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CHRISTLICHER GLAUBE BEZÜGLICH DES EINZELNEN

CHRISTLICHER GLAUBE BEZÜGLICH DES EINZELNEN
Da die Religion Christi mit dem Herzen, dem inneren Leben und Denken der Menschen zu tun hat und nicht nur mit äußeren Handlungen, ist es offensichtlich, dass sie sich mit Einzelnen und nicht mit Massen befassen muss. Die nachfolgenden Texte der Heiligen Schrift zeigen dies deutlich:

"Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser! und die ihr nicht Geld habt, kommet her, kaufet und esset; kommt her und kauft ohne Geld und umsonst beides, Wein und Milch!" [JES. 55,1]

"Den aber, der eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel, Jesum, sehen wir durchs Leiden des Todes gekrönt mit Preis und Ehre, auf daß er von Gottes Gnaden für alle den Tod schmeckte." [HEBR. 2,9]

[CHRISTUS erklärte in einem Gleichnis:] "Gleich als ein Mensch, der über Land zog und verließ sein Haus und gab seinem Knecht Macht, einem jeglichen sein Werk." [MARK. 13,34] Konsequentereweise sagt der HERR diesbezüglich:  "Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden." [OFFB. 22,12]

Damit wir das uns [von GOTT] zugewiesene Werk richtig ausführen können, wird einem jeden von uns gegeben "die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi." [EPH.4,7] Der Geist [Gottes] teilt die Gaben für das Werk aus, indem ER "jedem persönlich zuteilt, wie er will." [1. KOR. 12,11] [SLT]

Für die Art und Weise, wie die Menschen das ihnen vom HERRN überlassene Werk verrichten, ist jeder Mensch allein GOTT gegenüber verantwortlich. [Paulus schreibt diesbezüglich:] "Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten." [RÖ. 14,4] [ELB]

Der gleiche Grundsatz gilt auch in Glaubensfragen. [So lesen wir im Römerbrief:] "Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiß." [RÖ. 14,5] und "Den Glauben, den du hast, habe für dich selbst vor Gott." [RÖ. 14,22] [[LUT2017] CHRISTUS sagte: "wenn jemand meine Worte hört und nicht glaubt, so richte ich ihn nicht ... Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag." [JOH. 12,47] [SLT] [und Paulus ...] "So wird nun ein jeglicher für sich selbst Gott Rechenschaft geben." [RÖ.14,12]

Da kein Mensch für einen anderen am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen kann, sondern jeder für sich selbst Rechenschaft ablegen muss, ist es offensichtlich, dass niemand für einen anderen glauben oder einem anderen den Glauben vorschreiben kann. Jeder Mensch ist vor GOTT für sich selbst verantwortlich, unabhängig [auch] von einem Priester.

Es ist auch [völlig] klar, dass kein Mensch vor GOTT gerechtfertigt werden kann, wenn er etwas glaubt, nur weil es ein anderer tut, auch wenn dies wahr sein sollte. [Paulus schreibt hierzu:] "so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht." [RÖ. 10,10] Der Glaube ist die Aneignung der lebendigen Gegenwart und Kraft Christi in seinem Wort. Das bloße Annehmen einer Theorie, noch dazu aufgrund der Autorität einer anderen Person, ist ebenso wenig echter Glaube, wie das Annehmen von Lebensmitteln aus den Händen eines anderen und das Aufbewahren im Schrank wirklichem Essen entspricht.

[Nun] jemand mag fragen: "Wie steht es mit dem Respekt gegenüber der Lehre der Kirche [oder Gemeinde], wenn jeder seinen eigenen Glauben und seine eigene Praxis selbst bestimmen soll? Sollte jeder Einzelne sich und seine Vorstellungen gegen die Kirche stellen?" Mitnichten. Und damit wird ein Grundsatz angesprochen, der allzu oft aus den Augen verloren wird. Ein paar Worte mögen genügen, um diesen darzulegen.

