weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

Das sind die zehn neuen Heiligen der katholischen Kirche

Das sind die zehn neuen Heiligen der katholischen Kirche
Der eine wandelte sich vom Lebemann zum Eremiten, der andere starb für seinen Einsatz gegen den Nationalsozialismus – und wieder eine andere kümmerte sich um die Bildung von Mädchen: Zehn Menschen werden an diesem Sonntag in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen.


Lazzaro Devasahayam Pillai (1712-1752): Der vormals hochrangige Hindu und Hofbeamte des Raja von Travancore trat 1745 zum Katholizismus über, wurde deshalb verfolgt und hingerichtet. 2012 sprach ihn Papst Benedikt XVI. selig.

Cesar de Bus (1544-1607): Der südfranzösische Priester, in seiner Jugend Soldat des Königs in den Hugenottenkriegen, widmete sich später der Krankenpflege. 1592 gründete er die Kongregation der Priester der Christlichen Lehre ("Doktrinarier" ). 1975 wurde er von Papst Paul VI. seliggesprochen.


Aloisius/Luigi Maria Palazzolo (1827-1886): Der Priester aus Bergamo gründete 1872 die Kongregation der "Brüder von der Heiligen Familie", die sich notdürftiger Waisenkinder der Jugendseelsorge widmete. Später ging sie in der "Kongregation der Heiligen Familie von Bergamo" auf. Sein bergamaskischer Landsmann Johannes XIII. sprach Palazzolo 1963 selig.



Giustino Maria Russolillo (1891-1955): Der italienische Priester gründete die Gemeinschaft der Göttlichen Berufungen (Vokationisten), die aus einem männlichen und einem weiblichen Zweig besteht. 2011 wurde Russolillo unter Benedikt XVI. seliggesprochen.


Charles de Foucauld (1858-1916): Der vormalige Lebemann und Husar aus dem Elsass erlebte eine religiöse Bekehrung, wurde erst Trappist, dann Weltpriester und am Ende Wüsteneremit in Nordafrika unter den Muslimen. Im Zuge des Ersten Weltkriegs wurde er vor seiner Klause ermordet. Nach seinem Tod wurden elf Ordensgemeinschaften und acht weitere Gemeinschaften und Säkularinstitute gegründet, die sich auf de Foucauld berufen. 2005 sprach ihn Benedikt XVI. selig.


Maria Francesca di Gesu (1844-1904): Anna Maria Rubatto widmete sich als junge Frau der Sozialarbeit in der norditalienischen Industriemetropole Turin, wo sie auch mit dem Jugendseelsorger Giovanni Bosco zusammenarbeitete. 1883 übernahm sie die Leitung einer neu gegründeten Schwesterngemeinschaft ( L'Istituto delle Suore Terziarie Cappuccine di Loano) und nannte sich Maria Francesca di Gesu. 1892 expandierte die Gemeinschaft nach Uruguay,Brasilien und Argentinien. Sie ist die erste Heilige Uruguays, wo sie zuletzt lebte. Johannes Paul II. sprach sie 1993 selig.


Maria Domenica Mantovani (1862-1934): Trotz abgebrochener Schulbildung widmete sich die Jugendliche aus Castelletto di Brenzone am Gardasee der Katechese unter Gleichaltrigen und kümmerte sich um Kranke. 1886 legte sie das Gelübde der Jungfräulichkeit ab. Zusammen mit dem Ortspfarrer Giuseppe Nascimbeni gründete Mantovani 1892 das "Institut der Kleinen Schwestern der Heiligen Familie". Johannes Paul II. sprach sie 2003 selig.


Titus Brandsma (1881-1942): Der Bauernsohn Anno Sjoerd Brandsma aus Nord-Friesland trat 1899 in den Orden der Karmeliten ein. Als katholischer Journalist wandte er sich früh gegen Nationalsozialismus und Faschismus. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande wurde er im Januar 1942 von der Gestapo verhaftet und nach Dachau gebracht. Dort wurde er am 26. Juli 1942 durch eine Giftspritze ermordet. Johannes Paul II. sprach ihn 1983 selig.


