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Welche Rolle spielst du?

Welche Rolle spielst du?
Welche Rolle spielst du?

Eine Rolle spielt man im Theater. Theaterspielen ist in den Augen vieler Menschen unecht und unwirklich. In christlichen Kreisen ist ein Schauspieler oft noch eine zweifelhafte Persönlichkeit. Ursprünglich aber hatte das Theater seine Bedeutung auch im religiösen Bereich. Manche Ausdrücke aus der Welt des Theaters stammen noch aus dieser Zeit. Die moderne Psychologie und Soziologie hat den Begriff der Rolle und des Rollenspiels aufgenommen. Man kann eine Rolle, die einem aufgetragen ist, gut oder schlecht spielen. Je mehr wir den zwischenmenschlichen Beziehungen unsere Aufmerksamkeit schenken und die Strukturen der Gesellschaft entdecken, desto deutlicher wird uns bewußt, daß jeder Mensch eine Funktion innerhalb der Gesellschaft auszufüllen hat – eben seine Rolle – und daß Gemütszustand und Entfaltung seines Lebens sehr davon abhängen, inwieweit er diese findet, annimmt und ausspielt.

Im Bereich unserer Frömmigkeit wird mit Recht das Augenmerk zunächst auf die persönliche Beziehung des einzelnen zu Gott gelenkt. Das Bewußtsein der Gotteskindschaft, das Wissen um das persönliche Heil und den persönlichen Gott sind unveräußerliche Faktoren im Glaubensbereich unserer Gemeinden. Bei der Betonung der individuellen Gottesbeziehung und Frömmigkeit ist aber häufig die Beziehung der Christen untereinander zu wenig ins Blickfeld gerückt worden. Das hatte zur Folge, daß nach anfänglich starken Bekehrungserlebnissen oft sehr rasch die Freude über die Heilserfahrung nachließ. Ursache dafür waren die ungeklärten Beziehungen im sozialen Bereich, die Einordnung in die Gemeinschaft, das Ausführen einer Funktion entsprechend der Begabung. Die Rolle wurde nicht klar erkannt und deshalb nicht richtig angenommen.

Ein Mensch, der eine Rolle spielt, bekommt mit der Rolle auch eine Bedeutung. So unterschiedlich die einzelnen Rollen auch sein mögen, gehört doch jede für sich zum Gesamtablauf des Lebens. Wo eine Rolle nicht übernommen wird, entsehen Störungen im Leben einer Gemeinschaft. Alle leiden darunter, sowohl der, der seine Rolle nicht findet oder „aus der Rolle fällt“ als auch die, die in ihrem Zusammenspiel gestört werden....

Aus dem Neuen Testament wissen wir, daß nicht nur Menschen zum Publikum der auf der Bühne des Lebens agierenden Gemeinde gehören, sondern auch unsichtbare Mächte, die mit besonderer Aufmerksamkeit die Entfaltung und das Zusammenspiel der Christen beobachten – einerseits voller Schrecken und Warten auf das Gericht, andererseits voller Hoffnung auf die endgültige Erlösung.
Viele Christen ist noch nicht bewußt, was für eine große und wichtige Rolle sie spielen. Das zeigt sich darin, daß sie ihre Aufgabe nicht ernst genug nehmen, daß sie zu wenig an die Mitspieler denken und noch weniger an die Zuschauer. David betet einmal:

Lass nicht zuschanden werden an mir, die auf dich hoffen, o du Herrscher, HERR der Heerscharen; lass nicht meinetwegen beschämt werden, die dich suchen, du Gott Israels! (Ps 69:7, Schlachter)

Es gehört deshalb zur Aufgabe eines jeden Christen, seine spezielle Rolle zu erkennen und sich darin zu üben. …

Nun stellt sich die Frage, wie man seine Rolle erkennt. Daß dies möglich ist, macht Paulus Römer 12:2 deutlich:

Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Rö 12:2, Elb)

Wichtigste Voraussetzung ist die Bereitschaft, alle bisherigen Vorstellungen fallenzulassen und ganz neu und ohne Einschränkung nach dem Willen Gottes zu fragen, der für den, der ernsthaft und uneingeschränkt fragt, auch erkennbar ist. Die Vorstellung von einem vollkommenen Willen Gottes ist keine Utopie. Sie entspricht dem göttlichen Bauplan der Gesamtschöpfung, der das Leben eines jeden einschließt. Die Kräfte des Heiligen Geistes zielen immer in diese Richtung: Befreiung, Entfaltung, Erfüllung, Erlösung, Heil.

(Wilhard Becker)

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Increase our faith beloved Lord
For thou alone canst give
The faith that takes thee at thy word,
The faith by which we live.

