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DAS SIEBENTE GEBOT [DES LEBENS]

DAS SIEBENTE GEBOT [DES LEBENS]
[Das siebente Gebot des Dekalogs lautet:] "Du sollst nicht ehebrechen." [2. MO. 20,14]


DIE REIHENFOLGE DER GEBOTE

Bevor wir das siebente Gebot genauer betrachten, lohnt es sich, seinen Platz unter den zehn Geboten zu betrachten. Ist es Dir jemals in den Sinn gekommen, dass die Reihenfolge der Gebote nicht zufällig ist? Das kann sie sicher nicht sein, und in ihrer Anordnung liegt sicher auch eine Lehre für uns. Wir mögen vielleicht nicht alles erfassen, was darin verborgen ist, aber es lohnt sich sicher, dies zu studieren.

Die erste was GOTT über SICH offenbart, ist SEINE wesentliche Eigenschaft als Retter. [Das erste Gebot lautet daher:] "Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!" [2. MO. 20,1-3] [SLT] ER ist der einzige GOTT, weil ER [auch] DER EINZIGE ist, welcher retten kann. [Durch Jesaja sagt ER:] "Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen Retter." [JES. 43,11] [SLT]

Daraus ergibt sich [zwangsläufig] natürlich das, worauf das zweite Gebot verweist. [Jesaja schreibt diesbezüglich:] "Sie haben keine Erkenntnis, die das Holz ihres Götzen tragen und zu einem Gott beten, der nicht retten kann." [JES. 45,20] [SLT]

Dann finden wir im dritten Gebot die Zusicherung bezüglich der Macht des Namens GOTTES. Wir sollten uns nicht vor Götzenbildern die nichts sind verneigen, sondern SEINEN Namen gebrauchen, und wir haben die Gewissheit, dass wir diesen [Namen] nicht umsonst oder "vergeblich" gebrauchen werden. Dieser Name liefert alles, was GOTT SELBST ist.

Das vierte Gebot offenbart den Namen [GOTTES.] [Der Psalmist schreibt dazu:] "Wir preisen dich, Gott ... nahe ist uns dein Name: deine Wundertaten verkünden ihn." [PS. 75,2] [MENGE] Dieses Gebot zeigt den HERRN bezüglich SEINER Werke und SEINER Ruhe, und wenn wir SEINE Werke verständnisvoll betrachten, lernen wir SEINE Wege und gehen in SEINE Ruhe ein.

Von der Betrachtung Gottes als Schöpfer werden wir [im fünften Gebot] nun dazu gebracht, IHN [auch] als Vater zu betrachten. ER ist der universelle Vater, und die menschliche Elternschaft ist die Offenbarung GOTTES, WELCHER durch das Fleisch wirkt. Von der Ehre, die unseren Eltern gebührt, sollen wir die Ehrfurcht vor GOTT lernen, dem Höchsten Vater von allen.

[Und] Weil das Leben, welches vom Vater an den Sohn weitergegeben wird, das Leben Gottes ist, soll das sechste Gebot dessen Heiligkeit schützen.

Damit kommen wir zum siebenten Gebot, das ebenfalls die Heiligkeit des Lebens betont, indem es zeigt, dass das Leben rein und unverfälscht erhalten werden sollte. Das Leben Gottes ist die Einfachheit selbst. Dieses zeigt sich in den alltäglichsten Dingen, durch welche ER uns Leben vermittelt, wie [zum Beispiel] die Luft und das Wasser. Der Apostel Paulus schreibt: "Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber Christus." [2. KOR. 11,3] Die Sünde Evas war der erste Fall von Ehebruch, und alle spezifischen Handlungen des Ehebruchs seit dieser Zeit sind nur Auswüchse davon gewesen. Eva verließ das Einfache für das Komplizierte, den geraden Weg der Gerechtigkeit und des Lebens für das Labyrinth der Sünde und des Todes.


