weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Gute Christen - Schlechte Christen

Gute Christen - Schlechte Christen
Mindestens ein Mal pro Woche erscheint hier ein Beitrag, der das Spiel "Gute Christen - schlechte Christen" spielt: der Leser bekommt suggeriert, es mangle ihm am nötigen Ernst in seinem Christ-Sein, an Hingabe für den Herrn, an Bibeltreue, an Gebet, an Heiligung, missionarischem Eifer und was auch immer. Der jeweilige Poster schlägt dabei einen Tonfall an, der kaum daran zweifeln läßt, dass es bei ihm natürlich nicht so ist.

Die Welt wird so in "gute" und "schlechte" Christen eingeteilt.

Das ist natürlich Unsinn: entweder sind wir ALLE gute oder ALLE schlechte Christen. Sehr wahrscheinlich ist, dass die vermeintlich "guten" eigentlich genauso "schlechte" Christen sind wie der Rest von uns - sie wollen es nur nicht zugeben. Es würde sie zudem in tiefe Krisen stürzen. Ein gewisses Überlegenheitsgefühl ist ihnen unentbehrlich. Sie würden das natürlich nie "fleischlich" nennen - sondern der "Eifer des Herrn verzehrt" sie.

Aber die religiöse Seite des sogenannten Fleisches erklärt eigentlich ganz gut, was da WIRKLICH passiert: man verschafft sich seltsame Befriedigungen durch Zitieren von Bibelworten, Prophetien, Lebensberichten u.a. Zwangsläufig landet man in Selbstgerechtigkeit, Überheblichkeit, Verurteilen, verbalem Steinewerfen und anderen "Werken des Fleisches". Die Teflon-Beschichtigung um das eigene Herz wird so jede Woche etwas besser und läßt alles an sich abperlen (so eine Analyse wie diese her natürlich auch).

Die Verärgerung der anderen (die den Braten natürlich riechen, auch wenn sie ihn vielleicht nicht benennen können) wird umgedeutet in ein "auf dem richtigen Weg sein" und "dass Menschen den Ruf zur Umkehr nicht hören wollen". Dabei wird völlig vergessen, wie sehr Jesus Menschen aller Richtungen anzog (gerade auch Schwache, Arme, "Sünder", Leute von zweifelhaftem Ruf) und wie wohl sie sich bei ihm fühlten und dass sie sich nicht verurteilt vorkamen von ihm (im Gegensatz zu den Pharisäern). Dieser Teil von Jesus ist natürlich bei den Selbstgerechten gestrichen oder wird höchstens dem unbekehrten Drogenabhängigen zugestanden.

Da könnte man noch mehr zu sagen - soll aber jetzt erst mal reichen.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Engelslhaar 14.11.2014 09:32
@fettesbrot
Findest Du Deinen Beitrag so interessant, dass Du ihn zum zweiten Mal bringen musst? Das hat schon was Penetrantes, zumal Du das , was Du beschreibst, selber machst, z.B. das ständige Zitieren von Bibelworten.
Aber bei Dir ist das natürlich ganz was Anderes, da Du ja quasi als Einziger den Durchblick hast und die Anderen müssen halt erst noch so schlau werden.
Das ist so ermüdend und so leicht durchschaubar!
 
fettesbrot 14.11.2014 11:23
Solange das Spiel "gute Christen - schlechte Christen" von den vermeintlich "guten" Christen hier weiter gespielt wird, kann man das ruhig öfter mal posten - vielleicht in Varianten, damit es nicht langweilig wird zwinkerndes Smiley

... zu der anderen Frage weiter oben: ich WEISS wenigstens, dass ich ein überheblicher Besserwisser bin zwinkerndes Smiley ... und dass es mit meiner Demut nicht weit her ist zwinkerndes Smiley ... denen, die sich für die demütigen Sprachrohre Gottes halten, bleiben solche Einsichten erstmal versperrt zwinkerndes Smiley

Kurz: was andere hier dürfen und sich rausnehmen, dürfen ich und andere schon lange zwinkerndes Smiley
 
Irmgard 14.11.2014 21:18
danke paint!
 
