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Ein guter Christ – ein Gutmensch?

Ein guter Christ – ein Gutmensch?
Ein guter Christ – ein Gutmensch?

Ein Blick in unsere nähere Umgebung, ein Blick in den Spiegel genügt: Wir Christen sind nicht schlechter, aber in der Regel auch nicht besser als andere. Weder durch die Taufe, noch durch die Konfirmation, nicht einmal durch ein Bekehrungserlebnis werden wir automatisch gut.
Christen sind nicht automatisch gute Menschen. Wir glauben nicht einmal an das Gute im Menschen. – Es ist merkwürdig, dass häufig gerade das für typisch christlich gehalten wird. In der Bibel steht nichts davon, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Ganz im Gegenteil – gleich am Anfang wird der Mensch sehr realistisch beschrieben: Er ist ziemlich egoistisch und denkt zuerst an sich. Er ist feige und schiebt die Schuld auf andere. Er verdreht die Wahrheit. Er ist treulos und neidisch, er ist unbeherrscht und machtgierig. Er ist böse von Jugend an, heißt es (1.Mose 8,21). Das klingt ziemlich resigniert.
Aber natürlich ist das nur die Hälfte der Wahrheit. Denn wir haben – Gott-sei-Dank – auch eine andere, bessere Seite. Liebe, Mitgefühl, Erbarmen, Treue sind ja keine leeren Worte. Selbst bei ganz hart gesottenen Burschen findet man Spuren davon. – Aus dieser unberechenbaren Mischung von hohen und niedrigen Gefühlen bestehen wir Menschen. Es passiert uns ja immer wieder: Wir wollen alles gut und richtig machen, aber es gelingt uns nicht, und am Ende geht es ganz schlimm aus. Wir scheitern an den Umständen, an den anderen, aber auch an uns selbst.
So sind wir Menschen, und so sind auch wir Christen. Und wir können nicht aus unserer Haut. Warum besteht dann allgemein die Erwartung, dass wir Christen besser sind? Diese Erwartung kann sehr belastend sein: Dass es in der Gemeinde immer friedlich und in der Familie immer harmonisch zugehen soll. Dass es unter kirchlichen Mitarbeitern nicht zu Konflikten kommt und wenn, dass sie einvernehmlich gelöst werden. Das führt dann dazu, dass die Dinge erst recht unter den Teppich gekehrt werden; dass falsche Kompromisse geschlossen werden; dass manche liebe Brüder und Schwestern als doppelzüngig und scheinheilig verrufen sind. Die Erwartungen sind zu hoch, sie gehen an der Wirklichkeit vorbei. Das kann ganz schön deprimierend sein.
...
Das Gute gibt es tatsächlich bei uns, in unserer Kirche, in unserer Gemeinde. Aber man darf es nicht bei uns Menschen suchen, sondern bei Gott. Gott ist gut.
...

https://predigten.evangelisch.de/predigt/ein-guter-christ-%25E2%2580%2593-ein-gutmensch-predigt-ueber-1-petrus-3-8-17-von-wilhelm-v-der-recke

Kommentare

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Joanne 14.02.2023 21:35
Wenn man bei den Christen nichts Gutes suchen darf, braucht man auch nicht in die Kirche gehen.
 
Zeitzeuge 14.02.2023 21:48
Ich gehe mit der Vorstellung in die Gemeinde Gottes um Gott zu ehren und nicht Menschen.

...wie geschrieben steht: »Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;
11 da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht.
12 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.« (Rö 3:10-12, Elb)
 
Joanne 14.02.2023 23:22
12 Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! 13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen; 14 ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit, 15 ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen; 16 Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn, 17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht. 18 Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.« Römer 3

Und mit solchen Menschen triffst du dich in der Kirche und betest Gott an?
Da ist doch nicht von Christen die Rede. Klar kann man von Solchen nichts Gutes erwarten. Aber das beschreibt auch nicht das, was die Bibel als "Gemeinde" bezeichnen würde.
 
Diala 14.02.2023 23:42
Der Mensch als sozialisiertes Wesen ist im Grunde immer irgendwie geneigt, etwas Gutes oder DAS Gute zu tun. Der neumodische Begriff "Gutmensch" verhöhnt in meinen Augen das Streben nach dem Guten. Atheisten können  human, sozial und gerechtigkeitsliebend sein und das nennt man dann einen guten Menschen.
Von Christen wird automatisch vorausgesetzt, dass sie gute Menschen sind und nach dem allgemeingültigen Werteverständnis nicht daneben hauen.

