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Gedenktag 15. Oktober: Hl. Theresa von Avila, Reformerin, Lehrerin, Mystikerin

Gedenktag 15. Oktober: Hl. Theresa von Avila, Reformerin, Lehrerin, Mystikerin
Interessant finde ich zu lesen, wie andere Menschen ihr Leben mit und für unseren Schöpfer, führen/ führten.  
Andere Zeit- andere Denke?


"Teresa von Ávila: Lehrerin der Gottsuchenden

Ihre Werke zählten schnell zur Weltliteratur, doch es dauerte Jahrhunderte, bis sie als erste Frau überhaupt Kirchenlehrerin wurde: Teresa von Ávilas Suche nach Gott fasziniert bis heute. Am 15. Oktober gedenkt die Kirche der großen Mystikerin.

Gekleidet in einen braunen Habit, in den Händen Buch und Feder, über ihr schwebt die Taube des Heiligen Geistes – eindeutig ein Heiligenbild der Teresa von Ávila (1515-1582). Ihr Zeitgenosse, der päpstliche Nuntius Filippo Sega, hätte sich wohl ungläubig die Augen gerieben: Für ihn ist Teresa nichts weiter als ein "herumvagabundierendes Weibsbild, das unter dem Vorwand von Frömmigkeit falsche Lehren erfindet". Er ist mit dieser Meinung nicht allein. Jahrelang muss sich Teresa einem Inquisitionsverfahren unterziehen.

Dass ihr Prozess im Jahr 1579 mit einem Freispruch endet, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn im "Goldenen Zeitalter" Spaniens hat Teresa mit gleich mehreren Startnachteilen zu kämpfen. Teresas Vater, Don Alonso Sánchez de Cepeda, ist der Sohn des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Juan Sánchez aus Toledo. Unter dem Druck der Inquisition lässt er sich gemeinsam mit seinem Sohn Don Alonso dort taufen. Doch auch danach ist die Familie, wie andere "Conversos", zahlreichen Repressionen ausgesetzt. Juan Sánchez erwirbt einen Adelstitel und wagt den Neuanfang in Ávila.

Dort versucht die Familie über Generationen hinweg, den vermeintlichen Makel ihrer jüdischen Abstammung abzulegen. Don Alonso heiratet gezielt in altchristliche Familien hinein: zunächst Catalina del Peso und nach deren Tod Beatriz de Ahumada. Am 28. März 1515 kommt Teresa de Ahumada auf die Welt – weder sie noch ihre elf Geschwister werden den "jüdisch belasteten" Nachnamen Sánchez übernehmen.

Eine prägende Jugend

Auf Veranlassung ihres Vaters lernt die junge Teresa Lesen und Schreiben. Ansonsten erlebt sie eine typische Kindheit im Spanien des 16. Jahrhunderts: Eine endzeitliche Frömmigkeit prägt den gesamten Alltag. Möglichst schnell in den Himmel zu kommen, ist Teresas größtes Anliegen. Und so bricht die Siebenjährige mit ihrem Lieblingsbruder nach Nordafrika auf, um unter muslimischer Herrschaft als Märtyrerin zu sterben. Ein Verwandter sammelt die beiden Ausreißer unweit ihres Hauses wieder ein.

Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1528 verändert sich Teresa: Statt Heiligenlegenden liest die Jugendliche nun die damals beliebten Ritterromane, weiß um ihr gutes Aussehen und pflegt zahlreiche Freundschaften. Mit 16 Jahren wird sie auf ein Internat der Augustinerinnen geschickt, welches sie aus gesundheitlichen Gründen jedoch bald wieder verlassen muss. Teresa zieht zu ihrem Onkel Pedro, der wie viele "Conversos" später der kontemplativen Gemeinschaft der Hieronymiten beitreten wird. Hier beginnt sie mit spiritueller Lektüre – und ist zwischen weltlichem und geistlichem Leben hin- und hergerissen.

Schließlich zwingt sie sich zum Eintritt ins Kloster: Zu groß sind ihre Höllenangst, ihre dankbare Liebe zum leidenden Christus – und ihre Furcht vor der Ehe. Am 2. November 1535 tritt Teresa gegen den Willen ihres Vaters in das "Kloster der Menschwerdung" ihrer Heimatstadt ein und nimmt später den Ordensnamen Teresa von Jesus an. Doch die aufgrund des immensen Frauenüberschusses in Spanien weit über 100 Karmelitinnen umfassende Einrichtung ist mehr Damenstift als Kloster: Als Adelsdame steht Teresa dort eine eigene Wohnung zu, sie empfängt Besuch und tätigt Einkäufe.

Im Jahr 1538 erkrankt Teresa so schwer, dass sie zu einer vermeintlichen Heilerin gebracht wird. Auf dem Weg macht sie wieder bei ihrem Onkel Pedro Halt, wo sie zum ersten Mal über das von ihr schon lange geübte "innere Gebet" liest. Diese Gebetslehre wird sie auf ihrer geistlichen Suche begleiten. Doch zunächst verschlechtert sich ihr Zustand und sie kehrt in ihr Kloster zurück. Dort wird Teresa aufgrund einer todesähnlichen Starre beinahe lebendig begraben und bleibt fast drei Jahre gelähmt......

Rettung aus schwerer Krise

Die Krankheit hinterlässt auch unsichtbare Spuren: Teresa durchlebt spirituelle Krisen und gibt zeitweise sogar das "innere Gebet" auf. Sie meint für die Freundschaft mit Gott unwürdig zu sein. Hinzu kommt der Tod ihres Vaters im Jahr 1543. Erst ein geistliches Erlebnis in der Fastenzeit des Jahres 1554 befreit Teresa aus ihrer Zerrissenheit: Die Betrachtung einer unscheinbaren Statue des Schmerzensmannes erfüllt sie plötzlich mit der festen Gewissheit, dass Gottes rettende Barmherzigkeit auch in ihr wirksam ist. Teresa nennt es ihre "zweite Bekehrung".


.....Teresa bemüht sich, Unsagbares in Textform zu fassen. Unter einem gewissen Zeitdruck verfasst sie über die Jahre hinweg immer weitere solcher Berichte. Teresa entwickelt sich allmählich zur geübten Schriftstellerin – ein gefährliches Unterfangen.

Denn zeitgleich ordnet die Inquisition die Verbrennung aller auf Spanisch verfassten geistlichen Bücher an. Frauen wird jede Art von Lehrtätigkeit ausdrücklich untersagt. Doch da ist aus der verängstigten Karmelitin bereits eine charismatische Führungspersönlichkeit geworden. Teresa sammelt Gleichgesinnte um sich, mit denen sie die Gründung eines Reformklosters plant.

Im Herbst 1560 erteilt Papst Pius IV. die Erlaubnis zur Gründung eines neuen Karmels in Ávila, in dem die ursprüngliche Ordensregel wieder gelten soll. Die Gemeinschaft zählt damit zu den "Unbeschuhten", wie spanische Reformbewegungen damals genannt werden. Doch von deren üblichen Rigorismus hält Teresa wenig. "Sanftheit" im Umgang ist für sie ein geistlicher Wert und ihre Schwestern sollen im Herzen bei Gott wie bei einem Freund verweilen. Teresas Ordensideal ist apostolisch
( von den Aposteln ausgehend, in der Art der Apostel; die Apostel und ihre Lehre betreffend):
 Die Fürbitten ihrer Gemeinschaft sollten so grenzenlos sein wie der göttliche Heilswille selbst.


Die geistliche Schriftstellerin

1562 veröffentlicht Teresa nach etwa 12 Schreibjahren ihre gesammelten Berichte unter dem Titel "Das Buch meines Lebens". Es ist keine Autobiographie im modernen Sinne. Vielmehr blickt Teresa auf ihr geistliches Leben, bekennt ihre eigene Unzulänglichkeit und preist die unverdienbare Gnade Gottes.
 Ihr eigener Wunschtitel lautet: "Von den Erbarmungen Gottes". Vier Jahre später erscheint mit "Weg der Vollkommenheit" Teresas spiritueller Ratgeber für ihre Schwestern. Einfühlsam und humorvoll möchte sie mithilfe praktischer Beispiele auch andere zum "inneren Gebet" ermutigen."
....mehr und der komplette Artikel, da:


https://www.katholisch.de/artikel/82-lehrerin-des-geistlichen-lebens

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 15.10.2020 11:05
Hlg. Theresia von Avila :

Hätte ich früher erkannt ,  was ich jetzt weiß  ,

dass der winzige Palast meiner Seele ,

einen so großen König beherbergt  ,

dann hätte ich ihn nicht so häufig darin

alleine gelassen  .  
 
Klavierspielerin2 15.10.2020 11:23
Danke, Lebenselixier, freut mich, noch mehr zu dieser Frau erfahren zu können 🙂
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2020 11:24
Am 15. Oktober ist der Gedenktag
der Heiligen Theresia von Avila. Ihr wird das
"Gebet eines älter werdenden Menschen" zugeschrieben -
ein (auch für die Jüngeren) wunderbarer Text:"



Oh Herr, Du weißt besser als ich,
dass ich von Tag zu Tag älter
und eines Tages alt sein werde.

Bewahre mich vor der Einbildung,
bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.

Erlöse mich von der großen Leidenschaft,
die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.

Lehre mich, nachdenklich (aber nicht grüblerisch), hilfreich (aber nicht diktatorisch) zu sein.

Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit erscheint es mir ja schade, sie nicht weiterzugeben. Aber Du verstehst - oh Herr - dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.

Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und verleihe mir Schwingen, zum Wesentlichen zu gelangen.

Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.

Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankheitsschilderungen anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.

Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.

Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.

Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken und verleihe mir, oh Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen."




Wer das Gebet übt, bleibt nicht lange in der Sünde. Denn entweder wird er das Gebet oder die Sünde lassen, weil Gebet und Sünde nicht nebeneinander bestehen können.
 
Klavierspielerin2 15.10.2020 11:28
Danke auch dir Sadie, für deine Ergänzung
 
Klavierspielerin2 15.10.2020 11:30
Zur zeitlichen Einordnung:

Reconquista ([rekoŋˈkista] bzw. [ʁəkõŋˈkiʃtɐ], kastilisch und portugiesisch „Rückeroberung“, katalanisch reconquesta [rekoŋˡkesta] bzw. [rəkuŋˡkestə], deutsch selten Rekonquista, arabisch الاسترداد al-ʼIstirdād ‚Wiedereroberung‘) ist die spanische und portugiesische Bezeichnung für das Entstehen und die Ausdehnung des Herrschaftsbereichs der christlichen Reiche der Iberischen Halbinsel unter Zurückdrängung des muslimischen Machtbereichs (al-Andalus) im Mittelalter. Als Beginn der Reconquista wird üblicherweise das Jahr 722 (Schlacht von Covadonga) angenommen, als Enddatum der 2. Januar 1492 (Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige).

Sagt Wiki dazu:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reconquista#:~:text=Januar%201492%20(Eroberung%20Granadas%20durch,aus%20in%20die%20spanische%20Geschichtsschreibung.
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2020 11:38
@Sadie ,  DANKE von Herzen  
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2020 11:59
ich habe auch einen schönen Text von Teresa von Avila, habe ihn mal bei uns im Frauenkreis vorgetragen - allen hat er gut gefallen

Herr der Töpfe und Pfannen,
ich habe keine Zeit, eine Heilige zu sein
und dir zum Wohlgefallen in der Nacht zu wachen,
auch kann ich nicht meditieren in der Morgendämmerung
und im stürmischen Horizont.

Mache mich zu einer Heiligen
indem ich Mahlzeiten zubereite und Teller wasche.
Nimm an meine rauen Hände,
weil sie für dich rau geworden sind.
Kannst du meinen Spüllappen als einen
Geigenbogen gelten lassen,
der himmlische Harmonie hervorbringt auf einer Pfanne?

Herr der Töpfe und Pfannen,
bitte darf ich dir anstatt gewonnener Seelen
die Ermüdung anbieten,
die mich ankommt
beim Anblick von angebrannten Gemüsetöpfen?

Erinnere mich an alles, was ich leicht vergesse,
nicht nur um Treppen zu sparen,
sondern, dass mein vollendet gedeckter Tisch
ein Gebet werde.

Herr, mache Dein Aschenbrödel zu einer himmlischen Prinzessin;
erwärme die ganze Küche mit Deiner Liebe und erleuchte sie mit Deinem Frieden.

Vergib mir, dass ich mich so absorge, und hilf mir, dass mein Murren aufhört.
Herr, der Du das Frühstück am See bereitet hast, vergib der Welt, die das sagt:
Was kann denn aus Nazareth Gutes kommen?

Text gekürzt - geerdete Frömmigkeit einer Heiligen
 
Klavierspielerin2 15.10.2020 12:06
Danke auch dir paeffche, der Text ist für die heutige Zeit vermutlich nicht so populär " Mahlzeiten zubereiten und Tellerwaschen" ist zumindest für mich schwierig... wäre aber eine gute Demutsübung für mich 🙈
 
Rosenlied 15.10.2020 12:48
⛪Danke @Klavierspielerin2 für den Bericht über 
die Stationen in Teresas Leben.

⛪Danke auch @Sadie und @paeffche für die
Einstellung der intressanten Aussagen von Teresa.

⛪Teresa von Avila war eine große Heilige. 
Ich glaube, sie hatte eine besondere Ausstrahlung.. 
Sie ist für viele Menschen zum Vorbild geworden 
und hat gute Literatur hinterlassen. 
Ihre Zitate gelten heute noch...

Eins ihrer Zitate:
⛪"Ich vermag nicht einzusehen, 

wie man Demut ohne Liebe 
oder Liebe ohne Demut habe 
oder haben könne." 
 
(Nutzer gelöscht) 15.10.2020 19:24
Christus hat niemanden auf Erden außer Euch,keine Hände außer euren ,keine Füße außer euren,Deine Augen sind es,durch die man auf Christi Erbarmen gegenüber dieser Welt blickt;Deine Füße sind es, mit denen Er herumgeht ,um Gutes zu tun;Deine Hände sind es, mit denen er die Menschen segnet 
Theresa von Avila
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