„Wissen sie, ich habe keine Rachegedanken...“

„Wissen sie, ich habe keine Rachegedanken...“



Marina Kossarewa (RT- Korrespondentin) im Gespräch mit Alexander Dugin - zum Mord an seiner Tochter Darya:
Wir sprechen ihnen unser tiefstes und aufrichtigstes Beileid aus und wir teilen ihren Schmerz. Ich könnte mir also vorstellen, daß der Sieg in diesem Fall für sie etwas ganz persönliches ist.

Originalton Alexander Dugin:
[Zeitstop: 13:42]
Das ist gewiß sehr schmerzhaft. „Wissen sie, ich habe keine Rachegedanken...“
Für mich bedeutet Rache kein Sieg, ganz im Gegenteil. Ich kann dem Feind keine Schuld geben, schließlich ist er der Feind. Es ist nur schwer zu akzeptieren, daß ein unschuldiges Mädchen, eine unschuldige Tochter getötet wurde, die sich nicht am militärischen Konflikt beteiligt hat, die ihn nicht finanziert hat, die kein Teil der groß angelegten Staatspropaganda war. Sie hatte nur ihre eigene Sichtweise über diese Art von Ungerechtigkeit zum Ausdruck gebracht. Ich hege keine Rachegefühle, denn ich verstehe das. In diesem Krieg bringen wir uns gegenseitig um. Wir sind ein Volk, wir sind Russen. Sie töten unsere Töchter und Söhne, töten unsere Freunde und haben auch selbst Verluste zu beklagen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das Töten vieler Feinde den Verlust wieder gut machen könnte. Es macht den Schmerz nur noch größer. Aber der Sieg ist etwas anderes. Der Sieg ist für mich etwas Persönliches, aber nicht der Idee wegen, wegen meines Volkes, weil ich ein Teil des Sieges bin. Ich und meine Familie, meine Tochter und mein Sohn, meine Enkelin und mein neugeborener Enkel und meine Frau, wir alle sind Teil des russischen Volkes und wir können uns, unsere Bestimmung, unser Schicksal, unsere Mission nicht von unserem Volk trennen. Wir können nicht sagen, dies ist persönlich, daß aber ist allgemein. Denn für uns ist es ein und dasselbe und mein Leben ist ganz und gar dem Dienst an meinem Volk, an meinem Staat geweiht. Wir Russen glauben fest daran, daß wir eine ganz besondere Mission in der Geschichte zu erfüllen haben. Jetzt sind wir, wenn ich es richtig sehe, einem kritischen und entscheidenden Moment sehr nahe. Möglicherweise ist das der Grund, warum unser Schmerz derart spürbar ist. Wir sind diesem Augenblick sehr nahe. Es wird von uns erwartet, daß wir eine große geistige Tat vollbringen.

https://odysee.com/@FSchuster:6/Interview-mit-Alexander-Dugin:c

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