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Mit Religion Geld verdienen

Mit Religion Geld verdienen
15 Und sie kommen nach Jerusalem. Und er trat in den Tempel und begann die hinauszutreiben, die im Tempel verkauften und kauften; und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um.

16 Und er erlaubte nicht, dass jemand ein Gerät durch den Tempel trug.
17 Und er lehrte und sprach zu ihnen: Steht nicht geschrieben: »Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Nationen«? Ihr aber habt es zu einer »Räuberhöhle« gemacht. (Mark 11:15-17, Elb)

Wir gehen mit einer sentimentalen Vorstellung von unserem Herrn Jesus an das Neue Testament heran. Wir stellen Ihn als sanftmütig und demütig vor und verstehen darunter, das Er keinerlei praktischen Wert hatte. Unser Herr Jesus war in der Tat „sanftmütig und von Herzen demütig.“
Doch beobachte ihn einmal im Tempel. Da waren Milde und Demut nicht die herausragenden Merkmale. Ganz im Gegenteil: Wir sehen eine fruchterregende Gestalt, die, eine Peitsche mit kurzen Riemen in der Hand, die Tische der Geldwechsler umstößt und Menschen und Vieh hinaustreibt. Ist Er da der „sanftmütige Jesus?“ Er jagt jedem Angst und Schrecken ein. Keiner wagt einzugreifen.
Warum hat Er sie denn nicht freundlicher zum gehen bewegt? Weil leidenschaftlicher Eifer ihn „aufgefressen“ hatte und ein Abscheu vor allem, was es wagte, die Ehre Seines Vaters in den Schmutz zu ziehen. „Macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus.“ Hier geht es um die Vergottung des kaufmännischen Treibens. Alles, was in die Kategorie des Falschen gehört, muss weichen, wenn Jesus Christus anfängt, das Haus Seines Vaters zu reinigen.

(Oswald Chambers)

Kommentare

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Zeitzeuge 08.07.2023 13:40
Was heute die Hausratversicherung ist, um „nicht in Teufels Küche zu kommen“, war im Spätmittelalter der Ablassbrief, um nicht in Teufels Fegefeuer zu landen. Der Beginn eines weltweiten Finanzimperiums.

„Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“, ein Satz, den der Dominikanermönch, Johann Tetzel, ein offenkundiger Gegner Martin Luthers, geäußert haben soll. Mit diesen Worten bringt er die Absurdität des Ablasshandels genau auf den Punkt. Die Kirche versprach im Mittelalter Gnade gegen Geld, Seelenheil mit Brief und Siegel. Nachdem der französische Domdekan Raimund Peraudi um das Jahr 1470 in Rom einen päpstlichen Ablass organisierte, um die baufällige Kathedrale von Saintes zu restaurieren, begann die im 15. Jahrhundert breit angelegte Kapitalisierung und Professionalisierung des Ablasshandels.

Geschäftsmodell Gottesfurcht: Mit Angst lassen sich Unmengen von Geld verdienen. Dies erkannte die Kirche schon vor 600 Jahren. „Das Leben der Menschen im Mittelalter war von einer tiefen Frömmigkeit und Heilssehnsucht geprägt. Man fürchtete, nach dem Tod für begangene Sünden schreckliche Qualen im Fegefeuer erleiden zu müssen. Durch Bußtaten wie Fasten oder Wallfahrten glaubte man, die Sündenstrafen mildern zu können”, erklärt Christiane Domtera-Schleichardt vom Institut für Kirchengeschichte an der Universität Leipzig. „Die von der Kirche verkündeten Ablässe versprachen einen solchen „Nachlass“ gegen Geldzahlung, schließlich sogar vollkommenen Straferlass sowie Ablass, und zwar nicht nur für das eigene Seelenheil, sondern auch für bereits verstorbene Familienangehörige. Die Gläubigen schauten zur Kirche auf und betrachteten sie als Mittlerin zu Gott und als Verwalterin eines unermesslichen (durch Christus und die Heiligen erworbenen) Gnadenschatzes.”