Wenn von Christen Gutes erwartet wird, muss ja in der Gesellschaft irgendwo versteckt der Anspruch/Erwartung liegen, dass Gott gut ist. 🤔

Das Gute, nach dem wir Menschen und wir Christen streben sind die Werte. Aber das "wirklich Gute", dass Christen ausmacht, ist der Herr Jesus selbst. Also nicht die Werte als solche.

DER Christ und DIE Kirche ist nur "durch/mit" Jesus innwendige Lebendigkeit gut. 
Fazit für mich : Viel hl. Geist = viel Gutes. 
 
Zeitzeuge 15.02.2023 09:56
zu @Joanne:
Ich verstehe Joanne sinngemäß: Wir sollten stolz darauf sein, Christen zu sei, weil wir besser sind als Nichtchristen.

Damit fangen aber die Probleme schon an. Das Wort (adj) „besser“ beschreibt einen Vergleich. Der, der diesen Vergleich für sich in Anspruch nimmt, möchte einen Unterschied beschreiben in der Wahrnehmung. Die Wahrnehmung, daß manche Menschen besser sind als andere, ist jedoch für viele der Anlaß sich über den anderen zu stellen, also ein Hochmut, der zur Trennung und Feindschaft führen kann. Ich stelle mich bildlich gesprochen auf eine höhere Stufe. „Besser“ in der Wahrnehmung sollte kein Werturteil sein als Christ, sondern wenn, dann eine Zustandsbeschreibung. Mit dieser Haltung gelangen wir schnell zu „Kain und Abel".
 
Joanne 15.02.2023 11:13
@Zeitzeuge

Da hast du mich ganz falsch verstanden!
Für uns Christen gibt es keinen Grund stolz zu sein. Wir sind nicht besser, weil wir es drauf haben, sondern weil wir eine neue Schöpfung sind in Christus Jesus, unserem Herrn.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann sollten wir kein Bewusstsein darüber haben, dass wir eine bessere Schöpfung sind, als der gefallene Mensch. Denn zum Einen birgt es die Gefahr in sich, dass wir hochmütig werden und zum Anderen schafft es Feindschaft zwischen uns Christen und den Menschen, die keine Christen sind. Und das wollen wir nicht. 

Das entspricht aber nicht dem, was die Apostel nieder geschrieben haben.
In den Briefen an die Gemeinden steht, dass wir uns dessen bewusst sein sollen, dass Jesus Christus Sein Leben für uns gegeben hat, um uns zu retten. Um uns zu dem zu machen, was wir sind. Und dass wir dessen würdig wandeln sollen - also im Geist und nicht im Fleisch. Und dass die Menschen in der Welt in der Finsternis sind und in Feindschaft gegen Gott leben.
Das bedeutet, dass WIR AN UNS SELBST Ansprüche haben sollten, was unser Leben angeht. Es sollte so viel besser sein, dass man das Licht von weit her sehen kann in dieser finsteren Welt. Damit Menschen gerettet werden. Man soll an unserer Liebe untereinander erkennen, dass wir Jünger Christi sind. So steht es in der Bibel.

Aber - um Problemen aus dem Weg zu gehen - haben sich viele Christen dafür entschieden, keinen Unterschied machen zu wollen. Sondern den lieben Mitmenschen in der Welt das Gefühl zu geben, dass wir sie verstehen, weil wir auch nicht besser sind. Wir fluchen, ehebrechen, stehlen, morden usw. ??
Und lieber sind wir  stolz darauf, dass wir das zugeben, als dass wir das Kreuz auf uns nehmen, Jesus Christus nachfolgen, Seinem Namen Ehre machen und dem gerecht werden, was es heißt, Christ zu sein. 

Was für eine verdrehte Lebenseinstellung für gläubige Christen! 
Und wenn ich sehe, wie verdreht das ist, dann weiß ich auch wo solche "Lebensweisheiten" her kommen.
Wir brauchen nicht stolz darauf sein, wenn wir so leben, wie es die Apostel von Christen erwartet haben. Aber wir sollten uns schämen, wenn wir nicht besser  leben als die Menschen, die Jesus Christus nicht kennen.
 
