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Platons Wächterstaat

Platons Wächterstaat


Platons Höhlengleichnis aktuell

Zitat:

Wir alle sitzen momentan im selben, schwankenden Boot und bleiben dabei gewissermaßen doch einsam, allein, isoliert — jeder für sich in sein eigenes kleines Reich zurückgezogen. Die Maßnahmen und Einschränkungen, die das Corona-Virus mit sich gebracht hat, haben alles und jeden in eine Art Trance, in einen Stillstand, wie es ihn davor nie gegeben hat, versetzt. Wir können nichts tun als innehalten, abwarten und mitten in unserem Leben stehen bleiben. Gezwungenermaßen ziehen wir uns vor unserer Außenwelt zurück und versuchen selbst, uns in unseren eigenen vier Wänden eine neue, halbwegs funktionierende „Normalität“ aufzubauen, mithilfe welcher wir die Zeit dieser Abgrenzung und Einschränkung überstehen und meistern können.
...

...Es scheint wirklich so, als säßen wir alle isoliert, dennoch via Smartphone und Laptop verbunden, in unserer „Höhle“, verunsichert und planlos darüber, was wohl als nächstes geschieht. Versorgt werden wir wie die Gefangenen aus Platons Höhlengleichnis mit „Schatten“, sprich mit Abbildungen der Realität. Wir sind nicht mehr in der Lage, die uns gezeigten Bilder und Informationen zu deuten und voneinander abzugrenzen, da unsere Unsicherheit und Unkenntnis einfach überwiegen. Wir halten daher die „Schatten“, die wir zu sehen bekommen, für das Wahre, völlig gleich, ob sie etwas über- oder untertrieben, etwas abgewandelt oder verfälscht dargestellt werden — wir müssen sie so hinnehmen, ganz und gar nach dem Motto: „Man muss nehmen, was man kriegt.“ Nach solch langer Zeit in Freiheit, die wir nun im Nachhinein mehr und mehr zu schätzen wissen, sind wir es gar nicht mehr gewohnt beziehungsweise waren wir es nie, in unserer „Höhle“ zu verstauben und von Handys, Tablets und Schlagzeilen abhängig zu sein.

https://texte.wien/text/platons-hhlengleichnis-aktuell-wie-uns-die-corona-pandemie-die-augen-verschliet.html


Wer war Platon und was genau ist die Politeia?

Platon wurde etwa 430 v. Chr. geboren und wuchs in Athen auf.

Sehr früh zeigte sich sein politisches Interesse: Er schloss sich Sokrates an.

Neben der Politeia schrieb Platon auch zahlreiche andere (philosophische Schriften): Meist handelt es sich um Werke, die in Dialogform (mit Sokrates
als Gesprächspartner) stehen und den Leser politisch beeinflussen sollen.

Die Politeia behandelt nicht nur die Staatslehre, sondern auch Bereiche der Ethik, Schulbildung, Erziehung und Kultur werden angesprochen.

Ein ganz bekanntes Beispiel aus der Politeia ist das Höhlengleichnis.

Auch in diesem Buch ist Sokrates Platons Gesprächspartner. Sie diskutieren über vorhandene Staatsformen, deren Vor- und Nachteile und wie der ideale Staat aussehen soll.

Die Staatslehre in der Politeia

Zunächst teilt Platon die Bevölkerung in folgende Gruppen ein: Nährstand, Wehrstand und Lehrstand.

Den größten Teil bildet dabei der Nährstand, in ihm sind alle Menschen enthalten, die das Volk versorgen, also zum Beispiel Bauern oder Händler.
Der Wehrstand ist so etwas wie die Armee des Landes: Er besteht aus Leuten, die den Staat verteidigen und die Kriege führen.

Schließlich gibt es noch den Lehrstand: Dazu zählen die gebildeten Menschen des Volkes, die die Intelligenz besitzen, ein Land zu regieren. Eine wichtige Forderung Platons ist dabei, dass diese Elite in der Lage sein muss, philosophieren zu können.

Daraus folgt, dass ein solcher Philosoph nach der Idee des Guten strebt, was wiederum dazu führt, dass er unfehlbar ist und einzig seinem eigenen Gewissen verpflichtet ist.

Der Idealstaat ist nach Platons Ansicht also die Aristokratie.

Das wirkt auf den ersten Blick sicher schwierig nachvollziehbar und es stellt sich die Frage, was denn die Idee des Guten sei bzw. wie man zu ihr gelangt:

Für die Erkennung des Guten ist zunächst eine sehr gute Ausbildung notwendig. Bis 20 sollen die jungen Menschen in Musik, Dichtung, Jagen und dem Wettkampf gelehrt werden, um das perfekte Mittelmaß zwischen Weiche und Härte junger Männer zu erzielen.

Im Alter von etwa 30 Jahren werden die Männer nun an die Mathematik und Sprachkunst herangeführt und später folgt eine Praxis im Militär von etwa 15 Jahren.

Nach diesen 50 Lebensjahren wird ein solcher Mann fähig sein, aufgrund seiner Liebe und Loyalität zum Staat und seiner hervorragenden Ausbildung die Idee des Guten zu erkennen und so den Staat würdevoll zu leiten.

Diese Idee meint das Gute, Unvergängliche in der Welt, das Wahre und Wirkliche, das unendlich Seiende. Dies muss der Herrscher erkennen, um erfolgreich regieren zu können.

Was ist mit den anderen Staatsformen?

Platons Idealstaat ist nun eindeutig die Aristokratie: eine Herrschaft der Besten, die die Idee des Guten erkannt haben und demnach richtig handeln. Aber auch andere Staatsformen werden in der Politeia beschrieben:

Aus der Aristokratie kann unter schlechten Umständen eine Timokratie entstehen: Dies ist eine Herrschaft von wenigen, die dank ihres Besitzes herrschen dürfen, obwohl sie womöglich keine ausreichende Befähigung dafür mitbringen.

Eine weitere Verfallsform ist die Oligarchie: Hier regieren die wenigen Reichen eines Staates und werden nur durch Geiz und Habgier geleitet, was zu einer steigenden Armut des Volkes führt.

Daher kommt es zum Aufstand und das Volk ergreift selbst die Macht, es entsteht die Demokratie. Die Freiheit unter dieser Staatsform lässt Begierde entstehen, die Ordnung verliert sich und die Idee des Guten kann nun nicht mehr verfolgt werden.

Um die Ordnung wieder herzustellen, wird eine Person zum Staatsoberhaupt erklärt und eine Tyrannis entwickelt sich. Dieser Herrscher kann schließlich die Macht an sich reißen und sie für seine eigenen, persönlichen Zwecke missbrauchen.

https://www.helpster.de/platon-und-der-staat-beschreibung-laut-politeia_153961



Platons Höhlengleichnis:
https://www.youtube.com/watch?v=IiGvFAtWuGc

Kommentare

 
stefanp 15.01.2022 12:43
Blos gut, dass wir den Fernsehr ausschalten und unsere Höle verlassen können. Über unseren Alltag nachdenke, der oft mit Aktionen vollgestopft ist. Ich erschrecke manchmal, wenn ich den vollen Kalender von Grunschühlern sehe. Habe ich wirklich Freunde, die ich auch jetzt noch pivat treffe, oder nur Bekannte in der Gemeinde oder ... ? Also ich liebe es auch neu Menschen kennen zu lernen und Bekannte zu haben. Vielleicht ist es ja auch an der Zeit darüber nachzudenken, was uns wirklich wichtig ist. Neues lernen. Die online Platformen bieden viele neue möglichkeiten. Hauskreis mit Menschen, die weit entfernt wohen (wie hier bei CSC), früh gemeinsam beten ohne durch die ganze Stadt fahren zu müssen. Lehrlinge ausbilden, die über Deutschland verstreut wohnen. Vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit für das eine oder ander Projekt in der Entwicklungshilfe. Unis und Hochschulen prüfen schon online. Vielleicht ist das ja auch mal bei der IHK möglich. 
Was ich zermürbend finde ist der ständige Wechsel. 
Wie geht es euch?
 
(Nutzer gelöscht) 15.01.2022 13:01
Zu...☝

Wir alle sitzen momentan im selben, schwankenden Boot und bleiben dabei gewissermaßen doch einsam, allein, isoliert — jeder für sich in sein eigenes kleines Reich zurückgezogen.

-
Mag es nicht doch einen recht großen Unterschied ausmachen, 
wenn man lesen darf...

Psalm 139.5
Von allen Seiten umgibst du mich, und hältst deine Hand über mir.

...wenn man 'die andere Hand' - in Dauer - 'wärmend, tröstend', 
und bei Tag und Nacht - auf der eigenen Schulter 'erleben darf?!? 🤗

Wie von einem "juten FREUND"...💞 
 
Arne 15.01.2022 13:08
Platons Wächterstaat
15.01.2022 11:40
Zeitzeuge


Was ist mit den anderen Staatsformen?

Platons Idealstaat ist nun eindeutig die Aristokratie: eine Herrschaft der Besten, die die Idee des Guten erkannt haben und demnach richtig handeln. Aber auch andere Staatsformen werden in der Politeia beschrieben:

Aus der Aristokratie kann unter schlechten Umständen eine Timokratie entstehen: Dies ist eine Herrschaft von wenigen, die dank ihres Besitzes herrschen dürfen, obwohl sie womöglich keine ausreichende Befähigung dafür mitbringen.

Eine weitere Verfallsform ist die Oligarchie: Hier regieren die wenigen Reichen eines Staates und werden nur durch Geiz und Habgier geleitet, was zu einer steigenden Armut des Volkes führt.

Daher kommt es zum Aufstand und das Volk ergreift selbst die Macht, es entsteht die Demokratie. Die Freiheit unter dieser Staatsform lässt Begierde entstehen, die Ordnung verliert sich und die Idee des Guten kann nun nicht mehr verfolgt werden.

Um die Ordnung wieder herzustellen, wird eine Person zum Staatsoberhaupt erklärt und eine Tyrannis entwickelt sich. Dieser Herrscher kann schließlich die Macht an sich reißen und sie für seine eigenen, persönlichen Zwecke missbrauchen.

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Ich bin ein *sehr* großer Fan von Platon & habe sogar ne Fantasy Geschichte geschrieben, in denen die einzelnen Völker exakt den obigen Staatsformen entsprechen 😅
 
Zeitzeuge 15.01.2022 15:41
Danke @Arne,
es ist gut, um nicht zu sagen überlebenswichtig, wenn immer mehr sich berufen fühlen, die verfahrenen gesellschaftlichen Zusammenhänge transparent zu machen, sei es in Fantasygeschichten oder Vergleiche aus führen Kulturen. Auch ich selbst war viel zu lange der naiven Vorstellung verfallen, die Politiker würden sich schon bemühen, an ihren Amtseid zu halten.
 
Arne 15.01.2022 19:01
Och, schau dir einfach mal Gettr an. Was sich da langsam an Roland Tichy, Steinhöfel, Orit Arfa, diversen millionenschweren Fox News Moderatoren, brasilianischen Präsidenten, chinesischen Hong-Kong Exilanten, Hans Georg Maaßen usw. tummelt, ist schon beeindruckend.
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