Reißerische Bußpredigten öffneten die Geldtruhen

Damit Menschen jeglichen Standes den Bußpredigern mit ihren überzeugenden Inszenierungen Münzen geben konnten, konzipierte die Kirche eine Preisstaffelung. Erzbischof Albrecht von Mainz gab im Jahr 1507 eine Art Leitfaden für Kirchenvorsteher heraus, in dem die man den Kommissaren riet, die Beichtenden zunächst nach ihren finanziellen Möglichkeiten fragte, „damit sie die Menschen daraufhin leichter zum Zahlen bewegen können. Und da die Zustände der Menschen allzu mannigfaltig und verschieden sind, können solche Taxen im Allgemeinen unterschieden werden.”
„Diese Ablassinstruktionen, auf dessen Grundlage die Ablasshändler tätig wurden, regelten die Tarife genau. Im Falle des berühmten von dem Dominikanermönch Johann Tetzel vertriebenen Petersablasses, an dem sich Martin Luthers Kritik entzündete, hatten zum Beispiel Bürger, Handwerker und Kaufleute einen rheinischen Goldgulden für einen gedruckten Ablassbrief aufzubringen, „kleinere Leute“ einen halben. Ein stattlicher Wert: Ein Gulden entsprach zu Luthers Zeiten in etwa dem Preis für ein gemästetes Schwein oder für 25 Hühner. Ein Handwerker verdiente im ganzen Jahr gerade einmal 20 Gulden als Lebensunterhalt für sich und seine Familie“, ordnet die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Spätmittelalter und Reformation, Domtera-Schleichardt die damalige Situation ein. Wer allerdings völlig mittellos war, durfte anstatt einer Geldleistung auch durch Beten und Fasten Ablass „erwerben“ – als würden die Armen nicht ohnehin zwangsläufig hungern, da sie sich keine Lebensmittel leisten können …

Auf Angst gebaut
Insgesamt ist das Konzept und die Machtverkettung paradox: Da wurde das Fegefeuer für den göttlichen Bauauftrag instrumentalisiert – die Menschen wurden kleingehalten, um die Kirchen größer zu machen. Die irrationalen Ängste der Bürger wurden zu handfesten Baumaterialen für die prunkvolle Institution. Und somit zementierten die Gotteshäuser ihre spirituelle Macht. „Ein Teil der Ablassgelder diente der Vergütung der Kommissare, ein Teil floss an die römische Kurie, die damit zum Beispiel Kreuzzüge oder den Bau von Kirchen finanzierte.
Indirekt wurde durch den Ablass also auch das Bau- und Kriegswesen gefördert. Und indem ein Teil der Einnahmen aus dem Ablass an andere „Lizenznehmer“ abgetreten wurde, wenn sie für die Organisation von Ablasskampagnen sorgten, konnten diese eigene Projekte damit finanzieren. Der Bau der Nürnberger Lorenzkirche etwa, ein Projekt des Nürnberger Bürgertums, wurde durch Ablässe teilfinanziert”, so die Kirchenhistorikerin. Das berühmteste Beispiel steht aber natürlich im Vatikan: Auch der Bau des Petersdoms in Rom wurde von Geldern der Menschen, die ihre Seelen befreien wollten, unterstützt.

Der Ablasshandel mit seinem berühmten Brief ist in der römisch-katholischen Kirche seit dem Jahr 1562 verboten und seit 1567 mit der Strafe der Exkommunikation belegt, allerdings gibt es den Ablass noch heute – nur ohne Cashflow. Das große Geld kommt heute dank Kirchensteuer und Spenden direkt aufs Konto.
 
(Nutzer gelöscht) 08.07.2023 13:53
Ja, was alleine da im Vat ikan für Reichtümer angehäuft sind....
Die motivieren dann noch den kleinen Mann, für den Hunger der Welt zu spenden.
Was für eine Ironie.
 
hansfeuerstein 08.07.2023 14:46
Jede neu gegründete Gemeinde ist eine selbständige Existenz für den Betreiber.
 
Herbstprince 08.07.2023 19:46
Wenn man noch nie einen Gemeindeaufbau miterlebt hat, geht man wohl fälschlicherweise von einer Existenzgründung mit Geldsegen aus. Bei kleinen Gemeinden kann es passieren, dass der Pastor gar kein bis zu einem kleinen Einkommen erzielt, denn zunächst müssen die Räumlichkeiten finanziell abgesichert sein. Ich erlebe das gerade wieder hautnah.

