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...die Treuen sind verschwunden...

...die Treuen sind verschwunden...
2 Rette, HERR! – denn der Getreue ist dahin, denn die Treuen sind verschwunden unter den Menschenkindern.
3 Sie reden Lüge, ein jeder mit seinem Nächsten; mit glatter Lippe, mit doppeltem Herzen reden sie. (Ps 12:2-3, Elb)

Der Psalmist sieht die große Gefahr seiner Lage; es wäre in der Tat ja noch besser, unter Löwen als unter Lügnern zu sein. Er fühlt sein Unvermögen, mit solchen Belialsleuten zu kämpfen; denn "wer sie angreifen soll, muss Eisen und Spießstange in der Hand haben" (2. Samuel 23, 7). Darum wendet er sich zu seinem allvermögenden Helfer, zum Herrn, der seinen Knechten nie seinen Beistand verweigert und dessen Hilfe allgenügsam ist für jede Not. Hilf, Herr! Das ist ein gar nützlicher Stoßseufzer, den wir in jeder Lage, in jeder Not und Verlegenheit gen Himmel senden können, bei der Arbeit, beim Lernen, im Leiden, im Kämpfen, im Leben und im Sterben. Wie die kleinen Schiffe sich bei niedrigem Wasserstand als sehr nützlich erweisen und auf dem Meer auch nach solchen Hafen segeln können, in die andere, die einen größeren Tiefgang haben, nicht einlaufen können, so vermögen kurze Seufzer und Hilferufe zum Himmel einzudringen, um dort köstliche Ware einzuladen, wenn unsere Seele von widrigem Winde, von vielen Arbeiten und dergleichen abgehalten wird, gleichsam größere Gebetsfahrten zu unternehmen, oder wenn der Strom der Gnade zu sehr in der Ebbe ist, als dass wir ein wortreicheres Gebet vom Stapel lassen könnten.
Die Heiligen oder, wie die meisten Neueren übersetzen, die Frommen  eigentlich die gütig, liebevoll Gesinnten, die gegen Gott und Menschen treue Liebe üben, haben abgenommen, oder nach dem starken Ausdruck im Hebräischen; sie sind zu Ende, sie sind alle. Wenn gottesfürchtige Leute sterben, aus einer Gemeinde weggenommen werden oder ihrer gar überhaupt wenig werden, so soll uns das ein Posaunenruf zu brünstigerem Beten sein. Man sagt, wenn Fische verderben, so merke man es zuerst am Kopfe; so wird auch, wenn die Frommen in Verfall geraten, die ganze menschliche Gesellschaft bald genug verfaulen. Immerhin müssen wir uns in diesem Punkt vor allzu raschem Urteil hüten. Elia irrte sich, als er meinte, er wäre allein übergeblieben von Gottes Knechten, während der Herzenskündiger noch Tausende als die Seinen erkannte (1. Könige 19, 10. 14. 18). Die gegenwärtige Zeit erscheint uns immer als ganz besonders gefahrvoll, weil sie unseren besorgten Blicken am nächsten ist und die herrschenden Übel vor jedermann offen liegen, während die Fehler vergangener Zeiten uns ferner stehen und sich daher leichter unserer Beobachtung entziehen. Dennoch erwarten wir, dass in den letzten Tagen einerseits die Ungerechtigkeit überhand nehmen, anderseits die Liebe in der großen Mehrzahl der Christen erkalten wird.

... Wo die wahre Frömmigkeit weicht, schwinden unvermeidlich auch Treue und Redlichkeit. Wer Gott nicht fürchtet, hat auch keine Liebe zur Wahrheit. Gemeinde Ehrbarkeit ist nicht länger gemein auf Erden, wenn allgemeine Gleichgültigkeit in religiösen Dingen zu allgemeiner Gottlosigkeit führt.

David hatte hier vielleicht Doeg und die Männer von Siph und Kegila im Auge und dachte anderseits an die ermordeten Priester zu Nob und an die vielen Flüchtlinge, die sich in der Höhle Adullam zu ihm versammelt hatten, und er fragte sich, wohin das Schiff des Reiches Israel treiben würde ohne seine Anker, die gottesfürchtigen und redlichen Männer. Inmitten der allgemeinen Unordnung und Misswirtschaft nahm David aber nicht zu aufrührerischer Verschwörung seine Zuflucht, sondern zu ernstem Bitten und Flehen; ebenso wenig verband er sich mit dem großen Haufen, um Böses zu tun (2. Mose 23, 2), sondern er ergriff die Waffen des Gebets, um den Angriffen auf Tugend und Redlichkeit zu widerstehen.

(Charles Haddon Spurgeon)

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 09:20
Aus Lukas 18,8

Elberfelder Bibel

Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird.
Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt
den Glauben finden auf der Erde?
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 09:39
Passt auch hier...

 
janinaj 29.11.2023 11:24
Gott treu zu sein - das kann sehr schwer sein. Besonders hier, wenn gottlose Empfehlungen ausgesprochen werden im Forum, Gläubige als Biblizisten bezeichnet werden und Pfarrer die bibeltreu sind als unsäglich bezeichnet werden. 
Manchmal würde ich mich wahrhaftig gerne mit dieser Aufzählung - am liebsten mit Pauken und Trompeten - hier aus dem Forum verabschieden. 

Was mich hält sind die einzelnen Treuen die hier - oft genug im Hintergrund - sich gegenseitig helfen und zum Herrn stehen. Manchmal frage ich mich: Wohin führt das hier noch? 
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 11:39
Wohin das noch führt...?

Zur Entrückung der 'kleinen' HERDE...führt es.
 
janinaj 29.11.2023 11:40
Ja, das ist so - trotzdem würde ich manchmal gerne "auf den Tisch hauen".
 
Zeitzeuge 29.11.2023 12:00
Liebe @janinaj,
wir sind bei dir und übrigens:

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es " (Erich Kästner)

Wir gehören doch alle zur Gattung Mensch, jedenfalls äußerlich, darum wissen wir selbst um unsere Unzulänglichkeiten, die es eben schon solange gab, wie Menschen über diese Erde gegangen sind.
 
janinaj 29.11.2023 12:03
Danke Zeitzeuge für den Zuspruch. Ich weiss das zu schätzen. Es gibt halt Tage da wird es mir manchmal fast zu viel. Aber vielleicht ist es so, dass manche Menschen einfach nicht mehr begreifen können - und dann nützt eben alles erklären nichts. 

Und um meine eigenen Unzulänglichkeiten weiss ich gut. Ich leide oft genug darunter - auch wenn man es hier vielleicht eher nicht so sieht. 
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 12:20
Die sicherlich schlimmste VOR - Strafe GOTTES für den 'unbußfertigen SÜNDER' ist wohl,
wenn ER Menschen 'dahingibt' Dinge zu tun, die sich nicht geziemen, wenn IHR:

Hiob 33

29 Siehe, das alles tut Gott zwei-oder dreimal mit einem jeglichen
30 daß er seine Seele zurückhole aus dem Verderben und erleuchte 
ihn mit dem Licht der Lebendigen...

...'abgelaufen' ist. 😥

-
Der Schächer am Kreuz...hat es 'beim ersten Mal' verstanden,
aber der Pharao hat es solange nicht kapiert...
bis GOTT dann 'sein' ❤ verhärtete.

-
Ob da noch 'auf den Tisch hauen' hilft ist wohl eher fraglich,
und liegt dann in der HAND eines souveränen GOTTES.

...🙏
 
janinaj 29.11.2023 12:23
Das weiss ich wohl, dass - auf den Tisch hauen - nicht so hilfreich sein könnte.
Aber ich leide eben an manchen Tagen unter diesem unsäglichen Treiben. 
Danke für den Hinweis, des dahingegeben sein. Das vergesse ich manchmal. Denn ich sehe eben immer den Menschen vor mir. 
Dass manchmal eine Feuerwehr gar nicht erwünscht ist, das kann ich mir - bildlich gesprochen - gar nicht vorstellen. Das ist wohl mein (Denk)Fehler. 
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 12:24
2.Korinther 6

Denn er spricht: "Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen." Sehet, jetzt ist die angenehme Zeit, jetzt ist der Tag des Heils!
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 12:29
Manche ?GLÄUBIGE? wollen auch gar nicht 'in' den HIMMEL;
SIE wollen nur in ihre KIRCHE...'das' reicht IHNEN. 😥
 
janinaj 29.11.2023 12:29
Ja, Gott ist treu - danke für den Hinweis. Das tröstet. Und bedeutet, die Zeit noch auskaufen. 
Ich habe auch Grund zum Danken: Gott hat mich sehr, sehr gut mit Schuhen versorgt. Was für mich aufgrund der Teillähmung nicht einfach ist. Ich brauche auch im Sommer knöchelhohe Schnürschuhe - vorne offen. Es gab nur noch einen Hersteller der die Produktion dieses Modells vor Jahren bereits eingestellt hatte. Ich hatte in der erforderl. Größe noch 2 Paar erhalten. Wirklich zu einem sehr, sehr guten Preis. 
Jetzt hat mir der Herr noch ein zweites Paar Winterstiefel - auch zu einem sehr guten Preis - geschenkt. Sie müsste heute geliefert werden. 
Wir haben auch alle erforderlichen Medikamente rechtzeitig und ausreichend erhalten. Ich bin IHM so dankbar. 
Ich schreibe das, damit nicht der Eindruck ich jammere nur rum. 
Der HERR ist treu und ja, das tröstet. 
 
(Nutzer gelöscht) 29.11.2023 12:30
Friedfertigen Tag noch jewünscht...🐑
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