Marie Rivier (1768-1838): Die bei Vienne geborene Französin litt seit ihrer Kindheit an einer Hüftverletzung, die sie stark behinderte. Sie widmete sich vor allem der Unterweisung von Kindern und Jugendlichen. 1792 gründete sie zu diesem Ziel die "Kongregation der Schwestern von der Darstellung Mariens", die heute auf mehreren Kontinenten tätig ist. Johannes Paul II. sprach sie 1982 selig.


Maria di Gesu Santocanale (1852-1923): Die sizilianische Adelstochter Carolina Santocanale gründete in den 1890er Jahren eine Gemeinschaft von Frauen, die sich der Bildung und Fürsorge junger Menschen widmete, insbesondere Mädchen. Später kamen ein Waisenhaus und Krankenpflege hinzu. 1910 wurde ihre Gemeinschaft der "Kapuzinerinnen von der Unbefleckten Empfängnis von Lourdes" offiziell anerkannt. Papst Franziskus sprach sie 2016 selig.

Von Alexander Brüggemann und Roland Juchem (KNA)

Kommentare

Schreib auch du einen Kommentar
 
Klavierspielerin2 15.05.2022 08:42
Petition an Papst: NS-Opfer soll Patron der Journalisten werden


AMERSFOORT/ROM ‐ Mit dem heiligen Franz von Sales gibt es bereits einen offiziellen Schutzpatron der Journalisten – doch der reicht manchen nicht aus: Zahlreiche Medienschaffende fordern den Papst in einer Petition auf, einen weiteren Patron zu ernennen.


Journalisten aus den Niederlanden und Belgien haben den Papst gebeten, den niederländischen Journalisten und Ordensmann Titus Brandsma zu einem Patron der Journalisten zu ernennen. Brandsma war 1942 im KZ Dachau ermordet worden. Mehr als 60 weitere internationale Medienschaffende haben die am Dienstag im "Nederlands Dagblad" veröffentlichte Petition bislang unterzeichnet. Am Sonntag wird das Kirchenoberhaupt Brandsma und neun andere katholische Gläubige heiligsprechen.

In der Zeit des aufkommenden Faschismus in Europa habe sich Brandsma schon früh der Sprache des Hasses und nationalistischer Spaltungen widersetzt, heißt es in dem an Franziskus gerichteten Schreiben. Vielmehr habe er die Grundanliegen des modernen Journalismus geteilt: "die Fragen nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit, die Förderung von Frieden und Dialog zwischen den Menschen". "Daher sehen wir in ihm einen Freund und Unterstützer unserer Profession, einen heiligen Patron des Journalismus", schreiben die Initiatoren. Der Papst möge dies auch offiziell anerkennen.

Franz von Sales kein Journalist im modernen Sinn

Zwar gebe es bereits einen offiziellen katholischen Schutzpatron der Journalisten, den französischen Bischof und Autor Franz von Sales (1567-1622). Doch dieser sei – anders als Brandsma – kein Journalist im modernen Sinn gewesen. Hingegen sei Brandsma auch für seine Überzeugungen als Journalist gestorben. In einer Zeit, da wieder vermehrt Journalisten verfolgt und ermordet werden, sei dies ein besonders wichtiger Aspekt, betonen die Initiatoren.

Titus Brandsma, der dem Karmeliter-Orden angehörte, war Anfang 1942 in den von Deutschland besetzten Niederlanden von der Gestapo festgenommen und ins KZ Dachau geschickt worden. Dort wurde er am 26. Juli desselben Jahres mittels einer Giftspritze getötet. An dem Tag ließen die niederländischen Bischöfe in den Kirchen ihren Protest-Hirtenbrief gegen die Deportation von Juden verlesen.

Brandsma war im November 1985 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen worden. Der liturgische Gedenktag des Märtyrers ist der 27. Juli. Unter den neuen Heiligen, die am Sonntag kanonisiert werden, ist auch der französische Ordensmann und Eremit Charles de Foucauld (1858-1916). Die Heiligsprechung ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach der Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. Vor einer Heiligsprechung steht die Seligsprechung. Bei ihr wird nur eine regionale Verehrung des Seligen zugelassen. (tmg/KNA)
 
Klavierspielerin2 15.05.2022 08:48
AM 1. DEZEMBER 1916 WURDE DER SELIGE CHARLES DE FOUCAULD ERSCHOSSEN

Vom Wüstling zum WWüstenheiligen 

BONN ‐ Menschen wie der selige Charles de Foucauld faszinieren auch mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod. Einst ein umtriebiger Frauenheld, wandelte der Franzose sich zum asketischen Eremiten in der Wüste.


