Der Todestrieb in der Geschichte: Erscheinungsformen des Sozialismus

Der Todestrieb in der Geschichte: Erscheinungsformen des Sozialismus
Karl vom Tal
5,0 von 5 Sternen Sozialismus ist keine Ideologie sondern die Sehnsucht des Menschen nach dem verlorenen Paradies
Rezension aus Deutschland vom 27. November 2018
Dies ist keine Rezension von mir (Karl vom Tal), sondern diese stammt von Helmut Bernemann und gehört eigentlich zur Taschenbuchausgabe von 1980. Ich dachte mir aber dass es doch schade wäre, wenn diese hervorragende Rezension hier unveröffentlicht bleiben würde, nur weil es sich hier um eine Kindle Edition handelt..
_______________________________________________________________________________________________________

Sozialismus ist keine Ideologie sondern die Sehnsucht des Menschen nach dem verlorenen Paradies
19. März 2015
Format: Taschenbuch 1980
Das 1980 erschienene Buch des Mathematikers Schafarewitsch beschäftigt sich mit der Wesensform des Sozialismus. Sozialismus ist vielen bekannt als Ideologie des 19. und 20. Jahrhunderts. Schafarewitsch weist jedoch nach, dass es in den vergangenen 2500 Jahren, beginnend mit Platon, „Der vollkommene Staat“, viele Beispiele sozialistischer Gesellschaften oder Gesellschaftsentwürfe gab. Immer handelte es sich hierbei um Heilsversprechen, oft um die Ankündigung eines 1000-jährigen Reiches, wenn sich die propagierte „optimale Staatsorganisation“ durchsetzen würde. Dieser Staat sei dann geprägt von Gleichheit und Gerechtigkeit; ...das kommt uns bekannt vor!

Ohne ideologischem Unterbau entstanden in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder Gesellschaftsorganisationen, die das Prädikat „sozialistisch“ verdienten, selbst das Reich der Inkas im abgeschotteten Süd-Mittelamerika war ein eindeutig sozialistisches Staatsgebilde. Schafarewitsch weist damit nach, dass es etwas in der menschlichen Natur geben muß, das sich zum Sozialismus hingezogen fühlt. Es sei die im Menschen „auch“ verankerte Sehnsucht nach dem Tod, nach der Aufhebung allen Leidens, der Sehnsucht nach einem kampflosen Leben, letztlich die Sehnsucht nach Rückkehr ins Paradies, bzw. nach Auslöschung allem menschlichen Seins.

Für die Sozialisten ist das Unheil erst mit dem „Besitz“ in diese Welt gekommen. Erst der Besitz von persönlichen Dingen habe die Menschen ins Unglück gestürzt, Habe ihnen Zwietracht, Hass und Elend gebracht und die Ungleichheit unter den Menschen gefördert. Zum Besitzstand würden auch menschliche Bindungen in der Ehe, Familie oder zu den Kindern gehören. Jeder Besitz fördere die Abkehr vom Gemeinwohl und die Zuwendung des Individuums nach innen. Sie diene letztlich der Individualisierung des Menschen, fördere seinen Egoismus und seine Verfolgung individueller Ziele. Jeder Besitz fördere schließlich die individuelle Persönlichkeitsentwicklung des Besitzenden.

Im Gegensatz dazu organisiert der Sozialismus die Sehnsucht des Menschen entweder nach Rückentwicklung in einen kindlich-embrionalen, bzw. tierischen Unschuldszustand , oder die Auslöschung der unvollkommenen Welt durch den eigenen Tod. Die Massenselbstmorde einiger Sekten sind ein Beispiel für die sozialistische Sehnsucht nach Auslöschung allen menschlichen Übels, indem man sich selber ins Nirvana rettet.

Die Dinge, die das gewünschte Paradies auf Erden verhindern, sind alle Arten von Besitzständen, bzw. menschliche Eigenschaften, die erst durch diese Besitzstände entstanden sind. Der Sozialismus leugnet die bestehenden Veranlagungen des Menschen als natürlich gegeben und versucht mit allen Mitteln, seine angeblich üblen Charaktereigenschaften wieder auszumerzen.

Aus Sicht des Sozialismus stellt insbesondere die Christliche Religion eine besonders verwerfliche Religion dar, weil das Christentum die Individualisierung und Persönlichkeitsentwicklung des Menschen fördere. Damit unterstütze das Christentum den Zustand des Kampfes der Menschen untereinander. Bekanntlich wird der Mensch im Christentum als Ebenbild Gottes angesehen und jeder einzelne Mensch tritt in seiner Andacht als Individuum mit Gott „persönlich“ in Kontakt. Um ins Paradies zu gelangen, soll der sozialistische Mensch aber wieder alles Individuelle ablegen und zum winzigen Atom einer anonymen Gesamtgesellschaft werden.

Im Sozialismus entsteht alles Übel in dieser Welt durch den Besitz von Gütern und immateriellen Beziehungen. Erst durch Besitz entsteht der individuelle Mensch mit unterscheidbarer Persönlichkeit. Erst diese Unterscheidung bringt Neid, Missgunst & Hass in diese Welt, die dadurch manche Menschen von der Teilhabe an einem glücklichen Leben ausschließt. Besitzstände können auch auf persönlichen Talenten beruhen, auf künstlerischen Fähigkeiten oder auf besonderen intellektuellen Leistungen, die zur Unterscheidung von Menschen führen. Der Sozialismus ist ein System, das auf die Eliminierung aller Unterscheidungen von menschlichen Unterscheidungsmerkmalen hinausläuft.

Menschliche Unterscheidungsmerkmale können sein:

- Besitzstände
- Familiäre Bindungen in einer Familie oder Verwandtschaft
- Besitz von Kindern
- Besitz von Frauen (Ehe)
- Charakterunterschiede
- Äußerliche Unterscheidungsmerkmale
- Leistungsunterschiede
- Zwischenmenschliche Gefühle, Barmherzigkeit
- Religiöser Glaube, etc...

Um das Ziel eines Glückszustandes zu erreichen, das dem eines Tieres vor dem Sündenfall entspricht, wird auch eine Art Gleichheit angestrebt, die dem Tierreich nicht zufällig ähnlich sieht.

Sozialismus bedeutet notgedrungen die Eliminierung aller kulturellen Errungenschaften des Menschen, jenseits des Sündenfalls. Sozialismus wünscht sich die Zurückentwicklung des Menschen, bzw. das Verschwinden alles Menschlichen aus dieser Welt, oder letztlich dessen Wieder-Auslöschung aus dieser Welt!

Dazu schlägt der Sozialismus u.a. folgende Wege ein:

- Gleichheit der Menschen herstellen:
Alle Menschen müssen (wieder) gleichgemacht werden!
- Unterschiedliche Einkommen werden mittels direkter oder indirekter
Besteuerung ausgeglichen. Die Einnahmen werden zu den Leistungsschwachen umgeleitet.
- Bestehende Geldvermögen werden durch Gelddrucken verwässert.
- Bestehendes Vermögen wird im Erbfall hoch besteuert.

- Unterdrückung bzw. Auslöschung jeder Individualität des Menschen:
- Für die auserwählte sozialistische Elite existiert das einzelne Individuum nicht. Deshalb geht
jede Ansprache von Ihnen immer nur an die Masse. Nur die Formung der Masse liegt ihr am
Herzen. Wenn einzelne Menschen hervorgehoben werden, dann nur als Muster für die Masse
oder als hervorzuhebendes Beispiel aus der eigenen Kaste der Elite.
- Individuelle, herausragende Leistungsmerkmale, sind durch willkürliche
Gegenmaßnahmen zu eliminieren (Frauenquote) und werden damit aufgehoben.
Dem einzelnen Menschen muß klargemacht werden, dass seine herausragenden Leistungen
sich nicht lohnen.
- Nur Systemgehorsam wird belohnt!

- Äußere Uniformierung der Menschen:
Sozialisten lieben schlichte Uniformen, die eine Unterscheidung der Menschen verhindern soll. Jeder hat jetzt sicher die Uniformen der Volksführer aus Nordkorea vor dem geistigen Auge, ebenso Stalin's & Mao's Gefolgschaft, aber auch die Nationalen Sozialisten trugen gerne Uniformen. Der schwarze Block der s.g. Kapitalismusgegnern kommt nicht von ungefähr in einheitlicher Kleidung daher. Neuerdings sind in Deutschland Schuluniformen en vogue, die Neid und Wettbewerb unter Schülern eliminieren sollen.

- Ungleichheit zwischen den Geschlechtern aufheben:
Die Verschiedenheit der Geschlechter wird geleugnet. Das soziale Geschlecht wird angeblich von der Gesellschaft erzeugt, bzw. kann im Sozialismus nach Wunsch beliebig erzeugt werden. Der Sozialist will aber eigentlich kein neues Geschlecht erzeugen, sondern die natürlichen 2 Geschlechter durch die angebliche Existenz einer Vielzahl von weiteren Geschlechtern aufheben oder herabsetzen.
Die bestehenden Geschlechterunterschiede werden lautstark geleugnet, bzw. die existierenden Abweichungen vom natürlichen Geschlecht werden systematisch hervorgehoben. Dadurch wird das natürliche Geschlecht entwertet, bzw. es wird als beliebiger Zustand neben anderen „Geschlechtern“ nivelliert.

Sozialisten kennen die Bedeutung der Worte! Bezeichnungen, die den zu eliminierenden Unterschied deutlich machen, werden geändert. Ein Vater wird im neuen deutschen Bürokratenjargon nun „Elter1“ genannt und die Mutter „Elter2“, oder umgekehrt.

Die Ehe wird entwertet, indem man die natürliche Verbindung zwischen Mann & Frau als beliebig wählbar deklariert. Die für die Natur völlig wertlose Verbindung zwischen Homosexuellen oder Lesben wird gleichwertig neben die fruchtbare Familie gestellt. Ziel ist die Entwertung dieser, für eine erfolgreiche Gesellschaft, einzig wertvollen Verbindung zwischen Mann & Frau.

- Früherziehung der Kinder unter staatlicher Aufsicht, eheliche Bindung:
- Kinder sollen so früh wie möglich das Elternhaus verlassen und unter staatlicher Obhut erzogen werden. Wenn „Elter1 und Elter2“ dies nicht freiwillig machen, muß man sie solange besteuern, bis beide Elternteile für den Lebensunterhalt arbeiten müssen. Dann sind sie gezwungen, ihre Kinder an die staatlichen Erziehungsanstalten abzugeben.

- Bindungen zwischen Eltern und Kinder müssen reduziert werden, weil Bindungen zwischen Individuen ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Kindern darstellen. Zwischenmenschliche Bindungen sowie Verwandtschaftsbeziehungen, werden als nichtmaterieller Besitz eines Menschen betrachtet, Jede Art von Besitz muß für den „neuen Menschen“ ausgeschaltet werden!

- Eheliche Bindungen stellen auch einen Besitz dar, der andere Menschen ausschließen kann. Nicht von ungefähr hat die s.g. „Kommune 1“ eine sexuelle Bindung, bzw. die Paarbildung ausgeschlossen. Jeder Mann konnte/musste mit jeder Frau in der Kommune eine sexuelle Beziehung eingehen. Paarbildung war nicht erlaubt. Die Nationalen Sozialisten hatten sich dafür die Organisation „Lebensborn“ geschaffen. Hier konnten 2 sich völlig fremde Menschen zur Zeugung von Nachwuchs verabreden, allerdings nur, wenn sie den Anforderungen des Staates zur Fortpflanzung genügten. Die Geschichte der Menschheit hält viele weitere solcher Beispiele parat.

Zusammenfassung:

Ziel des Sozialismus ist die Aufhebung jeder Individualität des Menschen. Der „Neue Mensch“ muß „gleichgemacht“ werden. Die menschliche Gesellschaft soll künftig einem Heringsschwarm ähneln, einer vollkommen anonymen Masse.

In der „Aufhebung des Menschlichen“ sieht der Sozialist paradoxerweise das höchste Glück für den Menschen. Nur dann würde der Mensch keinen Haß, keine Geltungssucht, keinen Stolz und keinen Neid mehr kennen. Die Eliminierung des Menschlichen führt notgedrungen zum Untergang der Menschheit. Damit symbolisiert der Sozialismus die in allen Menschen natürlich vorhandene Todessehnsucht, die Sehnsucht nach Beendigung allen Leids, die Rückkehr ins (tierische) Paradies.

Schafarewitsch macht sich keine Hoffnungen, dass Logik oder Vernunft einen Sozialisten vom eingeschlagenen Weg abbringen könnte. Das notgedrungen fatale Endresultat, auf das der Sozialismus hinausläuft, bleibt dem einzelnen Sozialisten im Unterbewusstsein verborgen. Er bewertet alle Einwendungen gegen seine Ziele nur als Versuch kranker, egoistischer Individuen, die versuchen, ihn vom rechten Weg abzubringen!

Die unterschiedlichen Ausprägungen des Sozialismus schiebt Schafarewitsch auf die jeweils herrschenden Möglichkeiten, den Sozialismus durchzusetzen. Wenn es ihm eine Zeitlang an der notwendigen Macht ermangelt, dann setzt er eben nur die Elemente des Sozialismus um, die gerade noch möglich sind. So passt sich der Sozialismus nur seinem aktuellen Machtstatus an, seine Ziele verfolgt er auch bei Schwäche unterschwellig weiter. Er hat es relativ leicht, seine Ziele zu verfolgen, denn seine Gegner bestehen oft aus glücklichen Individuen, denen die Gründe abhanden gekommen sind, sich zu organisieren.

Igor R. Schafarewitsch / geb. am 3. Juni 1923 in Schytomyr (Ukraine)

Der Todestrieb in der Geschichte
-Erscheinungsformen des Sozialismus-

Rezension:
Helmut Bernemann
Flörsheim am Main

Kommentare