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Marie Durand; im Kerker und doch frei! Résister/Widerstand!

Marie Durand; im Kerker und doch frei! Résister/Widerstand!
Eine großartige Frau, die Jahrzehnte in Gefangenschaft war und trotzdem standhaft im Glauben blieb:
Im Jahr 1730, in einer Stadt etwa in der Nähe von Montpellier in Südfrankreich wurde eine Frau in den Kerker gebracht. Sie war gerade mal 19 Jahre alt.

Damals war durch die Schreckensherrschaft von Ludwig XIV und wegen der katholischen Kirche die Glaubensfreiheit nicht gegeben. Die Reformation, die sich von Deutschland aus und der Schweiz durch ganz Europa ihren Weg nahm, hat dazu geführt, dass viele Menschen sich von der katholischen Kirche abgewandt haben. So entstanden in Frankreich viele Glaubensgemeinschaften.

Im Haus der Familie Durand finden in dieser Zeit immer wieder heimlich protestantische Gottesdienste statt. Zudem weilt Pierre, der Bruder von Marie Durand, in Lausanne, wo er sich zum Pastoren ausbilden lässt. 1720 kehrt er zurück und wirkt – in ständiger Lebens-gefahr – als einer der wichtigsten Pastoren der Untergrundkirche!.

 Nach nur wenigen Wochen Ehe, im Jahr 1730, werden Marie Durand- die Schwester von Pierre- und ihr Mann jedoch verhaftet, ohne sich jemals wiederzusehn.

Obwohl alle Angehörigen der Familie Durand wegen ihres protestantischen Glaubens eingesperrt werden („pour hérésie“ – „wegen Häresie&ldquozwinkerndes Smiley, bleibt das eigentliche Ziel der Aktionen der überall gesuchte Pastor Pierre Durand. Durch Druck auf die Familie soll dieser dazu gebracht werden, sich seinen Henkern auszuliefern. Marie Durand lässt ihren Bruder jedoch wissen, dass er wegen ihr auf keinen Fall sein Amt aufgeben soll.


Die Regierung hatte keinen Zugriff auf ihn, aber auf die Familie. So musste die Schwester dran glauben: Sie wurde inhaftiert und ins Gefängnis gesetzt. Das Gefängnis war eine alte Festung, irgendwann mal in der Zeit der Kreuzzüge erbaut. Dort auf diesem Gefängniskomplex – es war eigentlich eine Burg – gab es einen Turm, den „Tour de Constance“ (Turm der Beständigkeit).
Constance“ (Turm der Beständigkeit).


In diesem Turm war das Frauengefängnis. Bis zu 38 Frauen saßen dort. Die meisten, weil sie Christen waren. In diesem Turm mussten sie auf den Tag warten, bis sie sterben oder bis sie sich von ihrem Glauben abgesagt haben.



Ihr wird das in Aigues-Mortes in den Brunnenrand des Kerkers geritzte Wort „REGISTER“ („résister“ – „widerstehen&ldquozwinkerndes Smiley zugeschrieben. In einer Gefangenenakte soll zudem an entsprechender Stelle vermerkt sein: „Glaubensstand unverändert.“

Die 19-jährige Marie Durand kam dort an und nach einigen Jahren verstand sie, dass ihre Mission darin besteht, den Menschen zu helfen. Den Frauen zu helfen, die dort in diesem Gefängnis waren. So lebte sie Jahr aus Jahr ein in diesen in diesem Kreis und versorgte die Frauen, die oft an Rheuma litten und die verzweifelt nach einem Sinn suchen oder nach Kraft.

Das Gefängnis war ein runder, steinerner Raum mit einem zwei Meter großen kreisförmigen Loch an der Oberseite, das eine kleine Menge Luft und Licht sowie Schnee und Regen hereinließ. Lebensmittel kamen durch ein ähnliches Loch im Boden. Im Winter eiskalt und im Sommer schwül, schmachteten Marie Durand und die anderen im Turm eingesperrten Frauen und ertrugen die härtesten und unhygienischsten Bedingungen, die man sich vorstellen kann. 38 Jahre lang saß Marie Durand in diesem Gefängnis. Sie überlebte fast alle Frauen dort.