DIE ANFÄNGE DES BÖSEN

Es ist nicht nötig, auf die gröberen Formen der Übertretung dieses Gebotes einzugehen. Sie werden allgemein nicht nur als Sünde, sondern als Verbrechen und Vergehen gegen die Ehrbarkeit betrachtet.
Ob die grobe Übertretung dieses Gebotes schlimmer ist als die der anderen Gebote weiß Gott allein, aber eines ist sicher, das
"Gebot reicht sehr weit." [PS.119,96] [ELB] Die Menschen betrachten es im Allgemeinen als [Mittel] die Tat der Sünde zu verbieten, während es sich [jedoch] speziell mit dem Beginn der Sünde beschäftigt.

Die [nachstehenden] Worte CHRISTI in der Bergpredigt zeigen die Geistlichkeit des Gebots: "Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen." Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen." [MATTH. 5,27-28] CHRISTUS fügte dem Gebot, das ER selbst gegeben hatte, nichts hinzu, ER erklärte [nur] die Weite und Tiefe desselben. Seine Sprache ist uneingeschränkt und unbegrenzt. Das Gebot wird durch einen unreinen Gedanken oder einen unreinen Blick verletzt, nicht nur auf eine Frau, die nicht die eigene Frau ist, sondern auf jede beliebige Frau. Der lüsterne Gedanke ist Ehebruch. Aus dem Gebot, wie es durch die Aussage CHRISTI vergrößert wird, sehen wir, dass Ehebruch sogar innerhalb einer Ehebeziehung bestehen kann, da diese Beziehung lüsterne Gedanken und unreine Handlungen nicht sanktioniert.


DIE INSTITUTION DER EHE

GOTT SELBST hat die Ehe am Anfang eingesetzt. Als GOTT den Menschen schuf, machte ER ihn als Mann und Frau und gab ihnen die Herrschaft und sprach: "Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan." [1. MO. 1,28] Das geschah noch ehe der Sabbat gegeben wurde. Am sechsten Tag machte Gott den Menschen. Dies war das letzte von allen SEINEN Werken. Die Tiere wurden alle vor den Menschen gebracht, damit er sie benennen sollte, aber er fand unter ihnen keines, das ihm ein Gefährte hätte sein können. Da nahm Gott eine Rippe von ihm, machte daraus eine Frau und brachte sie zu ihm, und als Adam sein Gegenstück erkannte, sprach er: "Das ist endlich Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Die soll »Männin« heißen; denn vom Mann ist sie genommen. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein." [1. MO. 2,23-24] [SLT]

Nachdem die Vereinigung von Mann und Frau von Gott gesegnet und [ihnen] das Gebot, fruchtbar zu sein, gegeben worden war [wird berichtet:]"Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag." [1. MO. 1,31]

Dann kam der Sabbat, der siebte Tag, den GOTT zum Wohle des Menschen segnete. Diese beiden Institutionen, die Ehe und der Sabbat, kommen von Eden und gehören zu Eden. In der Ehe, wie auch im Sabbat, haben wir das, was uns, richtig verstanden, GOTT in SEINEM Wirken näher bringt als alles andere.

Die wahre Ehe bringt Menschen in eine enge Verbindung mit dem HERRN und macht sie zu Partnern mit IHM in SEINEM Werk. In ihr finden wir die Offenbarung des Geheimnisses Christi in seiner Vereinigung mit der Gemeinde. Der Apostel Paulus setzt, nachdem er die Worte aus dem zweiten Kapitel des ersten Buches Mose "die zwei werden ein Fleisch sein" EPH. 5,31] [SLT] zitierte, mit der Aussage fort: "Dieses Geheimnis ist groß; ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde." [EPH. 5,32] [SLT] Paulus sagt [auch], dass die Ehemänner ihre Frauen lieben sollen, "gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde" [EPH. 5,25] und dass der Mann die Frau pflegen und hegen sollte, wie der Herr die Gemeinde [und begründet das Verhalten CHRISTI mit:] "Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein." [EPH. 5,30] [SLT] Die Ehe soll uns die rettende Verbindung CHRISTI mit uns lehren, aber diese Institution ist so pervertiert worden, dass sie als Hauptsache keine wahre Offenbarung von Christus ist. Wir müssen zuerst von Christus lernen, was die Ehe sein soll, und dann wird sie uns wiederum mehr vom Herrn offenbaren, als wir ohne sie wissen könnten.


