weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

" Alle mögen eins sein“

" Alle mögen eins sein“
Ein ökumenischer Meilenstein: 25 Jahre „Ut unum sint“
Nicht jede Enzyklika ist automatisch ein Meilenstein. Diese aber schon: Vor 25 Jahren veröffentlichte Papst Johannes Paul II. seine Ökumene-Enzyklika „Ut unum sint“.
Lesen Sie auch
Radio-Akademie: 100 Jahre Johannes Paul II. (2)
01/05/2020
Radio-Akademie: 100 Jahre Johannes Paul II. (2)
Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Und das war nicht nur der erste päpstliche Text dieses Kalibers zum Thema Ökumene überhaupt. Der polnische Papst (1978-2005) machte in dem 130-Seiten-Lehrschreiben auch ein aufsehenerregendes Angebot: Er lud zu einer Debatte darüber ein, wie das Papstamt so gestaltet werden könnte, dass es nicht länger ein Stolperstein auf dem Weg zur Kircheneinheit, sondern vielmehr ein „Dienst an der Einheit“ wäre.

„Alle mögen eins sein“ – dieses Gebet Jesu im Johannesevangelium gab der Enzyklika ihren Titel. „Wenn vor Gericht ein wichtiger Tatbestand zu ermitteln ist, braucht man mehrere Zeugen“, hat Johannes Paul mal bei einer Deutschlandreise dazu gesagt. „Erst wenn ihre Aussagen übereinstimmen, kommt Licht ins Dunkel. Bei den wichtigsten Fakten im Prozess der Welt kommt es entscheidend auf das einhellige gemeinsame Zeugnis an. Deshalb fleht der Herr im Blick auf den Glauben und auf das Heil aller: ”Alle sollen eins sein, . . . damit die Welt glaubt“ (Joh 17, 21).“


„Eine Form der Primatsausübung finden, die sich einer neuen Situation öffnet“

Johannes Paul wich in der Enzyklika der heiklen Primats-Frage nicht aus, sondern sprach sie direkt und sehr ausführlich an. Amtsvollmacht und Dienstamt gehörten für ihn untrennbar zusammen; der Papst leiste einen „Dienst der Barmherzigkeit“, doch ohne „Vollmacht und Autorität“ wäre das Amt „illusorisch“. Das bedeutete: Der Papstdienst darf nicht zu einem symbolischen Ehrenvorsitz schrumpfen, nur um für alle Varianten des Christlichen akzeptabel zu werden.

Es gelte, „eine Form der Primatsausübung zu finden, die … sich einer neuen Situation öffnet“ und das Papstamt zu einem allgemein anerkannten „Dienst der Liebe“ mache. Darum bitte er „die kirchlichen Verantwortlichen und ihre Theologen, … über dieses Thema mit mir einen brüderlichen, geduldigen Dialog aufzunehmen“. Die Debatte war eröffnet.

Zwischen „Dominus Iesus“ und dem Durchbruch von Augsburg
„Wenn wir der Weisung des Herrn gehorchen und Zeugnis von ihm geben wollen, müssen wir alles daran setzen, um immer mehr eins zu werden. Dabei dürfen wir auf den Heiligen Geist vertrauen. Der Geist der Wahrheit kann in alle Wahrheit einführen; der Geist der Liebe kann alle Trennung überwinden. Seit dem ersten Pfingstfest ist er am Werk. Danken wir für alle Einheitsgnaden, die er uns bereits geschenkt hat. Bitten wir um Verzeihung dafür, dass wir uns nur unzulänglich von diesen Gnaden haben ergreifen, beseelen und bewegen lassen. Danken wir für alle Schritte, die uns in den letzten Jahren der größeren Einheit nähergebracht haben.“

Seinen ökumenischen Partnern machte es Johannes Paul II. in seinem Pontifikat nicht immer einfach. So zog etwa in seinem Pontifikat die Glaubenskongregation in einem Dokument namens „Dominus Iesus“ das Kirche-Sein vieler christlicher Gruppierungen in Zweifel. Doch ins polnische Pontifikat fällt auch ein wichtiger Durchbruch: der Augsburger Konsens zum grundlegenden Konflikt der Reformation, bei der sogenannten Rechtfertigungslehre.

Ökumene als Kernauftrag des Konzils
Johannes Paul II. ließ sich in seinem ökumenischen Einsatz nicht beirren, obwohl es auch wegen dieses Punkts zum Bruch mit den traditionalistischen Piusbrüdern kam. Für den Papst war Ökumene ein Kernauftrag des Zweiten Vatikanischen Konzils.

