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Kirchenaustritte werden gesellschaftspolitisch gefährlich

Kirchenaustritte werden gesellschaftspolitisch gefährlich
NICHT NUR INNERKIRCHLICHE FOLGEN


FRANKFURT ‐ Sind die immens hohen Kirchenaustrittszahlen nur für die Kirche selbst gefährlich? Nein, sagt Kirchenrechtler Thomas Schüller. Er erklärt, was deshalb auf alle deutschen Bürger zukommen könnte.


Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller sieht eine "neue, gesellschaftspolitisch gefährliche Dimension" der hohen Kirchenaustrittszahlen. "Die Austritte haben nicht nur eine innerkirchliche Folge, sie werden bald auch das gesellschaftspolitische Klima entscheidend bestimmen", sagte Schüller am Donnerstag im Interview mit hr-iNFO.

Der Staat – vor allem die Kommunen und die Bundesländer – hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark auf beide großen Kirchen verlassen, dass sie staatliche Aufgaben übernehmen. Allein in Hessen zahlen beide Kirchen laut Schüller 10 bis 15 Prozent aus ihren gesamten Kirchensteuereinnahmen, um die Defizite bei der Kita-Finanzierung auszugleichen. "Und da werden sie jetzt aussteigen", prognostizierte Schüller. "Wir werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine dramatische Rückgabe von Einrichtungen an die Kommunen und Länder erleben." Die Folge: Der Normalbürger – der derzeit vielleicht die Kirchenaustritte begrüße – werde dies dann mit Gebührenerhöhungen und Steuererhöhungen ausgleichen müssen. 
(KNA)

Kommentare

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Marion5000 29.06.2023 19:29
🙂Kirche bedeutet Gemeinschaft. Gemeinsam was Bewirken.
    Das tut nicht gut. Gemeinsame Unternehmungen,
    oder wie bei uns im Dorf, etwas für ältere Menschen tun.
    Das gehört dazu. Neue Ideen allerdings, dazu braucht es junge
    Menschen. Unser Pfarrer sagt: Wir brauchen die jungen
    Leute. Nachwuchs ist und bleibt ein Thema.
 
Zeitlos6 29.06.2023 19:44
Kindergärten sollen vom Bürgermeister finanziert werden ...
 
Zeitlos6 29.06.2023 19:46
Die Kirche als eingetragener Verein ....?
Mißbrauch und Meineid führt dann zur Entlassung ...
 
AndreasSchneider 29.06.2023 19:46
Klavierspielerin2:

"Kirchenaustritte werden gesellschaftspolitisch gefährlich"

Mag sein, daß haben sich die grossen Kirchen aber wirklich selbst zuzuschreiben!

Andreas
 
Klavierspielerin2 29.06.2023 19:49
Es geht in diesem Blog nicht um innerkirchliches, sondern wie o.zu lesen, um Konsequenzen für alle - Muslime ausgenommen.
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2023 20:35
Beide Großkirchen haben bereits in vergangenen Zeiten jämmerlich versagt. Sie haben stets, von wenigen rühmlichen Ausnahmen einmal abgesehen, vor den jeweils Herrschenden "gekatzbuckelt" und stets mehr oder minder dem jeweiligen Zeitgeist gehuldigt. Gläubige Christen, welche auf die Missstände hinwiesen, wurde verfolgt, als Ketzer gebrandmarkt und sind nicht selten auf dem Scheiterhaufen unter dem Fallbeil oder im KZ geendet. Allerdings sind die Kirchen in der Vergangenheit, mit Ausnahme der sogenannten "Deutschen Christen" während des 3.Reichs, nicht so weit gegangen, dass sie Gottes Autorität und sein Heiliges Wort so fundamental in Frage stellen, wie es die "Kirchenfürsten" unserer Tage tun.
Jesus hat gesagt: "Ihr seid das Salz der Erde". Wenn man Salz in eine Wunde streut, tut's weh! 
Die großen Kirchen unserer Tage sind aber leider weder Licht noch Salz, sondern allenfalls Sand im Getriebe!
Angesichts dieser Misere, braucht man sich nicht zu wundern, dass die Gläubigen diesen "Kirchen" scharenweise den Rücken zukehren und austreten!
 
Klavierspielerin2 29.06.2023 20:38
Das Blogthema ist aber ein anderes@ Minium!
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2023 21:27
Kirchliche Einrichtungen, wie Kindertagesstätten und häusliche Krankenpflege werden natürlich von Kirchensteuerbeiträgen unterstützt, jedoch wenn man sie in Anspruch nimmt, zahlt man auch dafür, die arbeiten ja auch nicht umsonst. Bei der Krankenpflege wird genauso abgerechnet, wie bei einem weltlichen Betrieb. Allerdings können kirchliche Einrichtungen finanzielle Engpässe besser auffangen. Wegen der Kirchensteuer.
Dass die Landeskirchen finanzielle Probleme haben, kann ich mir nicht vorstellen, die bekommen doch eigentlich genug, auch Spenden
 
hansfeuerstein 29.06.2023 23:08
Klar wird die Gesellschaft weiter zum Unguten verändern. Es ist ja nicht zu leugnen, dass die Gesellschaft mit jedem Jahr gewalttätiger wird, z.B. Es werden im Endeffekt sämtliche Feiertage in die Diskussion geraten, einschliesslich der arbeitsfreie Sonntag. Es wird nur
noch eine Frage der rationalen Logik, was man tut und lässt, auch das Verständnis für bestehende Rechtsnormen wird ins Rutschen geraten, denn auch das beruht auf dem christlichen Glauben, der Hauptgrundlage aller Gesetzesnormen wurde.
 
