„...von der Liebe beherrscht...“

„...von der Liebe beherrscht...“
„...von der Liebe beherrscht...“

Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach. (Luk 19:8, Elb)

Luk 19,8 Die Errettung brachte eine radikale Veränderung im Leben dieses Zöllners mit sich. Er berichtete dem Heiland, dass er nun vorhatte, »die Hälfte« seiner »Güter ... den Armen« zu geben. (Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er versucht, aus den Armen so viel Geld wie nur möglich herauszupressen.) Er plante auch, jeden Betrag »vierfach« zurückzuerstatten, den er auf unehrliche Weise eingenommen hatte. Das war mehr, als das Gesetz verlangte (2. Mose 22,4.6; 3. Mose 5,24; 4. Mose 5,7). Es zeigte, dass Zachäus nun von der Liebe bestimmt wurde, während er früher von der Habgier beherrscht worden war. Es gab keinen Zweifel daran, dass Zachäus sich auf betrügerische Weise Geld angeeignet hatte.

Wuest übersetzt V. 8B folgendermaßen: »Und weil ich ... durch falsche Anklage genommen habe ...« Es gibt hier kein »Wenn«. Es klingt fast so, als ob sich Zachäus seiner guten Werke hier rühmte und auf sie vertraute, dass sie ihn retteten. Doch darum geht es hier gar nicht. Er sagte damit, dass sein neues Leben in Christus in ihm das Verlangen weckte, das in der Vergangenheit unrechtmäßig Angeeignete zurückzuzahlen. Aus Dankbarkeit gegenüber Gott wollte er sein Geld nun zur Ehre Gottes und zum Segen seiner Mitmenschen einsetzen. Vers 8 ist einer der deutlichsten Verse zum Thema Entschädigung in der ganzen Bibel. Die Erlösung befreit einen Menschen nicht davon, Unrecht, das er in der Vergangenheit angerichtet hat, so gut wie möglich wieder zu bereinigen. Schulden, die man in der Zeit gemacht hat, als man noch nicht errettet war, werden durch die neue Geburt nicht hinfällig. Und wenn man vor der Bekehrung Geld gestohlen hat, dann ist es erforderlich, dass man das Geld zurückgibt, nachdem man die Gnade Gottes wahrhaft erfahren hat und zu einem Kind Gottes geworden ist.

(William Macdonald)

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