Mittwoch der Osteroktav

Mittwoch der Osteroktav
 "Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen", hatte der Herr gesagt (Apg 1,8). In dieser Kraft vollbrachten die Apostel "viele Wunder und Zeichen", wie zusammenfassend am Ende des zweiten Kapitels gesagt wird (2,43). Als führende Apostel erscheinen im Kapitel 3 und 4 Petrus und Johannes. Sie gehen als fromme Juden zum Tempel hinauf, um dort zur Zeit des Abendopfers (15 Uhr) zu beten. Blinde und Lahme durften nach der alten Vorschrift der eigentlichen Tempelbezirk nicht betreten, so wenig wie die Heiden. Der Lahme an der "Schönen Pforte'" aber wird in der Kraft des Geistes und im Namen Jesu geheilt. Nun kann er mit den Aposteln hineingehen und in das Gotteslob einstimmen. Damit ist der nächste Sinn dieses Wunders erfüllt. Darüber hinaus aber soll es Zeichen der angebrochenen messianischen Zeit sein, wie sich aus der nachfolgenden Petrusrede ergibt.


Heutige Lesungen:

Lesung (Apg 3,1-10)
Was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu, steh auf und geh umher!

In jenen Tagen
   gingen Petrus und Johannes zur Gebetszeit
   um die neunte Stunde in den Tempel hinauf.
Da wurde ein Mann herbeigetragen,
   der von Geburt an gelähmt war.
Man setzte ihn täglich an das Tor des Tempels,
   das man die Schöne Pforte nennt;
dort sollte er bei denen, die in den Tempel gingen,
   um Almosen betteln.

Als er nun Petrus und Johannes in den Tempel gehen sah,
   bat er sie um ein Almosen.
Petrus und Johannes blickten ihn an
   und Petrus sagte: Sieh uns an!
Da wandte er sich ihnen zu
   und erwartete, etwas von ihnen zu bekommen.

Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht.
Doch was ich habe, das gebe ich dir:
Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, steh auf und geh umher!

Und er fasste ihn an der rechten Hand
   und richtete ihn auf.
Sogleich kam Kraft in seine Füße und Gelenke;
er sprang auf,
konnte stehen und ging umher.
Dann ging er mit ihnen in den Tempel,
lief und sprang umher und lobte Gott.
Alle Leute sahen ihn umhergehen und Gott loben.
Sie erkannten ihn als den,
   der gewöhnlich an der Schönen Pforte des Tempels saß
   und bettelte.
Und sie waren voll Verwunderung und Staunen
   über das, was mit ihm geschehen war.


Antwortpsalm (Ps 105 (104),1-2.3-4.6-7.8-9 (R: vgl. 3b))
Kv Die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen. - KvOder: Halleluja. - Kv

Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! *
Macht unter den Völkern seine Taten bekannt!
Singt ihm und spielt ihm, *
sinnt nach über all seine Wunder! - (Kv)
Rühmt euch seines heiligen Namens! *
Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen.
Fragt nach dem Herrn und seiner Macht; *
sucht sein Antlitz allezeit! - (Kv)

Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, *
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
Er, der Herr, ist unser Gott. *
Seine Herrschaft umgreift die Erde. - (Kv)

Ewig denkt er an seinen Bund, *
an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
an den Bund, den er mit Abraham geschlossen, *
an den Eid, den er Ísaak geschworen hat. - Kv 


Evangelium (Joh 20,11-18)
Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er mir gesagt

In jener Zeit
   stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.
Während sie weinte,
   beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen,
den einen dort, wo der Kopf,
   den anderen dort,
   wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen:
   Man hat meinen Herrn weggenommen

   und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um
   und sah Jesus dastehen,
   wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du?
Wen suchst du?
Sie meinte, es sei der Gärtner,
und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,
   sag mir, wohin du ihn gelegt hast.

   Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich ihm zu
   und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest;
   denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.
Geh aber zu meinen Brüdern
   und sag ihnen:
   Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater,

   zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Mágdala ging zu den Jüngern
   und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie richtete aus,
   was er ihr gesagt hatte.

( Mess-Lektionar)



Heutiger Gedenktag u. A.:

Agnes von Montepulciano
Einer adligen Familie entstammend trat Agnes (1268-1317) aus freiem Entschluss mit nur neun Jahren in ein franziskanisches Kloster der Bettelschwestern "vom Sack" ein. 1288 wurde Agnes trotz ihres jungen Alters Äbtissin eines neugegründeten Klosters bei Orvieto. Schon früh galt sie als Heilige. Sie hatte die Gabe der Heilung und der Herzensschau, fastete streng und empfing zahlreiche Visionen.
Am 20. April 1317 verstarb Agnes im Kreise ihrer Mitschwestern. Ihr Leichnam ist bis heute unverwest.

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