hansfeuerstein 15.11.2014 15:33
Es gibt gute und schlechte Christen, so wie es gute und schlechte Menschen gibt.
 
fettesbrot 16.11.2014 10:23
Zur Erläuterung kann vielleicht dieser Bibelvers dienen:

Lk 18,11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner
 
hansfeuerstein 19.11.2014 00:00
Tja, auch dieser Bibelvers beinhaltet wiederum eine Wertung, und richtet sich wiederum gegen... er wird übrigends häufig von sog. Liberalen gegen sog. konservative Gläubige eingesetzt und benutzt. Er impliziert, daß es letztlich
sogar das erstrebenswerte Ziel sein könnte ein R.., Betr.... Ehebr... und Zö....
zu sein, weil man dann ja Gott besonders nahe sei...
 
fettesbrot 19.11.2014 11:43
Es ist ein erstrebenswertes Ziel zu erkennen, dass man nicht BESSER ist als die anderen Leute. Uns unterscheidet nichts von Räubern, Betrügern, Ehebrechern, Zöllnern etc - nichts außer der Gnade Gottes. Unsere Sünden sind nicht weniger schlimm als die Sünden solcher Menschen.

Und ja, Gott ist uns allen besonders nahe - auch und gerade den Personengruppen, auf die wir als vermeintlich Bessere herabschauen.
 
fettesbrot 19.11.2014 12:16
Wäre ja auch fatal, wenn jemand denken würde, er wäre Gott näher als andere, weil er sich so gerecht verhält zwinkerndes Smiley ... dann wäre er ja wie der Pharisäer aus Lk 18,11
 
hansfeuerstein 20.11.2014 00:12
Man muss schon auch differenzieren. Es macht schon einen Unterschied unter welchen Menschen man lebt und wie sie sich verhalten. Der Mensch ist ein Nachahmungswesen. Auch der Einfluss, beim die Menschen aufeinander haben. Dass Jesus mit Sündern verkehrte, ohne selbst hinabgezogen zu werden, sie aber zu sich hochzuziehen, ist eine gewaltige Angelegenheit. Die Hl.Schrift warnt vor Überheblichkeit, es setzt aber nicht alle Verhaltensweisen gleich.
Der hohe Anspruch besteht in der Ausdifferenzierung.
 
hansfeuerstein 20.11.2014 00:18
Potenziell sind wir alle das Gleiche, ohne die Gnade. Der Vorteil den die o.g. Gruppe von Menschen hat, ist das Bewusstsein um ihre eigene Situation
der Bedürftigkeit. Die Gefahr für die andere Gruppe ist, der Verlust des Bewusstseins um ihre eigene Bedürftigkeit. Es setzt bei beiden aber die Erkenntnis ihrer eigentlichen Situation der Bedürftigkeit voraus.
 
fettesbrot 20.11.2014 10:27
Ein starkes Bewußtsein davon, dass wir alle bedürftig sind und bleiben, würde schon sehr weiter helfen ...

... die Gruppen, denen sich Jesus zuwendete, hatten ja schon Verhaltensvorbilder - die Pharisäer. Da konnten sie sehen, wie man sich korrekt verhält und ein ordentlicher Mensch wird. Korrektes Verhalten löst aber kaum jemals ein echtes Problem - das leistet nur echte innere Veränderung.

Jesus hat die Sünder etc. sicher nicht durch sein korrektes Verhalten beeindruckt und angezogen - sondern durch seine Annahme und Liebe, seine Zuwendung. Im Gegensatz zum Verhalten der Pharisäer war seines nicht ausgrenzend und verurteilend.
 
hansfeuerstein 20.11.2014 22:49
Wenn das Bewusstsein für Sünde und ihre Auswirkungen schliesslich aber sowieso abhanden gekommen ist, fragt sich letztlich jeder, was soll das Ganze..?
Es ist schon viel, wenn Menschen die zehn Gebote als Richtschnur akzeptieren.
Es ist dagegen kaum auszuhalten, wenn jeder tut was ihm gerade einfällt, und
er gerade will. -Wie strebt der Mensch, und welche Qualität hat sein Streben-
 
fettesbrot 21.11.2014 12:39
Auch die zehn Gebote sind nur Gebote und Gesetz - und sie tun eines vor allem anderen: sie verurteilen uns ... sie verurteilen andere ... das tun sie, BEVOR sie vielleicht, vielleicht irgendjemand manchmal zu guten Taten motivieren ...