Zeitzeuge 15.02.2023 13:19
Wenn ich als Christ einen merkbaren Unterschied in der Gesellschaft erleben möchte, muß ich nicht ständig sorge tragen, ob ich noch in der Spur bin und einen Unterschied bewirke. Schön wäre es, wenn andere an oder in mir das Wirken Jesus Christus erkennen könnten. Dann kann ich in der Gelassenheit und Verbundenheit mit IHM die nächste Herausforderung mit Zuversicht annehmen, ohne entsetzt zu sein, was um mich herum geschieht - weil auch Jesus wußte was der Mensch ist, im günstigsten Fall ein begnadigter Sünder.
 
Palmeros 15.02.2023 13:57
Das bedeutet, dass WIR AN UNS SELBST Ansprüche haben sollten, was unser Leben angeht. Es sollte so viel besser sein, dass man das Licht von weit her sehen kann in dieser finsteren Welt. Damit Menschen gerettet werden.

Genau darauf kommt es an. Wiedergeboren und mit dem Geist Gottes verbunden zu sein 
ist ein besonderes Vorrecht und bringt grosse Verantwortung mit sich. Nämlich den Auftrag 
Gottes ernst zu nehmen und in Demut und grosser Dankbarkeit meine Gaben so einzusetzen 
dass meine Mitmenschen durch mein Licht auf Jesus aufmerksam werden. 
Wenn ich diese Wiedergeburt nur als sicheres Ticket für den Himmel sehe und mir 
die anderen egal sind , resp. ich Ihnen vielleicht noch die Hölle wünsche - dann geht der Schuss ganz bestimmt nach Hinten los. Alles was Jesus tat war nie selbstzentriert sondern 
immer auf den Mitmenschen gerichtet. 
 
Joanne 15.02.2023 14:19
Von "einem merkbaren Unterschied in der Gesellschaft" war bisher nicht die Rede.
Sondern davon, dass man bei den Menschen in dieser Kirche / Gemeinde - also unter den gläubigen Christen - nichts Gutes suchen darf (!) . 
Bei so einer Verkündigung kann man bestimmt gelassen bleiben in seinem Alltag und muss nicht mit Feindschaft von Seiten ungläubiger Menschen rechnen. Weil alle entspannt sind und in der Welt / Finsternis kein bisschen auffallen.

Allerdings schlendert man dann auch täglich an dem Kreuz vorbei, das man eigentlich als Nachfolger Christi auf sich nehmen sollte. Das kann man dann getrost stehen lassen, weil man kein Nachfolger Christi, sondern Nachfolger der Welt ist. Dafür braucht man noch nicht einmal Gnade. 
 
Zeitzeuge 15.02.2023 15:22
Ich weiß nicht, wie man als Christ noch entrüstet sein kann, wenn man die Vorgänge bzw. Zusammenhänge in unserer Welt, in unserem Volk und christlichen Gemeinden verfolgt hat. Eine logische Fortsetzung des gefallenen Menschen in seinen letzten Zügen, besonders in den letzten drei Generationen.
 
Joanne 15.02.2023 15:56
@Zeitzeuge

Wen du jetzt mit "entrüstet sein kann" meinst, weiß ich nicht. Ich bin es nicht. Finde die Aussagen aber falsch.

Ich lebe auf dem Land und es gibt hier keine große Auswahl an Gemeinden. Aber ich kenne keine einzige, in der verkündigt werden würde, dass man bei ihnen nichts Gutes suchen darf. In allen wird gepredigt, dass wir als Christen Nachfolger Jesu sind und unser Leben entsprechend sein sollte. Nicht Schein, sondern Sein!

Ich bin über diesen Beitrag von dir erstaunt, weil er irgendwie nicht zu dem passt, was du sonst an Beiträgen hier einstellst. 
Hast du diesen Beitrag eingestellt, weil du derselben Ansicht bist oder weil du einfach mal sehen wolltest, was geschieht? 🤔
 
Digrilimele 15.02.2023 20:34
Aus eigener Kraft können wir nichts tun.
Einen Unterschied können wir nur machen, wenn wir dem Herrn unbegrenzt zur Verfügung stehen, sowie der Sohn dem Vater unbegrenzt zur Verfügung stand und nichts aus eigener Kraft heraus tat , sondern allein aus der Gnade Gottes.

 Aber hier ist nicht der Mensch, der gut ist, sondern der Herr in ihm.
Und genau dieses Licht, welches in den Augenblicken scheint, wird von den Mitmenschen als solches erkannt. 
 
Digrilimele 16.02.2023 09:49
@ Zeitzeuge Ja, so ist das. 
Die Zeichen der Zeit sind eindeutig  und alles läuft nach SEINEM Plan.
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