DER SABBAT UND DAS KREUZ CHRISTI

JesusComesBackSoon

In einem anderen Artikel haben wir bereits gesehen, dass der Tag des Herrn nach der Bibel, welche unseren einzigen Leitfaden [des Lebens] darstellt, der siebte Tag der Woche ist. Und doch betrachten diesen sehr viele Menschen nicht so, weil sie meinen, dass die Kreuzigung Christi auf irgendeine Weise eine Veränderung des Tages bewirkt hätte. [Eigentlich] sollte es genügen zu sagen, dass der HERR mit seiner Stimme vom Sinai den siebten Tag seinen Tag nannte, später auch durch Jesaja den Sabbat als seinen Tag bezeichnete, dass der CHRISTUS sich selbst zum Herrn des Tages erklärte, den die Juden als heilig bezeichnete und GOTT niemals auch nur den Hauch einer Andeutung machte, dass irgendein anderer Tag sein besonderer Tag sei. Kein anderer Tag wurde jemals als sein Tag bezeichnet und alle anderen Tage der Woche werden unter dem allgemeinen Begriff "die sechs Werktage" zusammengefasst. Das Mindeste, was man von jemandem, der den Sonntag als Tag des Herrn bezeichnet, erwarten sollte, ist, dass er aus der Heiligen Schrift eine ebenso eindeutigen Beweis dafür erbringt, wie dies für den siebten Tag möglich ist.

Aber lassen wir dieses negative Argument beiseite und sehen wir uns genau an, welche Beziehung zwischen dem Kreuz Christi und dem Sabbat besteht.

An erster Stelle ist festzustellen, dass der Sabbat den Menschen am Ende der Schöpfung ... [und damit noch] vor dem Sündenfall, gegeben wurde. Der Sabbat ist somit eine Einrichtung von Eden. Siehe dazu den Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose. Daher muss die Einhaltung des Sabbats, so wie er gegeben wurde, [auch noch] etwas von Eden in diese gottlose Welt bringen.

Der Sabbat wurde zum Gedenken an die vollendete Schöpfung gegeben. [Diesbezüglich bezeugt die Bibel:] "Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, darum daß er an demselben geruht hatte von allen seinen Werken, die Gott schuf und machte." [1.MO. 2,3] "in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn." [2. MO. 20,11] Und wenn der Psalmist [über GOTT] sagt, "Voll Majestät und Hoheit ist sein Tun" [PS. 119,3] [SLT], fügt ER hinzu: "Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder." [PS. 119,4] Nun wie sorgte GOTT für eine Erinnerung an seine wunderbaren Werke? Indem er den Sabbat gab. Das, was dazu führt, dass man einer Sache gedenkt, ist ein Gedächtnis; und so haben wir die einfachere und wörtlichere Wiedergabe des letzten Textes "Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder."

Es gibt [aber] noch eine andere Sache, die mindestens so weit zurückreicht wie der Sabbat, und das ist das Opfer Christi. Wir lesen von CHRISTUS, dass ER das Lamm Gottes ist, "das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an." [OFFB. 13,8] [SLT] Daher laufen der Sabbat und das Kreuz parallel durch die Geschichte der Welt, und es ist sicher, dass das Hängen Christi an einem Holzkreuz in den Augen der Menschen auf keine Veränderung bezüglich des Sabbat hinweisen sollte. Jede Auswirkung, die das Kreuz auf den Sabbat haben sollte, muss von Anfang an gesehen worden sein, aber es ist sicher, dass die Kreuzigung Christi nur die Tatsache einer Sache war, die mindestens viertausend Jahre zuvor stattgefunden hatte, und dass sie keine Veränderung des Sabbats bewirken konnte, der die ganze Zeit über [bereits] in Verbindung mit dieser Sache seinen Bestand hatte. 


DIE SCHÖPFERMACHT GOTTES

Der Sabbat ist, wie wir gesehen haben, das Denkmal hinsichtlich der wunderbaren Werke Gottes. Aber die Macht Gottes wird deutlich in den Dingen gesehen, die ER gemacht hat, und GOTT erwartet, dass alle Menschen seine Macht in ihnen sehen, denn ER hält alle Menschen für schuldig, wenn sie seine ewige Macht und Gottheit nicht erkennen. [Paulus schreibt diesbezüglich:] "Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt, an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt; also daß sie keine Entschuldigung haben. dieweil sie wußten, daß ein Gott ist." [RÖ.1,20-21] Nun das Evangelium ist "Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt." [RÖ. 1,16] [SLT] und da die Macht Gottes in den Dingen, die ER schuf, sichtbar wird und der Sabbat das Gedächtnis seiner Werke ist, ist offensichtlich, dass der Sabbat das große Denkmal [auch] des Evangeliums ist. In ihm und durch ihn lernen wir die rettende Kraft Christi kennen.

Das Kreuz Christi repräsentiert auch die Macht Gottes. "das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft." [1, KOR. 1,18] [ELB] Da also der Sabbat und das Kreuz Christi beide dieselbe Kraft Gottes verdeutlichen, ist es offensichtlich, dass sie nicht nur parallel zueinander verlaufen, sondern auch aufs Engste miteinander verbunden sind. Diesen Zusammenhang verdeutlicht [auch] die folgende Schriftstelle: "sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden. Christus, der Erste in Schöpfung und Auferweckung Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen." [KOL. 1,12-17] [LUT2017] Das bedeutet, dass CHRISTUS, DER das Abbild des unsichtbaren Gottes ist, DERJENIGE ist, durch dessen Blut wir die Erlösung haben, weil durch IHN alles geschaffen wurde.