„Was immer man uns in unserem Bemühen um die Einheit aller Christen skeptisch entgegenhält -werden wir nicht müde auf dem Weg zum gemeinsamen Herrn; er ist auch der geradeste Weg zueinander. Erstreben wir das gemeinsame Zeugnis, wo immer es geht. Je mehr wir es versuchen, um so mehr werden wir weitere mögliche Schritte zur vollen Einheit entdecken; je mehr wir eins werden, um so bessere Zeugen des Herrn können wir sein.“

(vatican news)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren New
sletter bestellen.

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Engelslhaar 08.09.2025 18:06
https://www.domradio.de/artikel/schwarze-muttergottes-der-kupfergasse-wird-mit-festwoche-gefeiert


Eine glaubensstarke Gemeinschaft, mögen die Menschen zur Einheit zurück finden.
 
NicetomeetFEM 08.09.2025 19:33
Die Mächtigen und die UNO wollen eine Einheitsreligion.

Die Satanisten wollen die Einheitsreligion, in welcher der Antichrist dann herrscht.

Diese Nachricht aus dem Vatikan passt da gut dazu.


Mir wäre dagegen wichtiger, als daß alle eins sind, dass das wahre Evangelium verteidigt wird.
 
hansfeuerstein 08.09.2025 21:08
Das Kirche sein wurde nicht in Zweifel gezogen. Sondern an der Lehre festgehalten, dass es nur eine Kirche geben kann. Alle haben unterschiedliche Teilhabe an der Einen...
 
Klavierspielerin2 09.09.2025 11:50
P.S. ich fände es gut, wenn die ganze Welt sich zu jesus Christus bekennen würde!

Weshalb eine" Welt-Einheitsreligion" negativ belegt ist, verstehe ich nicht.
 
NicetomeetFEM 09.09.2025 12:21
@Klavier

Sicher wäre es gut, wenn sich die Welt zu Christus bekennen würde.

Aber die muslimisch-satanische UNO wird das sicher nicht tun.

Deshalb wird die Einheitsreligion der Islam sein.

Ich gehe von einer Christenverfolgung aus für Dissidenten der Einheitsreligion.
 
Klavierspielerin2 09.09.2025 12:35
Glaub ich nicht, denn deren Jenseits Aussichten sind ganz mies. Unsere hingegen herrlich- das müssen sie aber erfahren, dafür gibt's Mission und die machen wir - alle Konfessionen- dich recht gut.
Ich bin darum zuversichtlich.
 
(Nutzer gelöscht) 09.09.2025 17:17
Der Islam kennt Himmel und Hölle,wobei die Hölle dem Fegefeuer gleich kommt , deren Hölle ist mehr ein Ort der Läuterung ,die dann zum Himmel hin führt .- ist doch fast wie im Katholischen Glauben. 
So wie ich las , kommen alke Muslime in den Himmel als Endziel ,deren Hölle ist nur Zwischenstation.
 
(Nutzer gelöscht) 09.09.2025 17:47
Nur ein Märtyrer erhält 72 Jungfrauen im Paradies. Alle anderen männlichen Einwohner des Paradieses erhalten zwei Jungfrauen.
Alle Männer betreten das Paradies ohne Kleidung im Alter von 30 Jahren (so die Überlieferung von at-Tirmidhi).
Alle Jungfrauen sind jung und gleichaltrig.
Als Antwort auf die Frage „Warum erhalten 

Sind doch nette Aussichten für Männer 😄

Männer im Paradies viele Frauen, während jede Frau dort nur einen Mann hat?“ sagt Asch’arani:

Nach der glaubwürdigen Überlieferung (Hadith Sahih) sind im Paradies mehr Männer als Frauen.
Nach der gesunden Überlieferung ist das sexuelle Verlangen einer Frau im Paradies geringer als derartiges Verlangen eines Mannes (Sahih Muslim).
 
NicetomeetFEM 10.09.2025 01:50
@Klavier

Die Frage ist welche Kompromisse der Vatikan dabei eingeht.

Würdest du Allah anbeten, wenn der Papst es sagt ?
 
NicetomeetFEM 10.09.2025 02:11
Wer hat mich eigentlich 19:33 gelikt ?
 
Engelslhaar 10.09.2025 08:19
Frau S. hat dich geliked, sie ist unsichtbar.
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren