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Der Hochgebildete: Kirchenvater Athanasius starb vor 1.650 Jahren

Der Hochgebildete: Kirchenvater Athanasius starb vor 1.650 Jahren
WAS DAS HEILIGE JAHR 2025 MIT IHM ZU TUN HAT


BONN ‐ Für die Kirche war das Konzil von Nicäa im 4. Jahrhundert von entscheidender Bedeutung. An der Durchsetzung seiner Lehre war Athanasius der Große maßgeblich beteiligt. So wird das Heilige Jahr 2025 indirekt auch an ihn erinnern.


Mindestens alle 25 Jahre begeht die katholische Kirche ein Jubeljahr. Dabei wird der Wallfahrt nach Rom, aber auch der Erneuerung des christlichen Lebens durch Erlass der Sündenstrafen besondere Bedeutung beigemessen. Das nächste sogenannte Heilige Jahr hat jedoch auch einen besonderen historischen Anlass. Das Jubiläum 2025 soll an das Erste Konzil von Nicäa (325) erinnern – und damit an das Bekenntnis, das heute fast alle Christen ökumenisch miteinander verbindet. Maßgeblich für die Durchsetzung der Beschlüsse der Bischofsversammlung sollte Athanasius der Große (um 300-373) werden, der am 2. Mai vor 1.650 Jahren starb.

325 rief Kaiser Konstantin I. die Bischöfe in der heute türkischen Stadt Iznik zusammen, um den Streit um die wahre Natur Jesu Christi beizulegen. Patriarch Alexander von Alexandrien brachte seinen späteren Nachfolger, den jungen Erzdiakon Athanasius, zum Konzil mit. Er sollte später eine die Rezeption prägende Abhandlung über die Beschlüsse verfassen, die sich gegen die Anhänger des Arius (etwa 260-327) richteten. Diese behaupteten, die zweite Person der Dreieinigkeit (Sohn) sei von Gott geschaffen, habe also einen Anfang – und sei damit zwar ein Gott, aber kein wahrer Gott.

Wesensgleichheit

Das auf dem Konzil formulierte Bekenntnis wendet sich gegen diese Irrlehre, nach der Jesus letztlich nur ein Geschöpf wäre. Das Konzil bekennt dagegen die Wesensgleichheit Christi, des Sohnes Gottes, mit dem Vater. Dabei ist das Bekenntnis von Nicäa nicht gleichzusetzen mit dem "Großen Glaubensbekenntnis", das erstmals auf dem Konzil von Chalcedon (Viertes ökumenisches Konzil) 451 verlesen worden ist und die Ersten Konzilien von Nicäa und Konstantinopel 381 (Zweites ökumenisches Konzil) zusammenfasst.

328 wurde der aus einer gebildeten christlichen Familie stammende, erst 33 Jahre junge Geistliche Athanasius dann selbst Patriarch von Alexandrien. Wegen seiner entschiedenen Gegnerschaft zum Arianismus geriet er in kirchliche und politische Schwierigkeiten. Unzählige Bischöfe hingen weiterhin dem Arianismus an und mit ihnen auch der Kaiser. Doch der noch in seiner Kindheit mit der Christenverfolgung konfrontierte Athanasius wollte keine Kompromisse in der Lehre akzeptieren. Mehrfach wurde er abgesetzt, vertrieben und verbannt. Insgesamt 17 Jahre seiner Amtszeit verbrachte er im Exil, das ihn unter anderem nach Rom und bis nach Trier führte.

Diese Konzile haben die Kirche nachhaltig verändert
1.700 Jahre Geschichte haben die Kirche ganz entscheidend verändert – und das gerade durch Konzile. Diese Bischofsversammlungen haben über die unterschiedlichsten Themen debattiert. Katholisch.de macht eine Tour de Force durch die Historie.

Zum Artikel
Athanasius verfasste eine Fülle von Schriften, zahlreiche Briefe und exegetische Werke. Von besonderer Bedeutung sind seine "Reden gegen die Arianer", "Die Geschichte der Arianer", "Die Apologie gegen die Arianer" und "Über die Dekrete der Synode von Nicäa". Seine um 370 geschriebene Biografie über das Leben des Heiligen Antonius gilt als programmatischer Entwurf des Mönchtums und trug wesentlich zu dessen Verbreitung bei.

Seine Unnachgiebigkeit in Fragen der Lehre machte ihn zum Vorbild der Apologeten, der Verteidiger des Glaubens. So berief sich Joseph Görres (1776-1848) im 19. Jahrhundert explizit auf ihn als Vorläufer in seinem Kampf zur Verteidigung des Katholizismus im Kulturkampf gegen den preußischen Staat. In neuerer Zeit bezog sich der frühere Bischof von Regensburg, Rudolf Graber (1903-1992), auf den Kirchenvater mit seiner Analyse der Kirchenkrise "Athanasius und die Kirche unserer Zeit" (1973).

