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Reformationstag und Halloween – die Kombination von Inhalt und Kommerz

Reformationstag und Halloween – die Kombination von Inhalt und Kommerz
MÜNCHEN ‐ Der Reformationstag und Halloween werden am gleichen Datum gefeiert. Für den bekennenden Kulturprotestanten Tilmann Kleinjung ist das nicht unbedingt ein Widerspruch: Die beiden Feiertage ergänzen sich durchaus, kommentiert er augenzwinkernd.


Gruslig, was einem da am Reformationstag alles geboten wird: Kostüme von der Stange, Gedichte aus der Konserve und jede Menge Süßkram. Am Vorabend vor Allerheiligen wird der Kulturprotestant (zu denen sich der Autor wohl zählen lassen muss) regelmäßig zum Kulturpessimisten. Er hebt an zur Wehklage über diesen Neophyten unter den Festen: Halloween, importiert aus dem Fernen Westen, hat dem Reformationstag schon lang den Rang abgelaufen. Der Klingelstreich an Nachbars Gartentür hat mit dem Thesenanschlag Martin Luthers vor 505 Jahren praktisch nichts mehr zu tun – außer dem gemeinsamen Datum, eben dem Vorabend vor Allerheiligen.

Nun habe ich – spätestens, seit ich Vater bin – meinen Frieden mit dem Kürbisfest gemacht. Mit zunehmendem Alter der Kinder verliert es an Bedeutung. Am Ende ist es doch nur eine Mode? Auch die Nachfahren des Reformators raten zur Gelassenheit im Umgang mit Halloween. Christian Priesmeier, der Vorsitzende der "Lutheriden-Vereinigung", der rund 200 Luther-Nachfahren angehören, findet es überhaupt nicht schlimm, wenn beides gefeiert wird: Reformation und Halloween. "Dieses 'Entweder, oder' ist etwas typisch Deutsches", sagte Priesmeier dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vielleicht ist es ja gerade die Koalition der beiden Feste, die für den politisch gewünschten "Doppelwumms" sorgt. Der Reformationstag kümmert sich um den Content und das Gruselfest um den Kommerz. Diese für jedes anständige Fest unabdingbare Kombination (siehe Weihnachten) könnte dem 31. Oktober endlich zu dem Stellenwert verhelfen, der ihm gebührt.

Und schon werden Stimmen laut, die fordern, der Reformationstag möge doch endlich gesetzlicher Feiertag in ganz Deutschland werden. Das ist er bisher nur in neun Bundesländern (und rätselhafterweise in Chile). Eine Umfrage im Auftrag der Nachrichtenagentur IDEA kommt zu dem Ergebnis, dass 61 Prozent der Deutschen den 31. Oktober als bundesweiten Feiertag wollen. Happy Halloween oder Ruhiges Reformationsfest? Egal. Das schönste Ergebnis dieser Umfrage ist die Nachricht, dass auch die Katholikinnen und Katholiken mehrheitlich den Reformationstag feiern wollen. Wenn das kein Grund für einen Feiertag ist.

Von Tilmann Kleinjung

Kommentare

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Avokado 28.10.2022 09:10
Es wäre sinnvoll wenn man nicht nur die Kirchensteuer abschafft, sondern auch den Ablösevertrag mit den Kirchen kündigt. Die beiden Kirchen erhalten jährlich – neben der Kirchensteuer – über 500 Millionen Euro von unseren erwirtschafteten Steuergeldern. Diese Ausgleichszahlungen sollten bereits in der Weimarer Republik abgeschafft werden.
 
done 28.10.2022 09:30
der hl..wolfgang sollte auch nicht vergessen werden, unser bistumspatron
 
Jerusa 28.10.2022 09:30
Wen es um die paar €Kirchensteuer geht, der sollte sich dann mal im Wald verscharren lassen, ohne Pfarrer 
 
(Nutzer gelöscht) 28.10.2022 11:17
Naja, wer als Christ Halloween immer noch, und nur, als ein Spaßfest sieht und mit der Reformation gleichstellt, hat so einiges immer noch nicht verstanden. Das zum Thema Starrköpfigkeit, oder ähnliche Aussage die Tage..............

Satanisten und Hexen sind KEINE Märchen. Der 31.Okt. ist das Hochfest derer und sie wissen genau was zu tun ist.

Auch wir als Christen sollten wissen, was zu tun ist 🙌 🙏 Vor allem dahingehend, dass keine Kinder mehr entführt werden. Statistiken zeigen immer wieder, das am 31 Okt. mehr Kinder verschwinden, als an anderen Tagen.........

Kurzvideo oder Link erspar ich mir, da eh kein Interesse besteht. Falls doch macht euch selber auf die Suche 😉
 
Herbstprince 28.10.2022 11:47
Halloween, treffender gesagt: Teufelsfasnacht, ist mittlerweile ein satanischer Totenkopf-Kult, der sich als harmlos-heiter-makabre Grusel-Gaudi tarnt. Gemäss offizieller Website der „Kirche Satans“ („Church of Satan“) ist Halloween ein Versuch, Zitat, „die ‚Dunkelheit‘ zu berühren, die für Satanisten zur täglichen Form des Seins gehört“. Ja, Halloween ist satanisch.
 
Herbstprince 28.10.2022 11:49
Das Emoji 😉ist automatisch reingerutscht,  warum wohl ?
 
hansfeuerstein 28.10.2022 22:49
Hallloween war in meiner Jugend völlig unbekannt. Rasant ist es zum Massenevent geworden.
Eigentlich kann es nicht überraschen, denn das ist der gesellschaftliche Trend. Anything goes.
 
pieter49 29.10.2022 04:32
Sonderbar!

Halloween; war in meiner Jugend auch völlig unbekannt.

''Rasant ist es zum Massenevent geworden.''  ...schrieb Hans Feuerstein dazu.

Leider!

So Sonderbar ist die Menschheit geworden.
 
Klavierspielerin2 29.10.2022 08:26
Habe einen guten Tipp bekommen, sollten die Jungs und Mädels am 31. vor der Türe stehen: Bonbons in ein Papier, bedruckt mit der Kurzvita eines Heiligen, wickeln  und vor " Übergabe" vorlesen.
 
(Nutzer gelöscht) 29.10.2022 12:20
Ich habe so kleine Herzen kreiert wo drauf steht "Jesus liebt dich" das gibts dann mit einer Süßigkeit und Apfel, od. Mandarine. Diese segne ich vorher mit Gottes Erkenntnis, Weisheit und Offenbarung.
 
HelenaSeverin 29.10.2022 20:41
Herzbonbons mit Jesus-Botschaften is ne tolle Idee.
Mich treibt es um, diesem Fest zu begegnen. Ich glaube das wird eine 24 h Anbetung des Herrn in meinen Gedanken!
Himmel hilf dass die Kinder alle unbeschadet bleiben an diesem Tag und in dieser Nacht!
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