klassisch-syrisch ܝܘܚܢܢ ܡܥܡܕܢܐ Jochanan Mamdana; griechisch Ἰωάννης ὁ βαπτιστής Iōánnēs o Baptistḗs[1][2] altgriechisch Ἰωάννης ὁ βαπτίζων; lateinisch Io(h)annes Baptista; spanisch San Juan Bautista oder Santibañez; slawisch Iwan) war ein jüdischer Bußprediger, der um 28 n. Chr. in Galiläa und Judäa auftrat. Er wirkte im palästinischen Judentum und hatte auch in der jüdischen Diaspora Anhänger. Seine Historizität ist umstritten, wird aber nach heute vorherrschender Ansicht durch den jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus verbürgt.[2]

Johannes wird im von Urchristen in griechischer Sprache verfassten Neuen Testament als Prophet der Endzeit und Wegbereiter Jesu Christi mit eigener Anhängerschaft dargestellt. Im Anschluss daran verehren ihn viele Kirchen als Heiligen. Die Mandäer führten ihre Religion auf ihn zurück und sehen ihn als ihren wichtigsten Reformator. Im Koran, der heiligen Schrift des Islam, ist Johannes der drittletzte Prophet vor ʿĪsā ibn Maryam (Jesus) und Mohammed (Sure 3,39).

( sagt Wiki)
 
 
Klavierspielerin2 29.08.2020 09:16
.....Bauwerke des Islam
Die Altstadt von Damaskus ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wird von Ost nach West von der Via recta geteilt, die allerdings nicht ganz schnurgerade ist, sondern einen leichten Knick aufweist. Im Nordwesten der Altstadt liegt die Umayyaden-Moschee, das wichtigste Gotteshaus der Stadt. Rund um die Moschee finden sich die berühmten Suqs der Stadt, vor allem der überdachte Suq al-Hamidiya. Als Ausgleich für die Umwandlung der Johannes-der-Täufer-Kirche in die Umayyaden-Moschee wurde 706 die Mariamitische Kathedrale von Damaskus aus dem 2. Jahrhundert, die zuvor ebenfalls in eine Moschee umgewandelt wurde, den Christen zurückgegeben. Die Synagoge im ehemals jüdischen Stadtteil Dschobar wurde 2014 zerstört.

( erzählt Wiki)
 
pieter49 29.08.2020 09:30
Vielen Dank liebe @Klavierspielerin, für deine mühe und wichtige Information!
 
Rosenlied 29.08.2020 09:32
⛪Danke @Klaviespielerin für Deinen Bericht 
zum Johannesfest. Mir war bisher nur der Johannestag
Ende Juni bekannt, an dem mein lieber Vater immer seinen 
Namenstag gefeiert hat..

⛪Traurig finde ich den Bericht über die "Umwandlung"
der Marienkathedrale in Damaskus in eine Moschee!!...
Wenigstens wurde den Christen eine andere Kathedrale 
zurückgegeben, während die Juden leer ausgehn müssen..
Das ist alles richtig traurig.. 

⛪Lieber JESUS, bitte stoppe die schlimmen Christenverfolgungen!...
Und mache bitte, dass auch die Juden niemehr verfolgt werden!... 

⛪JESUS ICH VERTRAUE AUF DICH.....
 
Klavierspielerin2 29.08.2020 09:34
...heute erst beschäftigt mich o.g. Moschee, in der sich das Haupt Johannes des Täufers befinden soll. 
Die Zerstörung der Kulturdenkmäler in Syrien- guck': Bericht des " Spiegel" - habe ich bisher als IS- Message, die die Touristen aus Syrien fern halten soll, verstanden.
Jetzt überlegt ich, ob das eine Message an die Christenheit ist, schließlich wird
Johannes bereits im Urchristentum in griechischer Sprache verfassten Neuen Testaments als Prophet der Endzeit und Wegbereiter Jesu Christi mit eigener Anhängerschaft dargestellt. 
🤔
 
Rosenlied 29.08.2020 09:56
⛪Ja, ich kenne Johannes den Täufer auch als den 
"Wegbereiter" von JESUS⛪.
Ich hab mal gehört, dass er sogar sein Vetter war.
⛪JESUS war bestimmt sehr traurig über den schrecklichen 
Tod vom Johannes.....!!
Aber er ist ja im Himmel jetzt bestimmt bei IHM.....
 