Vorbild der Apologeten

Mit seinen zahlreichen Schriften wurde Athanasius zu einem Theologen, der das Verständnis von der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus sowie von der Einheit und Gleichheit von Vater und Sohn auch sprachlich geprägt hat. Traditionell wird er daher auch als Autor des 'Quiqumque' – "Jeder, der selig werden will, muss vor allem den katholischen Glauben festhalten" – erachtet. Es wurde vermutlich im 6. oder 7. Jahrhundert als Kurzzusammenfassung des kirchlichen Glaubens erstellt.

Im Vorfeld des Heiligen Jahres 2025 dürfte das "Große Glaubensbekenntnis", dessen wesentliche Aussagen von Athanasius theologisch vorbereitet wurden, von den christlichen Kirchen als Grundlage des ökumenischen Dialogs in Erinnerung gerufen werden.

Von Simon Kajan (KNA)


KALENDERBLATT 2. Mai: (Apg 11,19-26)(Joh 10,22-30), Athanasius von Alexandria
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Kommentare

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hansfeuerstein 02.05.2023 18:09
Wahrlich, ein echter Wiedergeborener.👍
 
Messianer 02.05.2023 23:09
Liebe Klavierspielerin2

Wie verstehst du folgende Bibelverse?



Kolos. 01/15+17 Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.

Offb. 3/14 Und dem Engel in der Gemeinde in Laodizea schreibe: Dies sagt der „Amen“, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.

1.Joh. 05/01 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist.
/18 Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt ihn, und der Böse tastet ihn nicht an.



Sprüche 08/22-31 Gott hat mich geschaffen als Anfang seines Weges, als    erstes seiner Werke von jeher. Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor den Uranfängen der Erde. Als es noch keine Fluten gab, wurde ich geboren, als noch keine Quellen waren, reich an Wasser. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln war ich geboren, als er noch nicht gemacht die Erde und die Fluren, noch die Gesamtheit der Erdschollen des Festlandes. Als er die Himmel feststellte, war ich dabei. Als er einen Kreis abmaß über der Fläche der Tiefe, …  da war ich Schoßkind bei ihm und war seine Wonne Tag für Tag … 
 
Klavierspielerin2 03.05.2023 07:37
Guten Morgen 🙂
du möchtest das " Fass", das Konzil von Nicäa, nach 1700 Jahren nochmal auf machen.
Ich beherrsche aber keine Altsprachen, um ernsthaft darüber Exegese betreiben zu können.

Bist du der Altsprachen mächtig?
 
Sherezade 03.05.2023 10:13
@Klavierspielerin,                                     man muss kein Fass aufmachen. Es gibt in der Bibel im engeren Sinne keine Trinitätslehre. Jedoch ist das Kreuzesgeschehen ohne Trinität sinnlos. Athanasius hat es richtig verstanden. Danke, für die Erinnerung an Athanasius.
 
Messianer 03.05.2023 10:19
Guten Morgen liebe Klavierspielerin2

Gehe ich recht in der Annahme, dass du, bzw. wir alle, auf jeden Fall einen Ausleger brauchen, um die Heiligen Schriften zu verstehen? Wer sollte denn dies deiner Meinung nach sein?
 
Klavierspielerin2 03.05.2023 14:26
Auf CsC kann man gut beobachten, dass es unterschiedlichste Auslegungen zur Heiligen Schrift gibt, je nachdem, welche theologische Vorentscheidung getroffen wurde.

Insbesondere Neubekehrte sollten fairerweise erfahren, wohin sie diese Denomination führt, denn das beeinflusst das Menschen - und Gottesbild, welches das eigene Leben beeinflusst.

Dabei denke ich z.b. an calvins Lehre und der daraus entsprungenen Denominationen - von wegen " Gute Nachricht" , sondern Depression!
 
Sherezade 03.05.2023 15:04
@Klavierspielerin,
ich möchte Deinen Blog nicht kapern...also nicht die Frage nach Wein oder Wasser +trocknes Brot🙂...
Wenn ich User mit dem selbstgewählten Namen " Messianer" lese, stehe ich vor einer grundsätzlichen Glaubensfrage...die Frage der Trinität...
 
 
Messianer 04.05.2023 10:56
Klavierspielerin2

Sind nicht die mannigfaltigen Gruppierungen innerhalb des Christentums durch „menschliche“ Auslegung vieler "Schriftgelehrter" entstanden?
Sollten wir uns die Schriften nicht viel besser von unserem Schöpfer, unserem himmlischen VATER, direkt auslegen lassen? 
ER, der uns SEIN Wort verkündigt hat, kann und will uns selbst in alle Wahrheiten führen.

GOTT erwählte in SEINER Weisheit für Jeshua, und auch nach Jeshuas Tod, einfache Menschen aus dem Volk, die SEINE Botschaft verkündigten. ER hat uns zudem vor den Schriftgelehrten gewarnt.
 
Sherezade 04.05.2023 11:51
@Messianer,

"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."

Hast Du die Bedeutung der Worte des Auferweckten  (MT 28, 20 )  auch nur ansatzweise verstanden?
 
Sherezade 04.05.2023 12:50
@Messianer,
 was meinst du mit den Worte " erwählt "? Es ist im Sinne von "tres personae,una substantia"
recht mißverständlich...
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