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Unsere Vorbilder, Heilige

Unsere Vorbilder, Heilige 
Beim Blick auf die unzähligen Heiligengestalten der Kirche gibt es spannende Biografien und Geschichten zu entdecken.



Die Heiligen der katholischen Kirche

Heilige sind nach dem Verständnis der Katholischen Kirche Menschen, die durch einen vorbildhaft christlichen Lebensstil auffallen und als besonders glaubensstark gelten. Die Verehrung von Heiligen gehört zum Glaubensleben der Katholischen Kirche, dafür stehen die zahlreichen Gedenktage zu Ehren der Heiligen, die im Laufe eines Kirchenjahres begangen werden. Die Berücksichtigung der Heiligen durch die katholische Liturgie zeigt: Heilige und ihre Verehrung sind ein Element christlicher Spiritualität und haben in der Feier des Gottesdienstes einen festen Platz. Die Bedeutung der Heiligen für das kirchliche Leben erschließt sich allerdings erst in ihrem Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Christus. In diesem Sinne ist auch die Aussage des kirchlichen Lehramts zu verstehen: Heiligenverehrung ist erlaubt und kann für die christliche Frömmigkeit nützlich sein, sie ist jedoch nicht verpflichtend. Grundsätzlich wird die Verehrung der Heiligen streng von der Anbetung Gottes unterschieden.

Dass Heiligkeit als Eigenschaft zuallererst Gott vorbehalten ist, zeigt auch der Blick in die Bibel. Im ursprünglichen Sinne des Wortes bedeutet heilig das Ausgegrenzte, das aus dem Bereich des Alltäglichen herausgenommene. Heilig ist Gott, insofern er der Lebenswelt des Menschen entzogen ist. Anderseits ist Gott heilig, weil er sich dem Menschen zuwendet. Ein Zeichen für seine Zuwendung ist der Bund mit dem Volk Israel im Alten Testament, im Neuen Testament zeigt sich das Heilsschaffen Gottes in der Geburt Jesu durch Maria und Jesu Tod am Kreuz. Jesus selbst wird auch der „Heilige Gottes“ genannt. Deshalb wird jeder geheiligt, der durch die Taufe mit Jesus Christus verbunden ist und an ihn glaubt. Die urchristliche Gemeinde als Gottes heiliges Volk fühlte sich dazu berufen heilig zu sein und Christus nachzufolgen. In diesem Zusammenhang gewinnt christliches Handeln auch als ethisches Handeln zunehmend an Bedeutung.


Die Geheiligten der christlichen Gemeinde
In etlichen Briefen des Neuen Testamentes werden die Mitglieder der christlichen Gemeinden als „die Geheiligten in Jesus Christus“ begrüßt, doch schon im zweiten Jahrhundert zeichnet sich eine andere Entwicklung ab: der Begriff des Heiligen wird zunehmend zur Bezeichnung eines herausragenden und beispielhaften Lebensstils. Während der Christenverfolgungen in den ersten drei Jahrhunderten wurden zunächst die Märtyrer als Heilige verehrt, weil sie bereit waren, für den Glauben an Jesus Christus zu sterben. Am Grab dieser Märtyrer wurde jeweils an ihrem Todestag der Gottesdienst gefeiert. In Erinnerung daran wird bis heute in den Altären der katholischen Kirchen, auf denen die Eucharistie gefeiert wird, eine Heiligenreliquie eingemauert. Nach dem Ende der Christenverfolgungen gab es kaum noch Hinrichtungen aus religiösen Gründen. Als Heilige verehrt wurden jetzt Asketen, Mönche, Einsiedler und Jungfrauen, die sich durch ihre mühevolle Lebensführung und vor allem durch ihre Ehelosigkeit als Zeugen Christi auszeichneten. Im Mittelalter bildete sich eine weiterer Heiligentyp aus: Bischöfe und Könige, Adelige und Ritter. Durch ihre hervorgehobene Stellung in der ansonsten geschlossenen mittelalterlichen Gesellschaft konnten sie in besonderer Weise Zeugnis für den christlichen Glauben ablegen.