Gott schreibt auf krummen Wegen gerade - einmal mehr trifft das auch auf Charles de Foucauld zu. Als Charles de Foucauld am 1. Dezember 1916 in der Oase Tamanrasset von Plünderern erschossen wird, liegt ein langer, verschlungener Weg hinter ihm: Von Frankreich führt er nach Algerien, Marokko, ins Heilige Land, nach Syrien und schließlich in die algerischen Sahara. Der innere Weg verläuft von einer gläubigen Kindheit über religiöse Abstumpfung zur Wiederentdeckung des Glaubens, die in ein Einsiedler-Dasein mündet.

Geboren wurde der selige Charles de Foucauld 1858 in Straßburg. Seine Familie zählte seinerzeit zu den reichsten in ganz Frankreich. Doch die Ehe seiner Eltern scheiterte 1863, ein Jahr später verstarben zunächst der Vater, dann die Mutter. Die frühen Schicksalsschläge sind vielleicht ein Grund, dass Charles in seiner Jugend alles andere als ein Heiliger ist.

Er kommt nach Paris, wird vom Jesuiten-Gymnasium gejagt und stürzt sich mit 17 in sexuelle Abenteuer und rauschende Partys. In der elitären Offiziersschule von Saint-Cyr gilt er als fetter und fauler Lebemann. Als er 1880 nach Algerien verlegt wird, schmuggelt Charles seine Geliebte Mimi aus Frankreich mit und gibt sie als seine Frau aus. Dafür fliegt er aus der Armee. Monate später nimmt das Militär ihn wieder auf, und er kommt erneut nach Afrika, bevor die Karriere als Soldat endgültig vorbei ist.

Er bereiste ein für Christen verbotenes Gebiet

Doch Nordafrika hat es ihm angetan. Charles de Foucauld lernt Arabisch und liest den Koran. Heimlich bereist er die Region, die für Christen weitgehend verbotenes Gebiet ist. Er verbirgt seine französische Abstammung, verkleidet sich als russisch-jüdischer Wanderrabbiner und sucht 1883 und 1884 im Auftrag der Societe de geographie das Sultanat Marokko auf. 1885 durchquert er die südalgerische Wüste. In Frankreich wird er wegen seiner Forschungsberichte und Kartierungen berühmt und erhält die Goldmedaille der Französischen Geographischen Gesellschaft.

Die islamische Frömmigkeit bewegt ihn und weckt in ihm wieder die Frage nach Gott. In Paris freundet sich de Foucauld mit Abbe Huvelin an, der ihn bekehrt. 1890, mit 32 Jahren, tritt er nach einer Pilgerreise ins Heilige Land in das syrische Trappistenkloster Akbes ein. Doch trotz des strengen, entbehrungsreichen Lebens findet er das Ideal der Armut zu wenig verwirklicht. Das Leben der Bewohner in den umliegenden Dörfern hält er für erbärmlicher. Nach sieben Jahren tritt de Foucauld aus dem Orden aus, sucht weiter seinen Weg. Bei den Klarissen in Nazareth erledigt er als Knecht niedrigste Arbeiten und entdeckt seine Berufung zum Priester. 1901 lässt er sich im französischen Viviers weihen.

Und wieder zieht es ihn nach Nordafrika, zunächst in die Oase Beni Abbes an der algerischen Grenze zu Marokko, wo er französische Soldaten betreut und gegen die Sklaverei kämpft. Der Jugendfreund Henri Laperrine, ein Soldat, schlägt ihm vor, sich im Hoggar-Gebirge niederzulassen - mitten unter den Tuareg. Charles de Foucauld willigt ein. In Tamanrasset lebt er ab 1905 bis zu seinem Tod elf Jahre in einer Hütte aus Lehm und Schilf, weit weg von jeder Zivilisation in völliger Abgeschiedenheit.

