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„Gespaltene Menschen“

„Gespaltene Menschen“
„Gespaltene Menschen“

Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.
5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
(1. Joh 5:4, Elb)


Gibt es Sieg in der Rettung von Menschen, auch in der Errettung aus teuflischen Bindungen? Ja, und nochmals: ja! Es ist nur eine Frage unseres Glaubens. „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat! “Ach ja“, sagt einer, „im Glauben ja, aber in Wirklichkeit?

Unser Glaube ist nicht mehr die Wirklichkeit unseres Lebens, sondern weithin eine Scheinwelt. Es ist hier nicht der Platz, eine genaue Definition des Begriffes Glauben zu geben. Aber in einem Wort heißt Glauben: Lebensverbindung mit Jesus. Ich betone: Lebensverbindung, nicht nur Gebetskontakt mit Jesus.

Viele Christen leben in zwei Welten: in der Welt des Gebets – es ist die Welt der geschlossenen Augen, der gefalteten Hände und der gehobenen Sprache – und in der anderen Welt der rauen Wirklichkeit, der Logik und Vernunft, der harten Verhältnisse und rücksichtslosen Menschen, der Welt des Kampfes um Dasein. Das ist aber kein Glaubensleben. Dabei kann man zwar manches erleben, sogar Gebetserhörungen haben, aber ein Leben im Sieg oder gar ein Bleiben im Sieg ist in diesem gespaltenen Zustand nicht möglich.

Sie beginnen vielleicht bei ihrer Bekehrung mit dem Erlebnis des Sieges über die Sünde und über viele andere Schwierigkeiten, doch schon bald stellt sich ein Rückfall ein, der zwar nicht nach außen gezeigt wird, aber innerlich ums so krasser zur Auswirkung kommt. Die Sünde – oder was es auch sonst an Ernüchterung sein mag – stürzt sie aus der Höhe des neuen Lebens hinunter in die raue und nur noch häßlichere Wirklichkeit ihres früheren Lebens. Äußerlich bleiben sie zwar noch „fröhliche“ Christen, aber von dem Tag oder der Stunde an liegen sie innerlich am Boden. Sie leben nur auf der Ebene der Niederlage.

Bei manchen dauert diese Zeit sehr lange, vielleicht bis durch ein besonderes geistliches Erlebnis – einen Jugendtag, eine Freizeit oder Tagung – die alte Höhe wieder erreicht wird. Vielfach ist es nicht mehr die alte Höhe, sondern eine wesentlich tiefere Stufe davon. Aber auch diese Stufe hält nur solange an, bis wiederum eine Sünde die Ernüchterung und damit den Sturz auf die alte Ebene bringt. Dieses Auf und Ab kann sich bei einem längeren Christenleben so oft abspielen, wie der Betreffende überhaupt noch fähig ist, sich durch ein besonderes Erlebnis wieder hochreißen zu lassen. Die größte Strecke seines Lebens aber lebt er am Boden liegend in einer stillen und geheimen oder auch öffentlichen Resignation.

Verlassen wir dieses Bild, und wenden wir uns zwei Schwerpunkten zu, die uns in eine neue Welt des Glaubenslebens führen:

1.Wir müssen lernen, die Gegenwart Jesu ernst zu nehmen, auch jetzt unmittelbar beim Lesen des Rundbriefes. Der Herr Jesus ist nicht nur da, wenn ich mit ihm spreche und die Augen geschlossen habe, sondern – das wissen wir zwar alle, aber verwirklichen diesen Gedanken zu wenig – auch jetzt und in jedem Augenblick meines Lebens: ob ich wache oder schlafe oder rede, esse, arbeite oder sonst irgend etwas tue. Er ist sogar unmittelbar da, wenn ich sündige.

In diesem Bewußtsein Seiner Gegenwart muß ich mir auch angewöhnen, mit ihm natürlich zu sprechen. Unsere Gebetssprache ist weithin eine unwirkliche, gehobene Redeweise, unnatürlich und mit Worten, die wir in der Alltagssprache niemals gebrauchen würden oder könnten. Wenn wir in das Leben Jesu hineinschauen und Sein Gebetsleben mit dem Vater beobachten, dann stellen wir fest, wie ER manchmal geradezu übergangslos vom Gespräch, mit Seinem Vater ins Gespräch mit Seinen Jüngern kommt. Kein Amen unterbricht dieses Gespräch, und keine Veränderung der Sprache kündet an, daß ER nun in eine andere Wirklichkeit getreten wäre (vgl. Mat 11).
In meinem Leben hat da eine Wendung eingesetzt, als ich mir bewußt machte – und ich tue es heute täglich immer wieder - , daß Jesus jetzt da ist. Auf der letzten Seelsorgetagung brachte das ein Prediger zum Ausdruck: „Ich habe erfahren, daß Jesus ständig da ist, so nahe, daß ich IHM jederzeit die Hand drücken kann.“

2.Wir dürfen die Sünde nicht wichtiger nehmen als die Vergebung. Daß Sünde in unserem Leben geschieht, ist menschlich; daß die Sünde vergeben wird, ist göttlich; aber in der Sünde bleiben, ist teuflisch.