Sie erhob sich zu einer Leitfigur unter den Frauen im Turm. Sie ermutigte sie, die Hoffnung und den Glauben an Gott zu bewahren, selbst inmitten des Elends und Erbärmlichkeit ihrer Umgebung. Sie führte sie in Gebet und Gesang an, setzte sich für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ein und bat die Behörden nachdrücklich um ein Büchlein mit Psalmen, das allen Frauen gegeben werden sollte.

Später hat man in dem Gefängnisturm ein von Marie Durand in die Wand gekritzelten Aufruf gefunden, mit dem Sie die Frauen, deren schlimmes Schicksal sie teilte, zum Festhalten an ihrem Glauben ermunterte. „Résistez!“ so lautete kurz und knapp der Aufruf. „Widersteht!“

Es gibt eine Gefangenenakte von dieser Marie Durand. Da steht ein Satz, besser gesagt, zwei Wörter: Glaubensstand unverändert!






Turm der Standhaftigkeit.(Tour de Constance)


Fürchte nichts von dem, was du leiden wirst. Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage. Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir die Krone des Lebens geben. Offenbarung 2,10

Kommentare

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Lavendeltee 01.11.2023 09:12



Olaf Latzel hat Marie Durand in seiner sehr guten Predigt erwähnt, 
,ich hat ihre Geschichte berührt und somit inspiriert zu posten.

Obiger Text aus dem Internet.

Lavendeltee🌸
 
Herbstprince 01.11.2023 09:13
Eine traurige aber gleichzeitig unglaublich Mut machende Lebensgeschichte dieser gläubigen Frau.  Nur durch ihre Verbindung  zu Gott hatte sie diese Stärke für sich und den Trost und die Liebe und die "gute Botschaft" für die anderen Frauen.
Das erinnert an das, was Paulus erfahren durfte:
Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. 2. Korinther 12,9
 
janinaj 01.11.2023 09:23
Danke für den Blog Lavendeltee. Ich habe die Andacht gestern auch gesehen und gehört. Es hat mich sehr angesprochen, dass Marie Durand so tapfer war und Jesus durchgetragen hat. Ich habe jedoch nicht gehört, ob sie im Gefängnis verstarb oder entlassen wurde. Jetzt habe ich bei Wikipedia nachgeschlagen:

#Nach 38 Jahren Haft wurde Marie Durand im Alter von 56 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und kehrte am 14. April 1768 zurück in ihren Heimatort. Nach ihrer Entlassung war sie „zwar körperlich gebrochen, geistig aber so stark wie immer“, wie es ein Biograph zusammenfasste. Sie lebte noch weitere acht Jahre in Freiheit, bevor sie im Alter von 65 Jahren verstarb.#

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Durand

Was mich so beeindruckt: Die Widersacher haben keines ihrer "Ziele" erreicht: Marie Durand hat weder
- dem Glauben abgesagt,
- war geistig nicht gebrochen,
- hat sogar die schwere, schwere Haft überlebt und dürfte sogar noch einige Jahre nach der Haft frei leben.

Genau das Gegenteil von dem was die Verfolger nicht wollten. Beeindruckend und mutmachend auch für uns heute. 
 
JBodensee 01.11.2023 09:52
Ja, vielen Dank für diesen Blog! Ich habe beim Lesen gedacht, dass es schön wäre, wenn andere auch über uns/ mich sagen würden: "Glaubenstand unverändert"
 
Lavendeltee 01.11.2023 09:57
Im Jahr 1767 äußerte Prinz de Beauveau, der Gouverneur des Languedoc, vielleicht durch einen Brief Maries erleuchtet, seine Missbilligung über die schrecklichen Bedingungen, die die Frauen im Turm von Konstanz ertragen mussten. Gegen den Willen Ludwigs XV. ordnete er ihre Freilassung an, und 1767 begannen Marie und ihre Mitgefangenen ein neues Leben außerhalb der Turmmauern.

Marie kehrte in das Haus ihrer Familie zurück, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt das einzige überlebende Mitglied des Angriffs war, der gegen ihren Glauben verübt worden war. Dort lebte sie, unterstützt von einer Kirche, bis zu ihrem Tod im Jahr 1776.
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