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F: Trennung von Kirche und Staat

F: Trennung von Kirche und Staat 
Weiter Streit über Teilnahme Macrons an Papstmesse in Marseille


FRANKREICHS STAATSPRÄSIDENT WILL BEI GOTTESDIENST DABEI SEIN



PARIS ‐ Darf das Oberhaupt eines laizistischen Staates eine Messe besuchen? Diese Diskussion wird in Frankreich während des Besuchs von Papst Franziskus geführt – und bringt Präsident Emmanuel Macron in Bedrängnis.


Die Kritik an der Teilnahme von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an einem Gottesdienst mit Papst Franziskus in Marseille reißt nicht ab. Vor Beginn der Veranstaltung am Samstagnachmittag im Stadion des Fußballvereins Olympique meldeten sich weitere Bedenkenträger zu Wort. Sie werfen Macron einen Verstoß gegen den in Frankreich geltenden Grundsatz der Laizität vor, der eine Trennung von Kirche und Staat vorsieht.

"Nein, Monsieur le President, ihr Platz ist nicht in der Papstmesse", sagte der linke Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Melenchon im Vorfeld des Gottesdienstes. Fabien Roussel, Parteichef der Kommunisten, äußerte sich ähnlich: "Ein Präsident darf nicht irgendeine Präferenz für eine Religion zeigen." Der Philosoph Lucien Jaume vertrat die Ansicht: "Der Präsident ist nicht ohne Privatleben und kann in den Gottesdienst seiner Wahl gehen." Die Situation ändere sich allerdings, wenn er dort als Amtsträger auftrete.

Bereits in den vergangenen Tagen war in Frankreich eine Diskussion über den geplanten Gottesdienst-Besuch Macrons entbrannt. Vor allem linke Abgeordnete warfen dem Präsidenten vor, die herrschende Staatsräson zu gefährden. Der Elysee-Palast erklärte daraufhin: Macron werde bei der Messe in Marseille "nicht als Gläubiger an der Eucharistie teilnehmen". Der Besuch in seiner Funktion als Staatsoberhaupt sei indes statthaft. Das Gesetz von 1905 über die Trennung von Kirche und Staat schließe Beziehungen zu den Religionsgruppen keineswegs aus. (KNA)

Kommentare

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hansfeuerstein 23.09.2023 14:16
Die heutige Zeit trägt mit ihren Forderungen längst absurde Züge.
 
(Nutzer gelöscht) 23.09.2023 15:08
Frankreich und sein Verhältnis zur Religion hat schon teilweise absurde Züge.
Was ist noch Laizismus, was ist Unterdrückung von Religion.
Meistens triffts ja die Muslime (daher ist es den Christen, die oftmals ganz offen islamophob sind, völlig egal) nun aber sind die Christen im Fokus. Die Folge - Empörung.
Es ist richtig dass der Staat religiös neutral sein soll.
Richtig ist aber auch, dass alle Gläubigen ihre Religion ausüben dürfen. Sofern dies keine Gefahr für die Andersgläubigen darstellt.
 
(Nutzer gelöscht) 23.09.2023 15:09
Hier muss ich mal das Grundgesetz loben, wir haben das schon etwas besser gelöst.
 
hansfeuerstein 23.09.2023 22:00
Das ganze Grundgesetz beruht auf christlichem Werteverständnis, über Jahrhunderte gewachsen. Doch selbst bei uns ist es inzwischen die Ausnahme, dass sich prominente Politiker bei kirchlichen Festen und Veranstaltungen zu erkennen geben, ganz im Gegensatz zur Nachkriegszeit, wo jene noch lebten, die dieses Grundgesetz mit beschlossen haben. Es ist einiges in Bewegung, und nicht unbedingt zum Guten.
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