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DAS GESETZ [GOTTES] IM EVANGELIUM

DAS GESETZ [GOTTES] IM EVANGELIUM
[Das Zeugnis des Apostel Paulus im Römerbrief lautet:] "ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen; denn es wird darin geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes aus Glauben zum Glauben,wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben«." [RÖ. 1,16-17] [SLT]

Der Apostel hatte kurz zuvor erklärt, dass er sich als Schuldner der ganzen Menschheit betrachte und bereit sei, das Evangelium sogar in der stolzen Stadt Rom zu predigen, denn, so sagt er, "ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht". Der Grund, warum er sich des Evangeliums nicht schämte, war, dass es "Gottes Kraft zur Errettung" ist. Menschen rühmen sich [oft] der Macht, [und] wenn sie keine eigene besitzen, dann verbünden sie sich mit jemanden, der sie hat, und erheben sich in der Macht, mit der sie verbunden sind. Ein Mann, der die größte Macht hat oder zu haben glaubt, hat nichts von der entschuldigenden Miene, die den Schwächling auszeichnet. Der Botschafter in einem fremden Land fühlt Kühnheit und hat ein Gefühl des Stolzes im Verhältnis zur der Größe der Regierung, die er vertritt. Natürlich war das Bewusstsein des Paulus ganz anders als der Stolz des Botschafters einer irdischen Regierung, aber als Botschafter Christi hatte er das Gefühl, sich in keinerlei Weise  schämen zu müssen. Die Macht, die er vertrat, war die Macht Gottes. Warum sollte er sich schämen? Und doch ist es [auch heute] eine Tatsache, dass viele, die den Namen Christi bekennen, sich schämen und Angst haben, IHN zu verkünden. Könnte das nicht daran liegen, dass sie die Kraft des Kraft des Evangeliums nie in ihrem eigenen Herzen erfahren haben? Wenn man sich tatsächlich dessen bewußt ist, "was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke." welche ER hat "in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat" [EPH. 1,19-20], dann kann man sich dessen nicht schämen.

Aber der siebzehnte Vers enthält einen weiteren Grund, warum Paulus sich nicht schämt, oder vielmehr einen Beweis dafür, dass das Evangelium die Kraft Gottes ist, nämlich in ihm wird "geoffenbart die Gerechtigkeit Gottes". [Nun] was ist die Gerechtigkeit Gottes und wie wird sie im Evangelium offenbart? Diese Fragen sollten im Folgenden geklärt werden, denn der Ausdruck "die Gerechtigkeit Gottes" ist einer, von dem im Römerbrief sehr viel abhängt. Seiten über Seiten haben Kommentatoren dieser Frage gewidmet und das Original gelehrt erörtert, aber der Leser, der sich für eine Antwort allein auf die Bibel verlässt, wird sie [auch dort] sehr leicht finden.


Im 5. Buch Mose bezeugt der Schreiber nach der Aufzählung der zehn Gebote: "und es wird unsre Gerechtigkeit sein vor dem HERRN, unserm Gott, so wir tun und halten alle diese Gebote, wie er uns geboten hat." [5. MO. 6,25] Dies ergibt sich aus der Feststellung in Psalm 119, wo der Psalmist sagt: "Meine Zunge soll dein Wort besingen Denn alle deine Gebote sind Gerechtigkeit." [PS. 119,172] [ELB] Da alle Gebote Gottes Gerechtigkeit sind, ist es offensichtlich, dass diejenigen, die sie tun, gerecht sein werden, denn [Johannes bezeugt:]"Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht, gleichwie er [CHRISTUS] gerecht ist." [1. JOH. 3,7] [SLT]

Aber die zehn Gebote sind nicht einfach nur Gerechtigkeit im Abstrakten. Sie sind der Ausdruck des gerechten Charakters Gottes.  [Denn] der HERR sagt durch den Propheten Jesaja: "Merke auf mich, mein Volk, höret mich, meine Leute! denn von mir wird ein Gesetz ausgehen, und mein Recht will ich zum Licht der Völker gar bald stellen. Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil zieht aus, und meine Arme werden die Völker richten. Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm. Hebet eure Augen auf gen Himmel und schauet unten auf die Erde. Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid veralten, und die darauf wohnen, werden im Nu dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird kein Ende haben. Höret mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist!" [JES. 51,4-7]

Diejenigen, die Gerechtigkeit kennen, sind [also] die, in deren Herzen das Gesetz Gottes ist und diese Gerechtigkeit nennt Gott "Meine Gerechtigkeit". Dass die Gebote Gottes ein Ausdruck SEINER Gerechtigkeit sind, lässt sich auch auf andere Weise zeigen. Der Apostel Petrus schreibt [nämlich:] "nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.Denn es steht geschrieben: "Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig." [1. PETR. 1,15-16] Das ist es, was GOTT von uns fordert - heilig zu sein, wie ER es ist. Nun der weise Salomo sagt: "Laßt uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch!" [PRED. 12,13] [SLT1951] Da GOTT nun von allen Heiligkeit verlangt und das Halten der Gebote die ganze Pflicht des Menschen ist, folgt daraus, dass das Halten der Gebote diese Heiligkeit ausmacht.