DIE GEDULDIGE SELBSTBEHERRSCHUNG DER LIEBE

In der [nachstehenden] Aussage
"Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen" [RÖ. 15,3] [SLT], steckt eine Welt von Anweisungen für uns. CHRISTUS hat die Gemeinde geliebt und SICH SELBST für sie hingegeben. Doch ER drängt sich niemandem auf, ER hat [zwar] ein unendliches und ständiges Verlangen nach der Antwort auf SEINE Liebe, doch ER ist geduldig und nachsichtig. ER steht an der Tür und klopft an, um uns wissen zu lassen, dass ER uns mit ewiger Liebe liebt, aber ER wird nichts ohne unsere Zustimmung tun. ER wird seine Aufmerksamkeit nicht auf uns lenken. SEINE langmütige, nachsichtige Liebe, die immer bittet und doch wartet, ist die wunderbarste im Universum. Wer die Liebe Christi zu ihm kennt, kennt auch die zärtliche Rücksichtnahme, die man einer Ehefrau entgegenbringen sollte.


DAS ARRANGIEREN EINER EHE

Um die Wahrheit über irgendetwas zu verstehen, müssen wir zum Anfang dieser Sache gehen. Als die Jünger CHRISTUS eine Frage bezüglich Ehe und Scheidung stellten und sich dabei auf bestimmte Vorschriften bezogen, die von Mose gegeben worden waren, sagte ER [Ihnen]
"Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist's nicht so gewesen." [MATTH. 19,8] [LUT2017] und zitierte dann den Bericht im ersten Buch Mose.

Oft lesen wir in den Zeitungen, dass zwischen bestimmten Parteien "eine Ehe arrangiert wurde". Nun, wenn wir genau wissen wollen, wie eine Ehe arrangiert werden sollte, müssen wir den Bericht derjenigen betrachten, die GOTT geplant und kontrolliert hat. Als GOTT Adam eine Gefährtin zur Seite stellen wollte, machte er eine Frau und "brachte sie zu ihm." [1.MO.2,22] Hier gab es keinen Fehler, beide [Mann und Frau] waren füreinander geschaffen, und beide anerkannten diese Tatsache und waren zufrieden.

Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel findet sich im Fall der Heirat von Isaak. Er war das Kind der Verheißung, der Erbe der Verheißung, die Abraham gegeben wurde, und sein Leben war in Harmonie mit dieser Tatsache. Er war vierzig Jahre alt, doch selbst in diesem Alter wählte er keine Frau für sich. Sogar bekennende Christen haben sich nicht geschämt, auf Kosten von Isaak einen billigen Witz zu machen und zu sagen, dass sie nicht möchten, dass ihre Eltern für sie wählen, aber es muss daran erinnert werden, dass Abraham keine Frau für Isaak gewählt hat. Gott selbst hat die Wahl getroffen.

Lies [bitte] die wunderbare Geschichte im vierundzwanzigsten Kapitel des ersten Buches Mose. Abrahams bewährter Diener, der den gleichen Glauben wie sein Herr hatte, wurde auf die Suche nach derjenigen geschickt, die Gott für Isaak auserkoren hatte. Als der Diener fragte: "Wie, wenn das Weib mir nicht wollte folgen in dies Land" [1. MO. 24,5], antwortete Abraham: "Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben." [1. MO.24,40] Und so war es auch. Und nachdem er eine lange Strecke zurückgelegt hatte, hielt der Knecht an einem Brunnen an und betete zum HERRN, ER möge ihm zeigen, welche der Jungfrauen, die zum Wasserschöpfen kamen, diejenige für den Sohn seines Herrn sei. Er betete nicht laut, sondern sprach in seinem Herzen, und noch bevor er zu Ende gebetet hatte, wurde das Zeichen, um das er gebeten hatte, gewährt.

Die ganze Sache war vom Herrn arrangiert, und die Verwandten von Rebekka, sowie Rebekka selbst, anerkannten diese Tatsache. [So sagten Laban und Bethuel] "Das kommt vom HERRN; darum können wir nicht wider dich reden, weder Böses noch Gutes;da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, daß sie das Weib sei des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat. "[1. MO. 24,5] Und Rebekka, als sie gefragt wurde, ob sie sofort gehen würde, sagte: "Ja, ich will mit ihm." [1. MO. 24,58] Dann wurde die Rückreise angetreten, "Und der Knecht erzählte Isaak alle Sachen, die er ausgerichtet hatte. Da führte sie Isaak in die Hütte seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka und sie war sein Weib, und er gewann sie lieb." [1. MO. 24,66-67]

"Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung." [GAL. 4,28] [SLT] Ja, auch wir sind, wie es Adam war, neue Geschöpfe. Deshalb haben wir in diesen beiden Beispielen ein Bild der wahren christlichen Ehe, einer solchen Ehe, die ein wirksamer Schutz gegen die Übertretung des siebten Gebotes ist.


WER SOLLTE WÄHLEN?

Aber jemand wird sagen: "Das ist doch unbefriedigend, vorher keine Werbung, und kein Liebesspiel zu haben." Nun, Zufriedenheit für das ganze Leben nach der Ehe ist viel besser als ein wenig kurze Befriedigung vorher. "Werben" und "Liebe-Machen" sind Begriffe, die unter Christen nicht verwendet werden sollten. Liebe kann nicht gemacht werden, denn sie ist von GOTT und existiert von Ewigkeit her. Wir können nur zulassen, dass GOTT sie durch SEINEN Heiligen Geist in unseren Herzen ausgießt. Wer versucht, "Liebe zu machen", kann bestenfalls eine Nachahmung erzeugen. Und wo es GOTT erlaubt ist, SEINE Wahl zu lenken und anzuzeigen, gibt es keine Notwendigkeit für ein Werben. Wir hören viel von Irrglauben bezüglich dessen, für sich selbst zu wählen. GOTT ist DER EINZIGE, der die Weisheit und das Recht hat, zu wählen. Derjenige, welcher für sich selbst wählt, sei es in der Frage der Ehe oder in irgendetwas anderem, ist ein echter Ketzer. Ein solcher Kurs zeigt Misstrauen gegenüber Gott, so etwas ist in Wirklichkeit ein Verstoß gegen das erste Gebot.


Wenn die Heilige Schrift sagt, dass die Frau für den Mann geschaffen wurde, so ist das nicht nur so zu verstehen, dass die Frau im Allgemeinen für den Mann geschaffen wurde, sondern dass GOTT, DER das Ende von Anfang an kennt und der unsere Glieder in SEIN Buch schreibt, noch bevor sie gebildet werden, für jedes Individuum, das geboren wird, eine bestimmte Absicht hat, für jeden Mann eine ihm entsprechende [Frau als] Gehilfin bereitstellt und die beiden, wenn sie die Geduld haben zu warten, ebenso sicher zusammenbringen wird, wie er Eva zu Adam und Rebekka zu Isaak gebracht hat. Und wenn sie beide in IHM sind, werden sie Seine Wahl erkennen und ihr Glück darin finden.

Als alle Tiere vor Adam gebracht wurden, damit er ihnen einen Namen geben sollte, konnte er unter ihnen keine passende Hilfe finden, aber als GOTT Eva zu ihm brachte, erkannte er sie als seine Ergänzung. Nun, nehmen wir an, dass ein Mann aus den Tausenden von Frauen die ein Mann sehen mag, eine für sich auswählt, die nicht für ihn gemacht wurde, also nicht das ausfüllen kann, was in seinem Leben fehlt, und so keine passende Hilfe für ihn ist. Ist es nicht klar, dass der Fehler, den er macht, von der gleichen Art ist, wenn auch in geringerem Maße, den Adam begangen hätte, wenn er eines der Geschöpfe gewählt hätte, die zuerst vor ihm gegangen sind, anstatt auf die [eine] zu warten, die Gott für ihn gemacht hat? Das ist der Grund, warum es in vielen Ehen so viel vom Tierischen und so wenig vom Geistigen gibt.