Erstens sollte man sich darüber im Klaren sein, dass "die Gemeinde" kein gesetzgebendes Organ ist. "Einer nur ist der Gesetzgeber" [JAK. 4,12] und das ist Gott. Die Gemeinde besteht aus Gliedern, die, obwohl sie verschiedene Ämter und verschiedene Aufgaben haben, in ihrer Beziehung zu Gott absolut gleich sind. Der größte Geistliche, auch wenn er Papst genannt wird, hat nicht mehr Befugnis, Regeln für den Glauben und die Praxis aufzustellen, als das ärmste und unwissendste Kind [Gottes] und tausend Männer, die sich zu einem Rat versammeln, haben in Glaubensfragen nicht mehr Autorität als jeder Einzelne. Die Wahrheit ruht auf Gottes Wort und nicht auf Zahlen oder Einfluss.

Das, was der Kirche aufgetragen ist, ist das Wort Gottes. Dieses, und nur dieses, soll verkündigt werden. Dieses [Wort] sollen wir hören. Die Tatsache, dass eine Anzahl von Menschen in einem bestimmten Punkt übereinstimmt, ist [aber] kein Beweis dafür, dass die Sache wahr ist. In einer Glaubensfrage können sich hundert Menschen genauso irren wie ein einziger und sie alle irren sich mit Sicherheit, wenn sie etwas anderes verkünden als das Wort Gottes. Wenn also "die Gemeinde" nicht das Wort Gottes spricht, dann ist auf sie genauso wenig zu hören, wie auf jeden Einzelnen.

Das "Recht der privaten Auslegung" ist in dieser Frage nicht betroffen. Es geht nicht um Auslegung, sondern um Loyalität gegenüber dem klaren Wort Gottes. Wenn ein Mensch eine Auslegung der Schrift akzeptiert, nur weil ein anderer Mensch sagt, dass sie richtig ist, heißt das, dass er diesen anderen Menschen als [einen] Papst akzeptiert, aber wenn jeder Mensch sein eigenes Urteil und seine eigene Autorität gegen alle anderen stellt und die Schrift nach seinem eigenen Urteil auslegt, heißt das, dass er sich selbst zum Papst macht, und das ist nicht besser. Was sollen wir also tun? [Es gibt nur eine richtige Antwort:] Den Heiligen Geist, als DEN von Gott gestellten Führer, annehmen. Die Gabe des Heiligen Geistes ist jedem Menschen gegeben, um ihn individuell in alle Wahrheit zu führen, welche das reine Wort Gottes ist.

Der Geist wird einen Menschen nie dazu bringen, sich [in Wahrheitsangelegenheiten] gegen seine Brüder zu stellen. Er wird das Wort Gottes so nehmen, wie es lautet, und sich demütig darauf stützen. [Und] wenn alle in der Gemeinde das Gleiche tun, wird es vollkommene Einmütigkeit geben, weil das Wort für jeden Menschen das Gleiche aussagt. Wenn aber seine Brüder nicht dasselbe tun, wird er sie nicht bekämpfen und keine Rebellion anzetteln. Ein Kind Gottes wird sich niemals der Autorität widersetzen. Es wird an der Wahrheit festhalten, und wenn die "Autorität", sei es die Kirche oder der Staat, es verurteilt, wird es sich der Verurteilung und Bestrafung fügen, ohne jedoch die Wahrheit zu verraten. Auf diese Weise wird es ein wahrer Nachfolger des Meisters sein, DER "als er geschmäht wurde, die Schmähung nicht erwiderte, nicht drohte, als er litt, es aber dem anheimstellte, der gerecht richtet." [1. PETR. 2,23] [LUT2017], der aber in seinem unerschütterlichen Zeugnis für die Wahrheit nie wich.

( Ellet J. Waggoner, Januar 1895 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 10.10.2021 19:01
Auch wenn der Inhalt dieses Artikels von Ellet J. Waggoner bereits vor mehr als 125 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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