weiße TaubeChrist sucht Christ Logo ohne Taube

„Der mündige Christ“

„Der mündige Christ“
„Der mündige Christ“

Der größte Mangel in der Gemeinde besteht nicht darin, daß wir zu wenig Enthusiasmus – oder geistlich ausgedrückt – zu wenig Heiligen Geist und damit zu wenig Liebe zu Gott und zu den Verlorenen haben. Es fehlt uns an Christen, die zu Säulen in der Gemeinde herangereift sind: Männer und Frauen, die gesund sind im Denken und Glauben, die fähig sind, Leid und Kreuz zu tragen, die aber auch nicht zurückgezogen in einer Ecke still für sich leben, sondern als Vorbilder im Brennpunkt des Lebens stehen und damit einen entscheidenden Einfluß auf andere ausüben. Dieser Mangel hat mancherlei Ursachen und wirkt sich in vielen Bereichen aus. Eine der wichtigsten Ursachen hat Luther einmal so bezeichnet:
„Denn sie hätten bei der Länge der Zeit Meister sein müssen, wären sie nur mit unermüdlichem Eifer um das Verständnis der Schrift bemüht gewesen, so waren sie lässig und haben das Land der Verheißung, die Heilige Schrift, darinnen Milch und Honig fließt, nicht bearbeitet!“
Damit wird gesagt, daß aus der Vernachlässigung der Schrift lauter Gestrüpp von Meinungen erwächst, ein Wirrwar von Fragen und heißen Kämpfen und daß sie am ersten bis zum letzten Blatt ein entsetzlich ödes Aussehen bekommt.

Worin kennzeichnet sich der unmündige Christ?

Ein Anfänger im Glauben hat entsprechend einem Kleinkind Schwächen, macht Fehler und ist auf Hilfe und Versorgung durch andere angewiesen. Wenn aber alte Christen und langjährige Mitarbeiter immer noch in den Anfangsschwierigkeiten stecken, bei kleinen Anfechtungen aus der Rolle fallen und sowohl charakterlich als auch erkenntnismäßig erschreckende Mängel zeigen, stimmt etwas nicht. Ein wichtiger Grund liegt in der Unwissenheit. Viele Christen haben beim Gläubigwerden nicht erfahren, daß das Glaubensleben ein Leben ständigen Wachstums ist. Sie wurden nicht darüber belehrt, wie ein reifer Christ, ein Erwachsener im Glauben, aussieht. Man hat ihnen nicht gesagt, daß Gott alle Gaben und Fähigkeiten des Menschen entfalten möchte und wir alle Talente einsetzen dürfen und müssen.

Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl er Herr über alles ist;
2 sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist.
3 So waren auch wir, als wir Unmündige waren, unter die Elemente der Welt versklavt; (Gal 4:1-3)

Kinder und Söhne (4,1-16)
4,1.2 Das Bild, das hier benutzt wird, zeigt uns einen reichen Vater, der beabsichtigt, die Verwaltung seines Besitztums auf den Sohn zu übertragen, sobald dieser mündig ist. Doch »solange der Erbe unmündig ist«, gleicht die Stellung des Erben dem Stand eines »Sklaven«. Fortwährend wird ihm gesagt, dieses zu tun und jenes zu lassen. Er hat »Verwalter«, die über sein Eigentum gesetzt sind, und »Vormünder«, die ihn beaufsichtigen. So kann er, obwohl ihm das Erbe sicher ist, dieses nicht antreten, ehe er nicht erwachsen geworden ist. 4,3 Das war auch der Zustand der Juden unter dem Gesetz. Sie waren »Unmündige«, über die das Gesetz wie über Sklaven ein strenges Regiment führte. Sie waren »unter die Elemente der Welt versklavt«, womit die Grundprinzipien des jüdischen Gottesdienstes gemeint sind. Die Zeremonien und Riten des Judentums wurden für diejenigen eingesetzt, die Gott den Vater nicht so kannten, wie er in Christus offenbart ist.
...
(William Macdonald)

