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Protestantischer Gedenktag, 25. Juni: Augsburger Bekenntnis

Protestantischer Gedenktag, 25. Juni: Augsburger Bekenntnis
Die Confessio Augustana (CA), auch Augsburger Bekenntnis (A.B.) oder Augsburger Konfession, ist ein grundlegendes Bekenntnis der lutherischen Reichsstände zu ihrem Glauben. Sie wurde am 25. Juni 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg Kaiser Karl V. von den Reichsständen der lutherischen Reformation dargelegt. Sie war Basistext der Religionsgespräche, Grundlage des Schmalkaldischen Bundes, Toleranzgrundlage des Augsburger Religionsfriedens und GEHÖRT NOCH HEUTE ZU DEN VERBINDLICHEN BEKENNTNISSCHRIFTEN der lutherischen Kirchen, in der Fassung von 1540 (Variata) auch der reformierten Kirchen.
Die Confessio Augustana war im Auftrag des Kaisers zu schreiben, der sowohl von Protestanten als auch von Katholiken schriftliche Rechenschaft über ihren Glauben forderte. Die Confessio Augustana besteht aus zwei Teilen:

In Artikel 1 bis 21 versuchen die Reformatoren zu beweisen, dass ihr Glauben und ihre Lehre im Einklang mit Schrift und Tradition sei;
In Artikel 22 bis 28 hingegen wird aufgezeigt, welche Missstände es ihrer Meinung nach in der katholischen Kirche gibt, und durch welche Änderungen man diese beheben will.


Auszüge aus dem A.B.:

Artikel 1: Von Gott
Zuerst wird festgehalten, dass sich die Unterzeichner des Augsburgischen Bekenntnisses auf den Beschluss des ökumenischen Bekenntnisses von Nicäa-Constantinopel aus dem Jahr 325/381 n. Chr. stellen. Nach diesem bekennt sich die lutherische Reformation zum „einig göttlich Wesen (&hellipzwinkerndes Smiley, welches genannt wird und wahrhaftiglich ist Gott, und seind doch drei Personen in demselben einigen göttlichen Wesen.“[7] Alle Häresien, die gegen diesen 1. Artikel und das Bekenntnis zu Nicäa-Konstantinopel stehen, werden mit dem Anathema (Verdammung) belegt: Hierunter fallen die altkirchlichen Manichäer, Valentianer, Arianer, Eunomianer, der Islam (als Leugner der Trinität), die Anhänger von Paul Samosata, antitrinitarische Spiritualisten.


Artikel 5: Vom Predigtamt
Gott hat das Predigtamt eingesetzt und das Evangelium (d. h. die Bibel) und die Sakramente gegeben. Nur dadurch kann der in CA 4 beschriebene rechtfertigende Glaube vermittelt werden.

Verdammt werden die Wiedertäufer, die davon ausgehen, dass in ihnen selbst der Heilige Geist spricht ohne die oben genannte Vermittlung (gemeint sind damit die sog. Spiritualisten).


Artikel 7: Von der Kirche
CA 7 legt ein Bekenntnis zu der einen heiligen christlichen Kirche, welche immer bleiben wird, ab. Näher bestimmt wird die Kirche als Versammlung der Heiligen, in der rein gelehrt wird und die Sakramente der Einsetzung Christi gemäß verwaltet werden. Reine Lehre und einsetzungsgemäße Verwaltung der Sakramente sind Kennzeichen der Kirche. Dieses sind dann auch die Kriterien zur wahren Einheit der Kirche. Es ist genug, dass Einigkeit in Lehre und Sakramentsverwaltung erzielt wird. Traditionen, Riten oder Zeremonien, die von Menschen eingeführt sind, müssen hingegen nicht notwendig einheitlich sein.


Artikel 9: Von der Taufe
Die Taufe ist notwendig zum Heil, da auch durch die Taufe die Gnade Gottes dargeboten wird. Folglich müssen auch bereits die Kinder getauft werden, weil sie in die Gnade Gottes durch die Taufe aufgenommen werden. Die Täufer, die die Kindertaufe ablehnen, werden hier verworfen.


Artikel 12: Von der Buße
Die nach der Taufe gesündigt haben, empfangen Vergebung der Sünden, wenn sie zur Buße gekommen sind. Die .....Verworfen wird die Meinung, dass Christen nicht in der Lage sind zu sündigen. Verdammt werden auch die altkirchlichen Novatianer, die Christen die Absolution generell verweigerten. Mit dem Anathema (Verdammung) wird auch die römisch-katholische Position belegt, dass durch Genugtuung Sündenvergebung erlangt werde.


Artikel 13: Vom Gebrauch der Sakramente 
Sakramente sind nach Auffassung der CA nicht nur äußerliche Zeichen, woran ein Christ erkannt wird (Abwehr der reformierten Position). Vielmehr sind Sakramente wirksame Zeichen und Zeugnisse des göttlichen Willens, die den Glauben erwecken und stärken sollen. Gleichzeitig fordern die Sakramente Glauben, da nur durch den Glauben die Sakramente richtig gebraucht werden.


Artikel 14: Vom Kirchenregiment
Ohne ordentliche Berufung (rite vocatus) darf niemand predigen (s. CA 5) oder die Sakramente reichen.


