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Gedenktag 9. Oktober: John Henry Newman

Gedenktag 9. Oktober: John Henry Newman
John Henry Newman (1801-1890) ist als Bankierssohn in einem calvinistischen Haushalt aufgewachsen. Bereits als Kind hat er die Bibel interessiert gelesen und mit 15 Jahren durch einen evangelikalen Lehrer zu einer festen Glaubensgewissheit sowie zur Liebe zur klassischen Antike erlangt.
Nach dem Universitätsabschluss in Oxford empfing der 1825 die anglikanische Priesterweihe und wurde zum Pfarrer der Oxforder Universitätskirche bestellt.
Newman hatte in der Zeit bereits seine evangelikalen Überzeugungen aufgegeben. Newman wurde einer der Hauptvertreter der "Oxford-Bewegung" mit dem Ziel, der anglikanischen Kirche wieder die frühchristliche Spiritualität und sakramentale Praxis einzupflanzen.
1842 zog sich Newman aus dem öffentlichen Leben zurück und konvertierte nach drei Jahren zur katholischen Kirche, was im damaligen England mit gesellschaftlicher Ächtung einherging. 1847 wurde Newman in Rom zum Priester geweiht wurde und schloss sich dort der Kongregation der Oratorianer an.
Zurück in England, gründete er Ordensniederlassungen, nachdem 1850 die katholische Hierarchie wieder offiziell im Land zugelassen war. Newman zeichnete sich dabei durch intellektuelle und stilistische Brillanz aus. Das rief Neid und Missgunst bei einigen Würdenträger hervor, die seine geistige Unabhängigkeit fürchteten und Newman in Rom anschwärzten. 
1878 kehrte Newman nach Oxford zurück. 1879 erhob ihn Papst Leo XIII. zum Kardinal. Ab 1886 war er gesundheitlich sehr angeschlagen und starb vier Jahre später über Nacht an einer Lungenentzündung 1958 wurde das Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Papst Franziskus hat John Henry Newman am 13. Oktober 2019 seliggesprochen.

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 09.10.2021 09:03
Danke für diesen guten Bericht
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2021 09:28
John Henry Kardinal Newman ist ein großes Vorbild. In seinem bewegten Leben hat er stets nach der Wahrheit gesucht und sich viel mit dem Kirchenvätern befasst. Und schon als Kind hatte er eine besondere Anziehungskraft durch den Rosenkranz verspürt. Er gründete die heutige Universität in Dublin.❤
 
(Nutzer gelöscht) 09.10.2021 09:44
Ich brauche dich ,  Herr ,
als meinen Lehrer ,
tagtäglich brauche ich dich .

Gib mir die Klarheit des Gewissens ,
die alleine deinen Geist spüren kann .

Meine Ohren sind taub ,
ich kann deine Stimme nicht hören .

Mein Blick ist getrübt ,
ich kann deine Zeichen nicht sehen .

Du allein kannst mein Ohr schärfen
und meinen Blick klären
und mein Herz reinigen .

Lehre mich zu deinen Füßen sitzen
und auf dein Wort hören .

( John Henry Newmann )
 
Klavierspielerin2 09.10.2021 10:22
....und in meinem Blog " Konversionen zum Katholizismus" Näheres:

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/70467/
 
Klavierspielerin2 09.10.2021 16:49
"Brücke zwischen Anglikanern und Katholiken"

Ein hochgebildeter Anglikaner, für den die Katholiken zunächst Feinde waren, wird zu einem ihrer berühmtesten Theologen - und am Ende seliggesprochen. Am 9. Oktober ist der Gedenktag von John Henry Newman.

Vor 131 Jahren, am 11. August 1890, starb Newman, 89-jährig und hochdekoriert. Und mittlerweile gilt er längst als "Brücke zwischen Anglikanern und Katholiken" und wird von beiden Konfessionen gleichermaßen verehrt. In seiner neuen geistlichen Heimat machte der Konvertit schon bald eine beachtliche Karriere. Deren Höhepunkte waren 1879 die Kardinalserhebung durch Papst Leo XIII. (1878-1903) - sowie 2010 seine Seligsprechung durch Papst Benedikt XVI. in Birmingham.

Wie wurde ein hochgebildeter Anglikaner, für den die katholische Kirche ursprünglich ein Feindbild war, zu einem ihrer berühmtesten Theologen, zu einem "Kirchenlehrer der Neuzeit"? Newman hatte kein Damaskus-Erlebnis. Zunächst war er in der anglikanischen Kirche ein führender Vertreter des sogenannten mittleren Weges. Der Anglikanismus stellte für ihn eine Art Kompromiss zwischen Katholizismus und Protestantismus dar. Ersterem warf er vor, sich durch Zusätze und Irrtümer von der Alten Kirche entfernt zu haben. An letzterem bemängelte er, dass Wahrheiten der Alten Kirche verworfen worden seien. War die Heilswahrheit also stets in der Goldenen Mitte zu finden? Für Newman war diese Antwort auf Dauer unbefriedigend.

