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Meer als Alles

Meer als Alles
Seit gestern bin ich zurück aus dem Krankenhaus und als ich Zuhause war, da lag auf dem Küchentisch das Buch "Meer als Alles" und meine Mutter hatte Waffeln gebacken. Der Duft füllte das ganze Haus. Es war so schön, wieder Daheim zu sein, keine Schmerzen mehr zu haben, neu angekommen zu sein.

Heute Morgen freute ich mich während des Morgenspaziergangs mit meiner Hündin Lätare über Schwalbenkinder, die ganz nah über unseren Köpfen kreisten. Es ist hier bei uns kalt geworden und endlich haben wir nach Wochen auch wieder Regen. Die erfrischende Kühle ist nach den vielen schwülwarmen Tagen richtig wohltuend.
 
Wir haben Übernachtungsbesuch im Haus, eine 50 jährige Frau mit ihrem 9 Monate altem Enkelkind. Unser Besuch, kam  als junges Mädchen fast täglich in das Jugendzentrum, dass meiner Eltern leiteten. Beim heutigen Morgenkaffee berichtete sie uns von ihrer schweren Kindheit. Die Mutter hat sie zweieinhalbjährig stranguliert und wollte sie sogar aus dem Fenster werfen. Daraufhin kam sie bis zum 12. Lebensjahr in ein Kinderheim, aus dem sie später von den Großeltern herausgeholt wurde. Meine Mutter erstzte ihr damals ein wenig die Mutter,  dann aber fiel sie in die Hände von Drogendealern, die sie abhängig machten und zur Prostitution zwangen. Die Befreiungsaktion daraus war nicht leicht. Sie mußte monatelang bei unterschiedlichen Familien versteckt werden, um sie vor den Zuhältern zu schüzen, die sie nicht gehen lassen wollten. Aber mit Hilfe schaffte sie den Absprung. Es gab zwar Rückfälle in Dressionen, aber nach und nach schaffte sie es, ihre Flügel wieder in den Wind zu stellen, in die Freiheit zu fliegen und so war das heutige gemeinsame Frühstück mit Rückblicken auf bewältigte Wegstrecken etwas ganz Besonderes.

Gestern erhielt ja mit der Post das neue Buch und darin fand ich heute einen wirklich schönen Abschnitt, lese Euch mal schreibend daraus vor.

....Vor einigen Jahren war ein Wintergoldhähnchen auf der Angelrute von Leif gelandet, als er grade draußen am Riff stand. Der kleine Vogel war von seinem weiten Flug über das Meer auf die Insel völlig erschöpft und hätte die zweihundert Meter zum Ufer nicht mehr geschafft. Leif hatte sich seine Angelrute unter den Arm geklemmt und den Vogel an Land getragen. Eine halbe Stunde lang saßen sie zusammen am Strand, dann hatte der kleine Vogel seine Kräfte wiedergefunden. Seitdem tauchen häufig Wintergoldhähnchen im Leben des alten Mannes auf.------

Ich finde, das dieser Abschnitt  wunderbar zu meinen Morgenbeginn passt.

Oft sind wir doch selbst, wie das Wintergoldhähnchen in der Geschichte. Da gibt es Augenblicke, wo uns die Flügel nicht mehr tragen, wie gut ist es dann, wenn uns Jesus einen Menschen schickt, der unsere Kraftlosigkeit nicht ausnutzt oder belacht, sondern seine Tätigkeit unterbricht und uns ans rettende Ufer trägt, dann noch  eine Weile lang nah bei uns ist, bis wir einen Weiterflug ins Ungewisse wagen.

Was der Tag uns bringt, weis doch nur Gott allein, aber er hat versprochen in allen Lebenslagen ganz nah bei uns zu sein.

Flügel der Freude, der Hoffnung, der Liebe und des Glaubens für den Tag und alle Tage Eures Lebens wünsche ich Euch.

Herzlichst Euer  Inselchen (Rosemarie)

Kommentare

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vertrauen2015 23.06.2018 11:34
Danke @inselchen für deine zu Herzen gehende Erzählung. 

Wünsch dir und deinem Besuch den Frieden Gottes und die Liebe des Vaters, die alle Wunden heilt. fröhliches Smiley  
 
Paul1957 23.06.2018 11:42
Danke für die schöne Geschichte und den Impuls, immer dankbar zu sein.
 
(Nutzer gelöscht) 23.06.2018 12:15
Das ist eine wirklich erfreuliche Geschichte, herzlichen Dank liebe@Inselchen. Alle Freude kommt von Gott und du lässt uns Anteil daran haben.fröhliches Smiley

Dietrich Bonhoeffer sagt: „Bei Gott wohnt die Freude, und von ihm kommt sie herab und ergreift Geist, Seele und Leib, und wo diese Freude einen Menschen gefasst hat, dort greift sie um sich, dort reißt sie mit, dort sprengt sie verschlossene Türen. Es gibt eine Freude, die von Schmerz, Not und Angst des Herzens gar nichts weiß; sie hat keinen Bestand, sie kann nur für Augenblicke betäuben. Die Freude Gottes ist durch die Armut der Krippe und die Not des Kreuzes gegangen; darum ist sie unüberwindlich, unwiderleglich. Sie leugnet nicht die Not, wo sie da ist, aber sie findet mitten in ihr, gerade in ihr, Gott; sie bestreitet nicht die ernste Sünde, aber sie findet gerade so die Vergebung; sie sieht dem Tod ins Auge, aber sie findet gerade in ihm das Leben. Um diese Freude, die überwunden hat, geht es. Sie allein ist glaubwürdig, sie allein hilft und heilt.“
 
(Nutzer gelöscht) 23.06.2018 12:29
Wow, so viel Tiefgang, ich bin ganz still geworden!! DANKE HERR, dass Du auch durch andere zu uns sprichst, uns ermutigst und hälst. 
Ich wünsche Deinem Besuch eine Begegnung mit Jesus ... Seid gesegnet! 
 
(Nutzer gelöscht) 23.06.2018 13:28
Auch von mir herzlichen Dank liebe @Inselchenfröhliches Smiley
@Liebe Aporiefröhliches Smiley vielen Dank für den schönen, wahren Text von Dietrich Bonhoefferfröhliches Smiley
 
Schirin 23.06.2018 15:17
Danke liebe Rosemarie für diese wohltuenden Gedanken!
 
(Nutzer gelöscht) 23.06.2018 16:29
@inselchen,?weiterhin bestes Wohlbefinden und Erholung nach dem KH- Aufenthalt.
Unser großer Gott bewahre und beschütze Dich.
Silla
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