Mein jetziger Pastor hat damals in den neuen Bundesländern eine Gemeinde übernommen und hat 10 Jahre ohne Gehalt  gearbeitet, obwohl die Gemeide von 20 Leuten auf 200 angewachsen war. Es lebten einfach weniger wohlhabende Menschen dort.

Ein Pfarrer in der Kirche hat jedoch sofort mit seiner Anstellung sein garantiertes Einkommen von Jährlich ca 42.000,00. Es sei ihm gegönnt.
 
Zeitzeuge 09.07.2023 06:58
Danke @Herbstprince für deinen Gedanken zum Gemeindeaufbau!

Etwas zum Gemeindeverständnis:

"Warum die ersten Christen nicht «in die Gemeinde» gingen"

https://www.jesus.ch/themen/gesellschaft/22958_warum_die_ersten_christen_nicht_in_die_gemeinde_gingen
 
Autumn 09.07.2023 07:08
Ist «Kirche» am Ende? So wie bei jedem Gebäude werden irgendwann einmal nur noch Ruinen übrig sein. Ist Kirche am Ende?
Nein, denn Jesus ruft immer noch Menschen in seine Nachfolge.
Und dann kann es gut sein, dass Kirche ihr grosses Missverständnis überwindet und ich dann irgendwo durch die Straßen gehe, eine Passantin nach einer Kirche frage und sie mir nicht den Weg zum nächsten Glockenturm zeigt, sondern nur meint:
«Hier drüben wohnt eine Familie, die an Jesus glaubt und für ihn lebt – da bist du richtig.»
 
(Nutzer gelöscht) 09.07.2023 10:12
Schon in der Apostelgeschichte ließ sich mit dem Artemis Kult gut Geld verdienen:

Apostelgeschichte 19:24-25
... Denn ein Gewisser,
mit Namen Demetrius,
ein Silberschmied,
der silberne Tempel der Artemis machte, verschaffte den Künstlern nicht geringen Erwerbzwinkerndes Smiley

und nachdem er diese
samt den Arbeitern derartiger Dinge versammelt hatte, sprach er:
Männer, ihr wisset,
daß aus diesem Erwerb
unser Wohlstand ist;...
 
Zeitzeuge 09.07.2023 10:21
Ist «Kirche» am Ende? So wie bei jedem Gebäude werden irgendwann einmal nur noch Ruinen übrig sein. Ist Kirche am Ende?

"Nein, denn Jesus ruft immer noch Menschen in Seine Nachfolge."

Wenn wir in die Gemeinde oder Kirche gehen, meinen wir Gott oder dem Leiter einen Dienst zu erweisen, ohne daran zu denken, daß das Wort Gottes uns alle aufruft zum allgemeinen Priestertum - eine Kirche und Gemeinde als Institution zu gründen war keine Rede.

5 Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut
6 und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
(Offb 1:5-6, Elb)
 
Zeitzeuge 09.07.2023 11:03
Danke @Freueteuch,

Zitat:
"Sind Gläubige noch gemeinschaftsfähig?"

Nach meinem Empfinden nur, wenn sie Gemeinschaft als großen Schatz von Gott eingerichtet erkennen können und bereit sind, es neu lernen zu wollen - nicht zuletzt Voraussetzung für jede Ehe.

"Gott ist treu, durch den ihr berufen worden seid in die Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn. (1.Kor 1:9, Elb)

Wie wir wissen, gläubig gewordene hatten schon in der ersten Gemeinde mit dem Verständnis und Auslegung der wohl weitgehend mündlichen Überlieferung ihre Schwierigkeiten, denn es gab bereits viele andere sogenannte "Heilsbotschaften" (Sadduzäer, Gnostiker usw.), die nicht wirklich Gott dienen wollten, sondern dem eigenen Verständnis, dem Geldbeutel und Machtinteressen - seien zu wollen wie Gott.
 
hansfeuerstein 09.07.2023 15:00
Man kann sich ausrechnen, dass bei lauter selbständigen Gemeinden die Kosten für die Mitglieder insgesamt um ein Vielfaches höher liegen als bei den Kirchen. Natürlich bauen sich damit einige ihre selbständige Existenz auf. Daraus ergibt sich auch, dass innerhalb dieser Gemeinden die Solidarität vor allem auf diese bezogen bleibe.
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