Ich wünschte, ich könnte vertraulich und persönlich zu jedem jungen Menschen sprechen, dessen Leben ganz vor ihm liegt und der es in seiner Macht hat, das Glück aus der Hand Gottes anzunehmen oder Schiffbruch zu erleiden. Es liegen unendlich viele Möglichkeiten vor einem jeden, wenn man Gott erlaubt, das Leben zu ordnen. Vergleichen Sie zum Beispiel die Ungewissheit, den Zweifel, die Unruhe, die Missverständnisse, das Herzbrennen und die Eifersucht, die Angst, dass man sich irren könnte, die Frage, ob der andere aufrichtig und beständig ist, mit der ruhigen, unaussprechlichen Freude und dem stillen, erholsamen Frieden, der sich einstellt, wenn Gottes Wahl anerkannt wird. Die beiden werden wissen, dass GOTT sie zusammengebracht hat, so sicher, wie sie wissen, dass ER ihr Schöpfer ist. Es ist ein gebräuchliches Sprichwort, dass der Lauf der wahren Liebe nie glatt verläuft; aber wenn zwei Menschen [sich] im HERRN lieben, ist ihr Vertrauen in den anderen dasselbe wie ihr Vertrauen in Gott, und die Gewissheit ihrer gegenseitigen Liebe ist dieselbe wie die Gewissheit, dass ihre Sünden vergeben sind.


DAS VERBORGENE WIRKEN GOTTES

Von der mikroskopischen Welt können wir eine wunderbare Lektion lernen. Der aufmerksame und geduldige Beobachter sieht unter seinem Mikroskop Hunderte von einfachen Zellen, entweder von Pflanzen oder Tieren, alle in ständiger Bewegung. Ihre Bewegungen sind so eindeutig wie die von Tausenden von Menschen, die wir auf der Straße vorbeigehen sehen. Beobachtet man eine von ihnen, und kann man sehen, wie sie sich in einer groben Annäherung einer anderen sehr stark nähert, aber anstatt sich zu berühren, trennen sie sich augenblicklich, als wenn zwei ähnliche Magnetpole zusammengebracht werden. Aber beobachtet man weiter, wird man sehen, wie sie sich einer anderen nähert, und diese beiden werden sich durch einen gemeinsamen Impuls verbinden und eins werden.


Ist dies zufällig? Wenn es so wäre, warum haben sich die ersten beiden nicht verbunden, als sie so nahe beieinander waren, aber sie ihren Kurs ändern mussten, um auseinander zu bleiben? Nein; diese einfachen Zellen haben keinen eigenen Geist, sondern Gottes Geist lenkt sie. In ihnen sehen wir GOTT an SEINEM geheimen Ort am Werk. Kann es nicht sein, dass DERJENIGE, WELCHER in der Vereinigung der niedrigsten Formen des Lebens führt, in Körpern, die so klein sind, dass ihr Universum ein Wassertropfen ist, nicht ebenso sicher in der höheren Schöpfung führen wird, in Wesen, die ER gemacht hat, um die Welten zu regieren? Wenn in diesen komplexen Wesen der Wille des HERRN so vollendet ist wie in dem einfachen Atom, dann wird das Werk vollkommen sein und nie wieder rückgängig gemacht werden können, denn [Salomo bezeugt:] "Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun; und solches tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll." [PRED. 3,14]


ENTGEGEN GOTTES PLAN ARBEITEN

CHRISTUS sagte in Bezug auf den Anfang, als Gott Eva zu Adam brachte: "Was denn Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden." [MARK. 10,9] Nehmen wir an, wir tragen diese Angelegenheit unter Berücksichtigung der weitreichenden Breite des Gesetzes zum Anfang zurück. Wenn ein Mann nicht auf Gottes Zeit wartet, um ihm die Frau zu bringen, die er als sein Gegenstück entworfen hat, dann haben wir, wenn auch nicht die Trennung dessen, was GOTT zusammengefügt hat, jedoch ein Getrennt bleiben von dem, was GOTT zum Zusammenschluss beabsichtigt hatte, als auch eine Verbindung dessen, was GOTT nicht zur Verbindung bestimmt hatte. Sollte das etwas anderes sein als Ehebruch? Gerade dies ist eine der häufigsten Ursachen für das, was der Mensch als Ehebruch erkennt. Gottes Gebote richten sich nicht nur gegen den endgültigen Akt der Sünde, sondern gegen ihren Anfang, gegen alles, was zur Tat führen könnte. GOTTES "Gebot ist das ewige Leben." [JOH. 12,50] und kann unmöglich irgendeine Verbindung mit dem Tod, oder mit irgendetwas, das im Tod enden kann, haben.