... der Mensch braucht ein gutes Herz, damit er "anders" streben kann - und das bekommt er nur durch Jesus und nicht durch Gebote ... die Gebote verändern sein Streben nicht ... wenn er ein neues Herz mit einem neuen Streben hat, braucht er die Gebote nicht mehr ... so werden wir also nicht nur ohne Gesetzeswerke vor Gott gerecht - Gesetzeswerke haben auch in unserem täglichen Leben keinen Platz mehr ...
 
hansfeuerstein 22.11.2014 23:21
Die zehn Gebote motivieren vor allem und zuallererst zum Guten.
Stämme, die Menschneopfer darbringen und dabei gar nichts Böses
empfinden, fühlen sich nicht verurteilt. Sie haben auch ein Herz.
 
hansfeuerstein 22.11.2014 23:51
Gutes und vernünftiges Handeln ist nicht zuerst und allein eine Frage des Gefühls, sondern genauso der Vernunft. Jesus Christus ist die authentische Verkörperung der Gebote und der Gegenwart Gottes, welche sich zuerst in den zehn Geboten Mose unter den Menschen im Bundeszelt präsent zeigte. Und so stellt er es uns auch das Ideal vor. Die Wahrheit Jesu Christi ist sowohl Sache des Herzens als auch der Vernunft, welche die zehn Gebote mit Leben füllt,
anstatt in ihnen einen Gegensatz sieht.
 
fettesbrot 23.11.2014 08:47
Wenn die Gebote angeblich so gut sind, bleibt es natürlich ein Rätsel, warum wir als Erlöste befreit sind vom Gesetz:

Röm 7,4 So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden
Röm 7,6 Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht
Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.
Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben


Und warum das Gesetz die Sünde erst so richtig "überfließend" macht:

Röm 5,20 Das Gesetz aber kam daneben hinzu, damit die Übertretung zunehme ...
1Kor 15,56b ... die Kraft der Sünde ist aber das Gesetz.
Gal 3,10 Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch
Gal 3,19 Was soll nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt

Wenn das Gesetz weiter für uns gelten würde, dann ist es kein Problem, Christen in gute und schlechte einzuteilen - das taten schon die Pharisäer mit ihren jüdischen Landsleuten
 
hansfeuerstein 23.11.2014 14:31
Die Gebote sind direkt von Gott, das gilt es schon mal grundsätzlich festzuhalten.

Sie sind kein weltlich Ding. Sie haben damit eine Gott gegebene innere Koheränz. Wie wir heute weltweit jeden Tag auch erleben können.

Die Schrift-Stellen alle aufzählen in denen Jesus Christus auf das Handeln des Menschen abzielt, würde wohl den Rahmen sprengen.

Es geht nicht nur um die eschatologische Errettung im Jenseits.

Fakt ist, das Handeln des Menschen zu relativieren oder zu negieren, ist keineswegs im Sinne Gottes oder im Sinne Jesu. Die Zahl der Schirftstellen hierzu sind erdrückend und überzeugend.

Die zehn Gebote gelten selbstverständlich für alle Zeiten.
Unter dem Gesetz, von dem bei Paulus die Rede ist, geht es gar nicht um die
zehn Gebote, sondern um die mehr als 100 Gesetze f. Reinheitsvorschriften.
 
hansfeuerstein 23.11.2014 14:33
Der Riesendenkfehler beruht auf der Missinterpretation, dass die zehn Gebote
im Gegensatz zur Gnade Gottes verstanden werden. Sie sind vielmehr ihre Voraussetzung.
 
fettesbrot 23.11.2014 15:19
Eine erneute Lobpreisung des Gesetzes erklärt nicht unsere Befreiung vom Gesetz. Zum Gesetz gehören auch die zehn Gebote. Natürlich gilt das Gesetz für alle Zeiten - aber nicht für alle Menschen. Vor allem ist es nur den Juden gegeben.

