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Bundesverfassungsgericht lehnt Anfrage zu Karfreitags-Tanzverbot ab

Bundesverfassungsgericht lehnt Anfrage zu Karfreitags-Tanzverbot ab
Niemand sei gezwungen, sich wie ein gläubiger Christ zu verhalten

Karlsruhe ‐ Zum Schutz der Stille sind an Karfreitag Tanzveranstaltungen nicht erlaubt. Ein Göttinger Amtsgericht stellte dieses Verbot infrage – blitzte damit jetzt aber am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ab.


Das Bundesverfassungsgericht hat eine Richtervorlage abgewiesen, die das Tanzverbot an Karfreitag für rechtswidrig hielt. Die Vorlage des Amtsgerichts Göttingen sei unzulässig, weil sie sich nicht ausreichend mit der bisherigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts auseinandersetze, teilte die 3. Kammer des Ersten Senats des Verfassungsgerichts am Dienstag in Karlsruhe mit.

Die Karlsruher Richter konnten weder eine Verletzung der negativen Religionsfreiheit noch der Berufsfreiheit erkennen. Sie erinnerten daran, dass das Tanzverbot gerechtfertigt sei, um den äußeren Charakter von Feiertagen als Ruhetage sicherzustellen. Das Tanzverbot zwinge niemanden dazu, sich an Karfreitag wie ein gläubiger Christ zu verhalten.

Andere Veranstaltungen immer möglich

In der Abweisung der Richtervorlage erinnerte die Kammer auch daran, dass sich das Tanzverbot auf sehr wenige Tage im Jahr beziehe und eine Vielzahl anderer Vergnügungsveranstaltungen immer erlaubt bleibe. Insofern sei auch keine Verletzung der Berufsfreiheit zu erkennen.

Ausgangspunkt des Verfahrens war eine Tanzveranstaltung in Göttingen. In einem Club hatten in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag rund 100 Gäste getanzt. Die Stadt verhängte ein Bußgeld von 1.700 Euro, gegen das sich die Diskothek wehrte. Das zuständige Amtsgericht wandte sich an das Verfassungsgerichts, weil es das Tanzverbot für verfassungswidrig hielt. Die Ablehnung der Vorlage durch das Verfassungsgericht ist unanfechtbar. 2016 hatte Karlsruhe ein Grundsatzurteil zum Karfreitags-Feiertagsschutz gefällt. (KNA)

Kommentare

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Klavierspielerin2 09.09.2025 18:37
Der Karfreitag ist für beide Konfessionen, Protestanten und Katholiken, von zentraler Bedeutung, da er an den Tod Jesu Christi erinnert, aber er hat unterschiedliche Schwerpunkte. Für Protestanten ist der Karfreitag ein sehr wichtiger, traditioneller Feiertag, der die Erlösung durch den Tod Jesu betont, während für Katholiken Ostern, die Feier der Auferstehung, das höchste Fest im Kirchenjahr ist. 
Bedeutung des Karfreitags
Für Protestanten:
Der Karfreitag ist ein Feiertag der Identität und der Besinnung auf die Erlösung, die der Tod Jesu für Sünde und Schuld bedeutet. Er kann mit festlich gestalteten Gottesdiensten oder schlichten Feiern begangen werden. 

Für Katholiken:
Der Karfreitag ist ein Trauer- und Fasttag, der an die Kreuzigung Jesu erinnert und für Katholiken weniger das höchste Fest als das Osterfest ist.  

Gemeinsamkeiten:
Der Karfreitag ist für beide Konfessionen ein Feiertag, der an den Tod Jesu erinnert. Auch der Brauch, an diesem Tag auf Fleisch zu verzichten und stattdessen Fisch zu essen, ist in beiden Konfessionen verbreitet. 
Unterschiede:
Für Katholiken ist Ostern das höhere Fest, während Protestanten lange den Karfreitag als höchsten Feiertag angesehen haben, auch wenn dies heute relativiert wird.
 
Engelslhaar 09.09.2025 18:58
Können die Leute denn nicht einmal im Jahr Ruhe geben mit ihrer ständigen Feierlaune?
Das kann man doch wohl noch erwarten, diese minimale Rücksicht auf Gläubige.
 
Klavierspielerin2 09.09.2025 19:03
Den österreichischen Christen haben sie den Feiertag bereits genommen.
 
Rosenwunder 09.09.2025 21:02
heute ist eben Alles erlaubt und nichts mehr Heilig..... auch der Karfreitag nicht-
 
hansfeuerstein 09.09.2025 21:28
Tja, so geht das Zug um Zug, mit dem Abräumen. Entgegen aller politischen Beteuerungen.

Es wird noch so kommen, dass die CSD Tage bewusst am Karfreitag abgehalten werden....
 
neroli 09.09.2025 23:02
In diesem Lande wird doch immer wieder Toleranz und Respekt gefordert; wie wäre es, wenn bestimmte Kreise, das, was sie immer fordern, auch einmal gegenüber den Kirchen deutlich machen würden.
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