(Wilhard Becker, aus: „Im Kraftfeld Gottes“, 1960)

Kommentare

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Zeitzeuge 18.06.2022 10:17
Borderline -
Wechsel zwischen Schwarz und Weiß,
(Dr. Martin Grabe)



https://www.youtube.com/watch?v=znDRKMQxhSE
 
Regina61 18.06.2022 10:59
Der Herr Jesus ist nicht nur da, wenn ich bete und die Augen geschlossen habe,
er ist immer da,
und ich kann jederzeit in natürlichen Worten mit ihm sprechen.
Danke, diese Worte decken sich mit meinen Empfinden
 
grateful 18.06.2022 11:55
besonders in den Herausforderungen meines Alltags, brauche ich IHN. 
Er geht immer mit auch dann wenn ich nicht mehr weiter weiß.  Wir dürfen schwach und angewiesen sein und die aufrichtende Kraft Gottes erfahren die unseren Glauben stärkt.
lieben Dank auch für das sehr gute Video weil es nicht nur informiert sondern auch Hoffnung schenkt.
 
Morgentau1 18.06.2022 15:30
Es geht nicht darum, dass Jesus Christus mit uns ist, sondern dass er und sein geist in uns ist. der Römerbrief sagt, wer Christi Geist nicht hat, ist nicht sein. Die Frage ist, sind wir durch Gottes Geist wiedergeboren? Sind wir eine neue Kreatur? Kolosser sagt, das das das Geheimnis ist: Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Es geht doch auch nicht um Gebetserhöhrungen, sondern darum, dass unser Charakter verändert wird, dass wir in Jesu Bild verwandelt werden.
Shalom.
 
(Nutzer gelöscht) 18.06.2022 15:35
Dass davon über die Jahrzehnte immer mehr Menschen betroffen sind, sagt, finde ich, auch etwas über die Gesellschaft aus. Stichwort Symptomträger.. .
 
pieter49 18.06.2022 15:49
Das nennt man doch Schizophrenie?

...seelische Krankheit mit Selbstentfremdungserlebnissen
 
Svenja69 18.06.2022 18:35
@pieter49 Wenn jemand von was redet, was andere nicht sehen, stimmts doch. 
Nur "AluHüte verstehen sich untereinander 🤪🤣
 
Svenja69 18.06.2022 18:40
Da formt sich (vom Ausgangstext des Blogs) in meinem 2. Bauchgehirn die Frage,  warum geht es wieder um "richtig Christ " sein. Warum gibst dann so viele Kirchenrichtungen, Glaubenseichtungen u Splittergruppen bis hin zu Sekten...???

So ist doch jeder auch anders geprägt?! Je nachdem aus welcher religiösen Gruppierung man so kommt. 
 
Morgentau1 19.06.2022 09:15
Svenja69 Gibt es viele Wahrheiten?
 
Morgentau1 19.06.2022 09:21
Es nennen sich heute auch viele Christen, aber sind sie es auch? Diese Verse sollten jeden zu denken geben: Matthaeus 7

…22Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? 23Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!
-> Waren die nicht auch Nachfolger Jesu?
Und dann das Gleichnis mit den 10 Jungfrauen, wo 5 nicht genug Öl hatten und nicht zur Hochzeit eingehen konnten. Jungfrauen ist ein Symbol auf eine reine Gemeinde und doch haben 5 nicht genug Öl.
Ich denke jeder von uns muss sich immer wieder prüfen, wo er selbst steht. 
1. Kor. 9,24: 24 Wisset ihr nicht, daß die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber einer erlangt das Kleinod? Laufet nun also, daß ihr es ergreifet!
Shalom.
 
Svenja69 19.06.2022 10:32
@Morgentau

Viele Wahrheiten 

Mit der Meinung stand ich in meiner frommen Ausbildung immer alleine da 
 
janinaj 19.06.2022 10:51
Was hat jetzt bitte Borderline mit div. Glaubenrichtungen zu tun?
Borderline ist eine psych. Krankheit - und soweit ich es im Umfeld mitbekommen habe - auch nicht einfach zu therapieren.

Div. Glaubenrichtungen bedeutet nicht, dass das Evangelium aus vielen Wahrheiten besteht. Jesus Christus ist die Wahrheit, das sagt er von sich selbst. 

Mit dem Begriff "viele Wahrheiten" wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Der Begriff tendiert dahin, dass man davon ausgeht, dass jede Religion gleichwertig ist. Das ist nicht so. 
 
Svenja69 19.06.2022 11:48
@janinaj

Nicht weiter denken, sachlich.

Jede Form hat eine Grundlage des Menschlichen Miteinanders .

Ich will nicht auf das richtige hinaus (Jesus ist MIR klar), ich kenne das auch meiner Kultur u bin so geprägt.

Ich finde es nur interessant, dass es eine gewisse Gesetzesgrundlage gibt auch im Grundbesetzt. Ich empfinde, dass sich das sehr mit den 10 Geboten von Mose deckt u jede Kultur ihrs noch drum rum gebastelt hat.

Das Judentum brauchte besondere Reinheitsvorschriften. Schon aus dem sachlichen Hintergrund des warmen Landes und keinen Kühlschrank.
(Ja, es gibt immer eine religiose/theologische Komponente. Es geht nicht um meinen Glauben.)
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