Artikel 28: Von der Gewalt (Vollmacht) der Bischöfe
Bischöfe als Leiter der Kirche sollen sich um geistliche Dinge kümmern, Aufgabe der staatlichen Gewalt ist dagegen die öffentliche Ordnung. Die Bischöfe haben die Aufgaben, das Wort zu verkündigen, zu lehren, die Sakramente zu verwalten und die rechte Wortverkündigung sicherzustellen. Die Kirche soll sich nicht in den Bereich der Politik einmischen, indem sie selber die den weltlichen Bereich betreffenden Gesetze....

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Confessio_Augustana




Zum Blog zu Luthers 95 Thesen:
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Kommentare

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Klavierspielerin2 25.06.2021 14:20
Das Augsburger Bekenntnis scheint wohl in Vergessenheit geraten zu sein!

Mir ist insbesondere Artikel 9, zur Taufe, aufgefallen, weil wir im Forum so oft Streit zum Thema haben:

"Folglich müssen auch bereits die Kinder getauft werden, weil sie in die Gnade Gottes durch die Taufe aufgenommen werden. Die Täufer, die die Kindertaufe ablehnen, werden hier verworfen."
 
hansfeuerstein 25.06.2021 14:54
Hochinteressant. Fand es vor allem beeindruckend, das man es schaffte Frieden auf einer Grundlage herzustellen, die völlig unterschiedliche Auffassungen als Status Quo stehen liess.
Man wusste, es ist kein Gesamtkonsens herzustellen. Interessant ist, wie weit inzwischen diverse Denominationen sich zwischenzeitlich von dieser Confessio entfernt haben..
 
(Nutzer gelöscht) 25.06.2021 17:06
...in Augsburg befinden sich übrigens auch eine Kirche, die katholisch/evangelisch genutzt wird...und die ältesten erhaltenen farbigen Kirchenfenster überhaupt......
Das besagte Glaubensbekenntnis ist im Gesangbuch der Landeskirche mit drin und wird ab und zu hervorgehoben im Godi.....
 
(Nutzer gelöscht) 25.06.2021 17:07
Hervorgeholt....sorry..
 
(Nutzer gelöscht) 25.06.2021 17:38
Ich bekenne mich zu Augsburg, als meine Heimatstadt, trotz dessen dass ich im "BW Exil" lebe😉
Nur n Spaß und Liebeserklärung an die Stadt am Rande.....

Ich finde es wirklich gut, was dieses Friedensfest für einen Hintergrund hat und dass es große Wertschätzung und Aufmerksamkeit bekommt- zu Recht!
 
(Nutzer gelöscht) 25.06.2021 17:45
Ist eine sehr schöne Stadt!
 
hansfeuerstein 26.06.2021 01:09
Schade, dass sich auch in der protestantischen/evangelischen Richtung soviele Absetzbewegungen von Glaubensinhalten manifestieren.
 
Klavierspielerin2 26.06.2021 07:51
Zu den Bekenntnisse fühlt sich keiner abgesprochen, obwohl dies das Fundament des Protestantismus ist- schon merkwürdig 🤔
 
hansfeuerstein 26.06.2021 14:42
Ist momentan ja alles politisiert, da ist der Glaube nur noch halb so wichtig😀
 
Klavierspielerin2 25.06.2023 09:58
25 Juni: Gedenktag des Augsburger Bekenntnisses

# KIRCHE
 Veröffentlicht von Heike Pfaff am Montag, 19. Juni 2023, 00:00 Uhr


Hand aufs Herz: Confessio Augustana oder auch Augsburger Bekenntnis - sagt Ihnen das etwas? Vermutlich nicht und da geht es Ihnen wie vielen anderen. Dabei ist das Augsburger Bekenntnis für evangelische Christen von historischer Bedeutung, weil es für die reformatorische Bewegung erst die kirchenrechtliche Basis schuf, auf der sich Teile der späteren evangelischen Landeskirchen bilden konnten. 

Verfasst wurde es im Jahr 1530 von Philipp Melanchthon auf Grundlage der Schwabacher Artikel von Martin Luther. Auf dem Reichstag zu Augsburg am 25.06.1530 übergaben es dann die lutherischen Reichsstände an Kaiser Karl V.

Die in der Confessio Augustana niedergelegten, verbindlichen Glaubensgrundlagen sind für die evangelisch-lutherische Kirche auch heute noch bestimmend. Darin werden ausschließlich die Taufe und das Abendmahl zu Sakramenten erklärt und es wird u. a. festgelegt, dass Priester heiraten dürfen, die Vollmacht der Bischöfe auf den kirchlichen Bereich beschränkt bleibt und die Rechtfertigung eines Christen allein durch Gott geschieht, nicht etwa durch gute Werke oder den Erwerb von Ablassbriefen. 

Es dauerte allerdings noch weitere 25 Jahre, bis 1555 mit dem Augsburger Reichs- und Religionsfrieden eine gesetzliche Grundlage geschaffen wurde, die den Anhängern der Confessio Augustana die freie Religionsausübung zugestand. Die friedliche Koexistenz von Luthertum und Katholizismus im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen sollte so gesichert werden.

Lange währte der Frieden jedoch nicht. Auseinandersetzungen zwischen katholischen und protestantischen Machthabern waren 1618 Auslöser für den Dreißigjährigen Krieg. Aber das ist eine andere Geschichte.

https://www.grunewaldgemeinde.de/blog/125442/25-juni-gedenktag-des-augsburger-bekenntnisses


Allen evangelischen Glaubensgeschwistern wünsche ich heute schöne Feierlichkeiten 💐
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