Klavierspielerin2 29.06.2023 23:24
Wie im o.s. Bericht zu lesen ist, werden die hohen Austrittszahlen für alle Deutschen Konsequenzen haben. Das ist zu befürchten.

Ich vermute schon länger, dass wir hier eine neue Steuer, so vielleicht wie in Italien, eine Art Kultussteuer, die dann alle zahlen müssen, eingeführt wird.
 
hansfeuerstein 29.06.2023 23:28
Ein kl. Beispiel ist auch die Psychiatrisierung des Rechtes, bzw. des Verstosses gegen dieses.
So kommt man ideologisch weg vom Prinzip des Rechtsverständnis des Ablasses, nämlich, der Abbüssung zeitlicher Strafen und Wiedergutmachung und Wiedereingliederung.  Dafür kommt man dorthin, dass man Menschen die in bestimmter Weise schuldhaft gegen Rechtsnormen verstossen, für Behandlunsbedürftig erklärt erklärt werden, und tendenziell mehr der Psychiatrie übereignet werden.
 
Klavierspielerin2 29.06.2023 23:38
Sorry, ich muss in die Heia. Gute Nacht 🙂👋
 
Zeitlos6 30.06.2023 03:11
"Ich vermute schon länger, dass wir hier eine neue Steuer, so vielleicht wie in Italien, eine Art Kultussteuer, die dann alle zahlen müssen, eingeführt wird."
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Wofür wird denn diese neue Kultur-Steuer verwendet?

Wir haben doch ganz andere Sorgen:
Das Faß ohne Boden: der verlorene Milliarden-verschlingende Ukrainekrieg und die Wähler laufen nach links und rechts davon ...

Wer die Kriegstreiber wählt, ist selber schuld ...
 
Arina 30.06.2023 05:28
Die Kirchen bekommen vom Staat einen jährlichen Betrag in Millionenhöhe.
 
Arina 30.06.2023 05:35
Um genau zu sein die beiden großen Kirchen erhalten vom Staat einen jährlichen Betrag
zwischen 500-600 Millionen.
 
Klavierspielerin2 30.06.2023 08:46
Schau'mer mal, wie's weitergeht geht
 
Ich würde wetten, dass " die Ampel", vor den Wahlen einer solchen Steuer den Weg ebnen wird.
Wir haben natürlich alle Verständnis dafür, dass irgendwo her Geld fließen muss, um z.B. , wenn kaum mehr Kirchensteuereinnahmen zu verzeichnen sind.
In anderen Ländern klappt's ja auch ohne Kirchensteuer der Mitglieder und bittet alle über z.B. eine " Kultursteuer" zur Kasse.
 
Klavierspielerin2 30.06.2023 10:12
' Kirchensteuer: Vom Zehnt zur staatlich eingezogenen Abgabe'
( Hier finden sich genaue Infos zu Modellen anderer Länder):
https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/Klavierspielerin2/90976/
 
hansfeuerstein 01.07.2023 00:22
Schauen wir uns doch aktuell in  Frankreich an, wo das derzeit bevorzugte Gesellschaftsmodell enden wird...
 
Klavierspielerin2 11.07.2023 13:53
ABLÖSUNG DER HISTORISCH BEDINGTEN ZAHLUNGEN SCHON LANGE IN DER DISKUSSION


Wissenschaftlerin: Kirchen ohne Staatsleistungen neu aufstellen

KÖLN ‐ Wenn die historisch bedingten Staatsleistungen abgelöst werden, müssen sich die Kirchen neu aufstellen, sagt die Wissenschaftlerin Vanessa Rau. Die Debatte um ein Ende der Finanzmittel läuft schon lange. Dabei geht es auch um Privilegien.


Eine mögliche Ablösung der Staatsleistungen würde nach Worten der Wissenschaftlerin Vanessa Rau eine Neuaufstellung der Kirchen bedeuten. Zudem müssten sie einen Teil von "Privilegien" infrage stellen, sagte Rau am Dienstag im Deutschlandfunk. Sie hat gemeinsam mit Mahyar Nicoubin für die Bundeszentrale für Politische Bildung den Band "Religionsverfassungsrecht revisited" herausgegeben. Nicoubin sagte in demselben Interview, dass sich bei einer Ablösung der Staatsleistungen auch Aufgaben verschieben würden.

Die Staatsleistungen für die meisten katholischen Bistümer und die evangelischen Landeskirchen sind eine Art Entschädigung dafür, dass bei der Säkularisation 1803 viel Kirchenbesitz verstaatlicht wurde. Für die beiden großen Kirchen machen sie jährlich etwa 600 Millionen Euro aus; davon gehen rund 60 Prozent an die evangelischen Landeskirchen. Seit langem sollen diese Ausgleichszahlungen abgelöst werden, etwa mit einer hohen einmaligen Abschlusszahlung. Doch bisher haben Bund, Länder und Kirchen noch keine Lösung vereinbart.

Religion kann aus Sicht von Nicoubin "Diskursräume" bereichern: So würden manche Fragen in einer Tiefe beleuchtet, die woanders vielleicht fehle. Auch brächten Religionen Werte in eine Gesellschaft ein. Selbst wenn Menschen aus einer der Kirchen austräten, spiele Religion in ihrem Leben möglicherweise auch in der Praxis weiter eine Rolle. (KNA)
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