Wege zur Mündigkeit

„Selbsterkenntnis“
Sündenerkenntnis ist nur der erste Schritt zur Selbsterkenntnis aber zeigt uns sowohl die negativen Seiten unseres Wesens, unserer Entwicklung, unserer Veranlagung als auch die Fähigkeiten, die wir haben. Wer sich bei der Selbstbetrachtung nur bei dem Negativen aufhält, wird deprimiert und untüchtig. Gott hat uns auch Gaben geschenkt, die er im Einsatz von uns wiederverlangt. Ich kann aber meine Gaben nur dort einsetzen, wo ich sie erkenne. Selbsterkenntnis führt mich auch an die Wurzeln und die Motive meines Handelns und Verhaltens. Selbsterkenntnis zeigt mir, wo der Ursprung vieler Fehlhandlungen und Handlungen liegt und wo viele Sünden ihren Ausgangspunkt haben. Sündenerkenntnis und Bekennen bereinigt oft nur die Oberfläche unseres Lebens. Selbsterkenntnis aber führt in die Tiefe. Selbsterkenntnis beginnt mit der Frage: Wer bin ich eigentlich, und wie hat mich Gott gewollt? Selbsterkenntnis wird sich auch immer wieder mit der eigenen Entwicklung befassen: Welches sind die Faktoren, die mein Leben bestimmt haben? Welche Menschen haben mich geprägt? Warum bin ich, wie ich bin? Es geht hier nicht um eine pausenlose Selbstbespiegelung, sondern um eine nüchterne Bilanz, die Befreiung bringt, wenn diese Selbsterkenntnis im Geist, in der Gegenwart Gottes geschieht. Sie wird nicht zur Verzweiflung führen, sondern zum dankbaren Annehmen aller Dinge meines Lebens, die negativen Erlebnisse eingeschlossen. Denn alle sind auch durch die Liebe Gottes bestimmt und zugelassen.

„Bekennen“
Um zur Selbsterkenntnis zu gelangen, genügt nicht eine normale Beichte im Sinne des Bekennens der Sünde. Ich habe persönlich immer wieder erfahren, daß ein Gespräch über die eigene Entwicklung mit einem Menschen, der mich gut kennt und eigene Erfahrungen in der Selbsterkenntnis hat, eine gute Hilfe ist, um die eigene Vergangenheit, die eigenen Anlagen und Belastungen zu verarbeiten.
Hier liegt sicher eine der wichtigsten Aufgaben der Väter in Christo: Dem jungen, heranwachsenden Menschen des Glaubens zu helfen, daß er seine Vergangenheit erkennt, überwindet und positiv verarbeitet. Dieses Gespräch darf nicht mit einer „christlichen“ Psychotherapie verwechselt werden. Es handelt sich vielmehr um einen Austausch im weitesten Sinne, ein Bewußtswerden über mich selbst im Gespräch mit dem Erfahreneren, über meine Entwicklung und Haltung. Nach außen hin ist sie oft sichtbarer, als sie selbst zu erkennen vermag. Hierher gehört auch die Feststellung, daß sich in meiner Haltung, in meiner Handschrift, in meinen unbewußten Äußerungen mein Inneres viel deutlicher offenbart, als ich es will und selbst erkenne.  Das Äußere ist eben die Äußerung des Inneren. In jedem Teil meiner Äußerung wird etwas von meiner inneren Einstellung sichtbar. Es ist nicht von ungefähr, daß im Neuen Testament so viel Wert auf das richtige Äußere gelegt wird, von der Haartracht angefangen, über die Kleidung und die Haltung des Jüngers. In allen sonstigen menschlichen Bereichen beachten wir auch diese Grundsätze der gesunden Entwicklung sehr genau. Das macht sogar einen wesentlichen Bestandteil der elterlichen Erziehung aus. Auch in der Gemeinde sollte es Ältere und Kinder, Lehrer und Schüler, Meister und Lehrlinge geben, um uns gegenseitig bei der Einübung ins Christsein zu helfen.