(F.R. Havergal)


Vertiefe unseren Glauben geliebter Herr
Denn du allein kannst geben
Den Glauben, der dich beim Wort nimmt,
Den Glauben, durch den wir leben.

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 01.08.2021 10:56
Danke, Zeitzeuge, insbesondere fütr Psalm 69,7! Danke für deine vielen guten und anspruchsvollen Blogs! 
 
(Nutzer gelöscht) 01.08.2021 11:02
Einen gesegneten Sonntag.

Ein Christ der lebt, spielt keine Rolle.
Er ist ein Beweis dafür, dass Jesus Christus neues Leben schafft.
 
perlental 01.08.2021 11:43
Von der Grundaussage, dass wir zueinander und füreinander (um einander mit unseren Gaben zu dienen) geschaffen wurden stimme ich dir zu. Jedoch würde ich es NICHT "Rolle" nennen, sondern Identität und Bestimmung.

Empfehlenswert um die eigene Bestimmung zu finden gemäß der Gaben die man hat, finde ich das Programm von destinyfinder.com, welches man als Kurs in der Gemeinde machen kann.
 
(Nutzer gelöscht) 01.08.2021 13:36
Meinem Wissen nach war zur Zeit Jesu der " Heuchler " der " Schauspieler ". 

https://www.jesus.ch/information/bibel/neutestamentliches_woerterbuch/146289-heuchler.html

Von daher ist der Bezug auf die Kinder Gottes wohl nicht sonderlich glücklich.

Anderseits spricht Paulus auch von einem Schauspiel :

1Kor 4,9 Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt hat, gleichsam zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen.

Eph 3,10 damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen] durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde,

In diesem Sinne ist es Aufgabe der Gemeinde, Christus als die mannigfaltige Weisheit Gottes zum Ausdruck zu bringen. Hier hat dann jedes Glied am Leibe Jesu seine Funktion; da gibt es das Ohr, das Auge, usw.
 
(Nutzer gelöscht) 01.08.2021 13:41
Also, meine Augen z.B. sind nicht da, um eine gewisse Rolle zu spielen. Sie haben eine Funktion im Leben. Ich muß meinen Augen auch keine Predigt halten, wie man sieht, oder sie auf ein Seminar schicken. Die echten Glieder des Leibes Jesu entwickeln einfach aus dem göttlichen Leben heraus ihre Funktionen.
 
(Nutzer gelöscht) 01.08.2021 15:27
Mich hat das Blogthema nachdenklich gestimmt.Vielen Dank,Zeitzeuge
 
Zeitzeuge 01.08.2021 21:23
"Viele Christen ist noch nicht bewußt,....., daß sie ihre Aufgabe nicht ernst genug nehmen, daß sie zu wenig an die Mitspieler denken und noch weniger an die Zuschauer."

Ja, der Begriff "Rolle" ist wohl vom Autor bewußt gewählt worden. Er provoziert damit geradezu unsere Persönlichkeit in der Gemeinschaft zu hinterfragen, um auf die tragende und äußerst wichtige Aufgabe ("Rolle"zwinkerndes Smiley jedes Einzelnen hinzuweisen.

Ein anderer, wichtiger Gedanke ist wieder die Herausforderung des Gläubigen als Wiedergeborener in Christus, nicht nur hier im Forum, die Beziehungsfähigkeit, die sichtbar und spürbar wird.

"Bei der Betonung der individuellen Gottesbeziehung und Frömmigkeit ist aber häufig die Beziehung der Christen untereinander zu wenig ins Blickfeld gerückt worden."
 
Zeitzeuge 01.08.2021 22:21
"1Kor 4,9 Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt hat, gleichsam zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen."

Ein guter "Schauspieler" weiß um seine Wirkung - bei uns als sogenannte Christen wird der Unterschied oft nicht sichtbar, mit weitreichender Auswirkung bis in die Ewigkeit.


William Macdonald schreibt:

Im Gegensatz zu der Selbstzufriedenheit der Korinther beschreibt Paulus das Schicksal der "Apostel". Er zeigt, wie sie in die Arena mit wilden Tieren geschickt werden, in der "Engel" und "Menschen" die Zuschauer sind.
Wahrend die Apostel "Narren um Christi willen" geworden sind, genossen die Heiligen das Ansehen der Bevölkerung als kluge Christen.
 
Zeitzeuge 02.08.2021 06:56
Danke fürs Mitdenken und laßt euch ein- und aufbauen...

Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar,
lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch Jesus Christus! (1.Petr 2:4,5, Elb)

...und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch – damit ihr durch sie wachset zur Rettung –,
wenn ihr ⟨wirklich⟩ geschmeckt habt, dass der HERR gütig ist! (1.Petr 2:2,3, Elb)

Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten – denn treu ist ER, der die Verheißung gegeben hat –,
und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen,(Hebr 10:23,24, Elb)
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