Die Felswüste wird für ihn zum Ort der Wahrheit, kein Ort der Weltflucht: "Ich kann nicht hinsehen auf dieses Meer von Gipfeln und von wildzerklüfteten Felsen, ohne Gott anzubeten", schreibt er. De Foucauld erforscht und spricht die Sprache der Tuareg, erwirbt ihr Vertrauen. Dass ein Christ durch sein Vorbild überzeugt, ist ihm wichtiger als der Versuch, durch Worte den Glauben zu verkünden. Sein Ideal ist eine Kirche, die mit armen Mitteln den Armen das Evangelium verkündet.

Obwohl er mehrere Regelentwürfe für geistliche Gemeinschaften geschrieben hat, findet er erst lange nach seinem Tod Nachfolger: 1933 entsteht in der Sahara die Gemeinschaft der Kleinen Brüder Jesu, 1939 die Gemeinschaft der Kleinen Schwestern Jesu. Heute berufen sich rund 20 religiöse Gemeinschaften auf sein geistiges Erbe.

Von Christoph Kampmann (KNA)
 
Klavierspielerin2 15.05.2022 08:55
P.S.; der erste Heilige war Dismas, der Schächer.
 
Jerusa 15.05.2022 08:59
Interessante Biographien, vielen Dank 
 
hansfeuerstein 15.05.2022 13:04
In ihren Biographien liest man die Hingabe.
 
Klavierspielerin2 15.05.2022 13:44
PONTIFEX: HEILIG MACHEN NICHT HELDENTATEN, SONDERN TÄGLICHE LIEBE

Papst Franziskus spricht zehn Menschen heilig 

VATIKANSTADT ‐ Die Kirche hat nun offiziell zehn neue Heilige: Papst Franziskus erhob sechs Männer und vier Frauen bei einer Zeremonie auf dem Petersplatz zur Ehre der Altäre. In seiner Predigt sprach das Kirchenhaupt darüber, was Heiligkeit ausmacht.

Bei einer Messe mit mehreren zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus am Sonntag zehn neue Heilige der katholischen Kirche ernannt. "Heiligkeit besteht nicht aus ein paar heroischen Gesten, sondern aus viel täglicher Liebe", sagte das Kirchenoberhaupt in seiner Predigt. Jesus Christus habe seinen Jüngern aufgetragen: "Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben." In der Dunkelheit und den Stürmen des Lebens, so der Papst, "ist dies das Wesentliche: Gott liebt uns".

Viele gängige Vorstellungen müssten korrigiert werden. Mit der Fixierung auf gute Werke "haben wir manchmal ein Ideal der Heiligkeit geschaffen, das zu sehr auf uns selbst beruht, auf persönlichem Heldentum, auf der Fähigkeit zum Verzicht, auf Aufopferung, um einen Preis zu gewinnen", so Franziskus. Auf diese Weise sei Heiligkeit ein unerreichbares Ziel geworden, losgelöst vom Alltag.

Jeder und jede zur Heiligkeit berufen

Stattdessen gelte es, sie "im Alltäglichen zu suchen und zu umarmen, im Staub der Straße, in den Mühen des konkreten Lebens". Man solle das nicht unnötig verkomplizieren. Jeder und jede sei zur Heiligkeit berufen, nicht als Kopie der offiziellen Heiligen, sondern als je eigenes Original, so der Papst.

Zu Beginn der Messe hatte Franziskus vier Frauen und sechs Männer in das offizielle Verzeichnis der Heiligen aufgenommen. Die Glaubensvorbilder stammen aus Italien, Frankreich, Indien und den Niederlanden und können nun von Katholiken weltweit verehrt und angerufen werden.


Die bekanntesten unter ihnen sind der französische Wüsteneremit Charles de Foucauld (1858-1916) und der im KZ ermordete niederländische Ordensmann und Journalist Titus Brandsma (1881-1942). Zudem wurde Lazzaro Devasahayam Pillai, der erste indische Nichtkleriker, zum Heiligen ernannt.

"Zur Vermehrung des christlichen Glaubens, mit der Autorität Jesu Christi, der Apostel Petrus und Paulus und seiner eigenen" erklärte der Papst "nach sorgfältiger Beratung und dem Ersuchen des Rates vieler Bischofsbrüder" die zehn Seligen zu Heiligen. Damit seien sie in das Verzeichnis jener aufgenommen, die weltweit verehrt werden könnten.

