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was ist der Mensch...

was ist der Mensch...
In dem Ort, in dem ich wohne, geschah vor ein paar Wochen ein Mord. Das Opfer war eine Frau jenseits der 50. Täterin war eine junge Frau, die recht schnell gefasst wurde und die Tat zugab. Die Motive sind zum überwiegenden Teil aufgedeckt. So stand es in der Zeitung, und soweit war hier jeder informiert, auch ich. Und man war sich einig: wie konnte sie nur...

Dann erfuhr ich den Namen der jungen Frau - und: ---- ich kenne sie!!! Oder besser gesagt: Ich bin ihr vor Jahren mehrfach begegnet.
Seither frage ich mich: Wie kann ein Mensch dahin kommen, dass...?
Was ist in ihr abgelaufen? Wie einsam musste sie gewesen sein...? Soll ich sie in U-Haft / im Gefängnis besuchen?

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 26.11.2010 22:59
Liebe Renata,

was ist aber mit den Angehörigen der ermordeten Frau? Da wäre doch erst mal der Trost und die Begleitung nötig?

Sehr oft sind die Opfer und ihre Familien schnell vergessen, auch von staatlichen Stellen. Oft gibt es auch finanzielle Probleme, die dann auf die Angehörigen zukommen. Ganz abgesehen von der Trauerbewältigung und ihren eigenen psychischen Verfassungen.

Ich finde man sollte die Täterin erst mal selbst zu sich kommen lassen, damit sie einsieht, das sie einen Menschen zerstört hat, der nicht mehr wieder in dieser Welt sein wird. Da wird sie wohl eine Weile zu tun haben, damit!
Evl. rührt Gott sie an und sie damit zur Buße und Reue geführt.

Aber jetzt, wo das alles noch so frisch ist, halte ich es für übertrieben, ihr so viel Aufmerksamkeit zu schenken,

weil dies wohl eher in die andere Richtung, wie oben erwähnt, jetzt dringender nötig ist.

Wieso fragst Du, wie einsam sie gewesen sein muß? Um einen Menschen zu töten! In der Welt gibt es doch so viele Motive, warum man das oder dies an Gewalt, Mord und Totschlag tut. Ob es Tiere sind, die getötet oder mißhandelt werden, Kinder, Jugendliche und selbst Erwachsene, nicht mal vor Ungeborenen macht man halt!

Es sind die Zeichen der Endzeit, so wie wir es in der Bibel lesen, wo Kriege, Überschwemmungen, Stürme und andere Katastrophen sich mit den menschlichen Tragödien ablösen.
 
renata 26.11.2010 23:30
Liebe Monika,

die Ermordete hat keine nahen Angehörigen mehr - nur entfernte Verwandte. (Bislang nahm ich von dieser Seite keine Anzeichen besonderer Betroffenheit wahr.)

Warum ich nach der Einsamkeit der Mörderin frage?
Wenn ich an die Begegnungen mit ihr denke, so habe ich eben diesen Eindruck: sie war Außenseiterin. Und fühlte sich vermutlich ziemlich allein....
 
(Nutzer gelöscht) 27.11.2010 09:11
Ich meine als Außenstehende kann man kaum wissen, ob bei weiteren Verwandten Betroffenheit da ist oder nicht?

Und ich finde es deshalb sehr früh, als Außenstehende dort zu wirken. Sie wird sicher dann erst einen Prozess haben und die Verurteilung erleben.
Zu einem späteren Zeitpunkt würde ich deine Idee gut finden, aber zum jetzigen Zeitpunkt, nein.

Es ist meine Meinung und auch Erfahrung, weil die Betroffenen immer so schnell vergessen werden und die Täter werden oft noch umso mehr erwähnt, ob aus Neugier oder auch im Gerede usw.. Lass ihr doch erst man den Verarbeitungsprozess durchmachen, was sie überhaupt getan hat. Das dauert doch auch nicht nur zwei Wochen!!!!!!

@Suender

Mit keine oder wenig Verwandtschaft war doch die Ermordete gemeint!!!

Sicher hat sie auch Nachbarn und Bekannte gehabt und dort kann man ja auch wirken, z.B.
 
(Nutzer gelöscht) 27.11.2010 10:37
Im stillen Gebet mit dem Herrn wird man doch sicher auch eine Antwort darüber erhalten, was und wann man es tun soll.

Mir hilft es jedenfalls dann, wenn ich nicht weiß, ob ich was tun soll oder auch nicht! Der Herr lässt uns dann nicht lange auf seine Antwort warten. Wenn doch, dann soll es wohl erst mal nicht sein. So meine Erfahrung und im Nachhinein hat es sich dann als richtig erwiesen.

Ich bin auch dafür, daß Tätern eine neue Chance bekommen, neben der Strafe, nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht. Aber alles andere steht in meinen Beiträgen.
 
(Nutzer gelöscht) 27.11.2010 12:00
Was wir auch immer tun können, für beide Seiten zu beten, denn das Gebet bewirkt auch schon sehr viel, denn Gott sendet dann seine Engel oder andere Helfer aus, die dann die Betreffenden anrühren, neuen Mut schenken, Hass wegnehmen und helfen keine Gegengewalt zu entwickeln und in angemessener Zeit auch Vergebung aktiv werden zu lassen.

Bei den Tätern bedeutet dies dann Reue und Bedauern ihrer schlimmen Taten.
Doch Gott allein kann sie dann zu Christus führen, damit dann ihre Sünde vergeben werden kann vor Gott und den Menschen.

Sicher wirst Du schon gebetet haben, liebe Renata und die Gebete werden auch dort ankommen. Der Herr transportiert sie per Himmelspost!

Liebe Grüße, du hast ein großes Herz!

Monika
 
renata 27.11.2010 17:47
Vielen Dank euch allen für die Beiträge, für praktischen und geistlichen Rat.
So ein Weblog dient ja manchmal auch der Selbstreflektion - es wird einem manches klarer, wenn man es niederschreibt. Und die Frage, ob ich sie besuchen sollte, stelle ich natürlich in erster Linie auch mir selbst.
Die Idee dazu kam erst nach einiger Zeit, als ich immer mehr Details erfuhr. Übrigens auch über das Leben der Ermordeten, die den Lebensumständen nach ziemlich allein war...es hat auch niemand eine Todesanzeige für sie geschaltet, was ich schon traurig finde...
Die Täterin schien mir eher innerlich einsam. Unter Altersgenossen kam sie nicht an.
Ich gehe noch damit um und bete um Weisheit. Momentan ginge es eh noch nicht aus Zeitgründen. Frühestens nach Weihnachten.
Danke für alles Mitreflektieren!
Wünsche euch allen einen gesegneten Advent!
Renata
 
renata 27.11.2010 17:58
Stimmt, Jacob! Man ist schneller "fertig" mit einer Geschichte, an die einen nichts bindet. (Und das, obgleich wir wissen, dass wir nicht verurteilen sollen). Und es geht eher unter die Haut, wenn man jemanden kennt. Dann wird man auf eine Art zum Mitakteur in der Folge-Geschichte, weil alles dann schon persönliche Vorgeschichte hat...

Dieser Vers aus Jes.43.1 - kam der dir grad so? Es ist für mich ein ganz besonderer Bibelvers. Ich danke dir!
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