Nach katholischem Verständnis werden Heilige als solche erst anerkannt, wenn sie nach ihrem Tod außerordentliche Zeichen wirken, die als Wunder gewertet werden. Die katholische Kirche kennt unterschiedliche Heiligentypen: Apostel, Evangelisten, Nothelfer, Pestheilige, Patrone, Schutzheilige, Ordensheilige und viele andere mehr. Heilige werden in der christlichen Kunst mit einem Heiligenschein dargestellt und mit bestimmten Merkmalen, die ihr Leben und Wirken versinnbildlichen. Eine teilweise falsch verstandene katholische Frömmigkeit und eine fast unüberschaubare Zahl von Heiligen ließ vielerorts die Heiligenverehrung zum Aberglauben verkommen. Infolgedessen hat das 2. Vatikanische Konzil entschieden, dass nur solche Heilige gefeiert werden sollen, die von allgemeiner Bedeutung sind. Im Alltag katholischer Christen spielt die Heiligenverehrung kaum noch eine Rolle. Bekannt sind Heilige vor allem durch Brauchtumsfeste, die oftmals nur regional begangen werden oder durch kirchliche Namenstage.




Wie funktioniert eine Heiligsprechung?

BONN ‐ Das Verfahren der Heiligsprechung kann mehrere hundert Jahre dauern. Das letzte Wort hat immer der Papst. Hier wird erklärt, wie das sogenannte Kanonisierungsverfahren funktioniert.


"Santo subito!" – "Heilig, und zwar sofort!" Schon bei der Totenmesse für Johannes Paul II. am 8. April 2005 waren diese Sprechchöre lautstark zu hören. Möglichst schnell, am besten sofort, wollte das Volk der Gläubigen den verstorbenen Papst in der Gemeinschaft der Heiligen wissen.

Kein Heiliger entsteht aber einfach so und auf der Stelle. Der Heiligsprechung und der zwingend vorausgehenden Seligsprechung liegt ein umfangreiches Verfahren zugrunde. Im Fall von Johannes Paul II. begann Letzteres nur 87 Tage nach seinem Tod - eine Rekordzeit: Normalerweise müssen dafür mehrere Jahre seit dem Ableben des künftigen Heiligen oder Seligen vergehen. Ist das Verfahren abgeschlossen, kann die Person öffentlich verehrt und um ihre Fürbitte bei Gott angerufen werden. Im Falle eines Seligen gilt das für ein bestimmtes Land, ein Bistum oder eine Gemeinschaft; bei Heiligen für die gesamte Weltkirche.

Der Weg dahin ist allerdings kompliziert. Das sogenannte Kanonisierungsverfahren, das kirchenrechtlich auch Prozess oder Fall (Causa) genannt wird, kann sich durchaus in die Länge ziehen – Jahrzehnte sind da gar nichts. "Das erste Wort spricht das Volk", sagt Schwester Elisabeth Braunbeck. Die Schönstätter Marienschwester arbeitet seit vielen Jahren als Protokollführerin in der Kongregation des Vatikans, die für Heiligsprechungen zuständig ist. "Und das drückt sich darin aus, dass das Volk ihn verehrt."




Die Kirche ist erst im nächsten Schritt dran. Am Beginn einer Selig- und Heiligsprechung steht der Antrag einer Diözese oder Ordensgemeinschaft beim Vatikan. Sodann muss ein sogenannter Postulator (zu Deutsch "Forderer" ) biografische Informationen, Schriften der Person sowie schriftliche und mündliche Zeugnisse von Zeitgenossen sammeln. Diese Akten werden dann bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse eingereicht. Nach weiteren Prüfungen, unter anderem durch Bischöfe und Kardinäle, liegt die letzte Entscheidung beim Papst, der die Heiligsprechung dann vornimmt.


Wunder gibt es immer wieder

Wunder spielen dabei eine wichtige Rolle. Handelt sich nicht um einen Märtyrer, also um eine Person, die für ihren Glauben gestorben ist, muss im Zusammenhang mit dem zukünftigen Seligen oder Heiligen ein Wunder geschehen sein. Bei Johannes Paul II. war ein solches schnell gefunden: die unerklärliche Heilung der parkinsonkranken französischen Ordensfrau Marie Simon-Pierre aus Aix-en-Provence. Nach dem Tod des Papstes verschlimmerte sich ihr Leiden so sehr, dass sie nicht mehr schreiben konnte. Nach Ankündigung des Seligsprechungsverfahrens fingen ihre Mitschwestern an, den verstorbenen Papst tagelang um Fürsprache auf Heilung ihrer Mitschwester anzurufen. In der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2005 soll dann plötzlich die Schüttellähmung verschwunden sein.