Und es stimmt nicht, dass die Gebote direkt von Gott sind:
Gal 3,19 Was soll nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt - bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung galt -, [Achtung!:] angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers.

... das Gesetz und die Gebote: sie ermöglichen erst das "schlechter - besser" (um es noch mal zu wiederholen) ... wie sie überhaupt die Ursache sind für so manches Schlechte sind ...
 
hansfeuerstein 23.11.2014 18:49
Die Befreiung vom Gesetz, ist die Befreiung von den Reinheitsgesetzen,
keineswegs von den zehn Liebensgeboten Gottes.

Die zehn Gebote sind die Konkretisierung des: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst"

Ich möchte nicht mit Menschen leben, die an den zehn Geboten Nichts finden,
als Verurteilung. Das wäre gerade ein Schreckensszenario, das sich vielerorts
verwirklicht findet. Das Gesetz aus Galater 3,19 spricht von den Reinheitsgesetzten, selbstverständlich keineswegs von den zehn (Liebes-) Geboten.


„Seine Urteile sind wahr und gerecht“ (Offb 19,2). Jeder Einspruch gegen sein Wort erübrigt sich und ist zwecklos. Widerspruch macht keinen Sinn, weil sein Wort und sein Tun den schöpfungsgemäßen Sinn des menschlichen Lebens grundgelegt haben und an diesem Tag endgültig offen legen werden.



Nachdem er „die Schafe zu seiner Rechten, die Böcke aber zur Linken“ versammelt hat, wird er denen „auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Erde für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen …“

Die davon ganz Überraschten werden ihm erwidern: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen …?“

„Der König wird ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Die „Böcke aber zur Linken“ werden dann hören: „Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen …“ Auch ihre Überraschung wird groß sein: „Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?“ Ihnen „wird der König antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan.“
Hier nun wird deutlich, wie das hierzu gehörende Schriftwort vom „Buch des Lebens“, das dann „aufgeschlagen“ wird (Offb 20,12), zu verstehen ist.

Die große Überraschung sind nicht peinliche Notizen oder schamlose Beobachtungen, die ein vermeintlicher Geheimdienst- oder Sittenwächter-Gott darin aufgeschrieben hat. Die große Überraschung ist vielmehr der Sinn allen Tuns und Lebens, der dann endgültig offen gelegt und von allen erkannt wird. Er bestimmt fortan unumkehrbar die Zukunft eines jeden.
 
hansfeuerstein 23.11.2014 21:16
-Teile aus dem letzten Post sind aus einer sehr guten Predigt übernommen-

Es ist etwas ganz anderes, ob man mit jemanden spricht, der ignorant ist, jemanden der Akzeptanz fordert oder mit jemandem, der um Vergebung bittet.
 
fettesbrot 24.11.2014 08:55
Jesus sagt, wir sollen kein Jota am Gesetz ändern - als hätte er gewußt, dass Menschen kommen und das EINE Gesetz in verdauliche und weniger verdauliche Häppchen aufteilen wollen ... Steinigung etwa gehört nicht zu Reinheitsgeboten, Kleidervorschriften auch nicht usw. ... wenn das Gesetz noch für jemand gilt, dann gilt es für ihn ganz.
 
hansfeuerstein 25.11.2014 00:37
Übeltaten bleiben Übeltaten, nichts davon gutiert Jesus Christus, an keiner Stelle. Niemand kann sich darauf berufen.
 
hansfeuerstein 25.11.2014 00:38
Die Reinheitsgebote hebt er auf. Das ist der Unterschied.
 
fettesbrot 25.11.2014 07:51
Interessant, dass du "Übeltaten" hörst, wenn ich darauf aufmerksam mache, dass wir laut dem Neuen Testament vom GANZEN Gesetz befreit sind.

Um mich zu wiederholen: nein, nicht die Reinheitsgebote - das GANZE Gesetz. Dazu gibt es viele Bibelstellen - die kannst du nicht einfach durch das Beharren auf "nur die Reinheitsgebote" beiseite schieben.
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren