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Was uns fehlt,...

Was uns fehlt,...
„Den Mangel an Liebe eingestehen“

Das theoretische Wissen um die Liebe Gottes hilft noch nicht. Was uns fehlt, ist eine praktische Möglichkeit, die Liebe von Gott nicht nur zu empfangen, sondern ihn auch wiederzulieben. Wie geschieht das?

Wenn ich schon einmal so weit gekommen bin, daß ich merke, wo mein eigentlicher Fehler ist, wo mein eigentlicher Mangel verborgen liegt, ist schon ein entscheidendes Stück gewonnen. Wenn ich darüber hinaus auch noch das Bedürfnis habe, Gott mehr zu lieben als bisher, dann ist auch bereits eine Möglichkeit zur Änderung gegeben. Das bisher sachliche Gespräch mit Gott, das Gebet, wird auf einmal sehr persönlich. Hier wird jetzt nicht mehr über die Dinge gesprochen, die ich haben will, für die ich seinen Segen möchte, sondern hier geht es um das Persönlichste, das zwischen zwei Personen ausgesprochen werden kann. Ich muß Gott meinen Mangel an Liebe bekennen. Von Liebe zu sprechen, ist uns immer irgendwie peinlich. Es ist gut, wenn es an dieser Stelle peinlich wird. Ich werde dieses Gespräch im Kämmerlein, im Alleinsein mit IHM führen. Ich werde dabei nicht mehr bequem am Tisch sitzen und den Kopf in die Hände stützen, sondern das Bedürfnis haben, mich vor ihm zu beugen oder niederzuknien. Ich bekenne, schon so lange seine Liebe in Anspruch genommen zu haben, ohne ihn echt wiederzulieben. Ich bekenne ihm, wie kalt meine Gefühle sind und wie gleichgültig ich IHM gegenüber bin. Das ist peinlich und das tut weh. Aber dieses Bekennen ist der wichtigste Schritt, ohne den es keine neue Liebe gibt.

Liebe braucht Zeit

Es ist interessant, zu beobachten, wie verliebte Menschen immer wieder versuchen, miteinander allein zu sein. Es ist geradezu ein Merkmal der Liebe, daß sie das Bedürfnis hat, mit dem Geliebten – unbeobachtet – Gemeinschaft zu haben.

Hier liegt ein weiterer Mangel in unserer Liebe zu Gott. Wir haben unsere Gebetszeit so reduziert, so versachlicht, daß für die Liebe keine Zeit bleibt. Daran geht sie aber zugrunde wie eine Pflanze, die kein Licht mehr bekommt. Um die Liebe Gottes zu mir und meine Liebe zu ihm zum Fließen zu bringen, brauche ich Zeit, mehr Zeit, als ich bisher hatte. Erst wenn ich bereit bin, mir diesen Zeitraum zu erkämpfen – beides: die Zeit und auch den Raum – dann habe ich den zweiten Schritt getan und die Möglichkeit zum Wachstum der Liebe geschaffen.

Sich öffnen

Da unser Beten meist aus Reden besteht und unser Reden im Gebet meist aus Bitten, ist es nötig, hier einmal völlig umzuschalten. Es soll nicht um die Geschenke, die ich von Gott haben will und um seine Gaben gehen, - nicht mehr um seinen Segen, nicht mehr um die Fürbitte für andere Menschen. All das soll jetzt einmal nicht im Vordergrund stehen. Es geht jetzt einzig und allein um das Zeithaben für IHN, der mich liebt und bei dem ich lernen will, wiederzulieben. Wir leben in einer Zeit der Versachlichung. Unter der Sachlichkeit stirbt die Liebe, denn Liebe ist keine Sache und läßt sich nicht versachlichen. Sie ist vielmehr eine Person – Gott selbst - , und die Liebe ist das Persönlichste, dessen der Mensch fähig ist.


Unsere Liebe muß gesprochen werden

Man kann es bei Eheleuten feststellen: wenn die persönlichen Empfindungen füreinander langsam abgekühlt sind, hat das gemeinsame Leben durch Gewohnheit und Gleichgültigkeit den Glanz verloren, den es am Anfang besaß. Hier wird über Liebe nicht mehr miteinander gesprochen. Über Liebe muß aber gesprochen werden, sonst verarmt sie. Natürlich gibt es auch ein Zuviel, eine Art Inflation der Worte, die der echten Liebe abträglich sind. Wo aber ein Ehemann seiner Frau gar nicht mehr sagt, daß er sie lieb hat, wird auch mit seiner Liebe etwas nicht in Ordnung sein. Ebenso ist es auch in unserem Verhältnis zu Gott. Es ist nötig, auch hier einmal das zu sagen, was Jesus sogar von einem Petrus öffentlich beantwortet haben wollte: „Hast du mich lieb? - Ja, HERR, du weißt, daß ich dich lieb habe.“ Selbst Gott scheut sich nicht, uns in seinem Wort zu sagen: „Ich habe dich je und je geliebt“.
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(Wilhard Becker, „Angriff der Liebe“, 1963)

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 14.11.2021 18:14
CHRISTUS bringt die Thematik fehlender Liebe insbesondere in der Endzeit so auf den Punkt:

Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnehmen wird, wird auch die Liebe bei den meisten erkalten. [MATTH. 24,12]
 
schaloemchen 14.11.2021 18:43
Psalm 73

25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
 
(Nutzer gelöscht) 14.11.2021 18:58
Danke Zeitzeuge☺
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