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Apostolische Sukzession

Apostolische Sukzession
Hin und wieder stoße ich in Diskussionen auf den Begriff Sukzession. Er steht in enger Bindung zum Begriff der kirchlichen Tradition. Mit der kirchlichen Tradition hab ich mich schon beschäftigt. Heute beschäftige ich mich mit dem Begriff der apostolischen Sukzession.

Apostolische Sukzession
Lat. successio = "Nachfolge"; die nicht unterbrochene Weitergabe des Bischofsamtes, ausgehend von den Aposteln. Durch die Weihe, die von einem Bischof auf den nächsten übertragen wird (Handauflegung), sind die Bischöfe historisch legitime Nachfolger der Apostel. Die Apostolische Sukzession hat Rückwirkungen auf den Kirchenbegriff: Auch nichtrömische Kirchen, die die Apostolische Sukzession gewahrt haben (z. B. Orthodoxe, Anglikaner, Kirchen der Utrechter Union, in Deutschland: Alt-Katholiken) werden als "Kirche" anerkannt, nicht aber "kirchliche Gemeinschaften", denen die weiheberechtigten Bischöfe zeitweilig fehlten (z. B. evangelische Kirchen der Reformation).

Quelle: katholisch.de

Es geht um die die traditio apostolica, die Treue zur urchristlichen Tradition und die unverfälschte Weitergabe der Glaubensinhalte.

Zur Erfüllung dieser zwei Ziele wird vor allem in den vorreformatorischen Kirchen eine stetige Reihe von Bischofsweihen als konstitutiv (grundlegend) für das Bischofsamt angesehen.

Schwachpunkte:
• Richtig ist, dass gerade aus Sicht der historischen Wissenschaft die apostolische Sukzession von den Aposteln bis zum 12. Jahrhundert nicht gesichert ist.

• „Die Tradition“ gibt es nicht. Wenn wir urchristliches Verhalten im NT mit dem vergleichen, was wir heute in Kirchen kennenlernen, sehen wir Abweichungen, Änderungen, Ergänzungen. Im Laufe der Zeit ist so viel hinzugekommen oder abgeändert worden, dass man wohl von Traditionen als Sammelsurium von sich verändernden Glaubensvorstelllungen reden muss. Traditionen erscheinen, als wären sie ein Haus, welches den Ansprüchen von Menschen gerecht werden muss und deshalb immer wieder durch „bauliche“ Veränderungen verändert wird. Siehe auch die Erläuterungen dazu in meinem Blog:
[url=Die]Die Tradition aus kath. Sicht - Christ sucht Christ (christ-sucht-christ.de[/url]

• Nicht mehr das verobjektivierte Leben Jesu ist alleiniger Inhalt der Tradition, sondern es fließen auch spätere Glaubenserfahrungen ein, die nicht nachprüfbar sind. An der Stelle ist die Rückkehr zur Quelle nicht möglich. Ergebnis: Die Tradition der Kirche übersteigt inhaltlich das geschriebene Wort des Evangeliums, der apostolischen Briefe.

• Gerade bei dem Ziel, die unverfälschte Weitergabe von Glaubensinhalten, fehlt es an dem beständigen Festhalten an urchristlichen Glaubensvorstellungen. Diese werden durch nicht urchristliche Glaubensvorstellungen ergänzt und damit verändert.

Kommentare

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janinaj 03.11.2023 22:08
Genau mit dieser angeblich ununterbrochenen Weitergabe des Amtes wird ja die Einzigartigkeit der RKK und damit die angeblich einzig legitime Kirche immer und immer wieder begründet. Verweise darauf, dass dem nicht so ist, werden nicht geduldet.
Und es stimmt: Die Tradition so wie sie die RKK definiert steht über dem Wort, der Bibel, genau wie der Papst. Letztlich ist für einen kirchentreuen Katholiken der Jesus nicht als Erlöser kennt IMMER Kirche und deren Lehrmeinung wichtiger und höher gestellt als die Bibel. Und genau deshalb wird es auch nie einen Austausch auf Augenhöhe geben können. Ich erwarte es auch nicht mehr. 
 
linuxfan 03.11.2023 22:13
Andere Kirchen haben das auch, z.B.
die Anglikanische
https://anglicancompass.com/what-is-apostolic-succession-anyway/

Die Idee der apostolischen Sukzession begann in Cäsarea Philippi, als Jesus Petrus die berühmte Frage stellte: "Wer sagt ihr, dass ich bin?". Jesus hatte seine Jünger in den nördlichen Teil Israels an einen Ort namens "Bañas" mitgenommen, der im ersten Jahrhundert eine Art pantheistischer Kurort und Heilbad war. Dort gab es viele heidnische Götter und Glaubensvorstellungen, die durch Götzenbilder und Nischen repräsentiert wurden, sowie einige ziemlich schmutzige Praktiken für Erwachsene.

Hier wies Jesus seine Jünger darauf hin, dass er KEINER dieser kurzfristigen, weltlichen Götter ist. Er ist der Eine, der kommen sollte. Jesus ist der Christus. Jesus Christus ist der Sohn des lebendigen Gottes.

Wir lesen in Matthäus 16:13-20 die ganze Geschichte:
 
AndreasSchneider 04.11.2023 00:36
Bluehorse:

"• Gerade bei dem Ziel, die unverfälschte Weitergabe von Glaubensinhalten, fehlt es an dem beständigen Festhalten an urchristlichen Glaubensvorstellungen. Diese werden durch nicht urchristliche Glaubensvorstellungen ergänzt und damit verändert."

V.a. werden diese durch nicht biblische bzw. nicht neutestamentarische Glaubensvorstellungen ergänzt oder gar ersetzt.

Andreas
 
(Nutzer gelöscht) 04.11.2023 09:00
Die Einflüsse von außen auf die persönliche Gottesbeziehung sind immens und man muss sich als Gläubiger fragen was ist von  Menschen gemacht und was kommt wirklich von Gott. 
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