TREUE ZU GOTT IST DER SCHUTZ VOR EHEBRUCH

Obwohl wir Gottes Nachkommenschaft sind, sagt ER:
"ich bin euer Eheherr!." [JER. 3,14] [SLT] Eva war Adams Nachkomme, trotzdem war sie mit ihm verheiratet. So sollen wir uns als mit GOTT verbunden erkennen, als Kanäle für den Strom des Lebens von GOTT, und wir sollen uns bemühen, diesen Strom unversehrt zu erhalten. Das Begehen von Ehebruch, die Perversion dieses Lebens, ist in erster Linie eine Sünde gegen Gott, so sehr, dass jede Verletzung einer Person dadurch in den Schatten gestellt wird. David sagte in Bezug auf seine Sünde, nicht nur die Frau des Urija genommen zu haben, sondern ihn auch getötet zu haben: "An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan." [PS. 51,4] Als Joseph von Potiphars Frau in Versuchung geführt wurde, erinnerte er sie daran, wie viel Vertrauen sein Herr in ihn setzte, weil er ihm die absolute Kontrolle über seinen Haushalt übertragen hatte und, anstatt dann zu sagen, wie man erwarten könnte, dass er ein solches Verbrechen gegen seinen Herrn nicht begehen könne, sagte er: "Wie sollte ich nun eine so große Missetat begehen und gegen Gott sündigen?" [1. MO.39,9] [SLT] Wir müssen also nur GOTT ständig vor Augen haben und IHM treu sein, indem wir SEIN Leben durch uns fließen lassen, und es wird keine Gefahr bestehen, dass wir irgendeinem Menschen auf der Erde Schaden zufügen.


DAS FLEISCH IST WIDER DEN GEIST

Es ist im vollsten Sinne wahr, dass wir Gottes Nachkommenschaft sind, denn es kann kein Leben geben außer von IHM. [Lukas schreibt:]
"in ihm leben wir und bewegen uns und sind wir." [APG. 17,28] Es ist daher offensichtlich, dass GOTT von Rechts wegen die oberste Kontrolle darüber haben sollte wie irgendeine neue Kreatur zur Existenz kommen sollte. Andernfalls liegt ein Verstoß gegen das Gebot vor. Dies geht eindeutig aus den folgenden Schriftstellen hervor: "Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist?" [JAK. 4,4] "So jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters." [1. JOH. 2,15] Die Liebe zur Welt, die Vereinigung mit der Welt, ist also das eigentliche Wesen des Ehebruchs, und als solches ist sie durch das Gebot verboten. Weiter lesen wir [bei Johannes:] "des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt." [1. JOH. 2,16] Daraus folgt, dass alles, was das Ergebnis fleischlicher Begierde, und nicht das Wirken des Geistes Gottes ist, Ehebruch darstellt.


