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Die kognitive Dissonanz und ihre Folgen

Die kognitive Dissonanz und ihre Folgen
Wenn Wunsch auf Wirklichkeit trifft: Die kognitive Dissonanz und ihre Folgen
10. Februar 2016
Lesezeit: ~ 3 Min.

Wenn man als Atheist mit einem (gottes-)gläubigen Menschen diskutiert, kommt das Gespräch nicht selten an einen kritischen Punkt. Während der gläubige Mensch von der realen Existenz seines Gottes ausgeht und oft auch eine aktive Einmischung ins Weltgeschehen behauptet, wird der Atheist von der realen Wirklichkeit ausgehen, in der die Naturgesetze gelten.

Selbst wenn man sich als Atheist in die Sichtweise eines religiösen Menschen hineinversetzen kann, so wird es für einen Atheisten ausgeschlossen sein, eine um Götter erweiterte Wirklichkeit als Grundlage für eine ernsthafte Diskussion zu akzeptieren. Argumentationen, die von dieser, bis zum Beweis des Gegenteils fiktiven Realität ausgehen, sind zwangsläufig beliebig, weil ja auch eine fiktive Realität beliebig ist.

Wenn dann also im Lauf der Unterhaltung „Wunsch“ auf „Wirklichkeit“ trifft, dann bedeutet das für den religiösen Menschen ein nicht zu unterschätzendes Problem: Die so genannte „kognitive Dissonanz.“

Kognitive Dissonanz bezeichnet in der (Sozial-)Psychologie einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass ein Mensch mehrere Kognitionen hat – Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten –, die nicht miteinander vereinbar sind. (Quelle: Wikipedia)

Das Problem besteht also in Wirklichkeit gar nicht zwischen dem Gläubigen und dem Atheisten, sondern zwischen zwei unterschiedlichen Wirklichkeiten, die der Gläubige zwar wahrnimmt (kognitiv), aber verständlicherweise nicht miteinander vereinbaren kann (Dissonanz).

Solange Gläubige nicht mit der realen Wirklichkeit konfrontiert werden, leiden sie meist gar nicht oder nur kaum unter diesem Dilemma – sie ignorieren einfach die objektiv unüberwindbare Dissonanz. Erst wenn jemand auf die Einhaltung der realen Wirklichkeit besteht, wird es schwierig, weil sie dann nicht mehr ignoriert werden kann.

Leider ist den meisten Gläubigen der Effekt der kognitiven Dissonanz nicht bekannt (oder sie ignorieren diesen einfach ebenfalls). Ob bewusst oder unbewusst – die Dissonanz hat für den Gläubigen ein unangenehmes Gefühl zur Folge, und viele Menschen neigen dazu, jemanden oder etwas für unangenehme Gefühle verantwortlich machen zu wollen.

Wie belastend dieser Zustand sein muss, sieht man, wenn sich eigentlich friedliche, fröhliche, freundliche Menschen mit eigentlich guten Umgangsformen und ganz unabhängig von Intelligenz oder akademischem Grad plötzlich verhalten wie trotzige kleine Kinder, denen man das Spielzeug weggenommen hat.
Statt das eigentliche, nämlich eigene Problem als solches zu erkennen und zu akzeptieren, bekommt der sein Fett weg, der auf die Einhaltung der realen Wirklichkeit besteht. Einige echte Beispiele aus der persönlichen Erfahrung:

„Gut das du ein Kind bist das alles weiss„

„zu gütig, uns amfeststehenden wissen über GOttes nichtexistenz teilhaben zu lassen! freilich: mir fehlen die beweise“

„ach ja. und das Dogma „existenzbehauptung muss bewiesen werden“ gilt einfach in Ewigkeit Amen? das ist ja super bequem!„
 
„[…] du solltes von deinem hohen Ross herunter kommen. […] Die Klugheiten, auf die du dich berufst, sind ja nichts Neues.“

„‚Ja mei, ohne Hirn bist hoid oafach nur a Depp!‘ – Sollte das auf Sie zutreffen? – Ich hoffe doch nicht!“

Diese und ähnliche, durchaus auch noch deftigere Aussagen kommen einer Bankrotterklärung gleich. Sowas schreibt nur, wer entweder sowieso einen Mangel an Umgangsformen hat oder aber gerade unter dem unschönen Gefühl einer kognitiven Dissonanz leidet.

