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Gedenktag 9. September: Petrus Claver und Jaques Laval

Gedenktag 9. September: Petrus Claver und Jaques Laval
Wenn der Jesuit Petrus Claver (1580-1654) aus seinem Zimmer blickte, konnte er die mit hunderten Versklavten einfahrenden Schiffe beobachten. 1610 hatte der junge Katalane seine Heimat Richtung Amerika verlassen und war in die Hafenstadt Cartagena (heute Kolumbien) gegangen. Die stark befestigte Siedlung diente damals als Haupteinfuhrhafen für Versklavte aus Afrika. Deren Leid ließ Petrus keine Ruhe: 1622 unterschrieb er sein Ordensgelübde mit "Petrus Claver, Sklave der Sklaven". Den Ankommenden brachte er Nahrung und Kleidung, die Kranken pflegte er und die Verurteilten besuchte er. Mithilfe afrikanischer Übersetzer unterrichtete er Sklaven und taufte etwa 150.000 von ihnen – sehr zum Missfallen der spanischen Kolonialherren, die ihm Anstiftung zur Rebellion vorwarfen. Trotz seiner fortschreitenden Lähmung diente Petrus noch in seinen letzten Lebensjahren der Schwarzen Bevölkerung als Fürsprecher und Seelsorger. Papst Leo XIII. sprach den "Apostel von Cartagena" 1888 heilig. Heute wird Petrus Clavers Gedenktag in Kolumbien als Tag der Menschenrechte begangen.




Jacques-Désiré Laval (1803-1864) verlor bereits mit sieben Jahren seine Mutter, besuchte die Pfarrschule seines Onkels und anschließend das Knabenseminar von Évreux. Nach seinem Abschluss am Pariser Collège Stanislas studierte Laval Medizin und ließ sich im Revolutionsjahr 1830 als Arzt in der Normandie nieder.
Nach einer Folge von privaten und beruflichen Problemen trat er 1835 ins Priesterseminar von Issy-les-Moulineaux bei Paris ein. 1838 wurde er in der Kapelle des Seminars von Saint-Sulpice zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte er zwei Jahre in dem Dorf Pinterville, bis er sich den "Missionaren vom Unbefleckten Herzen Mariens" (später "Spiritaner" genannt).
Schwerpunkt des Ordens war die Mission unter ehemaligen Sklaven.
1841 legte Jaques Laval in Port-Louis auf Mauritius im Indischen Ozean an. Dort wurden kurz zuvor 70.000 Sklaven freigelassen. Er lernte Kreolisch, verfasste einen Katechismus und zog die Menschen an, indem er die Armen und Verachteten höflich mit "Madame" und " Monsieur" anredete. Die von ihm ausgebildeten Katecheten kümmerten sich in ihren Bezirken um Arme, Kranke und Sterbende, feierten Andachten und unterrichteten die Menschen.
Laval selbst wurde angefeindet und bewohnte einen Holzverschlag auf dem Kirchhof. Im Laufe der Jahre führte er 63.000 Menschen zur Taufe.

1854 brach die Cholera und zwei Jahre später die Pocken auf der Insel aus, was Laval aber nicht daran hinderte, den Kranken und Sterbenden mit all seiner Kraft zu helfen. 1864 starb er nach einer Serie von Schlaganfällen und wurde im Beisein von 40.000 Menschen bestattet.
Papst Johannes Paul II. sprach den "Apostel von Mauritius" 1979 selig.

Kommentare

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hansfeuerstein 09.09.2021 13:16
Was es den Menschen schon immer mangelte, war echter Respekt und Einfühlungsvermögen für andere... Immer erscheint der vergängliche und vermeintliche eigene Vorteil übermächtig.
 
Klavierspielerin2 09.09.2021 13:27
@Hansfeuerstein, "Immer erscheint der vergängliche und vermeintliche eigene Vorteil übermächtig."

Als ich mein ' Handwerker- Trauma' erlitten habe, stellte ich eben dies auch fest.
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