Der Satz [im Römerbrief], dass im Evangelium die Gerechtigkeit Gottes "aus Glauben zum Glauben" [RÖ. 1,17] [SLT] geoffenbart wird, wird im weiteren Verlauf des Briefes ausführlich dargelegt, so dass an dieser Stelle einige Worte dazu genügen sollen.  Erstens: Die Gerechtigkeit Gottes - das Gesetz Gottes - wird im Evangelium geoffenbart, weil das Evangelium das Gesetz in den Vordergrund stellt.  Ohne die Verkündigung des Gesetzes kann es keine Verkündigung des Evangeliums geben. Das Evangelium ist [ja] das Heilmittel Gottes für die Sünde, die Übertretung des Gesetzes. Alle Menschen sind Sünder, aber nicht alle Menschen sind sich dessen bewusst, denn viele, die "elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt" sind, sprechen [in ihrem Herzen], "Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts!" [OFFB. 3,17] [SLT] Bevor sie dem Rat [des treuen Zeugen] folgen: "Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst!" [OFFB. 3,18] [SLT] muss ihnen ihr Zustand vor Augen geführt werden. [CHRISTUS sagte:] "Die Gesunden haben keinen Arzt nötig, wohl aber die Kranken." [MATTH. 9,12] [MENGE] die Kranken aber werden nicht eher nach einem Arzt rufen, bis sie von ihrer Krankheit überzeugt sind und ihnen gezeigt worden ist, dass sie Hilfe brauchen. So ist es nutzlos, das Evangelium als das "Alpha" des Heils zu predigen, ohne die Notwendigkeit des Heils aufzuzeigen und das Gesetz Gottes ist das Einzige, das auf die Sünde hinweist.

Der Apostel sagt aber [noch] in einem tieferen Sinn, dass im Evangelium die Gerechtigkeit Gottes offenbart wird. Das Gegenteil von Sünde ist Gerechtigkeit und wenn Gott also die Sünde erlässt - verbannt -, dann tut ER das, indem er die Gerechtigkeit an ihre Stelle setzt. Wo einst die Sünde war, besteht nun die vollkommene Gerechtigkeit, die "Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben." [RÖ. 3,22] Die Gerechtigkeit Gottes wird zur Vergebung der Sünden aller erklärt, die an Jesus glauben. [Ganz in dem Sinne] wie ER die Krankheit heilt, indem ER Gesundheit an ihre Stelle setzt. Die Gerechtigkeit, die dem gläubigen Sünder durch das Evangelium zuteil wird, ist genau dasselbe wie die Gerechtigkeit des Gesetzes, denn sie wird [wie geschrieben steht] "bezeugt durch das Gesetz" [RÖ. 3,21], aber sie kann nur in CHRISTUS enthalten sein, DER als das Wort Gottes die Verkörperung des Gesetzes ist.

Diese Gerechtigkeit des Evangeliums ist die Gerechtigkeit, von der Paulus im Philipperbrief spricht, wo er wünscht, dass er, wenn CHRISTUS kommt, "in ihm erfunden werde" nicht in "Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz" ist, "sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird." [PHIL. 3,9] Die Tatsache, dass GOTT SICH SELBST nicht verleugnen kann, beweist, dass ER nur eine einzige Gerechtigkeit haben kann und deshalb ist die Gerechtigkeit SEINES Gesetzes und die Gerechtigkeit, die das Evangelium vermittelt, die Gerechtigkeit, die von GOTT durch den Glauben kommt, eben dieselbe eine Gerechtigkeit. Auf diese Weise finden wir das Gesetz vor dem Evangelium, das Gesetz im Evangelium und das Gesetz im Leben [des Gläubigen] als Ergebnis des Glaubens an das Evangelium.

( Ellet J. Waggoner, Oktober 1891 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 31.10.2021 17:47
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Ellet J. Waggoner bereits vor etwa 130 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.


Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner:
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones:
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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