„Opfer und Hingabe“
Das Opfer und die Hingabe sind ein weiteres wichtiges Element, um im Glauben zu wachsen. Es geht hier nicht nur um das Aufgeben unguter Gewohnheiten und die Hingabe von Wertlosem, sondern auch um das Opfern der Dinge, die an sich nichts Schlechtes sind – vielleicht sogar wertvoll und kostbar – die mich aber in meiner Entwicklung stören. Viele halten Lebenspläne fest und verwirklichen sie oder versuchen, sie zu verwirklichen, und entziehen sich dadurch immer mehr dem Einfluß des Geistes Gottes. Manche werden u. U. zum Opfer ihres Berufes. Sie haben es versäumt, die Weichen ihres Lebens rechtzeitig zu stellen und sind so sehr in den Sog des modernen Wirtschaftslebens gekommen, daß sie sich nicht mehr herauslösen können. Sie haben einen äußeren Lebensstil und – Standard aufgebaut, den sie nicht mehr aufgeben wollen und können. Jeder Christ kommt an den Punkt, wo er sich fragen muß, ob er um seines Glaubens und seines geistlichen Lebens willen bereit ist, auf Einfluß und Geltung zu verzichten und einen Weg – wenn es sein muß – in untergeordneter Stellung zu gehen, um sein Leben nicht vorzeitig dem Moloch Beruf zu opfern.
...
(Wilhard Becker, „Angriff der Liebe“, 1963)

Kommentare

 
Zeitzeuge 20.02.2022 10:55
Univ.-Prof. Joachim Bauer: „Das empathische Gen“

 
schaloemchen 20.02.2022 14:15
4,3 Das war auch der Zustand der Juden unter dem Gesetz. Sie waren »Unmündige«, über die das Gesetz wie über Sklaven ein strenges Regiment führte. Sie waren »unter die Elemente der Welt versklavt«, womit die Grundprinzipien des jüdischen Gottesdienstes gemeint sind. Die Zeremonien und Riten des Judentums wurden für diejenigen eingesetzt, die Gott den Vater nicht so kannten, wie er in Christus offenbart ist.

Genau wie alle gesetzlichen Christen heute
das ist eine große  Menge 😥
jede Denomination hat ihre eigene Gesetze (Lehren ...von Richtig und Falsch)
 
Zeitzeuge 20.02.2022 18:18
@schaloemchen,
"jede Denomination hat ihre eigene Gesetze (Lehren ...von Richtig und Falsch)"

Ja, ich habe manchmal das Gefühl, Irrlehren verbreiten sich schneller als das vom Heiligen Geist inspirierte Wort Gottes.
 