INSTRUMENTE GOTTES

Jemand sagt zweifellos: "Wie sollte es anders sein, solange wir im Fleisch sind?" Sehr leicht, wenn man GOTT erlaubt, SEINEN EIGENEN Weg zu gehen. ER hat Christus die Macht über alles Fleisch gegeben, und [Paulus schreibt:]
"Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in euch wohnt." [RÖ.8,9] Wir sollten unseren Leib als Wohnung GOTTES erkennen und alle unsere Glieder als Werkzeuge SEINER Gerechtigkeit. IHM sollte erlaubt werden, in uns sowohl zu wollen als auch zu tun. Der ungerechte Mensch soll seine Gedanken verlassen, aber nur, damit GOTT SEINE Gedanken in ihm denkt, und er soll seine Wege verlassen, damit GOTT SEINE Wege in ihm offenbart, [so dass das Wort erfüllt wird:] "sodass wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen zum Gehorsam gegen Christus." [2. KOR.10,5] [SLT] Nicht nur am Sabbat, sondern die ganze Zeit über sollen wir nicht unsere eigenen Wege gehen und nicht unser eigenes Vergnügen finden. Schon jetzt, in jeder einzelnen Person, sollte GOTTES Reich kommen und SEIN Wille auf Erden wie im Himmel geschehen, damit es endlich auf der ganzen Erde so sei.

Nun es ist offensichtlich, dass ein Kind, welches von Eltern geboren wird, die vollkommen mit dem HERRN verbunden sind, nicht aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Menschen, sondern aus Gott geboren wird. Dass dies möglich ist, sieht man an der Geburt von Johannes dem Täufer. Von seinen Eltern wird bezeugt: "Sie waren aber alle beide fromm vor Gott und wandelten in allen Geboten und Satzungen des HERRN untadelig." [LUK.1,6] Und von Johannes wurde vorhergesagt, er "wird noch im Mutterleibe erfüllt werden mit dem heiligen Geist." [LUK. 1,15]  Überdenke [bitte auch die folgenden] Verse im Galaterbrief:  "Denn es steht geschrieben, daß Abraham zwei Söhne hatte: einen von der Magd, den andern von der Freien.Aber der von der Magd war, ist nach dem Fleisch geboren; der aber von der Freien ist durch die Verheißung geboren." [GAL. 4,22-23] Und weiter auch diesen Vers: "Aber gleichwie zu der Zeit, der nach dem Fleisch geboren war, verfolgte den, der nach dem Geist geboren war, also geht es auch jetzt." [GAL. 4,29]

Hier sehen wir einen direkten Kontrast, ein Kind, das aus dem Fleisch geboren wurde und ein anderes, welches aus dem Geist geboren wurde. Und da alle, die zu CHRISTUS gehören, Abrahams Same sind und als sein Same in Isaak bezeichnet werden, ist es klar, dass eine solche Geburt, wie sie Isaak hatte, das Recht eines jeden Kindes ist und [auch] von jedem christlichen Elternteil erwartet werden kann. Wir könnten [auch] den Fall von Jeremia erwähnen, der schon vor seiner Geburt zum Propheten Gottes berufen war, und ebenso andere, um zu zeigen, dass die angeführten Fälle keine Unikate sind.


DIE KRAFT DER NEUGEBURT

Wenn jemand sagt: "Das ist zu hoch, das können wir nicht erreichen", oder falls jemand, der diese Möglichkeit erkennt, über sein schweres Versagen trauert, dann lasst ihn getröstet werden mit der Erkenntnis, dass Gott alle Gnade im Überfluss zu geben vermag, und dass ER der Sünden unserer Jugend nicht gedenkt, [der Psalmist bezeugt]
"so fern der Osten ist vom Westen, hat er unsere Übertretungen von uns entfernt." [PS, 103,12] [SLT] Es ist möglich, dass ein Mensch wiedergeboren wird, selbst wenn er alt ist, damit alle Erben Gottes sind, Erben allein von IHM. Durch Neugeburt werden wir von allem Bösen, das wir bei der ersten Geburt geerbt haben, befreit, und das ist der Trost, den Eltern haben können, nicht nur für sich selbst, wenn sie an ihr sündiges Erbe denken, sondern auch für die Kinder, die durch ihre Unwissenheit oder ihren Eigenwillen nach dem Fleisch geboren worden sind.

