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Gedenktag 28. Januar: Thomas von Aquin

Gedenktag 28. Januar: Thomas von Aquin
Thomas von Aquin: Heiliger Universalgelehrter
Kaum ein Heiliger hat ein so umfangreiches Werk hinterlassen. Nicht nur deshalb ist Thomas von Aquin eine der großen Persönlichkeiten der Kirche. Sein Gedenktag ist am 28. Januar.


Allein die Studienausgabe seines Hauptwerkes, der "Theologischen Summe", umfasst nicht weniger als 60 Bände. Eigene Philosophenschulen haben sich aus seinem Denken entwickelt. Der Thomismus war für alle katholischen Theologen bis weit in das 20. Jahrhundert hinein die maßgebliche Lehre katholischen Denkens und Forschens.

In dem von Thomas von Aquin verfassten Lehrbuch kommt ein umfassendes christliches Weltbild zum Ausdruck, das die gesamte Wirklichkeit vom Stein über den Menschen bis zum Engel, ja bis zu Gott hin beschreibt. Es war das die große Sehnsucht dieser Zeit: eine umfassende, fast gigantisch anmutende Enzyklopädie, eine Zusammenschau aller Wissenschaften zu erreichen.

Mit brennendem Holzscheit
Thomas von Aquin wurde 1224 auf der Burg Roccasecca in der Nähe von Neapel geboren. Mit fünf Jahren brachten die Eltern ihn zu den Benediktinern von Monte Cassino. Sie hatten die Hoffnung, er werde einmal als Abt des berühmten Klosters die Position der eigenen Familie stärken.

Infolge politischer Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst musste Thomas Monte Cassino 1239 verlassen. Er begann seine Studien an der kaiserlichen Universität zu Neapel, ein erster großer Wendepunkt seines Lebens. In Neapel entdeckte Thomas zwei Dinge: Aristoteles wurde der Autor seines Lebens, und er beschloss, in den noch jungen Dominikanerorden (1216 approbiert) einzutreten. Mit seiner Begeisterung für Aristoteles geriet der junge Thomas zunächst in Konflikt mit der Kirche und mit seinem Entschluss, Dominikaner zu werden, in Widerspruch zu seinem Elternhaus. Bei den Dominikanern sammelte sich die intellektuelle Elite dieser Zeit.

Aufstrebender "Starprofessor"
Die Familie war nicht bereit, den Ordenseintritt ihres jüngsten Mitglieds tatenlos hinzunehmen. Zwei seiner Brüder nahmen ihn kurzerhand gefangen und verschleppten ihn zur Familienburg Roccasecca. Als es den Brüdern nicht gelang, ihm das Ordensgewand mit Gewalt vom Leibe zu reißen, schickten sie ein sparsam gekleidetes Mädchen zu ihm. Doch Thomas verjagte es mit einem brennenden Holzscheit. Nach einem Jahr vergeblichen Hausarrests ließ man ihn schließlich 1245 als Dominikaner nach Paris ziehen. Dort wurde er Schüler Alberts des Großen, besser bekannt als Albertus Magnus.

Albert nahm Thomas mit nach Köln, um mit ihm als Gehilfe dort eine Dominikanerhochschule nach dem Vorbild von Paris zu gründen. 1252 kam er als aufstrebender "Starprofessor" zurück nach Paris, in das Zentrum der damaligen Wissenschaft. Doch die wissenschaftliche Welt in Paris war zu diesem Zeitpunkt tief zerstritten. Die beiden neuen Bettelorden, Franziskaner und Dominikaner, rivalisierten um die Herrschaft über die rechte kirchliche Lehre. Im Jahre 1259 zog der Orden Thomas aus der Konfrontation und schickte ihn nach Italien zurück. Die fruchtbarste Zeit seines Lebens begann. Er verfasste sein Hauptwerk, die "Theologische Summe".

Fragen zu Glaube und Vernunft
Jedes Jahr 4.000 Seiten, so hat man ausgerechnet, hat Thomas von Aquin geschrieben. Das war nur möglich, indem er zeitweise vier Sekretäre gleichzeitig beschäftigte und wie bei einem Schachspieler, der Partien simultan spielt, immer wieder von einem zum anderen Thema sprang. Bis zum frühen Morgen diktierte Thomas und merkte kaum, dass der Docht der Kerze, die er in der Hand hielt, ihm die Finger versengte. Er schlief kaum noch, trieb an seinem Körper Raubbau. Am 7. März 1274 starb er auf der Reise zum Konzil von Lyon im Kloster Fossanova.

Das große Thema des Thomas von Aquin, des Denkers der Scholastik, ist die Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Vernunft. Thomas legt im Rahmen seines Hauptwerks Argumente dafür dar, dass der Glaube an die Existenz Gottes nicht vernunftwidrig ist, sich also Glaube und Vernunft nicht widersprechen. Seine "fünf Wege" legen rationale Gründe für Gottes Existenz dar. Die Argumentationskette endet jeweils mit der Feststellung: "Das ist es, was alle Gott nennen."

Von Markus Schüppen

Kommentare

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hansfeuerstein 28.01.2021 00:51
Hochbegabter Glaubensfestiger.🙂
 
(Nutzer gelöscht) 28.01.2021 07:43
Guten Morgen
Es gibt ein Gerücht das Thomas von Aquin auf Geheiß von den Arzt des Königs Karl l vergiftet worden sei.
Er starb 1274 seine Gebeine wurden 1369 nach Toulouse überführt 
Die Abtei in Fossanova zählt zu den Nationaldenkmäler Italiens es sie wurde 837 von den Benediktiner gegründet.
1810 löste die Regierung des Königreichs das Kloster auf
Heute wird das Kloster von polnischen Ordensbrüdern des Franziskaner Orden betreut.
Ich war vor ca 35 Jahre in Fossanova Region Latium es ist ein wunderbarer und heilsamer Ort .
Es ist ein Ort der Stille ,der Ruhe und der Wärme .
Blumenpracht mit einem Vogelkonzert 
 
Klavierspielerin2 28.01.2021 13:27
Danke, für die Ergänzung, Sadie.


Wer noch tiefergehenderes wissen will:
, Denker des Abendlandes' 
Hochscholastik


mit Harald Lesch ( Physiker, evangelisch) und W. Vossenkuhl ( Prof. für Philosophie, Atheist?)
Dauer der Unterhaltung ca.50 Minuten

https://youtu.be/lA5dtR-AFEo
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