Papst: Bibel in der Tasche, damit Wort Gottes ins Herz gelangt

Papst: Bibel in der Tasche, damit Wort Gottes ins Herz gelangt
Es war die letzte Generalaudienz vor Weihnachten: Franziskus erinnerte daran, dass er demnächst seine Katechesenreihe über die Unterscheidung beenden wird. In der Audienzhalle betonte der Papst gegenüber Tausenden Gläubigen und Besuchern die Bedeutung der Unterscheidung der Geister: „Das Leben stellt uns immer vor Entscheidungen“, sagte Franziskus.


Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Unterscheidung werde nicht allein getroffen, fuhr Franziskus fort. „Heute gehen wir konkret auf einige Hilfsmittel ein, die diese unentbehrliche Übung des geistlichen Lebens erleichtern können, auch wenn wir ihnen in gewisser Weise schon im Laufe dieser Katechesen begegnet sind“, erklärte der Papst. 

Ein erstes unverzichtbares Hilfsmittel für Franziskus sei der Vergleich mit dem Wort Gottes und der Lehre der Kirche. „Sie helfen uns zu lesen, was in unseren Herzen vorgeht, und zu lernen, die Stimme Gottes zu erkennen und sie von anderen Stimmen zu unterscheiden, die sich unserer Aufmerksamkeit aufzudrängen scheinen, uns aber letztlich verwirren. Denken wir an die Erfahrung des Propheten Elia: Der Herr spricht zu ihm nicht mit dem Wind, der die Steine zerschlägt, nicht mit Feuer oder Erdbeben, sondern mit einem sanften Windhauch. Die Stimme Gottes drängt sich nicht auf, sie ist diskret, respektvoll, demütig und gerade deshalb beruhigend. Und nur im Frieden können wir tief in uns gehen und die echten Wünsche erkennen, die der Herr in unser Herz gelegt hat. Oft ist es nicht einfach, wir sind beschäftigt, beruhigen wir uns ein wenig, gehen wir in uns ein, zwei Minuten, beruhigen wir uns und schauen wir, was unser Herz fühlt. Lasst uns das tun, es wird uns sehr beruhigen“, so der Papst weiter.

Lebendige Gegenwart
Für den Gläubigen sei das Wort Gottes nicht nur ein zu lesender Text, sondern eine lebendige Gegenwart, „das Werk des Heiligen Geistes, das tröstet, belehrt, Licht, Kraft, Erfrischung und Lebensfreude schenkt“. Es sei ein Vorgeschmack auf das Paradies. Wer vor dem Gekreuzigten verharre, spüre einen neuen Frieden, lerne, sich nicht vor Gott zu fürchten, denn Jesus am Kreuz mache niemandem Angst, er sei das Bild der totalen Ohnmacht und zugleich der vollsten Liebe, fähig, jede Prüfung für uns zu bestehen, führte Franziskus aus. Die Heiligen hätten schon immer eine Vorliebe für den Gekreuzigten gehabt, sagte der Papst bei der Generalaudienz.

„Einmal bei einer Jugendwallfahrt hatte ich in der Nacht gebeichtet. Da kam ein Junger Mann, der 22 Jahre alt war, er hatte viele Tattoos und ich dachte, was wird denn das? Er sagte, er sei gekommen, weil er ein ernstes Problem habe, seine Mutter habe ihm gesagt, er solle zur Muttergottes gehen. Und so kam er mit der Bibel in Kontakt, er hörte auf das Wort Gottes. Das Wort Gottes verändert das Leben, das habe ich schon oft erlebt...Habt immer ein Evangelium in der Tasche, lasst das Wort nahe an euer Herz herankommen“, sagte der Papst abweichend vom Redemanuskript.

„Der Heilige Geist gibt der Seele Leben, ihr sprecht mit dem Geist, wie ihr mit Gott sprecht, er ist die Kraft, die euch voranbringt.“


Dann komme die Hilfe des Geistes ins Spiel: „Betet ihr zum Heiligen Geist?“, fragte der Papst die Anwesenden. „Der Heilige Geist gibt der Seele Leben, ihr sprecht mit dem Geist, wie ihr mit Gott sprecht, er ist die Kraft, die euch voranbringt“, schloss der Papst.

(vatican news)

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