Wenn ein Gespräch an diesen Punkt gekommen ist, wird es meistens sinnvoller sein, es erstmal zu beenden. Manche, für aufgeklärte Menschen völlig einleuchtende, weil logisch begründbare Tatsachen, erscheinen gläubigen Menschen als geradezu ungeheuerlich.

Eine Reaktion, wie man sie von einem erwachsenen, an sich vernünftigen Menschen eigentlich erwarten würde, ist einem Gläubigen in einer solchen Situation einfach nicht möglich, weil schon der geringste Zweifel die größte Gefahr für ein religiös erweitertes Weltbild ist.

Eine Aussage wie „Stimmt, es gibt tatsächlich einen krassen Widerspruch zwischen meinen religiösen Vorstellungen und der Wirklichkeit, wie ich sie sonst kenne“ wäre für einen Gläubigen eine wesentlich größere Hürde als ein Verstoß gegen die Etikette in Form einer Beleidigung des Gesprächspartners.

Dann ist es Zeit für etwas Entspannung. Deshalb haben wir eine Seite erstellt, die den oben dargestellten Umstand in höflichen, einfachen Worten beschreibt:

www.awq.de/entspanne-dich

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 05.08.2023 16:50
Herr Zeitzeuge, ich habe ihre Ausführungen gelesen und möchte dazu mich auch wieder äußern ein gottesgläubiger Mensch und ein Atheist ist eine Medaille mit zwei Seiten. Tiere und die Natur glauben nicht an Gott, die glauben nur an uns Menschen und geben sich mehr oder weniger freiwillig hin. Ein Atheist ist ein Mensch und ein gottesgläubiger ist auch ein Mensch, wie können Sie darüber richten, wenn ein Atheist ihnen seine Meinung sagt, bekommen sie dann Panik oder nehmen sie seine Worte auch an und denken darüber nach. Wenn ich das Wort Atheist in den Mund nehme liebe ich Gott nicht wirklich, denn ich respektiere meinen Nächsten nicht. Jesus hat uns diese zwei Gebote gegeben, seine neuen Worte, im AT hat Gott uns in den zehn Geboten eine Möglichkeit gegeben, um gesund zu werden jetzt aber ist Jesus gekommen und hat uns neue Worte in den Mund gelegt Gottesliebe und Nächstenliebe. Und noch was was verstehen sie unter lebendigen Gott lebendigen Gott wo ist Gott für sie lebendig für mich ist Gott das Hirn und der Verstand ist Jesus, sich über Atheist und Ungläubigen und Gläubigen Gedanken zu machen zeugt von unreifheit
 
(Nutzer gelöscht) 05.08.2023 16:55
Ich erzähle einmal aus meinem Leben, ich habe einen evangelisch Getauften Mann geheiratet, die Kirche war seinerzeit noch dagegen, ich habe das ignoriert und habe gesagt die Liebe trägt alles, aber weit gefehlt mein Mann war katholikenfeindlich und die Kinder wurden nach seinem Willen evangelisch getauft, heute bin ich froh, dass ich das zugelassen habe denn die evangelische Kirche ist sehr entspannt, wenn es um Scheidung und Trennung geht, jetzt ist mein Enkel mit einer Ägypterin zusammen, die ihn sehr liebt, es ist noch eine junge Liebe aber die zwei müssen auch zusammenfinden, und den islamischen und evangelischen Glauben zu meistern, das fängt schon bei der Taufe an, ich bin sehr gespannt, wenn ich das noch erlebe wie sie das hinkriegen. Der islamische Glaube ist für mich ein teil Gottes Liebe, die wir alle von Anfang an der Evolution in uns tragen und jeder es für sich als kleiner Verstand auslegt für mich ist der rote Faden, oder der Goldfaden Jesus neue Worte.
 
(Nutzer gelöscht) 05.08.2023 16:57
Ich habe so eine Wut im Bauch, seitdem ich ihren Bericht gelesen habe, ich könnte so wüten wie Jesus in der Kirche mit Pharisäern und Schriftgelehrten sorry
 
Digrilimele 05.08.2023 17:12
Das sehe ich etwas anders, dass es dem Gläubigem durchaus möglich ist, vernünftig darauf zu reagieren. Ich habe viel mit Nichtchristen zu tun, und da  ich weiß , dass diese meinen Gedanken nicht immer folgen können, da sie ausschliesslich in der sichtbaren Welt leben und dementsprechend auch so denken, wie die Welt denkt, kann ich ihnen ihr denken, nicht übel nehmen.
Da sie, die Ungläubigen oder auch noch Nichtchristen, mich nicht verstehen können, aufgrund fehlender Gottes Offenbarung, ist es mir ein Bedürfnis, ihnen in Liebe zu begegnen, in der Hoffnung, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann sich Jesus ihnen offenbart und vielleicht geht es ja manchmal schneller als man denkt. Alles zu SEINER Zeit.
 
Zeitzeuge 05.08.2023 17:20
Es ist ein Segen und ein Akt der Demut, wenn man um Gnade und Weisheit beten kann, wenn einem noch Zusammenhänge verborgen bleiben.
 
Arina 05.08.2023 17:30
Ein schwieriges Thema, wenn wir von der Nächstenliebe ausgehen, so haben wir den Auftrag
unseren Nächsten zu lieben ,wie uns selbst. Es ist nicht vorgeschrieben welchen Glaubens der Nächste sein sollte und ob er überhaupt eine Glauben haben muss.
Und was Gott betrifft, so gibt es keinen Beweis für seine Existenz noch gibt es einen Beweis für seine Nichtexistenz.. Ist eine Glaubensfrage!
 
Digrilimele 05.08.2023 17:34
Ja, Zeitzeuge, da bete ich jeden Tag für und es ist auch gewiss noch viel Luft noch oben und erst wenn ich am Ziel angekommen bin, werde ich die gesamte Grösse und das Ausmaß Gottes verstehen können. 
Nur gut, dass Gott uns das geben wird, was in Jesu Namen erbitten und deshalb auch keine Vorwürfe machen wird. 
Manchmal denke ich sogar, dass ich gar nichts weiß oder vielleicht gerade mal 1% von Gott und trotzdem bin ich mir sicher und fühle mich geborgen, da ich weiß , dass ich durch den, der in mir lebt, auf dem richtigem Weg bin, denn ER ist der Weg und lebt in mir. Einfach genial.
 
Arina 05.08.2023 17:57
Ohne Gott wäre mein Leben leer!
 
Zeitzeuge 05.08.2023 18:13
 
paloma 05.08.2023 20:48
Der Glaube weist eben über diese Welt hinaus Das erleben wie Christen doch tgl,dass wir noch in anderen Schwingungen sind. Im besten Fall ist es uns möglich,dies mit- zu - teilen.Das ist sogar unser Auftrag.
Es gibt Situationen,wo Menschen sehr dankbar dafür sind,zB.bei Krankheit,Tod u Trauer,gr Problemen ...
Ansonsten muss man auch häufiger den Vorwurf der Naivität aushalten od nicht nüchtern u wissenschaftlich an etwas heran zu gehen
 
Arina 06.08.2023 13:02
Auch wir Menschen sind voller Widersprüche . Heute So und morgen So. Die Gegensätze leben voneinander und machen eine zwischenmenschliche Kommunikation mitunter schwer, was dann zu Missverständnissen und Unverständnis führen kann. Es kann  hier auch von einem ambivalenten Verhalten gesprochen werden. Auch die Bibel ist voller Wiedersprüche welches jedoch daran liegt, dass die Propheten zu unterschiedliche Zeiten gelebt und gewirkt haben. Ist keine Verunglimpfung , sondern der damaligen Zeit geschuldet.
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