Jerusa 29.08.2020 10:29
Vielen Dank für die Infos , die sind interessant und diese geistlichen Beiträge helfen einfach im Alltag 
 
hansfeuerstein 29.08.2020 17:18
Je tiefer man einsteigt, umso mehr liebt man die Heiligen😉
 
UP66 29.08.2020 18:30
@Klavierspielerin
Danke für den interessanten Blog.
Ich hab vorhin beim Gebet in 'meiner' Kirch das heutige Evangelium gelesen. Ich wusste bisher nicht, wie Johannes der Täufer zu Tode kam. 
 
(Nutzer gelöscht) 29.08.2020 21:03
Auch ich bin jetzt ganz interessiert dem Blog gefolgt. Wieder was gelernt. Danke für die interessanten Beiträge.
 
Klavierspielerin2 30.08.2020 09:54
Guten Morgen,
schön, dass es Interessierte gibt. Die Lebenslinien und deren Sterben für unsern Herrn ist oft spanntend.

Wie kommt es eigentlich dazu, dass Menschen heilig gesprochen werden?
(Mal abgesehen davon, das wir alle " das Zeug" zur Heiligkeit haben und hoffentlich was daraus machen ):

Wenn der Ruf, der betreffenden Person, in deren Umfeld Hervorragendes berichtet und dieser Ruf bis nach Rom zur Kurie dringt, wird das von der RKK genauestens geprüft!
Kann ja jeder daher kommen und behaupten, sein Cousin häbe dessen Tochter von einer Krankheit geheilt....🙄
Der angeblich Heilige muss bereits verstorben sein.

Die RKK setzt zur Prüfung 3 - sofern der Ruf nach Heiligkeit nach Rom dringt- Pruefungs-Kommissionen ein:
Hierfür ist die " Leichenerhebung" notwendig, dort sind Arzt, Bürgermeister, Bestatter, ein Kirchenmiitglied, anwesend um zu bezeugen.
Interessant z.B. bei Bernadette Soubirous (ja, die von Lourdes )zu verfolgen, da durch die zeitliche Nähe- gest. 1879- alles genau dokumentiert ist.

Die 1. Leichenerhebung 1909 brachte eine unverweste Bernadette zum Vorschein. Wie der schriftl. Aufzeichnung der Exhumierung- Anwesende: Arzt, 2 ihrer Mitschwestern, Schreiner, bzw. Bestatter- zu entnehmen ist, war die KKleidung samt der Leiche feucht, das beigelegte Kreuz rostig, die Leiche hatte vollständig erhaltene Ohren und Nägel, dir Augenlieder geschlossen und eingesunken.
Die Mitschwestern erkannten Bernadette wieder- nach 40 Jahren im Grab!

Die 2. Leichenerhebung erfolgte 1919. Die Gräber um Bernadettes Grab wurden ebenfalls geöffnet, um zu untersuchen, ob das Bodenmaterial auch andere Leichen konserviert hat, nein, alle anderen waren verwest.

Die 3. Leichenerhebung wird in Anwesenheit einer 75 köpfigen Kommission- bestehend aus überwiegend Nicht- katholischen, oft atheistischen Wissenschaftlern durchgeführt. Das war 1929.
Aus dem Exhumierung-Protokoll z.b. die Leber war vollständig erhaltenen, sowie die Sehnen, Muskulatur....

1933 wurde Bernadette Soubirous heilig gesprochen. Nicht wegen ihrer unverweste Leiche, sondern ihren Marien Erscheinungen, die uns Mitteilung gesandt hat.

Kann man, wenn man nicht von vornherein Zeichen und Wunder, auch in der heutigen Zeit,. abstreiten, in der Fachliteratur ganz genau nach lesen.
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