Mehrere Staatsgäste

Als offizielle Staatsgäste nahmen aus Italien Staatspräsident Sergio Mattarella, aus den Niederlanden Außenminister Wopke Hoekstra, aus Frankreich Innenminister Gerald Darmanin, aus Algerien, wo Charles de Foucauld starb, der Vorsitzende des Hohen Islamrates, Bouabdellah Ghoulamallah, sowie aus Indien der Minister für Minderheiten Gingee KS Mathan, teil.

Papst Franziskus leitete die Messfeier, nahm wegen seiner anhaltenden Knieprobleme aber weitgehend sitzend teil. Zu Beginn der Messe war er mit einem Auto hinter die Altarbühne gefahren und von dort gestützt zu seinem Stuhl am Altar geführt worden. (KNA)
 
Klavierspielerin2 15.05.2022 13:50
" ruf' doch mal an!"

https://youtu.be/ElHsIewTpps
 
hansfeuerstein 15.05.2022 14:24
Ich finde auch, dass das Wissen um solche Menschen, allen Menschen Hoffnung machen kann.
 
(Nutzer gelöscht) 15.05.2022 14:57
sie haben den guten Kampf gekämpft und sind Vorbilder im Glauben. ❤
 
Klavierspielerin2 15.05.2022 16:43
Man lese und staune 

Heilige im evangelischen Kirchenjahr 

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/70485/
 
Klavierspielerin2 09.10.2022 14:45
9.Oktober 22

Wir haben 2 Neue


ARTEMIDE ZATTI UND GIOVANNI BATTISTA SCALABRINI GEEHRT

Papst spricht Auswandererseelsorger und Krankenpfleger heilig 


VATIKANSTADT ‐ Die Kirche hat zwei neue Heilige: Papst Franziskus hat Artemide Zatti und Giovanni Battista Scalabrini heiliggesprochen. Ihren Einsatz für Menschen am Rand der Gesellschaft nannte Franziskus als Beispiel für die heutige Zeit.

In einer Messe auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus am Sonntag zwei Ordensmänner heiliggesprochen. Bei der Heiligsprechung des Missionars und Krankenpflegers Artemide Zatti (1880-1951) sowie des Bischofs und Auswandererseelsorgers Giovanni Battista Scalabrini (1839-1905) rief Franziskus zu einem Leben in Gemeinschaft auf. "Es macht mir Angst, wenn ich christliche Gemeinschaften sehe, die die Welt in Gute und Böse, in Heilige und Sünder einteilen: Auf diese Weise fühlen wir uns am Ende besser als andere und grenzen viele aus", mahnte der Papst.


"Bitte, immer miteinbeziehen: in der Kirche wie in der Gesellschaft, die immer noch von Ungleichheit und Ausgrenzung geprägt ist", so sein Appell. Besonders hob er die Aufnahme und Integration von Migranten hervor. Sie auszuschließen, in Lager zu schicken und wie Sklaven zu behandeln, sei "skandalös und kriminell". Nicht nur jeder einzelne, auch die Kirche müsse gemeinsam – also 'synodal' – unterwegs sein, betonte Franziskus. Der christliche Glaube fordere immer dazu auf, gemeinsam mit anderen unterwegs zu sein, nie als einsamer Wanderer.

Krankenpfleger von Patagonien

Zatti, der in Argentinien als "heiliger Krankenpfleger von Patagonien" bekannt ist, wurde 2002 seliggesprochen. Im April erkannte Franziskus ein Wunder an, das auf Fürsprache des Missionars geschehen sein soll. Der Salesianer-Laienbruder sei ein "lebendiges Beispiel für Dankbarkeit", so Franziskus.

Scalabrini, ehemaliger Bischof von Piacenza aus Como in Norditalien, gilt als Gründer der italienischen Auswandererseelsorge und wird auch als "Vater der Migranten" bezeichnet. 1997 wurde er von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) für seinen Einsatz für Migranten und Geflüchtete seliggesprochen. "Scalabrini besaß Weitblick, er blickte in die Zukunft, auf eine Welt und eine Kirche ohne Schranken, ohne Fremde", führte der Papst aus.

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. (KNA)
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren