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„Die Bedeutung von Freundschaft“

„Die Bedeutung von Freundschaft“
„Die Bedeutung von Freundschaft“

Auf Liebe gegründet
Was bedeutet nun Freundschaft unter gläubigen Menschen? Freundschaften gibt es zwischen Alten und Jungen, zwischen Eheleuten, Brüdern und auch Schwestern. Freund sein bedeutet zunächst einander mögen und miteinander auskommen. Freundschaft geht über eine gewöhnliche Beziehung hinaus. Viele menschliche Beziehungen beruhen auf Heirat oder auf Blutsverwandtschaft. Freundschaft hingegen hat keine andere Grundlage als die menschliche Zuneigung. Sie kann in einer Ehebeziehung dazukommen, kann eine Eltern-Kind-Beziehung bereichern und ein Lehrer- Schüler-Verhältnis mitbestimmen. Außerdem sind es die Menschen gleichen Alters, mit gleichem sozialen Status oder mit demselben Streben, die sich in einer Freundschaft zusammentun.

Von großer Bedeutung
Für Menschen, die ihr Leben nicht Gott übergeben haben und deshalb auch nicht einer Gemeinde angehören, gibt es keine Gemeinschaft mit gläubigen Geschwistern. Für sie ist Freundschaft von großer Bedeutung, während für Gläubige die Notwendigkeit, Einen Freund haben zu müssen, nachgelassen hat, weil sie ja in Gemeinschaft mit anderen Gläubigen leben könne. Deshalb redet das NT auch so wenig von Freundschaft. Der Mensch ist nicht wirklich ausgefüllt, wenn er nur von seinen Familienbeziehungen und sozialen Kontakten leben soll. Für seinen inneren Menschen und seinen seelischen Bereich verlangt er nach freundschaftlichen Beziehungen, die echte Liebe beinhalten. Bevor ein Mensch gläubig wird, braucht er Freunde – drei, fünf, acht oder zehn. Diejenigen, die sehr kontaktfreudig sind, bringen es vielleicht auf hundert. Mit Freunden kann man eine sehr enge Beziehung haben und wirklich in Liebe miteinander umgehen. In der Tat spielt die Freundschaft bei den nicht zu Christus gehörigen Menschen eine große Rolle. Hat einer keine Freunde, ist man geneigt zu sagen, dass etwas nicht mit ihm stimmt und er eine komische oder ungewöhnliche Art haben muss. Es gehört einfach dazu, dass man Freunde hat.

Die Freundschaft mit der Welt beenden

Feindschaft gegen Gott
»Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft gegen Gott« (Jak.4,4).

Ihr Ehebrecher, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein. (Jak 4:4, Luther)

Mit »Welt« sind hier die Menschen dieser Welt gemeint. Sind wir befreundet mit den Menschen dieser Welt, weil wir die Welt lieben, machen wir uns Menschen, die neu zum Glauben gekommen sind, Muss gesagt werden, dass sie als Erstes ihre Freunde völlig neu wählen müssen. (In diesen »Grundlektionen« haben wir eine ganze Reihe von wichtigen Punkten für Neulinge im Glauben.) Ich sage den Neubekehrten immer: »Da du jetzt zum Glauben gekommen bist, sollst du eine radikale Änderung deiner freundschaftlichen Beziehungen vornehmen. Dieser Wechsel muss so sichtbar sein, wie das Wechseln von Kleidern und anderen Dingen.« Ich weiß, was ich sage. Ist einer hier nicht ganz konsequent, wird sein Christsein auf »wackligen Beinen« stehen. Es ist wunderbar zu wissen, dass man nicht mehr so von Menschenliebe abhängig ist, wenn Gottes Liebe in ein Menschenleben eindringt. Ist Gott aber in uns, ist es für uns unmöglich geworden, in Freundschaft mit der Welt zu leben.

Wir müssen jedoch richtig hinhören, damit wir nicht in ein falsches Alternativdenken hineingeraten. Der Herr hat nicht gesagt, dass wir die Welt hassen müssen, um ihn lieben zu können. Es ist uns Christen nicht verboten, den anderen auf der Straße zu grüßen. Der Satz »Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft gegen Gott«, will uns nicht nahelegen, unsere ungläubigen Mitmenschen zu hassen. Hier sind im Besonderen enge Beziehungen und tiefergehende Freundschaften gemeint. Sie sollen gelöst werden. Ein Christ kann seine früheren Freunde immer noch lieben, nur wird er jetzt ein anderes Ziel mit ihnen haben. Vielleicht wird er mit ihnen in Verbindung treten, um das Evangelium zu bringen. Kornelius lud zwei Gruppen zu sich nach Hause ein, um Petrus zu hören. Die einen waren seine Verwandten und die anderen seine Freunde. Bringe auch du deine Verwandten und engen Freunde mit unter das Wort. Dabei soll es dir nicht um die Aufrechterhaltung der Beziehung gehen, sondern um sie selbst und ihren Glauben.

Wenn man einen Menschen gut kennt, kann man nicht auf einmal so tun, als würde man ihn nicht mehr kennen. Wenn einer einem anderen ein richtiger Freund war, wird er es weiterhin sein. Wer könnte schon eine jahrelang bestehende Freundschaften ein- fach beenden? Was wir hier meinen ist, dass die frühere Beziehung einfach nicht mehr existiert, da sich dadurch, dass wir zum Herrn gekommen sind, bei uns einen Wandel vollzogen hat. Als Mensch existiert der Freund jedoch weiter und wenn wir ihn irgendwo treffen, können wir ruhig mit ihm reden; eben nicht mehr als Freund, sondern als Mitmensch. Auch können wir immer noch Probleme mit ihm besprechen und ihm unseren Rat geben. Das neue Leben aus Gott schafft jedoch automatisch eine Trennung, die wir nicht aufheben können und sollen. Beim Gehen oder Rennen ist der, mit dem leichtesten Gewicht, am Besten dran.

In geistlichen Dingen ist es so, dass der Umgang mit der Sünde das Gewicht vermehrt. Die Freundschaft mit Ungläubigen zu kündigen bedeutet Gewicht zu verlieren, während mit jeder nicht abgebrochenen Beziehung der Läufer mehr unter seinem Gewicht zu tragen hat. Um mich herum sehe ich viele Geschwister, die sich mit alten Freundschaften das Leben schwer machen. Sie laufen nur langsam in der Kampfbahn des Glaubens. Ungläubige haben einen anderen Grund und eine andere Zielsetzung und wenn sie dich auch nicht vom Glauben abbringen, ein Ansporn werden sie dir nicht sein.

Das gleiche Joch
»Ziehet nicht am gleichen Joch mit den Ungläubigen« (2. Kor. 6:14). Viele Leute beziehen diese Stelle ausschließlich auf die Ehe. Ich glaube jedoch, dass die Bedeutung noch weiter gefasst werden kann und Beziehungen jeglicher Art zwischen Gläubigen und Ungläubigen mit einschließt. Hier wird uns die ganze Unverträglichkeit zwischen Christen und Nichtchristen gezeigt.

Die Bedeutung des »gleichen Jochs«
»Ziehet nicht am gleichen Joch mit den Ungläubigen« – dieser einleitenden Aussage ist ein ganzer Abschnitt in der Bibel gewidmet. Um richtig zu verstehen, was dieser erste Vers für uns bedeutet, müssen wir die fünf folgenden Fragen näher betrachten. »Was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen. Wie reimt sich der Tempel Gottes mit Götzenbildern zusammen? Ihr aber seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: ›Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein‹« (2. Kor. 6:14-16).
Diese fünf Fragen geben uns eine Auskunft darüber, wie unmöglich es ist, dass Gläubige und Ungläubige am selben Joch ziehen. Es bedeutet Sorge und Kummer und nicht Segen, mit einem Ungläubigen am gleichen Joch zu ziehen. Ich hoffe, dass wir Christen nicht Meinen, wir müssten unsere engen Beziehungen zu Ungläubigen in der Gesellschaft, im Arbeitsleben und in Freundschaften aufrecht erhalten. Die unterschiedlichen Ebenen, von denen wir ausgehen, lassen uns Christen den Weg des Glaubens und den Nichtchristen den Weg des Unglaubens gehen. Versucht man diese unterschiedlichen Positionen, Meinungen, Urteile und Empfindungen zusammenzubringen, wird man bald viel Kummer haben, weil man feststellt, dass man in die entgegengesetzte Richtung zieht als der andere. Entweder wird dabei das Joch brechen oder der Ungläubige bringt den Gläubigen dazu, auf seine Seite zu kommen.
Ich hoffe, dass alle Neubekehrten diesen Grundgedanken aufnehmen und begreifen, dass die Freundschaft mit einem Ungläubigen immer Verlust an Glauben bedeutet. Bildet euch nicht ein, ihr könntet den Ungläubigen bekehren. Außerdem müsstet ihr dazu nicht sein bester Freund sein. Ich selbst habe frühere Freunde auf den Weg des Glaubens führen können, ohne dass ich mit ihnen eine engere Beziehung eingegangen bin. Es ist tatsächlich möglich, frühere Freunde zu missionieren, ohne die alte Freundschaft aufrecht zu erhalten. Zu leicht wird der Gläubige von seinem Glauben abgebracht.

C.H. Spurgeon hat diese Tatsache deutlich veranschaulicht. Die folgende Begebenheit zeigt mir, wie kluges Verhalten aussehen kann. Eines Tages kam eine junge Frau zu Spurgeon mit der Frage, ob sie die Freundschaft mit einem ungläubigen jungen Mann Aufrecht halten könne. Um ihn ganz zu Jesus zu führen, so sagte sie, hätte sie sich entschlossen, sich möglichst bald mit ihm zu verloben. Daraufhin bat Spurgeon, die junge Frau, sich auf einen hohen Tisch zu begeben. Sie hatte keine andere Wahl als zu gehorchen. Spurgeon, der zu dieser Zeit schon fortgeschrittenen Alters war, sagte dem Mädchen, dass sie seine Hand fassen und ihn auf den Tisch hochziehen solle.
Trotz mehrfachen Versuchen gelang es ihr natürlich nicht. Dann erklärte Spurgeon ihr, dass er nun ziehen würde. Beim ersten Versuch zog er sie vom Tisch herunter. Er sagte zu ihr: »Es ist einfach jemand herunterzuziehen, aber sehr schwer jemand hochzuziehen.«
Damit war die Frage der Schwester beantwortet.

Sage deinen früheren Freunden, dass dein Leben Gott gehört und wenn du sie triffst, vergiss nicht, sie ebenfalls dazu anzuhalten. Als ich noch jünger war, hatte ich viele Freunde in der Schule. Nachdem ich gläubig geworden war, nahm ich jedes mal, wenn ich sie besuchte, meine Bibel mit und wir sprachen über Glaubensdinge. Ich bekannte auch meine verwerfliche Vergangenheit. Früher hatte ich viel gespielt und meine Zeit in Kinos vergeudet und es war meinen Freunden nie schwer gefallen, mich dazu zu überreden. Nach meiner Bekehrung wurde dies schlagartig anders. Saß ich mit ihnen zusammen, so nahm ich meine Bibel heraus und sprach mit ihnen darüber. Bald war es auch allen bekannt, was mit mir geschehen war.
Von da an teilten mir meine Freunde auch gar nicht mehr mit, wenn sie irgendwo hingingen. Aber es ist besser unwillkommen zu sein, als von seinem Weg abzukommen. Einen losen Kontakt zu wahren ist ganz gut und ein höflicher und freundlicher Umgang mit Ihnen dürfte durchaus selbstverständlich sein. Was aber tiefer geht, ist nicht gut, denn du gehörst Gott und sollst sie für Gott gewinnen. Wenn du treu in der Nachfolge stehst und deinen Freunden das Evangelium bringst, werden sie früher oder später den Schritt des Glaubens wagen oder dich verlassen. Das sind die zwei möglichen Alternativen. Einen anderen Weg wird es schwerlich geben.

(Watchman Nee, „Zur Ehre Gottes leben“, 1985)

Kommentare

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Digrilimele 14.08.2022 11:33
Danke, Zeitzeuge🙂.
Die Texte, die du hineinstellst, haben mich immer weitergebracht, zu verstehen, was mit mit passiert ist. In diesem Fall, dass ich meine alten Freundschaften loslassen muss. Ich stellte durchaus fest, das die Freundschaft immer oberflächlicher wurde, da sie die Liebe zu meinem Schöpfer und meinem Herrn nicht teilen konnten. Kürzlich sagten sie zu mir, wir wussten gar nicht, dass du so gläubig bist.
Da hatten sie sogar nicht ganz Unrecht. Obgleich ich bereits mein ganzes Leben Christin bin, begann mein neues Leben erst mit meiner Lebensübergabe, seitdem verändere ich mich von Tag zu Tag. Altes ist vergangen, neues ist entstanden. Der Heilige Geist reinigt mein Herz und meine Gedanken. Nichts ist mehr wie es vorher war. Nun schleift Gott aus dem Rohling einen Diamanten. Immer mehr Wunder passieren, am Anfang versuchte ich noch,  sie unter meine Herrschaft zu stellen. Ich wollte unbedingt verstehen, was passiert ist und suchte nach einer Erklärung dafür, aber damit habe ich jetzt aufgehört. 
Wunder lassen sich nicht unter die Herrschaft des menschlichen Verstandes stellen, da sie übernatürlich sind, so wie unser Gott. 

Hmmm, 🤔aus meinen Freunden sind jetzt gute Bekannte geworden. Ich liebe sie nach wie vor. Und ich hoffe, dass sie mit mir eines Tages, die Liebe, zu meinem Schöpfer teilen können.
 
Digrilimele 14.08.2022 12:02
@ Freueteuch.
Die Scheidung wird durch den Heiligen Geist bewirkt.
In vielen Dingen, die sie tun und Entscheidungen die meine „ alten Freunde“,  treffen, verstehe ich sie nicht mehr, ich kann sie einfach nicht mehr verstehen.
Ich vertraue hier auf die Führung des  Heiligen Geistes, Schritt für Schritt, wird er mich in die Erkenntnis führen. Ich kann nichts erzwingen, alles braucht seine Zeit und ich möchte auch nicht unter die Werksgerechtigkeit fallen. Er bestimmt den richtigen Zeitpunkt, nicht ich.
So überlasse ich es meinem Herrn, denn er kennt mein Leben und ich höre sein Rufen und so brauche ich nur zu  folgen. So einfach hat er es mir gemacht.
 
(Nutzer gelöscht) 14.08.2022 15:05
Lieber  Zeitzeuge, was Du sehr anschaulich verdeutlicht hast, hat mir klar gemacht,  was ich schon für einen schweren Weg hatte....ich bin die einzig Gläubige in meiner Familie. Desweiteren hatte ich nur ungläubigen Freunde. Nach meinem Glaubenbekenntnis und Taufe 2011, habe ich jetzt keine Freunde mehr. Da ich krank wurde, bin ich aus meinem Wohnort weggezogen. Jetzt habe ich zwar immer noch keine neuen Freunde und mit meiner Familie zwar einen freundlichen, aber keinen engen Kontakt. ABER die Beziehung zu Jesus ist ganz eng. Mit  freundlichen  Grüßen  Karin
 
Zeitzeuge 14.08.2022 16:26
Danke liebe @Biggibea für dein ehrliches Zeugnis zur Ehre unseres HERRN!

Ja, auch in meiner Familie bin ich der einzige Wiedergeborene. Mir kam schon oft der Gedanke, was aus mir geworden wäre, wenn es ein vorbildliches christliches Elternhaus gegeben hätte. Es ist aber auch ein Segen, nicht vorbelastet zu sein, wenn ich so sehe, was aus meinen lieben frühen christlichen Vorbildern geworden ist. Oft entsteht das tiefe Bedürfnis, seinem Retter Jesus Christus ganz nah sein zu wollen, aus den unterschiedlichsten leidvollen Erfahrungen, die man durchleben mußte, um dann sein wirkliches Zuhause zu finden.
Nun, die konsequente Nachfolge hat folgen und auch die Trennung von einstmals lieben Bekannten und Freunde aus der ungläubigen- oder auch anders gläubigen Welt, so wie es Jesus uns nicht vorenthalten hat.

...Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; (Joh 15:20, Elb)

Aber die große Liebe zu Christus macht uns zu Überwindern aller noch bestehenden Unvollkommenheiten, bis Jesus wieder kommt.
 
Digrilimele 14.08.2022 19:35
Liebe Biggibea, lieber Zeitzeuge, wunderschön, was ihr geschrieben hat und hier meine ich speziell wunderschön ehrlich, wie es nur ein wiedergeborener Christ schreiben kann. 
 
Zeitzeuge 15.08.2022 11:45
Danke liebe @Digrilimele,
es besteht noch Hoffnung!

"Je mehr wir also das Brot des Himmels untereinander teilen, umsomehr erhält jeder einzelne."


(C.S. Lewis)
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