(Nutzer gelöscht) 21.02.2022 01:41
Der mündige Christ!
Das ist etwa vor 12 Jahren zu eins meiner wichtigsten Themen geworden. Damals habe ich mir selbst dieses Ziel gesetzt ein mündiger Christ zu sein. Damals konnte ich schon auf 35 Jahre zum Teil sehr aktiven Lebens als Christ zurück schauen. Die Bibelschule Brake habe ich auch besucht und dennoch hatte ich damals das Gefühl gefangen im Gesetz zu sein und nicht wirklich frei. Ich habe mir damals vorgenommen mich noch intensiver mit dem Wort Gottes auseinander zu setzen, weil ich wusste ich kann nur dann ein mündiger Christ sein wenn ich mich mit Gott in Verbindung setze, mich mit seinem Wort beschäftige und mir es vom Heiligen Geist eröffnen lasse. Jesus hat ja einmal gesagt:,, Prüfet alles und das Gute behaltet!“ Das kann ich aber nur wenn ich das Wort in seiner Ganzheit und im richtigen Zusammenhang kenne. Heute kann ich sagen, dass ich ein ganzes Stück weiter gekommen bin aber ich bleibe dran und entwickle mich weiter. Ich bin heute so viel freier und glücklicher geworden. Ich lese die in der Bibel weil ich es will und nicht weil ich es muss. 
Würden die Gemeinden/ Kirchen das Ziel haben Ihre Mitglieder zur Mündigen Glieder am lebendigen Leib Christi heran reifen zu lassen mit fundierten Wissen, dann würden sich doch so einige Predigten über was ein Christ darf oder nicht erübrigen. Vor allem wären auch die ganzen von den Menschen zusammen gebastelten Gesetze auch überflüssig. 
Auf die Äußerlichkeiten kommt es Gott am wenigsten an. Der Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz! Darauf kommt es am Ende an! Und an der Liebe zu Gott und zu einander wird man die Jünger Christi erkennen.
Ich glaube an den Dreieinigkeit Gottes und deswegen hat Gott Vater, sein Sohn Jesus Christus und auch der Heilige Geist in meinem Leben die gleiche Berechtigung!
Es kommt auch absolut nicht darauf an welcher Denomination ich zu gehöre, sondern welche Beziehung ich zu Gott habe ! Ist mein Glaube stark genug um allen Krisen und Anfeindungen stand zu halten. Bin ich in der Lage auch meine Feinde nicht nur zu lieben, sondern auch zu segnen. Bin ich in der Lage zu vergeben noch bevor mein Gegenüber sich bei mir entschuldigt? Wenn ich ein mündiger Christ bin dann folge ich Jesus Spuren ganz egal wie die Umstände in meinem Leben sind. Dann folge ich Ihm auch nicht von Ferne, sondern ich bin bemüht mit Ihm Schritt zu halten. Selbst wenn ich Mal nicht mitkomme weiß ich, dass ich jederzeit auf Seine Hilfe rechnen kann. Manchmal nimmt Er mich dann Huckepack bis ich mich erholt habe. Jesus lädt uns ein! Er zwingt niemanden! Wir sind frei! Wir dürfen uns entscheiden wie wir leben wollen. Unser Ziel wird unser Leben bestimmen!
 
Zeitzeuge 21.02.2022 11:50
Danke @Regenbogen18,

für dein sehr anschauliches, ermutigendes Bekenntnis!
 
(Nutzer gelöscht) 21.02.2022 11:53
Sehr gerne geschehen. Es war mir ein Bedürfnis! Ich könnte dazu ein Buch schreiben weil ich weiß wie es ist ein Sklave des Gesetzes zu sein. Ich weiß wie es ist wenn man das Gefühl hat nicht genug guter Werke zu tun. Heute weiß ich, dass ich nie genug tun kann um mir den Himmel zu verdienen. NIE!!! Heute weiß ich, dass seine Gnade für mich genug ist. Ich bin begnadigt und mit seinem kostbaren Blut reingewachsen. Ich habe jetzt schon das Pfand meines Erbes sicher. Ich bin jetzt schon ein Königskind! Und Er, mein Vater wird mich sicher ans Ziel meines Lebens bringen! Das ist für mich das vollkommene Glück, dass ich in diesem Glauben leben darf. Diese Hoffnung wird mich niemals verlassen, denn Gott selbst hat sich gebunden an sein Wort. Und Er selbst ist das Wort des Lebens und das lebendige Wasser. Dieses Wasser was den Durst auf Ewig stillt.
Schalom! Heset!
Lilli 🌈 
 
Zeitzeuge 21.02.2022 14:46
"Und Er selbst ist das Wort des Lebens und das lebendige Wasser. Dieses Wasser was den Durst auf Ewig stillt."


Getreu nach dem Wort:

"Wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über!"


Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund. (Luk 6:45, Elb)
 
(Nutzer gelöscht) 21.02.2022 15:34
Das stimmt! 
Über Gott und die Wunder die ich mit Ihm an meiner Seite erlebt habe, darüber rede ich gerne. Zu Gottes Ehre!
weiße TaubeJetzt kostenlos registrieren