Doch auch Wunder geschehen nicht einfach so. Die Kirche legt dabei strenge Maßstäbe an. Oft handelt es sich um medizinische Fälle. Mehrere Wissenschaftler müssen den Vorgang untersuchen, Krankheitsverläufe und Klinikakten studieren, Zeugen einvernehmen und zu dem Schluss kommen können, dass das Wunder mit den Kriterien der Wissenschaft nicht erklärt werden kann.


Johannes Paul II. wurde am 1. Mai 2011 von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen und somit kanonisiert, also der Liste der Heiligen und Seligen der katholischen Kirche hinzugefügt. Diese ist im Laufe der Jahrhunderte extrem lang geworden. Allein der polnische Papst hat in seiner Amtszeit von 1978 bis 2005 1338 Selig- und 482 Heiligsprechungen vorgenommen. Die Zahl aller von seinen Vorgängern in den vergangenen 400 Jahren insgesamt heiliggesprochenen Personen ist nur etwa halb so hoch.

Schutz gegen alles und für jeden

So überrascht es nicht, dass es unter den vielen Heiligen und Seligen mehr und weniger bekannte Persönlichkeiten gibt. Unter anderem zählen Petrus und Paulus, Nikolaus und Martin, aber auch Franz von Assisi, Mutter Teresa oder Hildegard von Bingen zu den VIPs. Eine Heiligen-Hierarchie gibt es dem Theologen Manfred Becker-Huberti zufolge aber nicht: "Heiliger als heilig kann man ja nicht werden", so der langjährige Sprecher des Erzbistums Köln.

Allen kanonisierten Männern und Frauen ist gemein, dass sie jeweils bestimmte Patronate haben und deshalb von einzelnen Gruppen oder für besondere Anliegen im Gebet angerufen werden. Beispielsweise ist der heilige Patrick Patron von Irland, der Bergleute, Schmiede und Friseure, des Viehs, gegen Ungeziefer, Viehkrankheiten, Anfeindungen des Bösen und für die armen Seelen.

Vor allem in Süddeutschland und Österreich spielen beim Schutz gegen Unheil die sogenannten vierzehn Nothelfer eine besondere Rolle. Als tatkräftige Fürbitter und Helfer werden sie in schwierigen Notlagen angerufen. Zum Beispiel die Heilige Barbara als Helferin gegen Blitz- und Feuersgefahr oder der heilige Georg als Helfer bei Kriegsgefahren, Fieber und Pest.

Wichtiger als der Geburtstag

Jenseits aller Schutz- und Gebetsanliegen haben Heilige für jeden einzelnen Katholiken eine wichtige besondere Funktion. Es ist ein guter katholischer Brauch, (nicht) nur den Geburtstag, sondern auch den Namenstag zu feiern. Im hohen Mittelalter wurde es üblich, Kindern den Namen eines christlichen Heiligen zu geben und sie unter dessen Patronat zu stellen. Starke Bedeutung bekam der Namenstag in Zeiten der Reformationen, als die Protestanten gegen die Heiligenverehrung ankämpften.

Obgleich der Geburtstag als persönlicher Ehrentag im Laufe der Zeit zunehmend in den Vordergrund gerückt ist, wird der Namenstag in überwiegend katholisch oder orthodox geprägten europäischen Ländern oder auch in Lateinamerika immer noch gefeiert.

Für den Theologen und Brauchtumsexperten Manfred Becker-Huberti steht das auch außer Frage. "Den Namen eines Heiligen wählen meine Eltern für mich aus - weil er in der Familie eine Tradition hat oder weil der Heilige Vorbild sein soll", sagt er. Der Namenstag sei individueller und bildhafter als der Geburtstag. Schließlich sage der katholische Volksmund Becker-Huberti zufolge nicht ohne Grund: "Geburtstag hat jede Kuh."

Von Markus Schüppen und Christoph Meurer



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Kommentare

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Rosenlied 06.09.2023 11:26
⛪Danke Klavierspielerin.
Ja, Paulus hat mit seinem Erlebnis
eine 100 %ige Umkehr erlebt,
von der auch wir heut noch profitieren...
 
Rosenlied 06.09.2023 11:27
⛪Die Heiligen sind für uns wie Wegweiser 
zum Himmel...
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