CHRISTUS hat sein Blut am Kreuz vergossen, dadurch haben wir Erlösung. Aber das ist nur so, weil [auch] alles in IHM geschaffen wurde. [Und] deswegen kann der Sabbat, der das Denkmal der Werke Gottes darstellt, dasselbe zeigen, was uns das Kreuz Christi zeigt. Es zeigt die Macht Gottes zur Erlösung für jeden, der glaubt. Denn Erlösung ist Schöpfung. [So steht geschrieben:] "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme." [EPH. 2,8-9]  [und] "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung." [2. KOR. 5,17] [SLT]


DIE MACHT DES LEBENS [CHRISTI]

Schöpfung und Erlösung sind ein und dasselbe, und der Sabbat und das Kreuz sind so eng miteinander verbunden, weil beide gleichermaßen Ausdruck der Lebenskraft Christi sind. CHRISTUS ist der Erstgeborene einer jeden Kreatur oder der ganzen Schöpfung. In IHM wurde alles erschaffen. ER ist der Anfang, das Haupt, die Quelle oder "der Ursprung der Schöpfung Gottes." [OFFB. 3,14] [SLT] Das heißt, in der Zeugung Christi durch den Vater, in den ewigen vergangenen Zeiten, wurde die Schöpfung aller Dinge vollendet. In IHM wurden sie erschaffen. In CHRISTUS existierten alle Dinge von den Tagen der Ewigkeit an, genauso sicher, wie sie es taten, nachdem ER sie durch sein Wort in Erscheinung treten ließ. Alle Dinge entspringen aus seinem Leben. Im Leben der Dinge, die geschaffen wurden, erkennen wir das Leben Christi. [Gottes Wort bezeugt:] "er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm" [KOL. 1,17] [SLT] und "in ihm leben und bewegen wir uns und haben unser Sein" [APG. 17,28] [KJV]

CHRISTUS rettet uns "durch sein Leben!" [RÖ. 5,10] [SLT] [Die Schrift bezeugt:] "des Leibes Leben ist im Blut" [3. MO. 17,11] und wir haben die Erlösung durch sein Blut. Am Kreuz hat CHRISTUS sein Blut vergossen oder sein Leben für die Menschen ausgegossen. Die Predigt vom Kreuz ist die Kraft Gottes, denn sie ist die Predigt von der Hingabe des Lebens Christi für unsere Erlösung. Das Leben aber, das am Kreuz für uns gegeben wurde, ist das Leben, aus dem die ganze Schöpfung hervorgegangen ist. Deshalb bringt uns das [Wort vom] Kreuz Christi auch die schöpferische Kraft, an welche der Sabbat erinnert. "Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheißungen? Das sei ferne!" [GAL. 3,21] Der Sabbat des Herrn steht also nicht im Gegensatz zum Evangelium Christi, sondern gehört zum Zentrum dieses Evangeliums.

Wir hören oft von einem "Kreuz", das mit dem Halten des Sabbats verbunden ist. Damit ist der Verlust des Arbeitsplatzes oder möglicherweise auch von Freunden usw. gemeint, denn es ist eine Tatsache, dass sehr vielen nichts anderes als der Hungertod bevorzustehen scheint, wenn sie beginnen, den Sabbat des Herrn zu halten. Auch werden Menschen, die die Besonderheit haben, den siebten Tag der Woche zu halten, oft verachtet oder fast für verrückt gehalten. All diese Dinge sind natürlich eine Belastung für die Gefühle der Menschen.  Und so wird das Halten des Sabbats als ein schwer zu tragendes Kreuz bezeichnet.

Wie wenig wissen diejenigen, die auf diese Weise davon sprechen, was das Kreuz ist. In dem, was sie über den Sabbat und das Kreuz sagen, steckt mehr Wahrheit, als sie denken, aber in anderer Hinsicht! Der Apostel Paulus sagte: "Von mir aber sei es ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt." [GAL. 4,14] [SLT] Das Kreuz Christi ist also etwas, dessen man sich rühmen kann. Mose [zum Beispiel] "achtete die Schmach Christi für größern Reichtum denn die Schätze Ägyptens." [HEBR. 11,26] Durch seinen Tod am Kreuz schenkt uns der HERR sein Leben, durch das wir gerettet werden; und deshalb ist die Herrlichkeit des Kreuzes die Freude der Erlösung.

Wir sind durch den Tod Christi mit GOTT versöhnt und durch sein Leben gerettet. Das Leben, das dies tut, ist das Leben, aus dem alles Geschaffene hervorgegangen ist und durch das es existiert. Die Kraft der Erlösung ist die Kraft der Schöpfung, und das ist die Kraft des Lebens Christi. Der Sabbat ist das große Denkmal an die wunderbaren Werke Gottes, die das Maß seiner Gnade sind. ER hat ihn gegeben, damit wir wissen, dass ER der HERR ist, der uns [oder sein Volk] heiligt. [So schreibt Hesekiel:] "Ich gab ihnen auch meine Sabbate, die ein Zeichen sein sollten zwischen mir und ihnen, damit sie erkennen sollten, dass ich, der HERR, es bin, der sie heiligt." [HES. 20,12] [SLT] Weil also das Kreuz Christi Freude und Jubel hervorruft, so ist das Kreuz des Sabbats kein schwer zu ertragendes Kreuz, sondern ein Kreuz, das aufrichtet und rettet. Anstatt über Schwierigkeiten zu trauern, die [möglicherweise] mit der Einhaltung des Sabbats verbunden sind, sagen wir mit dem Psalmisten: "du hast mich erfreut, HERR, durch dein Tun. Über die Werke deiner Hände juble ich." [PS. 92,5] [ELB]

( Ellet J. Waggoner, Juli 1893 )