Glücklich, den du erwählst und nahen lässt...

Glücklich, den du erwählst und nahen lässt...
5 Glücklich, den du erwählst und nahen lässt, dass er wohne in deinen Vorhöfen! Wir werden gesättigt werden mit dem Gut deines Hauses, dem Heiligen deines Tempels. (Ps 65:5, Elb)

5. Wohl dem. den du erwählest und zu dir lassest, dass er wohne in deinen Höfen. Auf die Reinigung folgt die Segnung, und wahrlich, eine reiche Segnung ist es. Sie umfasst die Erwählung, die wirksame Berufung, die Gewährung des Zutritts und die Aufnahme in Gottes Hausgenossenschaft. Das erste ist, dass wir von Gott erwählt sind nach dem Wohlgefallen seines Willens; das allein ist schon ein reiches Glück. Da wir aber von uns aus weder zu Gott kommen können noch wollen, wirkt er mit seiner Gnade in uns und zieht uns mächtig zu sich; er besiegt unser Widerstreben und hebt unser Unvermögen durch die allmächtige Kraft seiner umwandelnden Gnade auf. Auch das ist kein geringer Segen. Des weiteren werden wir durch das Blut seines Sohnes mit Gott versöhnt und durch seinen Geist zu vertrauter Gemeinschaft mit ihm geführt, so dass wir mit Freimut ihm nahen können und nicht länger zu denen gehören, welche Gott fern sind wegen ihrer bösen Werke. Und die Krone von allem ist, dass wir Gott nicht nahen mit der Gefahr schrecklicher Vernichtung wie Nadab und Abihu, sondern als von Gott Erkorene, als Gottes ständige Hausgenossen. Das ist eine Glückseligkeit, die alles Denken übersteigt. Dies Hausrecht ist ein Zeichen der Kindschaft; denn der Knecht bleibt nicht ewiglich im Hause, der Sohn aber bleibet ewiglich. Sehet, welch eine Liebe der Vater uns erzeiget hat und welch ein Glück er uns zuteil werden lässt, dass wir in seinem Hause wohnen dürfen und es nie und nimmer zu verlassen brauchen! 

Ein Glück, das einmal ein Ende nimmt, ist nur ein halbes Glück. Gott aber mögen seine Gaben und Berufung nicht gereuen. In den Vorhöfen des großen Königs wohnen dürfen heißt geadelt werden; dort ewig wohnen dürfen heißt ins himmlische Paradies versetzt sein. Und doch ist dies das Teil eines jeden, den Gott erwählt und zu sich nahen lässt, ob seine Sündenschuld ihn auch einst überwältigt hatte. Er darf sich ewiglich ersättigen an den Gütern des Hauses Gottes, seines heiligen Tempels. In vollen Zügen darf er diese genießen; denn für alles, was Gottes Gnade darreicht, dankt man, wie Delitzsch treffend sagt, nicht besser, als dass man danach hungert und dürstet und die arme Seele damit sättigt.

(Charles Haddon Spurgeon)

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