Übertritt zur katholischen Kirche

"Die Väter haben mich katholisch gemacht", schrieb er im Rückblick. Immer mehr kam er zu der Einsicht, dass nur die katholische Kirche den Glauben in seiner Ganzheit über die Jahrhunderte hinweg getreu bewahrt habe. Als er im hohen Alter von 89 Jahren in Birmingham starb, war er schließlich einer der angesehensten katholischen Theologen seiner Zeit. Dennoch war er in der katholischen Kirche auch Anfeindungen ausgesetzt. Kritiker warfen ihm vor, ein "Liberaler" zu sein.

Nach seinem Übertritt zum Katholizismus ging Newman zunächst nach Rom, wo er 1847 zum Priester geweiht wurde und in den Orden der Oratorianer eintrat. Anschließend leitete er von 1851 als erster Rektor sieben Jahre lang die neu gegründete katholische Universität Dublin. 1864 erschien sein berühmtestes Buch "Die Geschichte meiner religiösen Überzeugungen", in dem er seinen Weg zum Katholizismus schildert; es wird bisweilen in einem Atemzug mit den "Bekenntnissen" des heiligen Augustinus (354-430) genannt.

Beliebter Seliger

Der ungewöhnliche Umstand, dass Papst Benedikt XVI. selbst Newmans Seligsprechung vornahm, erklärt sich aus seiner besonderen Wertschätzung für den englischen Theologen. In seiner Rede zum 100. Todestag Newmans zählte ihn der damalige Präfekt der römischen Glaubenskongregation 1990 zu den "großen Lehrern der Kirche". Vor allem Newmans Lehre von der Entwicklung des katholischen Dogmas und seine Aussagen zum Gewissen hätten ihn schon als Student tief beeindruckt, berichtete Joseph Ratzinger damals. Das theologische Denken Newmans und Benedikts XVI. verbindet nicht zuletzt eine Frage: Wie kann die zeitlose Gültigkeit von Glaubensaussagen mit der unübersehbaren historischen Entwicklung des katholischen Dogmas in Einklang gebracht werden?

Newman ist bis heute auch über engere Fachkreise hinaus in der Kirche populär. Katholische Studentenwohnheime tragen seinen Namen, und eine Internationale deutsche Newman Gesellschaft kümmert sich um die Pflege seines Erbes. Zuletzt erhielt die neu gegründete katholische Universität in Schweden seinen Namen. Auf den vermutlich entscheidenden Grund für diese anhaltende Wertschätzung wies der emeritierte Papst hin: Newman sei ein großer Kirchenlehrer, weil er "zugleich unser Herz berührt und unser Denken erleuchtet".

Von Thomas Jansen (KNA)
 
Klavierspielerin2 09.10.2021 16:55
Oktober 2019

Papst spricht John Henry Newman und vier Ordensfrauen heilig

Die Kirche hat nun offiziell fünf neue Heilige: Papst Franziskus sprach die Formel, die John Henry Newman und vier Ordensfrauen zu Vorbildern für Katholiken erklärt. Zur Zeremonie waren zahlreiche Staatsgäste angereist – darunter ein prominentes Mitglied des britischen Königshauses.

Vatikanstadt - 13.10.2019

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Focus
Kardinal John Henry Newman (1801–1890) ist jetzt offiziell heilig. Papst Franziskus sprach am Sonntag auf dem Petersplatz die lateinische Formel, die den anglikanischen Theologen, der zum Katholizismus konvertierte, zum verehrungswürdigen Vorbild für Katholiken erklärt. Ebenso sprach Franziskus vier Frauen heilig, darunter die Schweizer Schneiderin Marguerite Bays (1815–1879), Mitglied des dritten Ordens der Franziskanerinnen. Franziskus rief alle Christen auf, sich die fünf neuen Heiligen zum Vorbild zu nehmen: "Bitten wir darum, so zu sein, 'liebes Licht' inmitten der Finsternis der Welt", so der Pontifex.

Den heiligen Kardinal Newman würdigte das Kirchenoberhaupt mit einem Zitat: "Der Christ ist heiter, zugänglich, freundlich, sanft, zuvorkommend, lauter, anspruchslos; er kennt keine Verstellung." Die heilige Marguerite Bays nannte er in seiner Predigt ein Beispiel für die "Heiligkeit des Alltags" und dafür, "wie mächtig das schlichte Gebet, das geduldige Ertragen, die stille Hingabe sind".

Ordensleben "ein Weg der Liebe an den existenziellen Rändern der Welt"

Während der Sonder-Bischofssynode zur Amazonasregion sprach Franziskus auch die brasilianische Ordensschwester Dulce Lopes Pontes (1914-1992) heilig. Sie gilt als "brasilianische Mutter Teresa" und war 1988 Kandidatin für den Friedensnobelpreis. Weitere neue Heilige sind die Ordensgründerinnen Maria Teresa Chiramel Mankidiyan (1876-1926) aus Indien und die Italienerin Giuseppina Vannini (1859-1911). Sie zeigten, dass "Ordensleben ein Weg der Liebe an den existenziellen Rändern der Welt ist", sagte Franziskus.

