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Urlaubswelten

Urlaubswelten
IN WELCHE WELT BIST DU GEREIST IM URLAUB?
fragte mich gestern mit leuchtenden Augen ein 5jähriger.

Hmm --- gute Frage. Sie schien mir fast philosophisch...auch wenn er gleich danach fragte, ob ich denn wohl in Ägypten gewesen sei - da will er nämlich demnächst hin. Nein, war ich nicht.
Ich bin ja - mehr unfreiwillig als freiwillig - diesmal zuhause geblieben. Dennoch war ich "in einer anderen Welt" als sonst, als während der Arbeitsperioden.
Die geniale Beschreibung dieses Ausnahmezustandes gab mir zu denken.
Urlaub als "Sabbatzeit". Als Auszeit. Als WELTREISE. Wie fülle ich diese Zeit? Wohin "reise" ich? In welche äußere oder innere "Welt" begebe ich mich? Wobei es zweitrangig werden kann, ob ich nun wirklich fort vom Ort komme oder nicht.
Und dann: Welchen neuen Horizont habe ich entdeckt? Welche neue Welt hat sich mir erschlossen? Was bleibt als Erfahrung, als "Gewinn"? ...

Kommentare

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hansfeuerstein 14.08.2010 00:49
Ich werde auch immer wieder etwas ungläubig angeschaut, wenn ich bekenne, im Urlaub vor allem "zu sein", nicht in erster Linie "zu tun".
Ich glaube die Erfahrungen, die wir in unserem Inneren machen, sind
relativ unabhängig vom Äusseren. Viel mehr ist unser innerer Zustand
wesentlich für das Erleben des "Äusseren", ob es dann "in der Heimat"
oder "der weiten Welt" ist, spielt dabei nicht die Hauptrolle. In einer stressfreien Umgebung mit Achtsamkeit und innerer Freude den Tag
zu erleben, kann viel mehr Urlaub sein, als gestresst von einem Ort zum
anderen "getrieben" zu werden, in der Hoffnung möglichst viel zu erleben.
Gerade bei dieser so üblichen Haltung stellt sich zunehmend die innere Leere ein. Das Erlebnis verliert seinen Glanz und Zauber. Der so schön ausgemalte Urlaub wird zum Anlass für Stress und auch Streit, weil die Erwartungshaltungen auf das "Aussen" statt auf das "Innen" gerichtet werden.
So sucht der Mensch ständig nach Erfüllung an Orten, wo er sie nicht finden kann.......
 
renata 14.08.2010 10:42
Ja, ich habe auch allerhand wunderbare und interessante Reisen machen können - und es blieb immens viel innerer Gewinn. Aber es ist genau so, wie du, Hans, es bescheibst: Es kommt darauf an, WIE ich reise oder zuhause bleibe, ob es da ein Gleichgewicht zwischen innen und außen gibt, ob ich im Urlaub nur "tue" oder bei allem Erleben auch "bin", wie ich wahrnehme, aufnehme. Ob die Zeit für mich zu einer anderen Welt wird, die mich innerlich bereichert (und mir z.B. nicht nur zig Digitalfotos oder ein bisschen braune Haut beschert...)
An die Worte des 5jährigen werde ich mich sicher spätestens anlässlich des nächsten Urlaubs wieder erinnern: In welche Welt will ich dann reisen?
 
renata 14.08.2010 12:52
Danke, umbrella! Mir ging es genauso: Mich hat diese Aussage irgendwie angerührt - und seine Augen sprachen Bände. Groß, erwartungsvoll, leuchtend, verzaubert...
 
renata 14.08.2010 12:57
Grad tauchte noch dein 2.Beitrag auf: Ja, Kindermund. Oft einfach soo nett, die Vorstellungen und Aussagen der Kids. Habe bei meinen Kindern Tagebuch darüber geführt, was absolut lohnend war und heute noch eine Quelle der Freude und des Spaßes ist, wenn wir uns mal treffen und das eine oder andere zitiert wird...
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