Die Gebote Gottes sind nicht nur negative Gebote, sondern positive Zusicherungen: "Du sollst nicht ehebrechen." ist eine Verheißung, dass der Strom des Lebens Gottes, wenn wir uns ihm fügen, unbefleckt durch uns fließen wird und uns in allen unseren Wegen vollkommen macht, wie unser Vater im Himmel vollkommen ist. Dies ist die Quelle, die gegen Sünde und Unreinheit geöffnet wird. Durch uns frei fließend, reinigt sie uns von aller Unreinheit des Fleisches und des Geistes und bleibt selbst unbefleckt. Denn durch die Kraft der Menschwerdung und der Auferstehung CHRISTI wird SEIN Leben, wenn wir glauben, mächtig in uns wirken, um den Tod im Sieg zu verschlingen. Dann können wir uns an diesem Gebot mehr freuen als an allen Reichtümern, und indem wir uns dem ewigen Leben unterwerfen, können wir ein neues, frisches und reines Leben beginnen und sogar in dieser sündenverfluchten Erde ein Eden der Freude finden.


HOFFNUNG AUF DIE EWIGKEIT

Der Mensch schafft sich seine Umgebung selbst, so dass für den, der eine neue Kreatur ist [das Nachstehende zutrifft:] "das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!" [2. KOR. 5,17] Nun sagt Gott: "gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor meinem Angesicht bleiben werden, spricht der HERR, so soll auch euer Same und euer Name bestehen bleiben." [JES. 66,22] [SLT] GOTT erwartet also und sorgt dafür, dass jedes Kind wahrhaft christlicher Eltern auch Christ sein und ewig leben wird. Es ist dasselbe wie bei denen, deren Vereinigung durch IHN zustande gekommen ist..[Jesaja bezeugt:] "Sie werden sich nicht vergeblich mühen und nicht Kinder für einen jähen Tod zeugen; denn sie sind der Same der Gesegneten des HERRN, und ihre Sprösslinge mit ihnen." [JES. 65,23]

( Ellet J. Waggoner, Juni 1901 )

Kommentare

 
JesusComesBackSoon 02.05.2021 14:49
Der vorstehende Text zum sechsten Gebot des Dekalogs entstammt zwei Artikeln einer umfangreichen Artikelserie unter dem Thema "DIE GESETZE DES LEBENS", die verfasst von Ellet J. Waggoner 1901, in der Zeitschrift THE PRESENT TRUTH [Deutsch: DIE GEGENWÄRTIGE WAHRHEIT] erschienen.

Wer gerne auch die Zusammenstellung bezüglich des ersten Gebotes lesen möchte kann dies unter nachstehendem Linkt tun:

https://www.christ-sucht-christ.de/christliches-forum/JesusComesBackSoon/75364/


In dem vorstehend verlinkten Blog besteht die Möglichkeit zum Blog über das zweite Gebot zu gelangen, In diesem Blog dann weiter zum Blog über das dritte Gebot usw.
 
JesusComesBackSoon 02.05.2021 14:50
Auch wenn der Inhalt dieser Artikel von Ellet J. Waggoner bereits vor etwa 120 Jahren verfasst wurde, hat er deswegen nichts an seiner Bedeutsamkeit für das persönliche, insbesondere auch geistige Leben eines jeden Nachfolgers des Sohnes Gottes verloren.

Für diejenigen, die gerne noch weitere solche  (zeitgeistfreien, nah am Wort Gottes ausgerichteten ) Artikel lesen möchten, nachstehend zwei entsprechende Links:

Übersicht ARTIKEL Ellet J. Waggoner
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63068/

Übersicht Artikel Alonzo T. Jones
https://www.christ-sucht-christ.de/weblog/JesusComesBackSoon/63067/

Mein Wunsch ist, dass jeder Leser durch den (bzw. die) Artikel reichlich gesegnet wird und das Gelesene in seinem Leben Frucht zur Ehre Gottes bringen möge.

Die angegebenen Bibelverse wurden, sofern nicht speziell angegeben, aus LUTHER 1912 entnommen. Die Abkürzungen [KJV] [LUT2017] [ELB] [SLT1951] und [SLT] stehen falls vorhanden für King James Version, Luther 2017, Elberfelder, Schlachter 1951 und Schlachter 2000.

Eckige Klammern im Text beinhalten Einfügungen von mir, die einer besseren Verständlich-keit nach Übertragung des Artikels ins Deutsche dienen sollen.
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