Zu der festlichen Zeremonie versammelten sich zahlreiche Gläubige aus aller Welt auf dem Petersplatz. Sieben Nationen hatten Vertreter zur Papstmesse geschickt. Für das britische Königshaus nahm Prinz Charles teil; zudem waren sieben offizielle Vertreter der Anglikaner angereist. Aus der Schweiz war Bundesrätin Karin Keller-Sutter bei der Heiligsprechung. Brasilien sandte den Vize-Präsidenten, Hamilton Martins Mourao; für Italien kam Staatspräsident

 Sergio Mattarella. (mal/KNA)
 
Klavierspielerin2 09.10.2021 17:04
Februar 2019

John Henry Newmans zweites Wunder offiziell anerkannt
Eine dem Tode nahe Schwangere wurde auf unerklärliche Weise geheilt – dass es sich dabei wirklich um ein Wunder handelte, hat der Papst nun anerkannt: Die Heiligsprechung John Henry Newmans kann kommen. Aber eine Frage ist noch offen.


Papst Franziskus hat ein zweites Wunders des seligen John Henry Newman offiziell anerkannt. Damit steht der Heiligsprechung des englischen Kardinals nichts mehr im Weg. Am Mittwoch veröffentlichte der Heilige Stuhl eine Liste mit Dekreten der Heiligsprechungskongregation. Bereits im November gab es erste Medienberichte, dass die unerklärliche Heilung einer schwangeren Frau als Wunder auf die Fürsprache des Seligen anerkannt worden sei.

Newman wurde 2010 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 9. Oktober. Für die Seligsprechung wurde eine Heilung eines Diakons von einem Wirbelsäulenleiden als Wunder anerkannt. Wann die offizielle Heiligsprechung erfolgt, ist noch nicht bekannt. Beobachter rechnen damit, dass der Termin noch in diesem Jahr sein wird.

John Henry Newman war ein anglikanischer Priester und Theologe, der 1845 im Alter von 44 Jahren zum Katholizismus konvertierte. 1847 wurde er zum katholischen Priester geweiht und 1879 von Papst Leo XIII. zum Kardinal kreiert, obwohl er kein Bischof war. Newman gilt als bedeutender Akademiker und Literat und zählt zu den Wegbereitern eines vor dem Wissenshorizont der Moderne verantworteten Katholizismus. Seine Schriften beeinflussten auch die Mitglieder der Weißen Rose in ihrem Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime.

Weitere Gläubige auf dem Weg zur Ehre der Altäre

Neben der Anerkennung des Newmans Fürsprache zugesprochenen Wunders wurden noch weitere Dekrete der Heiligsprechungskongregation veröffentlicht. Die selige Ordensgründerin Maria Teresa Chiramel Mankidiyan steht wie Newman nach einem zweiten Wunder vor der Heiligsprechung, außerdem wurden das Martyrium eines in Ecuador ermordeten Jesuiten und der "heroische Tugendgrad" von fünf weiteren Priestern und Ordensleuten anerkannt. Einer von ihnen ist der 1975 verstorbene Erzbischof von Esztergom und Primas von Ungarn, Kardinal József Mindszenty.

Das Heiligsprechungsverfahren in der Kirche kennt grundsätzlich drei Schritte. Zunächst wird verstorbenen Gläubigen der Titel "ehrwürdiger Diener Gottes" zuerkannt. Dafür ist ein Verfahren notwendig, das einen Märtyrertod oder einen "heroischen Tugendgrad" bestätigt, das heißt ein vorbildliches Leben in den christlichen Tugenden. Für eine Seligsprechung ist in der Regel ein Wunder auf die Fürsprache des Verstorbenen nötig. Bei Märtyrern kann dieses Wunder entfallen. Für die Heiligsprechung ist ein weiteres Wunder erforderlich. Die Voraussetzungen werden jeweils in einem festgelegten Prozess überprüft, bevor der Papst die entsprechenden Dekrete erlässt. Vor der eigentlichen Heiligsprechung beruft der Papst ein Konsistorium ein, bei dem in der Regel auch das Datum der Kanonisation bekannt gegeben wird.

Während Heilige in der ganzen Kirche verehrt werden können, ist die Erlaubnis zur Verehrung bei Seligen lokal beschränkt, etwa auf die Heimatdiözese oder den Orden des Seligen. Selig- und Heiligsprechungen stellen fest, dass Verstorbene bereits bei Gott sind. Daher brauchen für sie keine Fürbittgebete gesprochen werden. Stattdessen beten Gläubige mit ihnen für andere und um die Fürsprache vor Gott. (fxn)
 
Rosenlied 09.10.2021 17:04
⛪Danke @Klavierspielerin für den Bericht 
über das intressante Leben dieses frommen 
Kardinals...
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