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Zu rassistisch: Philippinische Pflegekräfte wollen nicht nach Deutschland

Zu rassistisch: Philippinische Pflegekräfte wollen nicht nach Deutschland
Zu rassistisch: Philippinische Pflegekräfte wollen nicht nach Deutschland

Die Philippinen bilden gezielt sehr viele Pflegekräfte aus, die dann im Ausland arbeiten sollen. Doch in die Bundesrepublik wollen nur wenige, ihr Ruf ist inzwischen schwer beschädigt.

https://www.fr.de/wirtschaft/philippinische-pflegekraefte-deutschland-zu-rassistisch-fachkraeftemangel-92834747.html



Frankfurt - Jason Heinen gerät in letzter Zeit häufiger in Bedrängnis. Zum Beispiel vor gut zwei Wochen, als der Unternehmer eine Infoveranstaltung vor 120 Pflegekräften machte, die es sich grundsätzlich vorstellen konnten, für einen Job nach Deutschland zu ziehen. Nur wollten die Interessierten verblüffend wenig über Arbeitsbedingungen, Vertragsrecht oder die Pünktlichkeit der Gehaltsauszahlung wissen. „70 Prozent der Fragen drehten sich um Rassismus“, sagt Heinen. „Ich versuche dann natürlich, Deutschland möglichst positiv darzustellen.“ Aber das werde zusehends schwierig.

Deutschland wird zusehends als migrationsfeindlich wahrgenommen

Jason Heinen ist Vermittler von Pflegekräften und arbeitet für das Unternehmen Saisy Germany. Als er vor sechs Jahren in diesem Job anfing, schien das Geschäft wie eine Goldgrube: In Deutschlands alternder Bevölkerung mangelt es akut an Arbeitskräften, insbesondere an solchen, die in der Pflege arbeiten können. Bis 2030 dürfte eine halbe Million solcher Fachkräfte fehlen. Und Heinens Heimat, die Philippinen, dessen Bevölkerung von derzeit 114 Millionen jährlich noch um 1,5 Prozent wächst, bildet massiv Pflegekräfte aus. Die zwei Staaten haben einen Vertrag: Deutschland will mehr Arbeitskräfte von den Philippinen.

Aber wollen das auch die Deutschen? Auf den Philippinen ist man sich nicht mehr so sicher. Deutschland wird zusehends als migrationsfeindlich wahrgenommen. Nationale Medien berichteten zuletzt groß über die Demonstrationen gegen rechts in Deutschland: So schrieb der führende „Inquirer“ Anfang Februar: „Die Proteste folgten auf einen Bericht im vergangenen Monat, dass zwei hohe AfD-Mitglieder an einem Treffen teilgenommen hatten, um Pläne zur massenhaften Deportation von Bürgern ausländischen Ursprungs zu diskutieren.“ Das preisgekrönte philippinische Onlineportal „Rappler“ titelte schon 2021 mit Verweis auf die AfD: „Die Verbreitung des Faschismus ist real.

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calimero 01.03.2024 10:09
Schlechtes Arbeitsklima in Deutschland: „Mobbing ist an der Tagesordnung“

Solche Eindrücke haben offenbar auch fern von Deutschland reale Folgen. Unternehmer Heinen etwa berichtet: „Uns springt jeden Tag eine interessierte Person ab.“ Die Sorge davor, man würde in Deutschland schlecht behandelt, steige rapide. „Den Bedarf, den Krankenhäuser und andere Einrichtungen bei uns melden, können wir decken. Wir rekrutieren umso mehr.“ Aber wie lange lässt sich das noch leisten, wenn der Reputationsschaden, den Deutschland gerade erleidet, weiter wächst? „Wenn es so weitergeht, wird bald niemand mehr nach Deutschland wollen“, glaubt Heinen.

Weltweit gehören die Philippinen seit Jahrzehnten zu jenen Ländern, die am meisten Landsleute zum Arbeiten ins Ausland schicken. Seit den 1980er Jahren ist dies ein Teil der Regierungspolitik des Schwellenstaats: Matrosen, Haushaltshilfen oder Pflegekräfte arbeiten in reicheren Ländern, von wo aus sie einen Teil ihrer Löhne zurück in die Heimat schicken. Diese Geldrücksendungen machen ungefähr ein Zehntel des philippinischen Bruttoinlandsprodukts aus. Doch nach Deutschland zieht es bisher eher wenige. Derzeit sind es laut dem philippinischen Migrationsministerium etwa 12 600 Filipinas und Filipinos, die als Arbeitsmigrant:innen in Deutschland leben; die meisten davon arbeiten in der Pflege.

Hürden für die Integration gab es bisher reichlich: Zur Schwierigkeit, die deutsche Sprache zu erlernen, kommen bürokratische Probleme bei der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Schon deshalb hat Deutschland im Wettbewerb um ausländische Arbeitskräfte ein Problem, wenn Interessierte das Land mit anderen Industriestaaten vergleichen, in denen nicht nur Englisch Geschäftssprache ist, sondern auch die Bewerbungsprozesse schneller gehen. Der Großteil der Filipinos und Filipinas zieht daher nach Saudi-Arabien, in die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate, Australien und Hongkong.

Was man auf den Philippinen außerdem über Deutschland hört? Zum Beispiel, dass sich die Landsleute dort oft nicht wohlfühlen. Das berichtet jedenfalls die interkulturelle Beraterin Grace Lugert-Jose, die sich auf die Integration ausländischer Pflegefachkräfte spezialisiert hat. 2023 hat sie eine Befragung unter 224 in Deutschland arbeitenden Filipinos und Filipinas durchgeführt. Ergebnis: „Die Mehrheit der hier arbeitenden philippinischen Pflegefachkräfte würde befreundeten Kolleginnen die Arbeit in Deutschland nicht empfehlen.“ Zwei Drittel haben Diskriminierung oder Rassismus erlebt.

„Oft kommen die neu eingereisten Pflegefachkräfte in Teams mit schlechtem Arbeitsklima, in denen Mobbing bereits an der Tagesordnung ist“, so Lugert-Jose. „Dann werden sie natürlich als die Neuen mit meist zurückhaltendem Auftreten und Unsicherheiten in der deutschen Sprache zum Opfer von Mobbing.“ Der Befund scheint zu einer Umfrage der EU-Agentur für Grundrechte zu passen: In Deutschland gaben darin 65 Prozent der Befragten mit afrikanischen Wurzeln an, Rassismuserfahrungen gemacht zu haben – der zweithöchste Wert hinter Österreich.

Philippinen: Das Christentum prägt das Land

Solche Informationen wirken auch auf Menschen aus Asien kaum einladend. Zumal selbst die deutsche Willkommenskultur oft zweischneidig ist. Gerade auf Konservative, die sich darüber im Klaren sind, dass sich Deutschland dringend um Pflegekräfte aus dem Ausland bemühen muss, üben die Philippinen zwar eine Faszination aus. Allerdings nicht zuletzt deshalb, weil rund 90 Prozent der Bevölkerung christlich sind. Wer in Deutschland Wert auf eine christlich geprägte Leitkultur legt, hat an Patientenbetten halt oft lieber Filipinos und Filipinas als zum Beispiel Ägypterinnen oder Syrer stehen.

Aber so eine Präferenz für Menschen von den Philippinen, wie sie etwa in der CDU/CSU vertreten ist, lässt sich auch als latente Fremdenfeindlichkeit lesen. Denn willkommen sind die Menschen nicht, weil sie sich in Deutschland in die Gesellschaft einbringen wollen, sondern weil sie christlich sind, also nicht allzu fremd. Zudem: An die zehn Prozent der Bevölkerung der Philippinen sind muslimisch. „In Deutschland gibt es wohl Rassismus gegen Muslime“, erklärt eine Pflegekraft, die von Jason Heinens Programm wieder abgesprungen ist. „Ich will damit nichts zu tun haben.“

Saisy Germany, das bis jetzt Pflegekräfte in der deutschen Sprache ausgebildet und nach Deutschland vermittelt hat, bietet seine Vermittlungsdienste seit kurzem auch in englischsprachigen Länder an. „Immer mehr Interessierte fragen gezielt danach“, so Heinen. Man müsse sich eben nach dem Marktpotenzial richten.

Artikel von hier:
https://www.fr.de/wirtschaft/philippinische-pflegekraefte-deutschland-zu-rassistisch-fachkraeftemangel-92834747.html
 
Jerusa 01.03.2024 10:47
Philippinen sind größtenteils Christen, was ist dagegen zu sagen???
Sie verstehen gut Englisch, sind fleißig, kommunikativ 

Die, mehr als 100, die ich kenne sind gut integriert, meist verheiratet...
 
Clannad 01.03.2024 11:23
Ich habe weder gegen Christen noch gegen Muslime als Arbeitskräfte etwas, egal wo sie herkommen. So wird es bei meinem Arbeitgeber auch gelebt, und die Migranten, die dort arbeiten, haben sich integriert, seien es Iraner, Kurden, Türken, Serben, Vietnamesen, Chinesen, Ghanaer, Polen oder Russen. Ich habe allerdings etwas gegen Arschlöcher, unabhängig von Religion oder Herkunft.
 
Arne 01.03.2024 11:32
Lol, in meinem Freundeskreis sind 3 Heiraten mit Vietnamesen, Chinesen, Thailändern 😅

Die letzten 3 Chinesen, die bei nem Anschlag in Deutschland getötet wurden, das war in nem Zug bei Würzburg, durch nen Axtangreifer vom IS 😥

Es ist immer die gleiche Strategie: Mikroaggressionen bei Europäern erfinden & wenn der IS auf unseren Straßen Fasching feiert, wird verharmlost.
 
calimero 01.03.2024 12:25
" Mikroaggressionen bei Europäern erfinden"
Ja sicherlich, das wird erfunden! Wie auch sonst!
 
MorganGrimes 01.03.2024 17:35
Mir würde da eher kilo, mega, peta einfallen.
Hier sind Leute unterwegs, die dermaßen vor Hass triefen und dabei keinen Splitter oder Balken im Auge haben, sondern ein ganzes Sägewerk. Nur noch traurig. Und da wundern sich hier manche tatsächlich über die Trustpilot-Bewertungen. Solange dieses braune Gesocks nicht von dieser Seite entfernt wird, kann man CsC nicht ernst nehmen. Es beschmutzt vielmehr unsere Glaubensgemeinschaft in der Öffentlichkeit. Dafür ist der Betreiber verantwortlich, der durch Untätigkeit glänzt.
 
MorganGrimes 01.03.2024 17:37
Oh, ich hab giga und tera vergessen, Schande über mein Haupt 😜
 
(Nutzer gelöscht) 01.03.2024 18:05
Also ehrlich - allmählich habe ich die Vermutung, dass der Betreiber das nicht nur duldet sondern sogar gutheißt.
Mit anderen z.B. Herrn Klar wurde nicht so duldsam verfahren.
 
(Nutzer gelöscht) 01.03.2024 18:11
Wenn man bedenkt dass das Portal früher politisch relativ ausgewogen war, mit einem gewissen Rechtsdrall zwar, aber solche Leute wie dieser Markus die gabs nicht.
 
Alleshinterfragen 02.03.2024 08:59
Gestern traf ich beim Weltgebetstag eine philippinische Krankenschwester, die 20 Jahre hier in Deutschland gearbeitet hat, jetzt ist sie in Rente und meint, es habe sich in den letzten Jahren einiges verändert.
 
Arina 02.03.2024 21:42
Leider stimmt es, dass Menschen aus fremden auch asiatischen  Ländern in Deutschland Rassismus erfahren.
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